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Reaktion des Körper auf psychische Vorgänge

C
Hallo,

habe im Forum zum Austausch für Angehörige etwas zu dem Problem geschrieben... vielleicht mögt ihr euch es ja mal durchlesen.
Im Moment kommt mal wieder einiges zusammen, dann steht mir auch noch mein Geburtstag bevor - das ist immer mit einigen negativen Gedanken für mich verbunden.
Bin aber froh, dass die körperlichen Beschwerden im Moment weiterhin besser werden - dass ich mich gestern seit Ewigkeiten mal wieder getraut habe samstags (!) in der Fußgängerzone zu bummeln, ist ein gutes Zeichen. (Heute bin ich allerdings ziemlich kaputt und müde...)
Trotzdem haben mich die Krankheitsängste arg im Griff; ist vielleicht die schlechte Gesamtstimmung.

@ Mona: noch zu deiner Frage : Ja, ich würde schon sagen, dass es mir mittlerweile ab und zu gelingt, meine Gedanken umzulenken bzw. mich selbst zu beruhigen, z.B. bei beängstigenden Symptomen, das habe ich aber erst durch die Therapie gelernt (wie, kann ich gar nicht so genau sagen); vorher wusste ich zwar vieles schon theoretisch, konnte es aber nicht umsetzen. Aber natürlich fällt es mir nach wie vor noch schwer, wenn ich einmal tief in der Gedankenspirale drin bin, wieder herauszukommen.

@Uni: ich drücke dir die Daumen, dass es bald keinen triftigen Grund mehr gibt, weshalb du zum Arzt musst!

Schönen Abend noch, Cleo

PS: Mona, ich kann mir vorstellen, dass die Erkrankungen deines Mannnes und Sohnes viele Ängste in dir ausgelöst haben.
In meiner Familie gab es auch einige schwere Krankheiten; mein Bruder war als Kind sehr krank - das alles hat mich leider sehr geprägt.

30.05.2010 21:29 • #46


C
Ach so, wollte euch noch erzählen, dass mir in der letzten Zeit klargeworden ist, dass meine Krankheitsängste auch ganz viel damit zu tu haben, dass ich mir einfach nicht richtig vorstellen kann, ein glückliches und gesundes Leben haben zu dürfen. Es fällt mir einfach total schwer, das zu glauben.
Ich weiß, das ist Quatsch, aber dieser Gedanke hat sich bei mir irgendwie verankert. Versteht ihr, was ich meine?

30.05.2010 21:54 • #47


A


Hallo cleo,

Reaktion des Körper auf psychische Vorgänge

x 3#3


uniquenessy
Hallo Cleo,

warum meinst du, das du kein glückliches Leben führen darfst??

Gruß
Uni

31.05.2010 08:17 • #48


MindySusi
Ja Cleo verstehe was du meinst.
Geht mir auch immer noch so.
Denn immer wenn ich besonders glücklich war folgt wieder die Strafe auf dem Fuß weil irgend was negatives passiert und ich frage mich dann wieder wieso ich nicht einfach glücklich sein kann.

Wenn nichts passiert mache ich mit den Gedanken wieder alles kaputt.

Manchmal habe ich Angst das ich es einfach brauche unglücklich zu sein.

MindySusi

31.05.2010 09:01 • #49


C
Zitat von uniquenessy:
Hallo Cleo,

warum meinst du, das du kein glückliches Leben führen darfst??

Gruß
Uni


Hm, weiß nicht wie ich das erklären soll... irgendwie kann ich einfach nicht so recht glauben, dass ich auf der Sonnenseite des Lebens geboren bin, sondern dass nur anderen Glück vergönnt ist. Und dass ich es nicht so richtig wert bin, glücklich sein zu dürfen.
Habe wohl zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und mein Selbstwertgefühl ist nicht das beste...lerne erst so langsam, mich und die Welt positiver zu sehen.

@ Mindy Susi: wahrscheinlich müssen wir das Glücklichsein erst wieder lernen. Das Gefühl unglücklich zu sein, ist uns wohl vertrauter und gewohnter.
Geht es dir auch so, dass du, wenn es dir mal gut geht, auch sofort Angst hast, es zerbricht wieder? Es also gar nicht richtig genießen kannst?

LG, Cleo

31.05.2010 10:35 • #50


MindySusi
Ja, ich wünschte ich könnte es genießen wenn ich mal glücklich bin. Leider zerstöre ich das oft selber mit meinem Verhaten. Das ist es was ich meine, wenn ich sage, das meistens danach wieder der Hammer kommt.

Wenn ich es mir nicht selbst verderbe kriege ich unangenehme Post oder es passiert etwas das mich das Glück vergessen läßt was ich habe oder hatte.

Dabei sollte man jeden kleinen Moment genießen auch wenn der Hammer hinterher kommt. Die kleinen Glücksmomente kann uns keiner und nichts nehmen.

Leider weiß man das Glück immer erst zu schätzen wenn man es verloren hat!

MindySusi

31.05.2010 12:03 • #51


uniquenessy
Hallo,

jeder hat das Recht glücklich zu sein..aber was ist Glück..Viell hast du da eine andere Vorstellung vom Leben, als es wirklich ist?!

Gruß
Uni

31.05.2010 12:37 • #52


C
Zitat von uniquenessy:
Hallo,

jeder hat das Recht glücklich zu sein..aber was ist Glück..Viell hast du da eine andere Vorstellung vom Leben, als es wirklich ist?!

Gruß
Uni


Meinst du jetzt mich oder Mindysusi?

Da sprichst du einen wichtigen Punkt an...versuche das in meinem Kopf auch etwas zurecht zu rücken... also dass ich nicht mehr darauf warten sollte, dass irgendwann mal alles ganz toll in meinem Leben ist und es vermutlich eine realititätsferne Wunschvorstellung von mir ist. Und theoretisch weiß ich natürlich auch, dass es nicht allen Menschen außer mir super geht; leider klappt es in der Praxis nicht immer. Aber ich arbeite daran!
Ich versuche inzwischen auch die guten Dinge in meinem Leben, trotz Krankheit und Problemen, mehr zu schätzen.

...Du bist schon ne ganz gute Ersatztherapeutin für mich!
Wie läuft es bei dir momentan ohne Thera?

LG, Cleo

31.05.2010 13:30 • #53


M
Hallo,


fehlt uns nicht einfach das Urvertrauen ? Irgendwie im Laufe der Zeit scheint es uns abhanden gekommen zu sein durch schicksalhafte Ereignisse. Ich sehe das jedenfalls bei mir so. Dabei müsste ich mir sagen können, dass ein Spiel auch dann noch zu gewinnen ist, wenn man die schlechteste Karte gezogen hat. In der Depression fallen solche Einsichten schwer.
Aber mehr wie an uns arbeiten können wir nicht.

Cleo, deine Situation ist im Augenblick nicht leicht. Abgrenzung fällt da schwer. Aber du hast ein Recht auf dein Leben, nennen wir es einmal ,Lebensglück. Ich weiss wovon ich rede, denn ich habe einen Sohn der unverschuldet psychisch schwer erkrankt ist , einfach so, ohne Vorwarnung nach einem abgeschlossenen Studium.

Übrigens, ich finde diesen thread gut. Man sieht es an der großen Resonanz.

LG von Mona.

31.05.2010 16:45 • #54


uniquenessy
Hallo ihr lieben,

Cleo, ich kannn dich gut verstehe, auch ich habe viele Vorstellung und Träume vom Leben gehabt und dann bin ich irgendwann in der Realiät gelandet (und auch die hat mich krank gemacht) und habe festgestellt, dass vieles so in unsere heutigen Welt nicht durchzusetzen ist. Wer ist schon immer glücklich und was nütz es immer glücklich zu sein, dann kann man es gar nicht schätzen..Ganz nach dem Motto: Humor ist, wenn man trotzdem lacht und in allem gibt es einen Sinn, auch wenn man ihn nicht gleich erkennt. Jeder ist für dein eigenes Leben/ Träume verantwortlich..es kommt keiner vorbei und bringt es uns auf einem Silbertablett..Deswegen sollte man auf keinen Fall alle Träume aufgeben, weil die Hoffnung stirbt zuletzt..
Habe ich das jetzt schön gesagt?
Die Geschichte mit deinem Freund ist hart..ich mache mir auch etwas Sorgen um meinen Freund (er nimmt allerdings keine Dro.), aber im Endeffekt sind sie alt genug, du kannst nicht für ihn sorgen, das muss er selber tun. Du kannst nur und ich weiß, dass das sehr schwer ist, aber du kannst nur deine Konsequentzen daraus ziehen und ihn bestärken etwas zu tun.

Ja, Mona, da magst du recht haben, ich habe die Sicherheit schon lange verloren, angefangen hat meine Krankheit damit, dass ich gesehen habe, was das Leben alles aus uns machen kann, das konnte ich nicht verkraften.

Gruß
Uni

31.05.2010 19:12 • #55


M
Hallo,

das Thema, wie schnell reagiert euer Körper auf psychische Vorgänge lässt mich einfach nicht los. Ich bin mir nicht schlüssig, ob ich mir das nur einbilde oder ob es tatsächlich einen Hintergrund hat. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen, meine Gedanken zu ordnen. Das Beispiel ist unpassend, ich weiss, aber es hat sich nun mal so ereignet.

Ich bin heute morgen mit einem leichten Ohrgeräusch aufgewacht. Habe dann die Zeitung gelesen und erwartungsgemäß den früheren Bundespräsidenten und seine Ehefrau erblickt, wie sie das Rednerpult verlassen. Plötzlich setzte der Tinnitus mit großer Heftigkeit ein. Ich habe dann versucht, meine Gedanken zurückzuverfolgen. Ich kann mich erinnern, dass ich in den Zügen der Präsidentengattin Entschlossenheit und Willensstärke erblickt habe. Mein Gedanke war: Zu so etwas wirst du nie mehr fähig sein, das ist vorbei, mit dir ist nichts los und das wird auch nicht mehr. Diese Gedanken sind einfach ver rückt, Denn wozu brauche ich die Entschlossenheit einer hochrangigen Person?

Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein, ich weiss es nicht. Aber die Psyche hat mir schon so manch üblen Streich gespielt, dass ich auch das nicht mehr für ganz ausgeschlossen halte. Hoffentlich haltet ihr mich jetzt nicht für völlig bekloppt. Ich komme mir jedenfalls so vor. Ich kann auch mit sonst niemanden darüber reden, weil ich nicht in psychotherapeuter Behandlung bin. Und ja, es gibt bestimmt größere Sorgen im Leben, als meine.

Ich sehe schon, heute bin ich wieder einmal keine Hilfe.

LG von Mona.

01.06.2010 14:29 • #56


uniquenessy
Hallo Mona,

es ist nicht wichtig, wer ein augenscheinlich ein größeres Schicksal erlitten hat, sondern wie deine Sorgen/Symptome sich auf dein Leben auswirken und dir für Stress machen. Ich nehme mich hier jeden Problem gleich an.
Es kann ja sein, dass du in dem Moment unter größere inneren Spannung standens, als wen du gerade eine Seite eines Liebesromanes liest..Und dann wird der Tinitus mehr. So ein Ohrgeräusch kann eben auch mit Körperhaltung (HWS Problemen) und dem Blutdruck zusammen hängen.
Gut ist, wenn man körperliche Symptome bemerkt, das heißt, man hat Körpergefühl, aber versuch es einfach zu regrestrieren und dann einfach weiter im Text und nicht reinsteigern!
Entschlossenheit brauchen wir alle bestimmt mehr als irgendein Politiker auch du

Gruß
Uni

01.06.2010 15:37 • #57


C
Hallo Mona,

das ist überhaupt nicht bekloppt! Und ich denke wie Uni: ich finde, es sogar gut, dass du offenbar wahrnehmen kannst, wenn dich Gedanken negativ beeinflussen können, bzw. auf deinen Körper wirken - egal wie sie zustande gekommen sind.
Mich können auch die kleinsten Sachen runterziehen und das auch ganz unmittelbar (habe in letzter Zeit noch mehr darauf geachtet); auch gerade TV-Sendungen, Nachrichten etc. Habe auch schon bemerkt, dass mein Herzklopfen oder Schwindel- also die Symptome die ich ohnehin habe- durch sowas kurzzeitig verstärkt werden.

Ich glaube, das ist eigtl. ganz normal, nur bei unsereins löst es sofort eine Gedankenspirale aus, von wegen Hilfe, was ist das jetzt wieder, woher kommt das, bin ich zu empfindlich? usw.....
Ich kann da inzwischen bewusster gegensteuern, zappe die Sendungen weg (im Grunde vertrage ich keine Nachrichten, hitzige Diskussionsrunden uä mehr und nur noch im Filme im Rosamunde Pilcher-Stil oder Komödien). Und auch sonst achte ich mehr darauf, was ich lese (wenn ich mich überhaupt konzentrieren kann), mit welchen Menschen mir der Kontakt guttut, wann ich mich zurückziehen muss, mir alles zu viel wird etc. Klar, passiert es auch oft genug noch, dass ich mich überfordere, dass meine Gedanken destruktiv sind oä, und das schlägt sich dann auch wieder körperlich nieder, aber es wird weniger.
Man muss sich wohl einfach damit abfinden, dass man keine Kuhhaut hat und sich dementsprechend schützen. Und auch immer wieder, auch wenns schwierig ist, an sich selbst arbeiten.

Hoffe, das war jetzt eine Antwort auf deine Frage...
Finde, du hast schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht!

LG, Cleo

PS: komisch, ich habe z.B. den Gesichtausdruck der Bundespräsidentengattin ganz anders interpretiert: sie kam mir eher sehr niedrgeschlagen und bsorgt vor; also nicht so stark wie sonst. Mir geht es aber auch oft so wie dir, dass mir andere willenstärker und zielstrebiger vorkommen. Also vielleicht liest man auch schnell etwas in andere rein, was gar nicht unbedingt der Realität entspricht.

01.06.2010 17:48 • #58


M
Danke ihr beiden,

Richtig stimmig klingt für mich das, was ihr da schreibt. Ich war schon drauf und dran meinen Eintrag wieder zu löschen, weil ich mir irgendwie bescheuert vorkam mit meinen Zuständen. Trotz eurer eigenen Sorgen habt ihr ein offenes Ohr für andere.
Danke!

Hoffen wir auf einen erträglichen morgigen Tag. Da gibt es bestimmt wieder neue Abenteuer zu bestehen. Aber ehrlich gesagt, ich könnte darauf auch ganz gut verzichten.

Morgen mehr,

Mona.

01.06.2010 19:20 • #59


A


Hallo cleo,

x 4#15


uniquenessy
Guten Morgen ihr Beiden,

genau das mit der Abgrenzung ist ein sehr wichtige und schwere Sache..gerade, wenn man Panik und Depression hat...das ist wieder die Frage mit dem Hunh und dem Ein..nun egal, gerade dann ist es schwierig einen Mittelweg zw. tun und nicht tun zu finden. Das gelingt je mehr man zum eigener Experten wir..fdrüherman muss sich immer wieder veruchen und schauen wo die aktuelle Grenze ist.
Ich kene das mit Fernseher/ Büchern , früher habe ich mich sehr für die Weltpolitik interessiert bzw. auch problemorientierete Bücher gelesen. In schlechten Phasen halte ich mich dann eher an Krimis/ Liebesfilme/ komödien und seichte Litaratur ( da kann ich auch ne Menge empfhelen )
Mein Traum mom wäre eine kleine Buchandlung mit Cafe*seufz*

Lieben Gruß
Uni

02.06.2010 07:16 • #60

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