Guten Morgen, liebe Djamila, schön, dass du wieder da bist Danke, dass du deine belastenden Kindheitserinnerungen mit uns teilst!
Es gehört schon einiges dazu, Kindern die Freude am Wasser zu vermiesen, aber bei dir wurde das Waschen zu einer in jeder Hinsicht kalten und verlorenen Angelegenheit, wie deine offenen Worte mehr als deutlich machen.
Darum kann ich auch verstehen, warum du nicht in die Badewanne gehst, selbst, wenn du sie schon voll Wasser hast. Das ist dann womöglich für dein inneres Kind wie eine große Schüssel Wasser, da will es auch nicht rein. Könnte das sein?
Vielleicht versuchst du es mal ganz, nur so eine Idee, losgelöst von Behältnissen mit Wasser drin, indem du, wenn es dir gut tut, und auch gar nicht zum Waschen und auch gar nicht im Bad, mit Wärme beginnst?
Denn bei dir ist es nicht nur so, dass das Waschen ein Problem erst durch die Depression wurde, für dein inneres Kind ist es was richtig Mieses und löst kalte und schreckliche Erinnerungen aus. Waschen ist offenbar ein Auslöser für diese Erinnerungen bei dir und damit ein Trigger und dadurch gefühlsmäßig überhaupt nichts Gutes, was du dir tust und das lässt sich dein inneres Kind dann von der erwachsenen Djamila auch nicht sagen.
Es kann aber mit Achtsamkeit und Geduld nach-erfahren werden, dass Waschen erstmal Streicheln und Wärme ist. Nur ist das sicherlich ein Weg dahin, der nur bei Wärme und Berührung beginnen kann, ganz ohne Nässe, könnte ich mir denken.
Darum könnte es ein Beginn sein, mit Wärmepads, die nicht mal nass sind, angenehme Wärme an deine Haut zu bringen, in einem weichen, kuscheligen Waschlappen eingewickelt, einem trockenen. Irgendwie so beginnen, frag mal unbedingt deine Psychotherapeutin nach Abläufen, denn es ist nie zu spät, zu erfahren, dass Waschen zuallererst Wärme und Berührung ist. Der Weg ist ein langsamer.
Und weil du dich aber doch auch weiterhin öfter waschen musst, was du nicht magst und depressiv eben auch mitunter wegen der Antriebslosigkeit wie bei vielen von uns schlecht geht, dabei würde ich eben minimalistisch es zu einer kurzen Angelegenheit machen, aber trotzdem das Bad ganz kuschelig warm aufheizen, helles Licht anmachen, die Tür offen lassen, wenn du dich dabei besser fühlst, und dich unter der Dusche oder bei fließendem Wasser mit dem Waschlappen und richtig warmem Wasser waschen, alles das Gegenteil von deinen Erinnerungen. Und dir nicht einreden, du musst es als was Gutes einsehen. Setzt nur dein inneres Kind unter Druck.
Wie du es mit deinen Kindern gemacht hast, dass sie ein normales Körperbild und -gefühl bekamen, das finde ich übrigens bewundernswert und großartig. Mach es so auch nach und nach und mithilfe deiner Psychotherapeutin für dich.
Liebe Grüße! maya
16.02.2020 08:52 •
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