Reha und ALG II - bekomme ich Geld von der ARGE?

Choconut
Hallo,

ich habe ein dickes fettes Problem.
Und zwar ging jetzt alles sehr schnell, dass ich die Reha beginnen kann, nächste Woche Dienstag muss ich los. Zwischenzeitlich laufen aber noch die Anträge wegen ALG I und ALG II. Ich habe jetzt null Kohle, benötige auch noch einige Sachen für die Reha und während meiner Abwesenheit muss ich ja auch Miete und so zahlen. Der ALG I Antrag ist noch gar nicht weggebracht, da mir immer noch Sachen von meiner ehemaligen Arbeitsstelle und ein Schreiben vom Arzt fehlen. Von dem ALG II habe ich einen Zwischenbericht erhalten, dass noch einige Sachen fehlen, bringe ich Mittwoch sofort hin, da die morgen geschlossen haben.

Meine Fragen sind nun:
Da ich für die Reha noch Sachen benötige, bekomme ich da Geld von der ARGE?
Und wie sieht das aus mit Übergangsgeld, weil ich doch die Miete zahlen muss, wenn ich in der Reha bin, kann ja nicht auf einmal deswegen meine Rechnungen nicht zahlen.
Bin gerade echt am verzweifeln :(

20.10.2008 23:33 • #1


A
Hallo Choco!

Ich gehe mal davon aus, dass Du Anspruch auf ALG I hast und dieser Betrag durch ALGII aufgestockt wird, weil Dein ALGI zu niedrig ist um Deine laufenden Kosten zu decken?

Also - ich denke es wird so gehen:
Wenn Du den Antrag auf ALG I weggebracht hast kannst Du Dir bestätigen lassen, dass Du einen
Anspruch darauf hast - der Antrag aber noch in Bearbeitung ist. Die anderen Unterlagen mußt Du dann halt so schnell wie möglich nachreichen, evtl per Post.

Diese Bestätigung des Arbeitsamtes kannst Du der ARGE vorlegen und sie bitten, SOFORT in Vorleistung zu gehen und auch Deine Mietzahlung bitte vorzuleisten, das es ein Akut-Fall ist, weil Du ja zur Reha fährst.
Dazu kannst Du anbieten, eine Abtretungserklärung zu unterschreiben - heißt, dass die Arge sich das Geld, was sie für Dich über den eigentlichen Anspruch hinaus zahlt, von Deinem ALGI beim Arbeitsamt einziehen darf - wenn der ALG I-Antrag dann endlich bewilligt ist.
Dadurch entstehen Dir keine finanziellen Nachteile.

Vergiss Deinen Mietvertrag nicht mitzunehmen und aktuelle Kontoauszüge sowie auch Personalausweis und alles was Du brauchen könntest an Unterlagen!

Wenn Du Bargeld brauchst für die Reha, weil Du absolut nichts mehr hast, mußt Du den Begriff mittellos mit ins Spiel bringen, also sagen Ich bin mittellos - habe nichts mehr. Dann ist die ARGE normalerweise SOFORT verpflichtet Dir zu helfen.
Wenn sie Dir was erzählen wegen überweisen auf Dein Konto, dann bitte sie Dir etwas über FINAS auszuzahlen. Das ist ein Auszahlungssystem innerhalb der ARGE, man bekommt eine aufgeladene Geldkarte, mit der man sich das Geld dann aus einem Automaten in der ARGE holen kann.

Ganz zur Not kannst Du auch zur Caritas oder Diakonie gehen und ihnen Deine Lage schildern - auch sie helfen wenn sie können mit einem kleinen Betrag!

Ruf bitte Deinen Vermieter an und sage ihm, dass es dadurch dass Du akut zur Reha fährst und Deine Anträge noch laufen sein kann, dass die Miete später kommt ... dass Du Dich aber so gut es geht kümmerst, dass er pünktlich sein Geld bekommt. Die meisten Vermieter sind kulant, wenn sie nur Bescheid wissen dass es mal eng ist. Ich zB zahle seit Februar bereits monatlich meine Miete in 2-3 Raten, hab sie immer erst um den 25. herum komplett für den Monat bezahlt - bin aber auf dem Laufenden. Habe den Vermieter damals über meine Krankheit informiert und auch noch keinen Ärger bekommen.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück
für Deine Anträge und besonders auch für Deine Reha!

Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen!

Liebe Grüße, A.

20.10.2008 23:53 • #2


A


Hallo Choconut,

Reha und ALG II - bekomme ich Geld von der ARGE?

x 3#3


Choconut
Hallo Alannis,

erstmal vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort.

Zitat von Alannis:
Hallo Choco!

Ich gehe mal davon aus, dass Du Anspruch auf ALG I hast und dieser Betrag durch ALGII aufgestockt wird, weil Dein ALGI zu niedrig ist um Deine laufenden Kosten zu decken?


Genau, so meinte ich das, hatte das in der Eile vergessen zu erwähnen.


Also, ich war eben beim Arbeitsamt, weil ich sowieso einen Termin hatte und habe gleich vorne nachgefragt, ob die meinen ALG I Antrag auch schon bearbeiten können, wenn 2 Sachen noch fehlen. Ging leider nicht, nun habe ich frühestens Montag um 14.30 Uhr einen Termin um den ALG I Antrag abzugeben. Das heißt Montag kriege ich erst die Bestätigung, dass ich ALG I bekomme und Dienstag fahre ich ja schon in die Reha, kann es der ARGE also nur am Montag mit der Post schicken.
Morgen will ich zur ARGE und die restlichen Unterlagen einreichen, kann ich dann trotzdem schon verlangen, dass die in Vorleistung gehen und mir Finas auszahlen?
Die Frau vom Arbeitsamt meinte ich soll mich bei der Krankenkasse erkundigen wegen Übergangsgeld, aber meiner Meinung nach bekomme ich sowas doch nicht von der Krankenkasse, weil ich doch jetzt Arbeitslos bin oder wie ist das geregelt?

21.10.2008 08:43 • #3


A
Ich würde erstmal zur Krankenkasse und dann bei der ARGE vorsprechen
und das Problem genau schildern.

Vielleicht findet sich ja trotzdem eine Möglichkeit!

Verlier nicht den Mut und erkläre denen, dass Du alles
auf dem Weg hast, aber die Unterlagen noch nicht
alles zurückerhalten hast, um sie einzureichen.

Manche Sachbearbeiter sind ja auch bei der Arge nett.

21.10.2008 09:27 • #4


Choconut
Soll ich bei der Krankenkasse nach Übergangsgeld fragen?

21.10.2008 16:02 • #5


Choconut
So, ich habe heute die restlichen Gänge erledigt. War bei der Krankenkasse und bei der ARGE. Das gehört hier zwar eigentlich nicht rein, aber bitte euch dennoch um Rat, mir geht es gerade ziemlich schlecht und weiß nicht was ich tun soll. Bin nur noch am heulen, dabei war es auch noch mein Fehler, also kann man eigentlich sagen, selbst Schuld und Dumm gelaufen.
Ich habe die restlichen Unterlagen eingereicht bei der ARGE, ich sollte auch einen BAB-Aufhebungsbescheid dabei legen, den hatte ich allerdings nicht, da ich kein BAB in der Ausbildung erhalten habe, wegen dem Verdienst meiner Eltern. Die Sachbearbeiterin fragte mich dann, wovon ich denn gelebt hätte, mit dem wenigen Ausbildungsgeld wäre das ja nicht möglich. War ja auch so. Ich habe dann ohne nachzudenken gesagt, dass ich manchmal von meinen Eltern Geld bekommen habe, am Anfang war das auch so, danach nicht mehr, dass war auch ein Grund warum ich die Ausbildung nicht weiter gemacht habe, wegen fehlender Unterstützung, mein Freund hat das meiste für mich gezahlt und das geht auf Dauer auch nicht. Nur habe ich das der Sachbearbeiterin dummerweise nicht gesagt. Jetzt soll ich eine Erklärung meiner Eltern beilegen, warum ich keine Unterstützung mehr bekomme. Wenn die in dem Schreiben rein schreiben, dass ich keine Unterstützung mehr bekomme, da die zu viele Schulden haben, wird das Amt Belege dafür wollen, gehe ich mal von aus und es wird mit einer kurzen Erklärung nicht getan sein. Mein Vater verdient allerdings nicht so schlecht und die Schulden sind dem Amt egal. Er könnte mich also unterstützen. Nur dachte ich, dass es bei mir nicht der Fall ist, da ich ja weit vor dem Gesetz U-25 ausgezogen bin, ich hatte ja schon mal ALG II bezogen.
Kann das Amt also verlangen, dass mein Vater für mich zahlt? Das wird er allerdings nicht tun, er würde höchstens anbieten, dass ich da wieder einziehen soll und das wäre der Horror für mich. Ich habe ein schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern.


Bin gerade so am verzweifeln und habe Angst den Gang zu meinem Vater zu wagen, zumal er denkt, dass ich schon ALG II bekomme, da ich ihm das dann erzählen hätte müssen, dass ich Krankengeld bekommen habe, er weiß von meiner Krankheit nichts, ebenso wenig, dass ich zur Reha gehe.

22.10.2008 23:26 • #6


M
Hallo Choconut,
wenn Du finanzielle Unterstützung ganz dringend brauchst, wirst Du mit offenen Karten spielen müssen. Soweit ich, weiß, kann Dich niemand zwingen, wieder bei den Eltern einzuziehen, schon gar nicht, wenn Ihr Euch nicht versteht. Falls Dein Vater wirklich unterhaltspflichtig ist, was ich aber bezweifele, dann ist das eben so. Von irgendetwas mußt Du leben. Man kann leider nicht immer everybodies darling sein, Du mußt jetzt an Dich denken. Und mach Dir nicht Sorgen, die sich Deine Eltern machen sollten. Bring diese Bescheinigung bei, warum Du von den Eltern keinen Unterhalt bekommst. Wenn das Amt Belege wegen etwaiger Schulden sehen möchte, dann werden sie das bei Deinen Eltern einfordern.
Mein Sohn ist auch vor dem U-25 Gesetz zu Hause ausgezogen, weil er meinte, ohne uns wäre alles besser. Auch er bezieht ALG II und mich hat bisher niemand nach meinem Einkommen gefragt, weil ich nicht mehr unterhaltspflichtig bin.
Ich weiß, wie lästig die Ämter-Rennerei ist. Und wenn man krank ist, glaubt man, dass das nicht zu schaffen ist. Aber es muß leider sein. Gib Dir einen Ruck und mache weiter, es gehr um DICH!
Aber solltest Du nicht schon seit Dienstag in der REHA sein? Hast Du die abgesagt? Hast Du ein Übergangsgeld bekommen? Rufe vielleicht wenigstens Deinen Vermieter an: Daß Du in einer REHA (?) bist und sich die Bearbeitung bei der ARGE leider immer noch hinzieht und dass die Miete diesmal etwas später kommt.
GLG
Heulsuse

23.10.2008 13:18 • #7


Choconut
Also, beim ersten Mal als ich ALG II beantragt hatte, haben die auch meine Eltern nicht mit einbezogen, dieses mal nur, weil ich ja gesagt habe, dass ich Unterstützung in der Ausbildung bekommen habe und das nachher auch gar nicht mehr, daher wollen die jetzt wissen, warum die mich nicht mehr unterstützen. Stimmt, zwingen kann man mich nicht, aber mein Vater könnte sich auch weigern mir den Unterhalt zu zahlen oder anbieten, dass ich da wieder wohnen könnte.

Habe jetzt jedenfalls mit meinen Eltern geredet, die werden eine Erklärung schreiben und wenn nötig die Belege der Schulden bereit halten.

Nein, die Reha geht erst nächsten Dienstag los

23.10.2008 15:55 • #8


M
Falls Dein Vater unterhaltspflichtig ist, muß er zahlen, da wird er nicht gefragt. Und da Du vor Inkrafttreten des U-25-Gesetzes ausgezogen bist, mußt Du ja auch nicht wieder zurück.
Aber ich finde es gut, dass Du schon einmal mit Deinen Eltern gesprochen hast. Das ist Dir sicher nicht ganz leicht gefallen. Und bis nächsten Dienstag hast Du dann vielleicht das Wichtigste geregelt
Heulsuse

23.10.2008 16:05 • #9


A


Hallo Choconut,

x 4#10


Choconut
Aber wenn ich doch vor dem Inkrafttreten des U-25-Gesetzes ausgezogen bin, müsste er mir doch auch nichts zahlen?!
Er wird sich weigern mir jeglichen Cent zu zahlen und was mache ich dann? Dann muss ich ja zwangsläufig wieder zurück, wenn er nicht zahlt und gerichtlich einleiten? Ich habe nicht die Kraft dafür, mir noch mehr Stress anzutun.
Jedenfalls, habe ich es auch geschafft, ihm jetzt von der Reha zu erzählen. War gar nicht so schlimm, aber stimmt, es ist mir nicht leicht gefallen.

GLG
Choconut

23.10.2008 16:14 • #10

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