Reha vor Rente das ist immer dieser Grundsatzspruch!
Sicher, sofern auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, in der Reha wieder halbwegs gesung bzw. lebensfähig zu werden und man sich diesen Schritt auch zutraut (!), würde ich die Reha antreten.
Aber keinesfalls ist man gezwungen in eine Reha zu gehen, um Rente zu bekommen. Es gibt genügend Patienten, die nicht rehafähig sind, die einfach auch z. B. nach den 78 Wochen Krankengeldzahlung weiterhin eine Auszeit benötigen und ambulante Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Reha kann auch zur Belastung werden. Und an das Ergebnis bei Belastung bei vorhandener Depression wollen wir ja nun nicht denken. Eine meiner Mitpatientin ist seit 7 Jahren berentet (war damals auch ein gewisser Kampf), ging ein Jahr zur Psychotherapie und seitdem nur alle 4-6 Wochen zum Psychiater. Therapieresistente endogene Depression, starke familiäre Vorbelastung. Die kannst Du auf dem Kopf stellen und 40 Mal Achterbahn fahren lassen (im Übertragenen Sinne), an der Krankheit wird man wohl nicht viel drehen können. Sie nimmt brav ihre Medikamente und hat der Depression einen Platz in ihrem Leben gegeben, was soll sie auch sonst tun. Soll nicht heißen, dass in weiteren 5 oder 10 Jahren die Sache mit der Gesundheit nicht doch anders aussieht. ABER: Keine Angst vor: Reha vor Rente! Nur da. wo es Sinn macht. Hat man eine akute latente Selbstmordgefahr, wird die Reha eh abgelehnt. Gute Besserung, allen!
14.08.2008 16:42 •
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