Rentenantrag stellen, da Rehaantrag abgelehnt wurde?

S
Hallo,

ich erzähle mal kurz meine Geschichte, damit Ihr wisst, um was es geht:

Ich bin im Juli 2009 ausgesteuert worden, bekomme seitdem ALG 1 und musste Ende Juli zum ärztlichen Dienst der AA. Diese Ärztin bescheinigte mir, dass ich noch mehr als 6 Monate arbeitsunfähig bin und empfahl in ihrem Gutachten eine Berentung auf Zeit.

Daraufhin schickte mir das AA einen Antrag auf Rehabilitation, den ich ausfüllen sollte und dieser wurde der DRV zugesandt. Da auch meine mich behandelnden Ärzte mir empfahlen, einen Rentenantrag zu stellen, rief ich beim AA an, um zu fragen, warum ich einen Antrag auf Rehabilitation stellen soll, da sämtliche Ärzte und auch die Gutachterin des AA mir eine EU-Rente empfahlen. Ich sagte, dass ich lieber gleich einen Rentenantrag stellen möchte, aber die Sachbearbeiterin sagte zu mir, ich müsse erst mal diesen Antrag auf Reha stellen. Wenn der von der DRV abgelehnt würde, würde der Antrag sowieso automatisch in einen Rentenantrag umgewandelt.
Mein Psychiater bescheinigte zwischenzeitlich auch nochmal, dass er eine Reha für nicht sinnvoll hält, zumal ich von Juli 2008 bis Sept. 2008 schon mal zur Reha war, die nichts gebracht hat. Er befürwortete eine EU-Rente, da sich mein gesundheitlicher Zustand sich in absehbarer Zeit nicht ändern würde.

Heute nun hatte ich einen Ablehnungsbescheid der beantragten Rehabilitation von seiten der DRV im Briefkasten. Begründet wurde der sinngemäß, dass ich die Voraussetzungen nicht erfülle und dass eine Rehabilitation aus heutiger Sicht zu keiner Verbesserung meines Gesundheitszustandes und somit zu keiner Verbesserung meiner Erwerbsfähigkeit führen würde.

Soweit so gut. Das ist ja erst mal auch in meinem Sinne, denn ich wollte ja auch nicht nochmal in eine Reha.

Mehr stand aber in dem Bescheid nicht drin. Also nichts über Umwandlung in einen Rentenantrag. Auch wurde ich nicht aufgefordert, einen solchen zu stellen.

Jetzt bin ich sehr verunsichert.

Ist es normal, dass grundsätzlich erst mal ein Ablehnungsbescheid der Reha kommt, ohne Angaben, wie es weiter gehen soll? Wie würde denn eine automatische Umwandlung in einen Rentenantrag aussehen?
Was muss ich jetzt tun?

Ich habe Bedenken, dass das AA mir nun gleich das ALG 1 streicht, weil der Rehaantrag ja abgelehnt wurde.

Wenn ich den Rentenantrag nun paralell selbst in die Wege leiten muss, welche Frist muss ich denn einhalten, damit ich vom AA keine Streichung meiner Gelder befürchten muss?
Oder würde das AA mich sowieso auffordern, nun einen Rentenantrag zu stellen?

Jetzt kommen ja die Feiertage, wo ich sowieso nichts mehr in die Wege leiten kann, da wäre ich über Antworten sehr dankbar, damit ich mich etwas beruhigen kann.

Vielen Dank fürs Lesen!

Lieber Gruß!

Sonnenblume 20

23.12.2009 01:31 • #1


M
Hallo Sonnenblume,

deine Situation hatte ich auch mit der Ablehnung der Reha. Ich habe seinerzeit Widerspruch eingelegt und nachdem diesem nicht stattgegeben wurde, habe ich einen Antrag auf EU-Rente gestellt (Service-Stelle). Bei der Ablehnung der Reha wurde mir auch nicht mitgeteilt, wie ich weiter vorgehen kann.

Die Rente wurde mit dann bewilligt, und zwar rückwirkend ab Reha-Antragsstellung.

Du solltest mit dem AA reden, ob es sinnvoll wäre, einen Widerspruch einzulegen oder direkt einen Rentenantrag zu stellen.
Denn so hättest du mit dem AA die weitere Vorgehensweise abgeklärt, damit man von dieser Seite dir keine Fallstricke
stellen kann bzw. die Weiterzahlung erfolgt.

Mach dir Noitzen, wann und mit wem du gesprochen hast, für den Fall einer Unstimmigkeit.

Schöne Grüße
mag

23.12.2009 10:32 • #2


A


Hallo Sonnenblume20,

Rentenantrag stellen, da Rehaantrag abgelehnt wurde?

x 3#3


achtsamkeit
Liebe Sonnenblume20,also ich werde von meinen Erfahrungen berichten, vielleicht hilft das ja. Ich habe damals (bin im Febr. 2 Jahre krank), wurde im Ausgust ausgesteuert und bekomme ALG 1. ) im März auf Anraten der Krankenkasse einen Rentenantrag und einen Rehaantrag gestellt. Nun wurde im Nov. die Reha bewilligt. Darin stand , dass nach der Reha über den Rentenantrag entschieden wird. Da bei dir die Reha abgelehnt wurde, denke ich dass du auf jeden Fall schnell einen Rentenantrag stellen solltest, denn von selbst macht das die DRV ja nicht. Und die Chancen stehen anscheinend sehr gut, das dies klappt. Du solltest darüber mit dem AA sprechen, wie das mit dem ALG weiter geht, der Rentenantrag hat glaube ich nichts damit zu tun. (Hast du beim AA nette Sachbearbeiter) Alternativ wäre auf jeden Fall die Beratung und Unterstützung des VDK. Die beraten meiner Erfahrung nach sehr gut. Drücke dir erst einmal die Daumen. Liebe Grüße Pelle

23.12.2009 10:34 • #3


S
Liebe mag, liebe Pelle,

vielen lieben Dank schon mal für Eure Antworten. Das beruhigt mich doch ein bisschen und ich werde gleich am Montag erst mal mit dem AA telefonieren, das ist wahrscheinlich das sinnigste.

Ich habe ja noch Kontakt mit der Schwerbehindertenbeauftragten meines AG, die auch ehrenamtliche Rentenberaterin ist, sie hat mir seinerzeit mal gesagt, dass sie gerne mit mir zusammen den Rentenantrag stellen wird.
Die versuche ich dann auch, nach den Feiertagen mal zu erreichen.

Ganz liebe Grüße an Euch

vom Sonnenblümchen

23.12.2009 21:36 • #4


S
Hallo Sonnenblume !!!

Du kannst deinen Rentenantrag bei der Servicestelle BFA bzw. Rentenversicherung auch selbst stellen.
Die dortigen Mitarbeiter sind meiner Erfahrung nach sehr hilfsbereit und können die Formalitäten vor Ort ausfüllen.

Benötigt werden zur Beantragung einer Rente wegen Erwerbsunfähigkeit u. a. :
- gültiger Personalausweis
-Versicherungskarte der Krankenkasse
-Steueridentifikationsnummer
-Schwerbehindertenausweis oder Bescheid über einen evtl. GdB
-Bankverbindung: IBAN und BIC
-evtl. Geburtsurkunde(n) der Kind(er) und Nachweis evtl. Erziehungszeiten (sofern noch nicht Berücksichtigt...)
-medizinische Unterlagen (Arztbriefe, Befunde etc. pp.)

Um längere Wartezeiten dort zu vermeiden, könntest du telefonisch einen Termin für die Beantragung vereinbaren.

Reha vor Rente ist hier wahrscheinlich der / ein Begriff...

Da der Kostenträger aus den von dir genannten Gründen die Reha abgelehnt hat, wird dein Antrag auf Reha in einen Rentenantrag umgedeutet werden.
Ich denke auch, daß der Rentenbeginn dann somit das Datum deines Rehaantrages sein wird.

Ich wünsche dir alles Gute

sek

25.12.2009 01:03 • #5


S
Hallo sec,

vielen Dank für Deine Antwort. Habe mir die Liste ausgedruckt.
Ich hatte ja schon Kontakt mit der Schwerbehindertenbeauftragten meines Betriebes, die wohl auch eine Art ehrenamtliche Rentenberaterin ist. Ich meine, mich erinnern zu können, dass ich auch über sie den Rentenantrag stellen könnte. Sie besitzt auch einen nötigen Stempel dazu.
Ich werde sie gleich am Montag mal anrufen und wenn es über sie laufen kann, werde ich es tun. Wenn nicht, gehe ich auf jeden Fall zu einer Rentenberatungsstelle.

Dankeschön für Eure Hilfe!

Lieber Gruß

Sonnenblume 20

26.12.2009 22:17 • #6


S
Hallo,

heute hatte ich einen Termin mit der Schwerbehindertenbeauftragten meines AG, die ja ehrenamtliche Rentenberaterin ist. Ich hatte alle Unterlagen dabei, wir haben den Rentenantrag zusammen ausgefüllt, sie hat überall ihre Stempel verteilt und schickt ihn noch heute ab. Juchu!

Sie hat mir gesagt, dass ich gute Chancen hätte, die EU-Rente bewilligt zu bekommen, da mein Antrag auf Reha ja abgelehnt worden ist, weil keine Verbesserung meines Gesundheitszustandes zu erwarten ist.

Jetzt muss ich nur noch das AA informieren, war heute zu erschlagen. das mache ich dann morgen!

Bin sehr sehr froh, das alles im alten Jahr noch in die Wege geleitet zu haben!

Jetzt heißt es nur noch Warten und Daumen drücken!

Lieber Gruß

von der Sonnenblume

29.12.2009 23:03 • #7


T
siehste
alles wird gut!!!!!

tinerl

30.12.2009 12:15 • #8


P
Guten Morgen Ihr Lieben,

zu diesem Thema beschäftige ich mich auch seit gestern. Erhielt ich doch tatsächlich einen Brief der Krankenkasse, daß ich eine Reha beantragen muß und sollte diese abgelehnt werden, würde der Antrag gleich für die Beantragung einer Rente gelten. Ich bin total geplättet. Nun bin ich das erste Mal seit Oktober 2009 wegen Depressionen krankgeschrieben und die wollen mich heute schon berenten? Ich dachte man hat Anspruch auf 78 Wochen Krankengeld. Ich fühle mich noch nicht wirklich als Rentner. Klar-da kämen noch Gutachten und so weiter, aber ich finde es den Hammer wie schnell die einen aus irgendwelchen Statistiken haben wollen und einen schnellstens entsorgen.

Liebe Grüße

22.01.2010 08:18 • #9


M
Hallo Planlose,

schau mal hier nach wichtiges-im-umgang-mit-gesetzlichen-krankenkassen-t17894.html. Wolfgang hat hier einiges zusammengefasst.

Zitat:
Erhielt ich doch tatsächlich einen Brief der Krankenkasse, daß ich eine Reha beantragen muß und sollte diese abgelehnt werden, würde der Antrag gleich für die Beantragung einer Rente gelten.
Damit sichert sich die Krankenkasse ab, wenn ein gestellter Rehaantrag als Rentenantrag umgewandelt wird. Damit kann sie nämlich die Rente mit dem Bezug von Krankengeld verrechnen.
Zitat:
Ich dachte man hat Anspruch auf 78 Wochen Krankengeld.
Klar hat man diesen Anspruch, aber es ist heutzutage so, dass die Krankenkasse alles daran setzen, dass schnellstmöglich alles getan wird, um keine Krankengeldzahlungen mehr leisten zu müssen.
Zitat:
und die wollen mich heute schon berenten? Ich fühle mich noch nicht wirklich als Rentner. Klar-da kämen noch Gutachten und so weiter, aber ich finde es den Hammer wie schnell die einen aus irgendwelchen Statistiken haben wollen und einen schnellstens entsorgen.
Ob die Rente bewilligt wird, steht ja noch offen und wenn ist sie sowieso meistens erst einmal befristet.

Schöne Grüße
mag

22.01.2010 09:35 • #10


P
Das ist schon richtig und mir ist auch klar, daß dies erst der Anfang sein sollte. Jedoch sehe ich die Chancen für einen Wiedereinstieg nach der befristeten Rente noch schwieriger als schon vorher eine normale Wiedereingliederung. Man muß sich ja dann neu bewerben, denn der alte Arbeitgeber wird einen bestimmt nicht mehr haben wollen.

22.01.2010 10:41 • #11


F
Hallo Planlose,

soweit ich weiß, ist man bei einer befristeten Berentung nicht entlassen, sondern das Arbeitsverhältnis ruht in dieser Zeit.

Also keine neue Bewerbung, denn du bist bei deinem alten Arbeitgeber weiterhin angestellt/beschäftigt.

LG fly

22.01.2010 11:07 • #12


M
Hallo Planlos,
Zitat:
Wiedereingliederung. Man muß sich ja dann neu bewerben, denn der alte Arbeitgeber wird einen bestimmt nicht mehr haben wollen
bei einer befristeten Rente ruht das Arbeitsverhältnis, solange man nicht gekündigt wurde bzw.
nicht den Fehler machst, selbst zu kündigen.

Man sollte sich schon im klaren sein, dass man nur eine EU-Rente bekommt, wenn man nicht in der Lage
ist, zu arbeiten. Und wenn das der Fall ist, steht doch an erster Stelle, wieder gesund zu werden.

Schöne Grüße
mag

22.01.2010 11:11 • #13


S
Hallo, ihr Lieben,

ich wollte nur mal eine kurze Zwischenmeldung geben. Ich habe mittlerweile die Eingangsbestätigung der DRV bekommen, dass der Rentenantrag eingegangen ist und ich musste komischerweise eine Einwilligungserklärung unterschreiben, dass der Rehaabschlussbericht dem zuständigen Gutachter vorgelegt werden darf.
Bei meinem Rentenantrag habe ich meine kompletten Arzt- und Befundberichte mitgeschickt, dasselbe habe ich auch schon bei dem Rehaantrag gemacht.

Mich hat es sehr verwundert, dass diese Einwilligung sich nur auf den Rehabericht bezogen hat. Der ist ja immerhin schon 1 1/2 Jahre alt. Bedeutet das, dass die anderen viel aktuelleren Befundberichte nicht berücksichtigt werden?

Ich bin schon sehr unruhig, was diese ganze Sache betrifft. Wieder mal oder immer noch bin ich in einer Warteposition.
Es ist auch ein sehr komisches Gefühl, dass ein völlig fremder Gutachter, der mich nicht kennt jetzt über mein weiteres Leben entscheiden wird. Auf der einen Seite hätte ich eine Riesenangst vor einem Gutachtertermin, aber auf der anderen Seite würde ich ihn mir aber auch wünschen. Bei einem persönlichen Termin hätte ich wenigstens die Chance, meinen Zustand und meine Befindlichkeiten genau zu schildern.

Ist es denn grundsätzlich immer so, dass man eine persönliche Einladung zum Gutachter bekommt, oder gibt es auch Fälle, wo positive Bescheide nur nach Aktenlage gefällt wurden?

Ich wünschte mir auf jeden Fall sehr, dass das alles bald ein Ende hat, natürlich mit positivem Ergebnis für mich!

Lieber Gruß

Sonnenblume20

02.02.2010 23:23 • #14


M
Hallo Sonnenblume.
Zitat:
Mich hat es sehr verwundert, dass diese Einwilligung sich nur auf den Rehabericht bezogen hat. Der ist ja immerhin schon 1 1/2 Jahre alt. Bedeutet das, dass die anderen viel aktuelleren Befundberichte nicht berücksichtigt werden?
siehe es doch mal positiv, dass auch dein Rehabericht Berücksichtigung finden soll.

Zitat:
Es ist auch ein sehr komisches Gefühl, dass ein völlig fremder Gutachter, der mich nicht kennt jetzt über mein weiteres Leben entscheiden wird.
Es ist leider so, dass ein Gutachter über die weitere Zukunft mit entscheidet.

Zitat:
Ist es denn grundsätzlich immer so, dass man eine persönliche Einladung zum Gutachter bekommt, oder gibt es auch Fälle, wo positive Bescheide nur nach Aktenlage gefällt wurden?
Es gibt die Entscheidung nach Aktenlage, aber das ist meines Wissens nach sehr selten.
Zitat:
Ich wünschte mir auf jeden Fall sehr, dass das alles bald ein Ende hat, natürlich mit positivem Ergebnis für mich!
Das es jetzt noch eine nervenaufreibende Zeit für dich ist, ist ganz normal. Leider haben wir das alle durchgemacht, die einen Rentenantrag gestellt haben. Aber man macht sich vorher immer zuviel Gedanken, ich spreche aus eigener Erfahrung.

Schöne Grüße
mag

03.02.2010 10:29 • #15


S
Liebe mag,

vielen Dank nochmal für Deine Worte. Ich weiß, dass diese Angst und Unsicherheit jeder fühlt, der einen solchen Antrag stellt.

Da hilft nur, zu hoffen, dass alles gut wird!

Jetzt ist es soweit: Heute habei ich zwei Schreiben der DRV bekommen. Ich habe nächste Woche, am 18.02.2010 einen Gutachtertermin bei einer Psychiaterin.
Natürlich bin ich unheimlich aufgeregt. Wird sie mir glauben? Wie wird sie meinen Gesundheitszustand einschätzen?
Wird sie der gleichen Meinung sein, wie die mich behandelnden Ärzte?

Da ich weiß, dass hier schon einige Leute einen solchen Gutachtertermin hinter sich haben, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir schreiben könntet, wie es bei Euch war.

Auf was muss ich achten? Ich weiß, ich muss nur ich selbst sein, aber wenn man so aufgeregt und beunruhigt ist, ist das gar nicht so einfach.
Was kann mir dort passieren? Werde ich durch die Mangel genommen? Muss ich, obwohl ich der DRV bereits zweimal alle ärztlichen Befunde zugeschickt habe, diese nochmal mitbringen?
Was mache ich, wenn ich merke, nicht wertschätzend behandelt zu werden?

Fragen über Fragen, ich weiß! Aber ich wäre Euch wirklich dankbar, wenn ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen könntet, dann könnte ich besser gewappnet und vorbereitet dorthin gehen!

Schon mal ganz liebe Grüße

vom Sonnenblümchen

P.S. Dieser Thread könnte mittlerweile ja in den Bereich Rente verschoben werden, falls ihr das für notwendig haltet. Ansonsten kann er natürlich auch hier bleiben.

12.02.2010 14:06 • #16


M
Hallo Sonnenblume20,
Zitat:
Auf was muss ich achten? Ich weiß, ich muss nur ich selbst sein, aber wenn man so aufgeregt und beunruhigt ist, ist das gar nicht so einfach.
genau das ist doch einer der Gründe, warum du nicht arbeitsfähig bist und so solltest du dich auch geben. Es nützt doch nichts, wenn du dort gelassen erscheinst. Die Gutachterin soll sich ein Bild von dir machen, wie du mit allem umgehst.

Zitat:
Was kann mir dort passieren? Werde ich durch die Mangel genommen?
Von in die Mangel nehmen, kann nicht die Rede sein. Teilweise ist es so, dass man Fragebögen und Test (bei mir war es z.B. ein Konzentrationstest in Forum von einer Art Memorie bzw. gelesene Worte wiederzugeben)
Zitat:
obwohl ich der DRV bereits zweimal alle ärztlichen Befunde zugeschickt habe, diese nochmal mitbringen?
Ich würde dir empfehlen, Kopien von den Befunden mitzunehmen. Habe festgestellt, den Gutachtern liegt nicht immer alles vor.
Zitat:
Was mache ich, wenn ich merke, nicht wertschätzend behandelt zu werden?
Ich sage immer, so wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen, also nicht in Kampfstimmung dort hin gehen.

Schöne Grüße
mag

12.02.2010 17:55 • #17


S
Dankeschön,liebe mag.

So ein bisschen Zuspruch ist doch sehr beruhigend.

Ich werde versuchen, ruhiger zu werden und dort am Donnerstag so zu erscheinen wie ich bin. Anders geht es ja auch gar nicht. Mittlerweile ist es mir oft gar nicht mehr möglich, meine Maske, die ich jahrelang getragen habe, aufzusetzen. Ich werde sie am Donnerstag auf jeden Fall zuhause lassen.

Ich berichte dann, wie es war!

Bis dann!

sonnenblume20

15.02.2010 01:11 • #18


T
du weißt, ich bin in gedanken auch ganz fest bei dir!


hoffentlich ist es für lange zeit die letzte schwere hürde auf deinem langen weg zurück zum ich!

ich wünsche es dir von ganzem herzen

tinerl

15.02.2010 10:04 • #19


S
Liebe tinerl,

dankeschön für Deine lieben Worte. Ich werde also am Do da hingehen und wissen, dass so mancher hier an mich denkt.
Das wird mir bestimmt Kraft geben. Wenn ich ganz erhlich bin, habe ich eine Schei*****angst davor.
Ich weiß, dass es diesmal um alles geht, es wird eine Entscheidung für oder gegen meine Existenz getroffen, so fühle ich es zumindest. Ich bin auf ihre Weitsicht angewiesen, ich bin darauf angewiesen, dass sie erkennt, was mit mir los ist und vor allen Dingen, dass sie mir glaubt!
Ich muss mich in fremde Hände geben und kann irgendwie nichts tun, nur mich so zu geben wie ich bin.

Im Schreiben der DRV stand, dass ich den Termin telefonisch bestätigen sollte. Also habe ich angerufen und gemeldet hat sich die Gutachterin persönlich, aber nur mit Nachnamen. Ich hatte eigentlich eine Sprechstundenhilfe erwartet oder zumindestens erwartet, dass sie sich mit Namen der Praxis meldet. Das kam mir schon merkwürdig vor.Ich hatte schon Bedenken, dass sie gar nicht oder nicht mehr praktiziert und einfach nur der DRV ab und zu als Gutachterin zur Verfügung steht. Ich wollte im Internet über sie recherchieren, aber ich habe nichts gefunden außer wenigstens einem Praxiseintrag im Telefonbuch.

Ich bestätigte den Termin und sie sagte, Danke bis Donnerstag. Ihre Stimme klang am Telefon recht streng und kühl.
Das ist für mich dann wieder ein Grund, noch mehr in Panik zu verfallen. Sofort dachte ich, wenn die so streng ist, dann wird
das sicherlich ein Reinfall werden, zumal ich ja auch weiß, dass die DRV sparen muss und sicherlich auch von den Gutachtern erwartet, dass sie nicht immer zu Gunsten der Patienten entscheiden sollen.

Das habe ich ja schon in der Reha gemerkt. Meine Therapeutin sagte mir damals, dass sie den klaren Auftrag und die Pflicht hat, mich zu rehabilitieren und dass sie so viel Patienten wie möglich arbeitsfähig entlassen muss. Für jeden nicht arbeitsfähigen Patienten müsste sie der DRV gegenüber Rechenschaft ablegen.
Also wird hier leider nicht jeder Patient als Individuum gesehen, sondern es wird nach Statistik und nach finanzieller Verfügbarkeit entschieden.

Aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als dort hinzugehen und auf das beste zu hoffen.

Vielleicht sollte ich mir wirklich einen Zettel mitnehmen, wo ich alles aufschreibe, wie es mir geht, wie mein Tagesablauf aussieht, welche Einschränkungen ich im Alltag habe. Ich habe nämlich Bedenken, dass ich vor Aufregung gar nichts sagen kann oder die Hälfte vergesse.
Aber sieht das nicht blöd aus, wenn man die Sachen von einem Zettel abliest?

Naja, es wird schon werden!

Lieber Gruß

vom Sonnenblümchen

15.02.2010 14:29 • #20


M
Hallo Sonnenblume

Zitat:
Vielleicht sollte ich mir wirklich einen Zettel mitnehmen, wo ich alles aufschreibe, wie es mir geht, wie mein Tagesablauf aussieht, welche Einschränkungen ich im Alltag habe. Ich habe nämlich Bedenken, dass ich vor Aufregung gar nichts sagen kann oder die Hälfte vergesse.
genau das solltest du ihr sagen, dass du dir Notizen über deine Erkrankungen gemacht hast, da du vor lauter Aufregung keinen klaren Gedanken fassen kannst.

Schöne Grüße
mag

15.02.2010 15:58 • #21


S
So, der Termin ist vorbei und ich habe es überstanden.

Es war aber nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe.
Die Befragung der Psychiaterin hat eine Stunde gedauert und fand, was ich auch komisch fand, in dem Vorzimmer statt. Zwischendurch sind immer irgendwelche Leute an mir vorbeigelaufen. Ich konnte gar nicht so viel erzählen, weil sie alles immer gleich in den Computer eingegeben hat. Es wurde auch so viele allgemeine Dinge abgefragt, Daten von Vater, Mutter, Schwester, es ging gar nicht so viel über mich, hatte ich zumindest das Gefühl. Immer wenn ich was erzählt habe, hat sie mich zwischendurch gestoppt, weil sie ja alles eintippen musste. Da habe ich irgendwie immer mal wieder das Konzept verloren.
Sie hatte nur 2 Arztberichte vorliegen, den Rehaabschlussbericht und den letzten Befundbericht von meinem Psychiater.
Ich wollte ihr den Rest geben, sie hat sich den Befund des HNO-Arztes noch rausgepickt,den Rest wollte sie nicht haben.
Auch meine Aufzeichnungen über meinen Gesundheitszustand wollte sie nicht haben.

Ein bisschen komisch fand ich das schon.Ich denke aber, dass ich das wichtigste gesagt habe, obwohl mir mittlerweile schon einiges eingefallen ist, was ich nicht gesagt habe bzw. was ich hätte noch sagen sollen. Aber nun ist es ja vorbei.
Die Gutachterin war aber freundlich und das fand ich schon mal gut. Sie hat aber nichts darüber gesagt, wie sie mich einschätzt, aber ich denke, das ist auch normal, sie muss sich ja noch in Ruhe Gedanken machen.

Obwohl der Termin schon um 11.00 Uhr war, bin ich trotzdem erst um 16.00 da raus gekommen. Ich habe ihr erzählt, dass ich eine Störung des Gelichgewichtsorgans habe und sie hat zusätzlich mein starkes Händezittern bemerkt. Da hat sie mich noch einen Stock tiefer zu einem HNO-Arzt geschickt, der sehr viele Untersuchungen mit mir gemacht hat.
Eine Hirnstammmessung vom Kopf, Hörtests, ein Ultraschall vom Hals und der Halsschlagader, ein DVT (eine Art Röntgenuntersuchung nur ohne Strahlen) vom Kopf und noch einiges mehr. Das hatte ich nicht erwartet. Nach jeder Untersuchung musste ich wieder im Wartezimmer warten, Zwischendurch war Mittagspause und so hat sich das ganze bis 16.00 Uhr hingezogen.

Viel erzählt hat der mir aber auch nicht, nur dass die Störung des Innenohrs stark ausgeprägt ist und er sie bedenklich findet. Es war eine Schnellabfertigung und er hat nur gesagt, er würde dann einen Bericht schreiben, der an die Gutachterin gehen würde.
Ich habe zwar kein besonders gutes Gefühl, weil ich sie auch nicht einschätzen konnte. Sie hat eben einfach nur alles notiert, aber natürlich keine Kommentare abgegeben.

Jetzt heißt es abwarten und wieder mal das Beste hoffen!

Vielen Dank fürs Daumendrücken. Ich werde wieder berichten, sobald ich den Bescheid habe. Das wird ja sicherlich noch recht lange dauern!

Viele Grüße

vom Sonnenblümchen, was trotzdem erleichtert ist, es hinter sich zu haben!

18.02.2010 19:32 • #22


S
Juchu, es ist vollbracht.
Mein Antrag auf EU-Rente ist genehmigt worden und das beim ersten Anlauf. Ich bin wirklich ganz überrascht, hatte ich mich doch schon auf einen Widerspruch eingestellt, weil viele Erstanträge ja wohl erst mal abgelehnt werden, vor allem in meinem Alter, ich bin erst 44.

Ich habe allerdings noch keinen Bescheid , sondern ledigklich ein Schreiben der Rentenversicherung erhalten, in dem sie mir noch ein Formular für den Arbeitgeber übersandt haben. Desweiteren haben sie mir lediglich bestätigt, dass ich Anspruch auf volle EU-Rente auf Zeit habe. Mehr stand nicht drin. Keine Angaben über Höhe und Dauer der Rente.

Dann haben sie mir noch zwei verschiedene Termine des Rentenbeginns angeboten.

Einmal den 01.08.2008 (ich bin seit 14.01.2008 Arbeitsunfähigkeit und war vom 01.08.bis 24.08.08 zur Reha, aus der ich arbeitsunfähig entlassen wurde).
Zum anderen haben sie den 01.09.2009 angeboten, weil ich im September 2009 auf Aufforderung des AA einen zweiten Rehaantrag stellen musste, der abgelehnt wurde mit der Begründung, dass die Erwerbsfähigkeit nicht gebessert werden könnte.Ich soll mich für einen Termin entscheiden.Ich war überrascht darüber, dass man dahingehend eine Auswahlmöglichkeit hat.

Jetzt auch gleich meine Fragen:

Wenn ich den 01.08.2008 wählen würde, was hätte das für Vorteile oder auch für Nachteile?
Da ich erst am 13.07.09 ausgesteuert wurde, habe ich in der vorliegenden Zeit auch im Krankengeldbezug noch teilweise Prämienzahlungen meines AG erhalten, die im November und April ausgezahlt wurden. Die hätte ich wahrscheinlich nicht erhalten, wenn ich schon in Rente gewesen wäre, was ich ja zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wusste. Müsste ich die dann zurückzahlen?
Wenn eine Rente nur befristet ist, dann könnte es ja sein, dass sie beispielsweise auf 2 Jahre befristet wird.
Wenn ich dann aber den 01.08.2008 wählen würde, würde sie ja schon dieses Jahr im August enden und ich müsste dann jetzt gleich eine Verlängerung beantragen. Sehe ich das richtig?

Welche Vor- und Nachteile hätte es, wenn ich den 01.09.2009 als Rentenbeginn wählen würde?

Da meine Rentenberaterin gerade im Urlaub ist, möchte ich die Fragen hier im Forum stellen und freue mich über Antworten.

27.03.2010 00:50 • #23


F
... ich freue mich gerade so mit dir ...

Ich lese es gerade, natürlich beneide ich dich auch ein wenig.

Was für eine Erleichterung, was? ... Direkt beim ersten Anlauf !

Egal, wie alt du bist und diese Rente erhältst, du hast dir deine Krankheiten ja nicht ausgesucht. Jetzt kannst du dich sicherlich erst einmal zurücklehnen und ausspannen von dem ganzen Streß.


Zu dem anderen kann ich dir nichts schreiben. Ich dachte nur, oh weia, dann ginge das ja im August direkt wieder los. Du kriegst hier sicherlich befriedigende Antworten.


LG
Angelika

27.03.2010 09:03 • #24


M
Hallo Sonnenblume,
Zitat:
Mein Antrag auf EU-Rente ist genehmigt worden und das beim ersten Anlauf.

super, ich freue mich für dich.

Zitat:
Wenn ich den 01.08.2008 wählen würde, was hätte das für Vorteile oder auch für Nachteile?

Sei vorsichtig, wenn du ein Schreiben von der Krankenkasse seinerzeit erhalten hast, wo inetwa steht, dass eine Umwandlung in EU-Rente folgendes zu beachten ist ........Wenn das der Fall ist, solltest du das mit der Krankenkasse abklären, damit du später keine Probleme bekommst.

Ich hatte auch die Alternative, entweder ab Rehaantragstellung oder ab Rentenantrag die EU-Rente bewilligt zu bekommen und aufgrund des Schreibens von der Krankenkasse mußte ich das Datum der Rehaantragstellung benennen.

Zitat:
Da ich erst am 13.07.09 ausgesteuert wurde, habe ich in der vorliegenden Zeit auch im Krankengeldbezug noch teilweise Prämienzahlungen meines AG erhalten, die im November und April ausgezahlt wurden. Die hätte ich wahrscheinlich nicht erhalten, wenn ich schon in Rente gewesen wäre, was ich ja zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wusste. Müsste ich die dann zurückzahlen?
Da würde ich keine schlafende Hunde beim AG wecken.

Zitat:
Wenn eine Rente nur befristet ist, dann könnte es ja sein, dass sie beispielsweise auf 2 Jahre befristet wird.
Wenn ich dann aber den 01.08.2008 wählen würde, würde sie ja schon dieses Jahr im August enden und ich müsste dann jetzt gleich eine Verlängerung beantragen. Sehe ich das richtig?
Die Frist weißt du ja noch nicht, es können ja auch 3 Jahre sein bzw. unbefristet.

27.03.2010 09:49 • #25


F
Ach, ja, da fällt mir auch ein, dass die Krankenkasse mir irgendwann ein Schreiben zugesandt hat, dass sie mir nun empfehlen, den EU-Rentenantrag zu stellen. Ich meine, da stand sogar drinnen, dass eine Entscheidung, den Antrag wieder zurückzunehmen, mit ihnen abgesprochen werden müsse. Ich will das aber nicht so einfach daher schreiben, sondern werde das noch einmal prüfen. In den Tiefen meines Blätterwustes.

Ich denke mir, dass sich die Krankenkasse ja ihre Gelder von der Rentenkasse zurückfordern wird mit Tag der Antragstellung?

LG
Angelika

27.03.2010 11:12 • #26


A


Hallo Sonnenblume20,

x 4#27


S
Liebe mag, liebe Angelika,

vielen Dank für Eure Antworten.

@Angelika, ja, das war wirklich eine Erleichterung, das kann ich so bestätigen.Zumal ich ja auch hier mitgelesen habe und sah, welche Steine so manchen Usern in den Weg gelegt wurden.
Gerade auch bei Dir habe ich immer mitgelesen und war teilweise fassungslos, welche Hürden Du immer nehmen musstest und ja auch noch musst und welch lange Zeit dies nun jetzt schon dauert. Dafür hast Du mein tiefes Mitgefühl!
Ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen, dass es bald zu einer für Dich positiven Entscheidung kommt! Trotzdem Hut ab, wie Du immer gekämpft und nicht aufgegeben hast!
Alleine schon die Tatsache, zu wieviel Gutachtern Du musstest und jedesmal immer wieder die Anspannung und das Wissen, der Meinung dieses Menschen ausgeliefert zu sein!

Zitat von mag:
Sei vorsichtig, wenn du ein Schreiben von der Krankenkasse seinerzeit erhalten hast, wo inetwa steht, dass eine Umwandlung in EU-Rente folgendes zu beachten ist ........Wenn das der Fall ist, solltest du das mit der Krankenkasse abklären, damit du später keine Probleme bekommst.

So ein Schreiben der Krankenkasse habe ich Gott sei Dank nie erhalten. Ich hatte wohl sehr viel Glück mit meiner Krankenkasse. Den Rehaantrag habe ich zwei Monate nach Erkrankung freiwillig zusammen mit meinem Psychiater gestellt. Ich wurde von der Krankenkasse dazu nicht aufgefordert. Und auch nach der Reha haben sie mich absolut in Ruhe gelassen. Ich habe immer anstandslos bis zum Schluss mein Krankengeld erhalten, ohne mit irgendwas unter Druck gesetzt zu werden.
Sie haben lediglich mehrmals versucht, Kontakt mit meinem AG aufzunehmen, um anzufragen, wie es mit einer Versetzung aussieht und ob mein AG mich überhaupt unterstützt. Eine Antwort vom AG haben sie nie erhalten, immer nur die Mitteilung, es sei alles in Arbeit. Daraufhin haben sie es aufgegeben und weiterhin das Krankengeld gezahlt.

Ich denke mal, dass ich das Datum 01.09.2009 (Datum der zweiten Rehaantragstellung) wählen werde. So ist der Aufwand erst mal geringer, ich habe noch Zeit mit einem evt. Verlängerungsantrag (auch wenn ich die Frist nicht weiß, so hat die Rentenversicherung geschrieben, dass die Rente nur auf Zeit genehmigt wäre) und so muss nur das AA mit der DRV abrechnen, denn ich erhalte seit Juli letzten Jahres ALG 1.

Alos nochmals lieben Dank für Eure Antworten!

27.03.2010 14:50 • #27

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