Steffi
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Dieser Thread soll dazu dienen Angehörigen eine Hilfe zu sein, was im Umgang depressiv erkrankten Menschen richtig oder falsch ist.
Die Autoren zitieren hier einen Leiter der Depressionsstation vom Psychiatrischen Landeskrankenhaus Ravensburg-Weißenau, Prof.Dr.med. Manfred Wolfersdorf: (S. 42)
Falsch sei:
1. eine therapeutische Haltung
2. den Depressiven übermäßig zu umsorgen und einzuengen
3. den Depressiven mißtrauisch und ängstlich zu überwachen
4. ihm auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: Es wird schon wieder
5. Aggressiv und ablehnend zu reagieren
6. Sich mit dem Depressiven zu streiten, wer denn nun recht habe
7. sich selbst zu überfordern und zu überschätzen
8. dem Depressiven allzuviel Optimismus vorzuspielen, oder umgekehrt, in Hoffnungslosigkeit zu verfallen
9. sich von dem depressiven Denken und den Stimmungen des Kranken anstecken und herabziehen lassen.
Richtig dagegen sei:
1. sich nach Möglichkeit einfühlend und verständnisvoll zu verhalten
2. dem Depressiven - wie einem körperlich Kranken - Zuwendung zu geben
3. Nähe herzustellen, aber auch genügend Distanz zu haben
4. Geduld mit sich selbst und dem Kranken zu haben
5. Hilfe in Anspruch zu nehmen und zu akzeptieren
6. keine falschen Gefühle vorzuspielen. Eigene Aggressionen erkennen, zulassen, aber nicht ausleben
7. den Depressiven zu loben, wenn er nichtdepressive Äußerungen macht und sich aktiv verhält
8. den Depressiven zu (gemeinsamer) Aktivität auffordern, aber nicht über- oder unterfordern
9. den Tag gemeinsam mit dem Depressiven einteilen und planen
Die Autoren sagen auch, dass diese Aufzählung niemals im Ganzen eingehalten werden kann. Das Problem ist, ein Depressiver hat ganz große Schuldgefühle dafür, dass er den Anforderungen, die von Außen kommen, nicht genügt. Und es kann sein, dass man, wenn man ihm Vorwürfe macht, die Depression nur verschärft.
Auszug aus dem Buch S. 41:
Angehörigen zu sagen, was sie nicht tun sollen, fällt etwas leichter als das Erteilen von positiven Verhaltensregeln. So ist es zum Beispiel völlig sinnlos und sehr schädlich, dem in schwere Depression versunkenen Partner mit Aufrufen zu kommen wie: Nun reiß Dich doch mal zusammen! oder Du machst doch alles schlimmer als es ist oder Man muß sich doch nicht so gehenlassen! (Und was dergleichen Sprüche noch mehr sind). Solche Appelle können nur dazu angetan sein, die Verzweiflung und die Schuldgefühle (womöglich auch die Suizidgefährdung) noch zu verstärken. Sie lassen auch die Einsamkeit des Kranken und sein Gefühl, nicht verstanden zu werden, noch anwachsen. Man muß es ihm schon abnehmen: In bestimmten Situationen kann er einfach nicht, was er vielleicht selbst gern möchte; er ist nicht fähig dazu.
Die Autoren zitieren hier einen Leiter der Depressionsstation vom Psychiatrischen Landeskrankenhaus Ravensburg-Weißenau, Prof.Dr.med. Manfred Wolfersdorf: (S. 42)
Falsch sei:
1. eine therapeutische Haltung
2. den Depressiven übermäßig zu umsorgen und einzuengen
3. den Depressiven mißtrauisch und ängstlich zu überwachen
4. ihm auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: Es wird schon wieder
5. Aggressiv und ablehnend zu reagieren
6. Sich mit dem Depressiven zu streiten, wer denn nun recht habe
7. sich selbst zu überfordern und zu überschätzen
8. dem Depressiven allzuviel Optimismus vorzuspielen, oder umgekehrt, in Hoffnungslosigkeit zu verfallen
9. sich von dem depressiven Denken und den Stimmungen des Kranken anstecken und herabziehen lassen.
Richtig dagegen sei:
1. sich nach Möglichkeit einfühlend und verständnisvoll zu verhalten
2. dem Depressiven - wie einem körperlich Kranken - Zuwendung zu geben
3. Nähe herzustellen, aber auch genügend Distanz zu haben
4. Geduld mit sich selbst und dem Kranken zu haben
5. Hilfe in Anspruch zu nehmen und zu akzeptieren
6. keine falschen Gefühle vorzuspielen. Eigene Aggressionen erkennen, zulassen, aber nicht ausleben
7. den Depressiven zu loben, wenn er nichtdepressive Äußerungen macht und sich aktiv verhält
8. den Depressiven zu (gemeinsamer) Aktivität auffordern, aber nicht über- oder unterfordern
9. den Tag gemeinsam mit dem Depressiven einteilen und planen
Die Autoren sagen auch, dass diese Aufzählung niemals im Ganzen eingehalten werden kann. Das Problem ist, ein Depressiver hat ganz große Schuldgefühle dafür, dass er den Anforderungen, die von Außen kommen, nicht genügt. Und es kann sein, dass man, wenn man ihm Vorwürfe macht, die Depression nur verschärft.
Auszug aus dem Buch S. 41:
Angehörigen zu sagen, was sie nicht tun sollen, fällt etwas leichter als das Erteilen von positiven Verhaltensregeln. So ist es zum Beispiel völlig sinnlos und sehr schädlich, dem in schwere Depression versunkenen Partner mit Aufrufen zu kommen wie: Nun reiß Dich doch mal zusammen! oder Du machst doch alles schlimmer als es ist oder Man muß sich doch nicht so gehenlassen! (Und was dergleichen Sprüche noch mehr sind). Solche Appelle können nur dazu angetan sein, die Verzweiflung und die Schuldgefühle (womöglich auch die Suizidgefährdung) noch zu verstärken. Sie lassen auch die Einsamkeit des Kranken und sein Gefühl, nicht verstanden zu werden, noch anwachsen. Man muß es ihm schon abnehmen: In bestimmten Situationen kann er einfach nicht, was er vielleicht selbst gern möchte; er ist nicht fähig dazu.