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Rien ne va plus- nichts geht mehr

W
Am 8. März wurde ich nach einem Suizidversuch aus der Klinik entlassen., d.h. ich bin jetzt über einen Monat wieder zu Hause.
Ich habe versucht, mich in Geduld zu üben und die Dinge langsam angehen zu lassen, und so habe ich auch ganz geduldig die erste Krankschreibung für 4 Wochen entgegengenommen. Die 2. bis zum 3. Mai habe ich mittlerweile auch schon.
Mittlerweile müsste ich doch langsam eine Besserung spüren, aber EM IST ABSOLUT NICHT SO
Beispiel: wenn ich einkaufen war, brauche ich hinterher eine lange Pause um mich davon zu erholen.
wenn ich die Wohnung einigermaßen in Schach halte (wenn das bei der Baustelle überhaupt möglich ist) brauche ich auch ewig um mich davon zu erholen.
Dinge, die ich sonst nebenbei gemacht habe kosten mich enorm viel Kraft - soviel, dass ich nicht mehr kann.
Und auch die APP - Begleitung ist nicht ohne. Es strengt mich sehr an.
Und dann noch der normale Alltag, heute kam ein Brief von der Krankenkasse, ich hab einen Riesenschiss bekommen, weil ich dachte, die wollen mich zum Gutachter schicken, richtig viel Angst gehabt. Dann stellte sich heraus, dass es eine Einladung zur Darmkrebsvorsorge war.
und heute Nachmittag rief meine Therapeutin an. Wir hatten einen Termin, den hab ich total verpennt, obwohl ich mich mehrmals entschuldigt hatte, war sie total sauer. Nun ich kanns nicht ändern, aber es macht mir das total schlechte Gewissen.
Ich versuche soviel und doch sehe ich keine Fortschritte. ja ich weiß ich kann es nicht erzwingen, ich
weiß aber auch, dass ich keine Kraft mehr habe und nicht mehr mag.
wozu

12.04.2022 19:45 • x 1 #1


Ziva
Hallü wozu.
Also, aus meiner Sicht - wenn ich das so schreiben darf - dann sehe ich hier Fortschritte:

Zitat von wozu:
wenn ich einkaufen war,


Zitat von wozu:
wenn ich die Wohnung einigermaßen in Schach halte (wenn das bei der Baustelle überhaupt möglich ist)


Zitat von wozu:
APP - Begleitung ist nicht ohne.


Zitat von wozu:
dann noch der normale Alltag


^ ganz egal wie kaputt du nach diesen Aktionen bist, diese Dinge sind das Leben, welches du grad bewältigst.
Von 0 auf 100 im Alltag - das ist eine große Herausforderung. Du gehst deinen Weg und du darfst müde sein danach, auch währenddessen, find ich.

Termine vergisst man mal, das ist wohl menschlich. Dein schlechtes Gewissen darf da sein, aber verbiete ihm, dich runterzuziehen.

Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft. Aber gönn dir auch Pausen, damit du eine Balance schaffen kannst.

Liebe Grüße,
Ziva

12.04.2022 20:01 • x 1 #2


A


Hallo wozu,

Rien ne va plus- nichts geht mehr

x 3#3


Tealight
Ich denke, nach einem Suizid Versuch dauert es ne Weile, um zuhause anzukommen.
Die Gedanken, warum es nicht geklappt hat und was mach ich jetzt - werden manchmal hochkommen. Der Sinn des Lebens ist noch nicht wieder da.

Der Sinn wird wieder kommen ...

Ich kenne Dich nicht, nur die paar Worte von Dir ....
Lass Dir noch etwas Zeit - paar Monate werden bestimmt ins Land ziehen, bevor Du wieder gefestigter bist...

Die Therapeutin: naja, es gibt schlimmeres, als ein verpasster Termin. ... Wenn Sie zu unfreundlich ist, such Dir einfach eine neue.

Das schöne vom Leben wird wieder kommen. Auch wenn dir diese Worte zzt wenig helfen

14.04.2022 13:51 • #3


W
vielen Dank für die Rückmeldungen.
Sie tun mir einerseits gut (schau doch mal, was du schon alles machst);
andererseits ist es auch frustrierend für mich, zu akzeptieren zu müssen, dass ich
nur halbwegs den Alltag schaffe und doch immer wieder sehr erschöpft bin.
Ich bekomme auch Angst, dass ich nicht mehr ans Arbeiten komme und das wäre für mich eine Riesenkatastrophe , denn ich mag meine Arbeit sehr.
Ich versuche, mich zu aktivieren - aber genauso auch die regelmäßigen Pausen einzuhalten und sage mir immer, jetzt muss doch mal ne Besserung eintreten, die ist aber nicht zu spüren. Dann fühl ich mich schuldig (irgendwas muss ich falsch gemacht haben) und bestrafe mich durch SVV.
Das führt dazu, dass meine Negativspirale noch weiter nach unten geht und ich nicht mehr wirklich weiß wofür ich mich anstrenge. Es bringt ja nichts.
wozu

16.04.2022 23:28 • #4


W
kleines update von mir
ich kann so einiges verstehen, von dem was ihr sagt, dass das schon eine Menge ist, die ich bewältige, der Alltag will gelebt werden.
Aber in mir ist eine Kraft, die sagt, es geht nicht mehr, ich will mich zerstören, weil meine Bemühungen ja letztendlich doch keinen Sinn machen.
Meine Schneidedruck ist enorm und zwar an beiden Armen, obwohl ich mit rechts Schwierigkeiten haben und auch die Suizidgedanken nehmen zu, ich überlege mir Wege, wie es am besten geht. ICH KANN NICHT MEHR.
wozu

19.04.2022 23:47 • #5


Lost111
Liebe @wozu ,

hast du Jemanden, den du jetzt anrufen kannst?
Oder vielleicht die Telefonseelsorge? Die haben mir auch schon mal geholfen...
Ich könnte dazu jetzt so einiges sagen, aber ich lasse es besser. Bitte ruf Jemanden an, den du kennst oder - wenn es gar nicht anders geht - wähle den Notruf!

LG Lost111

19.04.2022 23:53 • #6


Wuslchen
Liebe wozu,
dann geh in die Klinik auf die Akutstation. Dann ist die Zeit noch nicht reif, dass du alleine klar kommst. Das ist ok und nicht dramatisch.
Ich verstehe wie verlockend der Ausweg klingt, aber dann hätte am Ende etwas über dich gewonnen, das nicht aus dir herauskommt. Warum auch immer es dir so geht wie es dir geht, der kleine unversehrte Teil in dir der möchte gerne leben und der darf nicht hochkommen, weil im Moment - und vermutlich schon unfassbar lange - das Schwarz überwiegt. Das schlaucht, das zermürbt, das macht kaputt und raubt alle Kraft. Ich verstehe das so gut.
Aber lass dir helfen, geh in den Kokon einer Klinik, lass dich auffangen und blende den Stress der Alltagsbewältigung aus. Manchmal kann so eine Käseglocke auch hilfreich sein. Genau dafür sind solche Angebote da, nimm sie in Anspruch und nutze es.

19.04.2022 23:56 • x 1 #7


W
Hallo Wuslchen, vielleicht hast du recht, aber ich möchte keine Drehtürpatientin werden. Für mich ist es schon schlimm genug ´, mir einzugestehen, dass ich nicht mehr kann, wenn ich aber jetzt wieder in die Klinik gehen würde, dann hätte ich das Gefühl, ich bin ganz unten.
Heute hatte ich Therapie, es war anstrengend. Ich muss erst eine Stunde fahren bis ich da bin. Zuerst hatte ich das angesprochen mit dem nicht Verzeihen, obwohl ich mich für meinen Fehler entschuldigt habe. Wir haben darüber gesprochen und es ist geklärt.
Meine Therapeutin hat mir dann ans Herz gelegt in die Tagesklinik zu gehen. Aber das habe ich sehr abgelehnt, die Erfahrungen die ich mit Tagesklinik gemacht habe sind alle negativ. Man sitzt nur rum und wartet auf die wenigen Angebote.
Jetzt soll ich mit Hilfe der APP einen Wochen/ und Tagesplan erstellen, damit ich eine Tagesstruktur habe.
Sie hat mir schon gesagt, dass ich noch tief in der Depression stecke . Und damit hat sie recht. Die ganzen Überlegungen bezüglich eines Wochenplanes erschlagen mich. Ich war ziemlich kaputt als die Stunde vorbei war.
Danach habe ich mir Kuchen gegönnt.
Und dann gibt es noch ein Phänomen, was mir in der letzten Woche aufgefallen ist:
Wenn die Aktivitäten, die ich gemacht habe anstrengend war, habe ich das Gefühl, dass ich fiebrig werde. Ich bekomme einen heißen Kopf und leicht erhöhte Temperatur. Kennt ihr das auch?

20.04.2022 22:38 • #8


W
Die letzten Tage waren furchtbar anstrengend für mich. Gestern war ich bei meiner Psychiaterin, ich konnte erzählen, wie es mir geht, nämlich sehr bescheiden.
Sie hat mir erzählt, das ambulante Ärzte eben auch erzählen, schaffen sie sich eine Struktur, legen sie Pausen ein , schreiben sie ein Positiv-Tagebuch , das alles mach ich und das kennt ihr ja auch, aber
es reicht nicht
und so haben wir uns länger über einen Klinikaufenthalt unterhalten. Ich war total dagegen, weil ich das Gefühl bekomme, ich krieg mein Leben nicht auf die Reihe, bin eine Versagerin und eine Drehtürpatientin.
Und heute war ich bei meiner Therapeutin, das Thema war, welch Wunder das Gleiche,
Ich stehe einem Klinik Aufenthalt nicht mehr so negativ gegenüber. Und nach meinem jetzigem Empfinden gehöre ich auch auf die beschützte Station, ich kann nicht wirklich für mich garantieren.
Das nehme ich morgen in Angriff. Drückt mir die Daumen das es klappt

04.05.2022 19:48 • x 1 #9


R
@wozu
Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir Kraft und Mut das anzugehen.

04.05.2022 20:03 • x 1 #10


Lost111
Liebe @wozu ,

auch ich wünsche dir die Kraft und Energie, das in Angriff zu nehmen! Du tust es für dich. Ergreife die Chance.
Das wünsche ich dir!

LG Lost111

04.05.2022 20:25 • x 1 #11


I
Hey wozu,

ich mag Deinen Nick.

Jeder braucht mal eine Pause, bei Dir ist es jetzt vielleicht soweit. Die einen machen Urlaub, die anderen gehen in eine Klinik.

Es ist doch schön, mal so sorglos sich um sich selbst zu kümmern, ohne Verpflichtungen und die Gedanken neu zu sortieren.

Das solltest Du unbedingt tun.

Liebe Grüße

04.05.2022 23:13 • #12


W
Ich habe jetzt die Klinikeinweisung und am Montag werde ich aufgenommen.
Jetzt kommen tausend Fragen: ist das wirklich notwendig, bist du nicht eine Versagerin, die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt, wie erzähle ich es meinen Brüdern, erzähle ich es ihnen überhaupt usw.
Der Kloß im Magen und die Ängste vor dem, was auf mich zu kommt wird größer.
Aber wahrscheinlich alles ganz normal.
Ich bin auch bereit auf die geschützte Station zu gehen.
Mein inneres Getrieben sein ist groß.
Die Psychiaterin sagte beim Abschied: ich möchte sie wiedersehen.
Ich weiß, ich bin gefährdet, werde es aber bis Montag schaffen.
wozu

07.05.2022 17:24 • x 4 #13


A
Auf dich, weil du dir Hilfe geholt hast und dir auch helfen lässt!

07.05.2022 17:34 • x 1 #14


A


Hallo wozu,

x 4#15


I
@wozu

Gönn Dir das. Egal, was es für Mühen bereitet und kostet. Du bist es wert.

LG

08.05.2022 22:16 • #15

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