BIN WIEDER DA
nach fast 6 Monaten Klinikaufenthalt wurde ich letzte Woche entlassen.
Es war eine für mich sehr anstrengende Zeit mit eher wenigen Hochs und mehr Tiefs-
In den ersten 4 Wochen war ich in der geschlossenen Entschuldigung geschützten Station. Hier entwickelte ich psychotische Symptome, die mich immer in einen Suizidversuch schickten. Es war ein kleines, sehr bewegliches Männchen, der mir immer wieder neue Wege zeigte in den Tod zu gehen. Er sprach sehr vertrauenswürdig und machtvoll, so dass ich gar nicht auf die Idee kam, seine Anforderungen anzuzweifeln.
Nach 4 Wochen kam ich dann auf eine offene Station. Dort erzählte ich von meinen Erlebnissen. Da hieß es, ich muss zurück auf die geschlossene ST., was ich überhaupt nicht verstanden habe. Ich wusste auch nicht, was mit mir passiert war. Und keiner hats mir erklärt.
Ich war dann doch einige Tage auf der Station und eines Abends unterhielten wir uns im Schwesternzimmer über Suizid. Irgendeiner sagte dann, wer darüber spricht, der macht es nicht. Das war für mich eine Aufforderung . Ich verließ das Krankenhaus und nahm meine Utensilien für den Suizidversuch mit, aber es kam gar nicht dazu, weil mich viele Leute gesucht haben. Dennoch, obwohl ich mir nichts angetan habe, wurde ich auf eine andere Station verlegt.
Hier war ich aber nur 2 Tage, weil ich wirklich einen Suizidversuch begangen habe.
Nachdem ich aus dem anderen Krankenhaus entlassen war landete ich wieder in
der geschlossenen St. Hier soll angeblich eine 1:1 Betreuung stattgefunden haben,
von der ich aber nichts bemerkt habe.
In der geschlossenen St. fühlte ich mich grundsätzlich mies. Ich bin auf einen Menschen gestoßen, der mich stark getriggert hat und mich so sehr an meinen Bruder erinnert hat. Ich hatte wahnsinnige Angst. Außerdem wurde mir dort meine Sonnenbrille mit Sehstärke und mein Ladekabel fürs Handy geklaut. Das gemeinsame Essen war ekelig. Viele warfen mit ihrem Brot herum, aßen ein Stück und ließen es dann liegen.
Schließlich gelangte ich auf die nächste offene Station.
Hier gab es zwar weniger Programm als in der ersten offenen Station, aber die Atmosphäre war gut. Ich war noch immer suizidal und meine Therapeutin hat mich
sehr gut aufgefangen. Sie hat alles mit mir abgestimmt und auch mit Kolleginnen, die schon mehr Erfahrung haben als sie. Und so kam ich durch die Krise hindurch.
Als meine Therapeutin dann aus dem Urlaub kam, erklärte sie mir, was es mit den Halluzinationen auf sich hatte u.a. Dinge mehr.
Die suizidale Krise war vorbei, aber der Schneidedruck noch nicht. Nach einer sehr anstrengenden Woche, (1 neue Patientin klaute eine Hose und eine Jogginghose) und setzte mich massiv unter Druck, die nächste, die in mein Zimmer kam, dachte ich wolle sie verbrennen sie schmiss mich raus und bespritzte mich mit Wasser)
danach wollte ich nur Druck ablassen und mich schneiden. Leider traf ich eine Arterie und einen Nerv. Ich war total erschrocken und hab nur gedacht: ach du sch.....
Es war wirklich kein Suizidversuch[b][/b]obwohl die Polizei und der Notarzt was anderes glaubten.
Ich kam nicht auf die Geschlossene, wofür ich sehr dankbar bin, sondern auf die Station, wo ich vorher war. Hier konnte ich mich langsam erholen, ich hatte viel Blut verloren, und mich auch psychisch etwas stabilisieren . Ob es ausreicht, wird die Zeit zeigen. Meine Therapeutin meinte zum Abschluss: ich solle beim nächsten Mal nicht so spät kommen.
Soweit mein Erfahrungsbericht. Mein Gefühl sagt mir, es gab mehr Tiefs als Hochs.
Die ersten Tage zu Hause liefen besser als beim letzten Klinikaufenthalt, dennoch habe ich Angst.
Ich wünsche mir, dass ich bald die Wiedereingliederung beginnen kann und dass meine Kraft dann ausreicht für den Arbeitsalltag und den normalen Alltag.
wozu
29.09.2022 21:12 •
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