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Schilddrüse bei Depressionen und Panik - Zusammenhänge?

Anika
Hallo, ich würde gerne wissen, ob bei euch nach der Diagnose Depression die Schilddrüse genauestens untersucht worden ist.

Am Samstag war ich bei einer (Hormon) Spezialistin, weil ich seit Jahren eine leicht verdickte Schilddrüse habe und zudem Wechseljahresbeschwerden. Ich hatte schon vorab Blut untersuchen lassen, und auf dem Laborzettel schienen die SD Werte in Ordnung. Die Ärztin meinte aber, dass heute andere Grenzwerte gelten würden, die Werte nicht in Ordnung wären und machte dann einen Ultraschall meiner SD. Schon beim ersten Blick sagte sie, dass ich Hashimoto habe und ganz sicher schon über 20 Jahre. Die Schilddrüse ist voller Knoten, die ich nun näher abklären lassen muss. Ob gutartig oder nicht.

Sie ist da ziemlich sicher, dass meine Depressionen, Ängste, Panikattacken durch die Schilddrüse verursacht wurden / werden. Wenn ich so zurückdenke, habe ich schon seit meinem 20. Lebensjahr immer mal depressive Phasen, wo meine Haare ganz struppig wurden und dünn, Phasen grosser Ängste, ein Auf- und Ab von extremer innerlicher Aufgedrehtheit, und andere Symptome. Die Ärztin sagte, dass viele Leute das für ihren Charakter hielten, für ihr Schicksal, es aber oft nur an den Schilddrüsenhormonen liegen würde.

Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärzte nicht genau untersuchen. Trotz verdickter SD wurde bisher immer nur der TSH-Wert geprüft, aber nie die anderen SD-Hormone oder die Antikörper und auch kein Ultraschall gemacht. Vielleicht hätte mir viel erspart bleiben können!!!! Ich werde nun diese Knoten untersuchen lassen. Evtl. muss ich die SD entfernen lassen und dann Hormone nehmen.

Ich schreibe das, damit bei euch nichts übersehen wird und ihr unnötig leidet. Meine Erfahrung ist, wenn der Arzt nicht von selber gründlich ist, man darauf BESTEHEN sollte, dass er ALLE Schilddrüsenwerte untersucht und auch einen Ultraschall macht. Besser ist es aber, einen Spezialisten aufzusuchen, denn anscheinend kennen sich viele Allgemeinärzte mit den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht aus.

Wenn man unter googel Schilddrüse und Psyche eingibt, kommen viele interessante Artikel.

Lieben Gruss von Anika

28.03.2011 22:38 • #1


U
Da kann ich dir nur Recht geben.

Ich habe seit 17 Jahren (behandelte) Unterfunktion und bin auch sicher, das dies einiges
zu meiner jetzigen Depression beigetragen hat.

Ich weiss aber, das viele Kliniken und Psychiater mittlerweile den Zusammenhang kennen
und die SD überprüfen.

29.03.2011 11:23 • #2


A


Hallo Anika,

Schilddrüse bei Depressionen und Panik - Zusammenhänge?

x 3#3


Anika
Als ich zum ersten Mal beim Psychiater war, bemerkte er die verdickte Schilddrüse. Da mein Hausarzt mir gesagt hatte, die SD wäre in Ordnung, habe ich das dem Psychiater auch gesagt. Leider hat der Psychiater sich nicht die Untersuchungsergebnisse zeigen lassen, denn es handelte sich ja schlicht nur um den TSH Wert, der zur Beurteilung nicht ausreicht.

Nur durch gründliches informieren meinerseits bin ich erst drauf gekommen, dass da was nicht stimmen könnte und habe mir dann eine geeignete Ärztin gesucht. In Deutschland.

Wohne in der Schweiz. Ich bin auf viel Oberflächlichkeit bei Ärzten hier gestossen. Mag sein, dass es daran liegt, dass ich hier so ländlich lebe und Ärzte sich oft noch wie Halbgötter in Weiss fühlen So war dann meine Depression zu Beginn eine Melancholie und eine Folge der Wechseljahre.....ja, ja.....

29.03.2011 15:14 • #3


Mind
Ich habe auch dieses Hashimoto-Syndrom. Ich bin 27 und die Krankheit nicht weit fortgeschritten. SD-Werte sind erhöht, aber nicht in dem Maß, dass sie wesentlich zu meinen psychiatrischen Symptomen beitragen. In meiner gesammten Krankheitszeit (Diagnose Depression besteht 2007) wurden niemals meine SD untersucht. Die psychischen Ursachen waren zu offensichtlich. Eine Mischform an Ursachen ist natürlich möglich. Deswegen ist es prinzipiell ratsam die SD mit untersuchen zu lassen, auch wenn andere Ursachen allzu offensichtlich sind.

30.03.2011 12:37 • #4


C
Hallo,

eigentlich habe ich auch viele Symptome, die auf SD hinweisen.
Ich bin übernervös und aufgebracht, habe mal hunger, mal keinen, dann nehme ich zu, ohne zu essen, ich zittere und bekomme Schweissausbrüche.Leide seit jahren an ständigen depressiven Phasen.

SD wurde schon 2 mal TSH Wert genommen. Alles i.O. Wo soll man denn die SD genau untersuchen lassenß der hausarzt sollte doch wissen, wie untersucht werden muss.??!!

Kurzum, was meint ihr soll ich tun?
Chief

11.04.2011 05:24 • #5


Mind
Es gibt Internisten, die sich auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert haben. Zu so einer Ärztin bin ich gegangen (Berlin). Sicherlich kannst du dich dort auch noch einmal vorstellen, wenn du dir unsicher wegen den Symptomen bist. Google mal.

11.04.2011 07:20 • #6


U
Ich habe gute Erfahrung mit dem Endokrinologen gemacht.
Z.B gibt es in großen Städten diese Ärzte.
Oder guck mal nach Endokrinologikum

11.04.2011 08:32 • #7


C
Welche Werte sollte man denn genau untersuchen lassen?
ich bin jetzt seit 2 Wochen in psychologischer Behandlung. Der Therapeut möchte eine genaues Untersuchungserbenis haben. Zumal in meiner Familie mütterlicherseits mindestens 4 erkrankungen vorhanden sind.

Also, welche Werte und Untersuchungen sind entscheidend. Vor 2 Jahren war mein TSH Wert untersucht worden. Der war okay. Aber es kann sich ja auch was entwickeln...

Bitte um Tipps und Ratschläge

LG
Chief

19.05.2011 07:29 • #8


F
@ chief Hallo,

kenne mich mit Schilddrüse relativ gut aus, habe meine Problemchen mit ihr seit meinem 17.Lebensjahr.

Da wurde bei mir Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, meine körperlichen Beschwerden waren damals Gewichtszunahme, ständig müde und antriebslos und auch depressiv. Bekam daraufhin L-Thyroxin verschrieben, nahm es ca. 3 Jahre ein, danach reichten Jodid-Tabletten aus, die ich dann ca. 5 Jahre einnnahm. Damals war die Blutuntersuchung noch sehr aufwendig, dauerte insges. ca. 1,5 Std. mit Blutabnehmen, danach Kontrastmittel spritzen, nochmal Blutabnahme und dann Cynthiegramm von Schilddrüse.

War dann ca. 5Jahre beschwerdefrei und brauchte auch keine Medikation. Ich aß einfach regelmäßig Fisch und benutzte Jodsalz . Seit ich in die Wechseljahre gekommen bin, sind wieder Beschwerden aufgetaucht, bemerkt hatte ich es durch zeitweise Heiserkeit, Haarausfall, Müdigkeit und man konnte auch eine ziemliche Verdickung am Hals sehen und spüren. Mein damaliger Hausarzt schickte mich zum Radiologen, der untersuchte einfach nur den Gesamt-TSH Wert von ihr, und der war im Normbereich, der zwischen 0,4 - 4,2 mu/l (keine Ahnung, was das für eine Maßeinheit ist!!) liegen sollte als Normalwert.

Dann meinte der Hausarzt, alles im grünen Bereich, aber ich hatte weiterhin Beschwerden und hakte bei ihm nach. Er nahm mich da nicht ernst, ich wechselte den Hausarzt und siehe da - der neue stellte mit der Blutabnahme nicht nur den Gesamt - TSH Wert fest, sondern auch die 2 anderen Werte, den T3 und den T4 Wert, und die waren nicht in Ordnung. Er erklärte mir auch, dass eben häufig nur der Gesamtwert untersucht wird, und dadurch ein falscher Befund festgestellt wird, da diese beiden Werte zusammengerechnet wieder im Normalbereich vom TSH Wert liegen können. Sehr wichtig sind eben auch die T3 und T4Werte. Dann machte er auch Ultraschall und untersuchte die Verdickung, bzw. Zyste. Er verschrieb mir seitdem Euthyrox 50 mikrogramm Schilddrüsenhormone und es geht mir schon bedeutend besser! Verdickung ist weniger, bin wieder aktiver und mein Haarausfall ist auch nicht mehr so schlimm! Ok, das war ein ganz schön langer Thread, hoffe es ist was informatives für dich dabei,

vlg flowergirl

20.05.2011 17:16 • #9


F
hab gerade beim Durchlesen bemerkt - das wichtigste habe ich doch glatt vergessen Also, es gibt den T3-Wert, der sollte zwischen 2,5-4,4ng liegen (ng= ) und der T4-Wert sollte zwischen 8-18ng sein. Ein guter Arzt untersucht diese beiden Werte und den Gesamtwert vom TSH! So, ich denke, dass wär´s gewesen, hoffe dir hilft es ! vlg flowergirl

20.05.2011 17:25 • #10


G
Vielleicht noch zur Ergänzung. Man muss wirklich auf diese Werte bestehen. Denn für die normale Blutuntersuchung, die die Kasse ohne Probleme übernimmt, wird t3 und t4 nicht ausgewertet. Es kann passieren, dass man diese Untersuchung selber bezahlen muss, oder der Arzt das entpsrechend begründen muss. Jedenfalls ist das mit einer der Gründe, warum diese Werte häufig nicht mit gemessen werden.

20.05.2011 17:31 • #11


F
@ : Ich hatte anscheinend Glück, ich musste diese Untersuchung nicht selbst bezahlen, ich weiß auch nicht, ob mein Arzt das extra begründet hat, wäre ja mal interessant, nachzufragen. Aber es hilft mir sehr, zu wissen, warum das nicht gleich gemacht wurde, denn ich hatte mich da sehr geärgert und meinem alten Hausarzt absolut nicht mehr vertraut! vlg

20.05.2011 17:51 • #12


C
Danke für die Hilfe. Ich werde entsprechend handeln und morgen zum HA.
Have a nice day

Chief

22.05.2011 16:33 • #13


C
Mein Arzt will nur den TSH Wert messen. Das reicht sagt er. Lesen tu ich aber überall, dass auch die Hormonwerte T3 T4 interessant seien.
Mal sehen

Chief

26.05.2011 20:07 • #14


A


Hallo Anika,

x 4#15


C
Toll.Mein Ha hat wieder nur den TSH Wert gemessen. 1,29 im Gegensatz zu 2,28 im Jahre 2008. Ich wollte alle Werte, denn Symptome passen einfach.

Ich hatte extra um eine genaue Bestimmung gebeten, mit allen Werten.War aber nix.Nun gehe ich mal woanders hin. Macht ein Internist sowas auch? Endikrinologen sind ja rar gesäht.

In tiefer Hoffnung auf Antworten

Chief

01.06.2011 21:00 • #15

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