Liebe Yahila,
ich musste Deine Beiträge erst mal irgendwie sacken lassen!
Ich wusste die ganze Zeit ehrlich gesagt nicht, dass es so schlimm um Dich steht!
Aber gut, dass Du Dich hier so öffnen kannst!
Ich finde Deinen Zustand ehrlich gesagt besorgniserregend! Wenn Du vor Püfungen stehst und immer wieder Panikattacken hast mit Erbrechen und allem, was dazu gehört, dann gehörst Du dringend in ärztliche Behandlung!
Ich bin ja auch kein Arzt und kenne mich mit Medikamenten nicht aus, aber dies meiner Meinung nach kein Zustand, aus dem man alleine und dann noch nur durch Baden, Spazieren gehen, entspannen und verdrängen nicht raus kommt!
Zitat von yahila:Wir sind gestern nicht in die Notaufnahme gefahren, weil mein Freund nicht will, dass ich Medikamente nehme.
Diese Aussage macht mich ehrlich gesagt sehr wütend! Wieso maßt sich Dein Freund an, zu bestimmen, dass Du nicht in die Notaufnahme fahren sollst, nur weil er nicht WILL, dass Du Medikamente nimmst?
Er hat hier gar nichts zu wollen, denn es geht hier um Dich, es geht um Hilfestellung.
Das grenzt ja fast schon nach unterlassener Hilfeleistung (sorry, ist vielleicht ein bisschen krass ausgedrückt, aber vom Gedanken her passt es)!
Außerdem habe ich in Erinnerung, dass er SELBST Medikamente genommen hat. Warum sollst Du das nicht?
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht!
Die Entscheidung für Deine Gesundheit triffst alleine DU!
Ein Arzt kann Dir ganz konkreit Hilfestellung geben auch in Bezug auf Medikamente. Vielleicht gibt es ja auch ein Präparat, was Dir helfen könnte, was aber nicht abhängig macht?
Zitat von yahila:Immer habe ich mich nach der Liebe anderer verrenkt, mich für andere verausgabt. aufgeopfert in der Hoffnung, sie würden mich lieben und nett zu mir sein. Nun bekomme ich vom realen leben die Quittung für dieses Verhalten.
Ich verstehe gedanklich nicht so ganz, was Du damit meinst. Meinst Du vielleicht damit, dass Du so viel für andere getan hast und jetzt keiner zu Dir steht? Oder was ist die Quittung, die Du erwähnt hast?
Zitat von yahila:Heute habe ich bisher super gelernt. Aber wird das so bleiben, wenn ich die nächsten Wochen immer so wenig schlfen kann und jeden Tag Panikattacken habe?
Ich fürchte, dass Du nicht durchhalten kannst, wenn Du Dir keine professionelle Hilfe holst, egal in welcher Form!
Ich habe verstanden, wie unendlich wichtig Dir dieses Studium wohl ist. Es würde eine komplette Welt für Dich zusammenbrechen, wenn Du es abbrechen müsstest, auch das habe ich verstanden!
Ich weiß auch, dass Dir hier beruhigende Worte, dass es immer weiter geht, dass Du deswegen trotzdem der wertvolle Mensch bleibst, der Du bist, nicht weiterhelfen! Sie scheinen nicht zu Dir durchzudringen, obwohl Dein Ohr sie hören kann!
Aber es muss doch auch nicht gleich zum Abbruch kommen! Wie Medica schon geschrieben hat, könntest Du es aber für einen gewissen Zeitraum unterbrechen, um irgendwie stabiler zu werden. Du scheinst am Limit zu sein und wenn man am Limit ist, gerade auch körperlich (der Körper ist der Ausdruck der Seele), dann hat es einem immer etwas zu sagen. Es sind Warnschüsse, die abgegeben werden und allzuviele Warnschüsse gibt es nicht!
Warnschüsse bedeuten, darüber nachzudenken, dass geradeoder vielleicht ja auch schon länger irgendetwas im Leben absolut schief läuft! Und das möchte angeschaut werden!
Es nützt Dir nichts, immer wieder mit aller Macht durchhalten zu wollen, der Schuss geht meistens nach hinten los!
Du scheinst Dich NUR über dieses Studium zu definieren und auch das ist ein Zeichen, dass vieles in Deinem Leben nicht stimmt!
Wenn ich lese, dass Du schon öfter Atteste brauchtest wegen Prüfungen, an denen Du nicht teilnehmen konntest, dann zeigt mir das auch, dass Dein gesundheitlich angeschlagener Zustand schon viel längere Zeit besteht! Welche Art von Hilfestellungen hattest Du denn bisher in Deinem Leben?
Hast Du schon Therapien gemacht? Warst Du schon in stationärer Behandlung? Wie haben Dich Deine Ärzte, die Dir die Atteste ausgestellt haben, unterstützt und zu was haben sie Dir geraten?
Ich finde, Medica hat hier schon, auch gerade was das Studium betrifft, ganz viele wertvolle Gedanken geschrieben.
Wenn es Dein Traum ist, Naturwissenschaften zu leben, dann solltest Du den Traum auch nicht begraben.
Aber Du könntest darüber nachdenken, ob es nicht auch andere Wege gibt, als gerade DIESES Studium, wo Du auch diese Naturwissenschaften leben könntest, verstehst Du, was ich meine?
Es ist leichter, durch die Angst durchgehen zu können, wenn man sich Alternativen, Auswege gesucht hat!
Es gibt bekanntlich viele Wege, die nach Rom führen, manchmal muss man auch den direkten Weg verlassen und Umwege in Kauf nehmen, bis man in Rom angekommen ist!
Ich wünsche Dir erst mal von Herzen gute Besserung und wünsche mir für Dich, dass Du das naheliegende tust, nämlich erst mal Dir so schnell wie möglich Hilfe zu holen, unabhängig davon, wer Dich davon abhalten will!