Schlafstörungen bei Depressionen - was hilft wirklich?

Y
Zitat von Sonnenblume20:
Könnte es sein, dass Eure Partner unter einer narzistischen Persönlichkeitsstörung leiden?



Guten Abend, liebe Maedels,


also meiner hat keine. Mein Exfreund hat eine, deswegen kenne ich mich da sehr gut mit aus. Mein Mann schikaniert mich aber nicht. Natuerlich ist es so, dass wenn ich ueber ihn schreibe, die negativen Sachen ueberwiegen, da ich sie problematisiere. Ich schreibe hier ja kein Roman ueber all die schoenen Dinge, die mir mit ihm wiederfahren.

Mein Mann ist arbeitssuechtig und hat aufgrund seiner Depression Schwierigkeiten, sich fuer Dinge, die nicht mit der Arbeit zu tun haben, zu interessieren. Trotzdem vergoettert er mich geradezu und ich denke schon, dass ich eine der meistgekuessten Frauen der Welt bin. Probleme, die es bei uns gibt (und jedes Paar hat Konflikte!), liegen vor allem im Konfliktbewaeltigungs-Bereich.

Dazu gehoert, dass ich aufgrund meines gestoerten Selbstbildnisses ihm oft boshafte Absichten (haelt mich nicht fuer gut genug, seine Arbeit ist ihm wichtiger, usw) unterstelle und aggessiv-abwehrend in Konflikten auftrete.
Mein Mann hingegen ist konfliktscheu und tritt in Konflikten unsicher und mit vermeidendem Verhalten auf. Dazu gehoert auch, dass er einige Anlaeufe braucht, um sich dem Konfikt zu stellen und seine gesamte Aufmerksamkeit einzubringen.

Er liegt gerade neben mir im Bett und ich habe ihn gefragt, was haben wir fuer Partnerschaftsprobleme ? Und er antwortet: Keins.

Ueber sowas koennen wir dann auch lachen. Wenn ich ihm teilweise meine Posts hier aus dem Forum vorlese, auch wie ich unsere Beziehung einschaetze, dann koennen wir auch konstruktiv darueber sprechen. Das geniesse ich dann sehr.

Er bleibt aber dabei, dass er meine Geschichte nicht lesen wollte, weil er es zu traurig findet. Ich finde irgendwie nicht das Vertrauen, ihm das zu glauben weil es mir sehr schwer faellt mich da in ihn hineinzuversetzen, da ich wie schon geschrieben unbedingt an seiner Stelle einiges erfahren wuerde wollen.
Bei mir ist einfach der Eindruck entstanden, er ist froh wenn ich in Therapie komme, dann habe ich ja dann jemandem zum darueber reden.

Wie ich das nun abschliessend finde, wie er damit umgeht, weiss ich nicht.


Liebe Medica, es tut mir wahnsinnig Leid. Ich habe mir sehr viel fuer dich gewuenscht.

Ich wuensche euch eine Gute Nacht und einen guten Ventilator fuer morgen :)

01.07.2010 23:47 • #61


Y
Liebe Medica,


ich brauche deinen ärztlichen Rat.


Ich habe einen sehr schweren Nervenzusammenbruch, der mit meiner Uni zusammenhängt. Ich habe starke Heulkrämpfe mit Erbrechen, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen und das Gefühl, dass mir die Zähne ausfallen. Ohrenschmerzen und dann weniger erklärbare Schmerzen (meine Haare tun mir weh, meine Augen, mein Bauch).

Ich muss in den näcshten Wochen Klausuren schreiben. ICh darf nicht immer wieder solche Nervenzusammenbrüche bekommen. zu WEM kann ich gehen und WELCHE Medikamente sind empfehlenswert? Mein Freund der Psychologe meinte, Benzodiazepin macht sehr abhängig, wegen der starken Wirkung würde ich sie aber gerne nehmen.

Mein Mann möchte mich völlig unterstützen und ich brauche nur noch in meinem Zimemr sitzen und lernen. Essen machen / Wäsche und so weiter wird er mir in den nächsten Wochen alles abnehmen. Ich muss nur noch existieren und mich auf meine Prüfungen konzentrieren.

Ich hoffe dass ich bis Montag durchhalte. Ansonsten gehe ich in die Notaufnahme.


Liebe Grüße


Ya

02.07.2010 19:14 • #62


A


Hallo yahila,

Schlafstörungen bei Depressionen - was hilft wirklich?

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S
Hinweis:

Ich bitte euch bei solchen Anfragen über PN zu kontaktieren. Hier im Forum werden und können keinen medizinischen Fragen beantwortet werden. Haltet euch daran, ansonsten bin ich gezwungen, den Thread aus rechtl. Gründen zu schließen. Lest euch bitte die Nutzungsbedingungen durch.


Serafina

02.07.2010 19:21 • #63


M
Liebe Yahila,

ich bin noch im Studium, ich kann und darf Dir noch keine ärztlichen Empfehlungen zu Medikamenten oder Diagnosen geben.
Das was Du beschreibst, klingt für mich sehr nach einem Nervenzusammenbruch - ich kann und darf das aus der Ferne und ohne Approbation aber nicht abschließend beurteilen. Ich bitte Dich, wenn es nicht besser oder gar schlimmer wird - lass Dich wirklich in eine Notaufnahme fahren.
Fahr bitte nicht selber in Deinem Zustand - wenn Dein Freund Dich nicht fahren kann, scheue DIch nicht, den Notruf zu wählen. Dafür ist der nämlich da!
In der Notaufnahme wird Dir geholfen werden, die Ärzte dort kennen sich auch mit so etwas aus bzw. können Kollegen aus dem psychiatrischen Bereich dazurufen falls nötig. Du brauchst Dich nicht schämen! Du bist krank und brauchst Hilfe.

Von den Benzodiazepinen kann ich Dir nur abraten. Die beseitigen das Problem nicht, sondern versetzen Dich nur in einen künstlich entspannteren Zustand - sobald sie aufhören zu wirken, ist aber wieder alles beim alten. Zudem machen sie sehr, sehr abhängig - tu Dir das nicht an. Da kommt man nur sehr schwer wieder von runter und Benzodiazepinentzug ist was ganz furchtbares.
Bitte!
Gehe zu einem Psychotherapeuten, sprich über das was Dich so fertig macht, packe Deine Probleme an der Wurzel - Benzodiazepine helfen Dir nicht, sie betäuben Dich nur vorübergehend.

Es scheint mir, dass gerade wegen der nahenden Prüfungen alles so explodiert - was macht Dir solche Angst? Hast Du nur noch zu wenig Zeit zum Lernen, hast Du Angst den Stoff nicht mehr bewältigen zu können? Oder hast Du insgesamt Angst zu versagen?

Wenn es gar nicht geht, dann überleg doch mal, ob ein Freisemester für Dich denkbar wäre - in dem kannst Du DIch mal nur um Dich kümmern, eventuell von einem Psychotherapeuten / Psychologen / ... betreut werden um die Ursachen für Deine Ängste zu finden. Mal ganz ohne Prüfungsstress und Leistungsdruck forschen, was da in Dir drin eigentlich passiert und wieso sich Dein Körper so massiv eine Auszeit nimmt.

Ich wünsche Dir von Herzen alles, alles Liebe, viel Kraft und dass es Dir bald wieder ein wenig besser geht!

03.07.2010 01:48 • #64


Y
Liebe Medica, danke für deine Antowrt,

Zitat von Medica:
- was macht Dir solche Angst? Hast Du nur noch zu wenig Zeit zum Lernen, hast Du Angst den Stoff nicht mehr bewältigen zu können? Oder hast Du insgesamt Angst zu versagen?





wenn es nur das wäre !


Ich habe jetzt einen Brief vom Prüfungsbüro gekommen, dass ich für das Wintersemester gesperrt bin, am Ende des MOnats zu einem Termin beim Prüfungsausschuss muss und wenn ich denen nicht astrein nachweise, dass ich immer meine ärztlichen Entschuldigungen bei versäumten Prüfungen abgegeben habe, dann bin ich exmatrikuliert.

Wir sind gestern nicht in die Notaufnahme gefahren, weil mein Freund nicht will, dass ich Medikamente nehme.

Ich bin nur noch in einem Zustand extremer Erregung. Leider war ich gestern alleine zu Hause, als ich den Brief bekommen habe. Ich habe zwei Stunden nur geschrien, geheult, bin auf und abgegangen, habe gegen die Türrahmen geschlagen und mich mehrfach übergeben. Ich kann mir kein Leben ohne mein Studium vorstellen. Als ob es nicht schlimm genug wäre, dass jetzt alle Prüfungen auf mich zukommen, muss ich bis zum Ende des Monats in der Schwebe hängen, ob ich überhaupt fertig studieren darf oder nicht.

Gestern habe ich meiner Freundin, mit der ich vorbehaltlos sprechen kann, mit dem befreundeten Psychotherapeuten und als mein Freund nach Hause kam, schlieißlich mit ihm gesprochen. Ich konnte mich beruhigen un dhabe die Nacht jetzt noch gelernt. Wenn ich mich ins Bett lege, steigt die riesen Angst in mir auf, die Angst vor dem alles vernichtendem Aus, ich habe nur drei Stunden geschlafen, beim Aufwachen hat sich mein gefühltoter Körper sofort wieder mit dieser Angst aufgebläht.

Ich habe akut extreme Schwierigkeiten, alleine zu sein, aber genau das wird am Montag wieder genau auf mich zukommen.


Ich muss ständig daran denken, was, wenn ich exmtarikuliert werde ? Ich kann mir nur vorstellen, hier alle zu verlassen, nach Indien zu fahren und mich auf einen Berg zu setzen. Mehr kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir ein Leben hier mit den Menschen um mich herum, nicht mehr vorstellen. Ich will niemanden wiedersehen, ich will gehen und nie mehr zurückkehren.

Immer habe ich mich nach der Liebe anderer verrenkt, mich für andere verausgabt. aufgeopfert in der Hoffnung, sie würden mich lieben und nett zu mir sein. Nun bekomme ich vom realen leben die Quittung für dieses Verhalten.

Ich will all die Menschen, nach derer Liebe ich mich verrenkt habe, nie wieder sehen.

Ich ertrage es nicht.


Medikamente, die mich für ein paar Wochen ins gefühlsmäßige Aus schießen, damit ich wenigstens jetzt die Prüfungen schaffe und nicht körperlich kollabiere bis zu diesem Termin vor dem Ausschuss, kommen mir jetzt einfach wie ein Segen vor.


Ich kann nur wimmern, mich übergeben, wieder beruhigen, lernen, wimmern ...


Meine Last erdrückt mich !

03.07.2010 06:57 • #65


M
Zitat von yahila:

Ich habe jetzt einen Brief vom Prüfungsbüro gekommen, dass ich für das Wintersemester gesperrt bin, am Ende des MOnats zu einem Termin beim Prüfungsausschuss muss und wenn ich denen nicht astrein nachweise, dass ich immer meine ärztlichen Entschuldigungen bei versäumten Prüfungen abgegeben habe, dann bin ich exmatrikuliert.

Wieso bist Du denn gesperrt? Hast Du Dich zu oft mit Attest von Prüfungen abgemeldet? Oder bist Du zu oft einfach nicht hingegangen?
Eventuell kannst Du, wenn es hart auf hart kommt, jetzt noch etwas mit einem Attest bewirken - zB dass Du im Moment auf Grund von einer akuten psychischen Erkrankung nicht in der Lage bist, an den Prüfungen teilzunehmen?
So könntest Du eventuell eine Härtefallentscheidung erwirken - ich weiß, dass es für sowas an den Unis immer noch Spielraum gibt. Bei uns zB geschehen, bei jemandem, der zum dritten Mal durch eine Prüfung gefallen ist und somit laut Studienordnung auch exmatrikuliert hätte werden müssen - er hat einen Härtefallantrag gestellt und bekam noch eine mündliche Prüfung. Er studiert immer noch!

Was ich sagen will: Es gibt IMMER einen Ausweg. Es gibt an jeder Uni eine psychologische Beratungsstelle, frag doch da am Montag mal an - die kennen sichmit sowas aus und können Dir sagen, was nun akut zu tun ist.
Ich habe nämlich das Gefühl, dass Du im Moment so fertig bist, dass Du wirklich mal eine Auszeit brauchst - einfach um Dich selber zu sortieren und wieder auf die Füße zu kommen.

Und: Sollte wirklich alles schiefgehen und im schlimmsten Fall eine Exmatrikulation anstehen - auch DANN geht das Leben weiter. Das erscheint Dir jetzt vielleicht nicht so, aber Du bist auch ohne Studium noch genauso viel wert wie ohne, und auch Deine Freunde werden Dich nicht im Stich lassen deswegen. Es ist eine persönliche Niederlage - aber auch daraus kann man gestärkt hervorgehen. Dann hat es vielleicht so sollen sein, und war gut so, um Dich davor zu bewahren etwas durchzuziehen, was einfach nicht Deins ist? Hast Du da schon einmal drüber nachgedacht?

Das sind alles viele verschiedene Gedankenansätze, ich weiß nicht welche davon auf DIch passen - ich gebe sie Dir einfach mal an die Hand, dann kannst Du vielleicht nachdenken ob irgendwas davon eine Option für Dich sein könnte. Ich möchte einfach nur Deinen Horizont weiten und Dir das Gefühl geben, dass es IMMER mehr als eine Lösung gibt.

Zitat von yahila:
Wir sind gestern nicht in die Notaufnahme gefahren, weil mein Freund nicht will, dass ich Medikamente nehme.


Dein Freund will das nicht - aber was willst Du?
Hör mal ganz tief in Dich hinein - und dann entscheide, ob Du nicht vieleicht doch ärztliche Hilfe willst (und brauchst).
Wenn Dein Freund DIch nicht fahren will und Du keinen Notarzt rufen magst, kannst Du auch einfach mit dem Taxi zur Notaufnahme fahren, oder Du bittest Freunde... Es gibt viele Möglichkeiten.

Ich denk an Dich und lese hier weiterhin mit - ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest!!

03.07.2010 13:14 • #66


Y
Man kann nicht exmatrikuliert werden, weil man nicht zur Prüfung geht UND ein ärztliches Attest abgibt. Ich muss jetzt leider davon ausgehen dass einige Professoren es versäumt haben, meine Atteste dem Prüfungsbüro zu melden. Ich habe bei jeder Prüfung, an der ich nicht teilgenommen habe, ein Attest abgegeben. Ich bin nur durch zwei Prüfungen durchgefallen.

Ich werde zum Arzt gehen und alle Atteste in duplikat geben lassen. Zur Not klage ich oder was auch immer. Aber es gibt doch keine Sicherheit. Wer weiß, wie dieser Streit ausgeht. Leider gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen Kampf verliere, weil ICH in der Beweispflicht bin. Was, wenn mir das Beweisen nicht gelingt ?


Aber ich kann mir wie gesagt mein Leben nicht vorstellen, DANACH.


Und ich weiß nicht, wie ich mit dieser Angst fertig werden soll, bis zum 27. Juli !!!! wo erst der Termin ist. Am liebsten würde ich mich mit diesen Benzodiazepinen wegdröseln, damit ich körperlich durchhalte. Mein Körper versagt einfach so, wenn ich mich psychisch so sehr aufrege (erbrechen, schwächegefühl, schwindel). Heute habe ich bisher super gelernt. Aber wird das so bleiben, wenn ich die nächsten Wochen immer so wenig schlfen kann und jeden Tag Panikattacken habe?

Meine Freunde sagen, Spazieren gehen, Baden, entspannen, verdrängen. ICh traue mir das aber nicht zu. Ich war so oft der Sklave meiner Gefühle. Ich kann meinem Körper nicht vertrauen, dass ich diese Krise verkraften werde, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich möchte diese Ängste aufschieben - bis nach den Prüfungen, damit ich DANN zusammenbrechen kann. Ich will aus dieser Krise rausgehen, mit dem Wissen, dass ich alles getan habe, dass ich über mich hinausgewachsen bin. Wenn ich nur diese Prüfungen jetzt schaffe, und dann diesem verdammten Professor meine Unschuld beweise und die Notwendigkeit, dass ICH dieses Studium schaffen muss, dann kann ich meinetwegen zusammenbrechen, auf Station gehen, Tagesklinik - was auch immer. Wenn ich nur diesen Streit für mich entscheiden kann. Und wenn ich dafür einen Entzug von diesem Medikament machen muss. Das Studium zu verlieren, ist schlimmer.

Ich weiß dass mein Wert als Mensch nicht von diesem Studium abhängt. Darum ist es nicht so schlimm. Aber es ist darum schlimm, dass ich Naturwissenschaft lebe. Es ist mein allergrößter Traum. Es ist das Medium, in dem ich mich selbst verwirklichen will. Ich bin so unendlich sauer, dass ich nicht die Unterstützung hatte, mir dieses Traum zu erfüllen. Ich fühle mich so vernachlässigt.

In Indien, auf einem Berg sitzen. Nie wieder kommen. Das ist alles, was ich mir vorstellen kann.

Weißt du was mich auch noch so WÜTEND macht?

Das meine Leute nicht verstehen, was diese Bedrohung für mich bedeutet. Sie wissen nicht, was mir so wichtig ist. Sie wissen es einfach nicht.


Verzweiflung. Trauer. Wut. Auswegslosigkeit.

03.07.2010 16:15 • #67


S
Liebe Yahila,

ich musste Deine Beiträge erst mal irgendwie sacken lassen!
Ich wusste die ganze Zeit ehrlich gesagt nicht, dass es so schlimm um Dich steht!

Aber gut, dass Du Dich hier so öffnen kannst!

Ich finde Deinen Zustand ehrlich gesagt besorgniserregend! Wenn Du vor Püfungen stehst und immer wieder Panikattacken hast mit Erbrechen und allem, was dazu gehört, dann gehörst Du dringend in ärztliche Behandlung!
Ich bin ja auch kein Arzt und kenne mich mit Medikamenten nicht aus, aber dies meiner Meinung nach kein Zustand, aus dem man alleine und dann noch nur durch Baden, Spazieren gehen, entspannen und verdrängen nicht raus kommt!

Zitat von yahila:
Wir sind gestern nicht in die Notaufnahme gefahren, weil mein Freund nicht will, dass ich Medikamente nehme.

Diese Aussage macht mich ehrlich gesagt sehr wütend! Wieso maßt sich Dein Freund an, zu bestimmen, dass Du nicht in die Notaufnahme fahren sollst, nur weil er nicht WILL, dass Du Medikamente nimmst?
Er hat hier gar nichts zu wollen, denn es geht hier um Dich, es geht um Hilfestellung.
Das grenzt ja fast schon nach unterlassener Hilfeleistung (sorry, ist vielleicht ein bisschen krass ausgedrückt, aber vom Gedanken her passt es)!

Außerdem habe ich in Erinnerung, dass er SELBST Medikamente genommen hat. Warum sollst Du das nicht?
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht!
Die Entscheidung für Deine Gesundheit triffst alleine DU!
Ein Arzt kann Dir ganz konkreit Hilfestellung geben auch in Bezug auf Medikamente. Vielleicht gibt es ja auch ein Präparat, was Dir helfen könnte, was aber nicht abhängig macht?

Zitat von yahila:
Immer habe ich mich nach der Liebe anderer verrenkt, mich für andere verausgabt. aufgeopfert in der Hoffnung, sie würden mich lieben und nett zu mir sein. Nun bekomme ich vom realen leben die Quittung für dieses Verhalten.

Ich verstehe gedanklich nicht so ganz, was Du damit meinst. Meinst Du vielleicht damit, dass Du so viel für andere getan hast und jetzt keiner zu Dir steht? Oder was ist die Quittung, die Du erwähnt hast?

Zitat von yahila:
Heute habe ich bisher super gelernt. Aber wird das so bleiben, wenn ich die nächsten Wochen immer so wenig schlfen kann und jeden Tag Panikattacken habe?

Ich fürchte, dass Du nicht durchhalten kannst, wenn Du Dir keine professionelle Hilfe holst, egal in welcher Form!

Ich habe verstanden, wie unendlich wichtig Dir dieses Studium wohl ist. Es würde eine komplette Welt für Dich zusammenbrechen, wenn Du es abbrechen müsstest, auch das habe ich verstanden!
Ich weiß auch, dass Dir hier beruhigende Worte, dass es immer weiter geht, dass Du deswegen trotzdem der wertvolle Mensch bleibst, der Du bist, nicht weiterhelfen! Sie scheinen nicht zu Dir durchzudringen, obwohl Dein Ohr sie hören kann!

Aber es muss doch auch nicht gleich zum Abbruch kommen! Wie Medica schon geschrieben hat, könntest Du es aber für einen gewissen Zeitraum unterbrechen, um irgendwie stabiler zu werden. Du scheinst am Limit zu sein und wenn man am Limit ist, gerade auch körperlich (der Körper ist der Ausdruck der Seele), dann hat es einem immer etwas zu sagen. Es sind Warnschüsse, die abgegeben werden und allzuviele Warnschüsse gibt es nicht!
Warnschüsse bedeuten, darüber nachzudenken, dass geradeoder vielleicht ja auch schon länger irgendetwas im Leben absolut schief läuft! Und das möchte angeschaut werden!

Es nützt Dir nichts, immer wieder mit aller Macht durchhalten zu wollen, der Schuss geht meistens nach hinten los!

Du scheinst Dich NUR über dieses Studium zu definieren und auch das ist ein Zeichen, dass vieles in Deinem Leben nicht stimmt!

Wenn ich lese, dass Du schon öfter Atteste brauchtest wegen Prüfungen, an denen Du nicht teilnehmen konntest, dann zeigt mir das auch, dass Dein gesundheitlich angeschlagener Zustand schon viel längere Zeit besteht! Welche Art von Hilfestellungen hattest Du denn bisher in Deinem Leben?
Hast Du schon Therapien gemacht? Warst Du schon in stationärer Behandlung? Wie haben Dich Deine Ärzte, die Dir die Atteste ausgestellt haben, unterstützt und zu was haben sie Dir geraten?

Ich finde, Medica hat hier schon, auch gerade was das Studium betrifft, ganz viele wertvolle Gedanken geschrieben.
Wenn es Dein Traum ist, Naturwissenschaften zu leben, dann solltest Du den Traum auch nicht begraben.
Aber Du könntest darüber nachdenken, ob es nicht auch andere Wege gibt, als gerade DIESES Studium, wo Du auch diese Naturwissenschaften leben könntest, verstehst Du, was ich meine?
Es ist leichter, durch die Angst durchgehen zu können, wenn man sich Alternativen, Auswege gesucht hat!

Es gibt bekanntlich viele Wege, die nach Rom führen, manchmal muss man auch den direkten Weg verlassen und Umwege in Kauf nehmen, bis man in Rom angekommen ist!

Ich wünsche Dir erst mal von Herzen gute Besserung und wünsche mir für Dich, dass Du das naheliegende tust, nämlich erst mal Dir so schnell wie möglich Hilfe zu holen, unabhängig davon, wer Dich davon abhalten will!

03.07.2010 18:23 • #68


Y
Danke danke danke liebe Sonneblume. Du hast mit jedem Wort meinen Nerv getroffen hast. Leider fehlt mir die Kraft, auf deine Antwort so einzugehen, dass du siehst, das ich alles aufgesogen habe. Ich kann es dir nur versichern.

[i]
Ich habe jetzt einen Schlachtplan gemacht und den habe ich mit meinem Freund zusammen abgesprochen.
[/i]


1) Montag = zum Psychiater. Ich brauche Medikamente, Notfalladressen und eine ärztliche sofortige Behandlung meiner Panikattacken

2) Lernen für die Prüfungen. Stück für Stück. Lernen mit Kommiltonen und mit meinem Freund.

3) meine Freunde = Psychologe + beste Freundin sprechen mit mir über meine Angst, suchen Auswege aus der Aussichtslosigkeit / Alternativen bei eventueller Exmatrikulation, da nur mögliche Alternativen meine Angst mildern können

4) Vorbereitung des Termins beim Ausschuss. Dazu alle Unterlagen über alle Prüfungen besorgen / Anwalt einschalten

5) Jeden Tag kleine Pausen mit Meditation und Entspannung einlegen

6) Freunde / und oder Freund begleiten mich zu allen Prüfungen (um mir die Angst vor dem Zusammenbruch in aller Öffentlichkeit zu nehmen

7) Freund + Schwiegervater begleiten mich zum Termin vor dem Ausschuss



Wenn Punkt 7) erledigt ist, dann kann kann ich mich sofort aus diesem Konflikt (egal wie er nun enden möge) ausklinken und mich behandeln lassen -- Therapie / Station / Tagesklinik




Zitat von Sonnenblume20:

Zitat von yahila:
Immer habe ich mich nach der Liebe anderer verrenkt, mich für andere verausgabt. aufgeopfert in der Hoffnung, sie würden mich lieben und nett zu mir sein. Nun bekomme ich vom realen leben die Quittung für dieses Verhalten.

Ich verstehe gedanklich nicht so ganz, was Du damit meinst.



Durch meine Verrenkungen und meine Verausgabungen habe ich mir nie die Zeit für mein Studium genommen, die ich gebraucht habe. Dadurch war ich oft schon nicht sehr gut vorbereitet auf Klausuren. Mich um meine Eltern/ Freunde sorgen, war oft wichtiger, als diese auch mal abzuwimmeln und mich zurückzuziehen. An Vorabenden von Klausuren gab es REGELMÄSSIG schwere Streite mit meinen Eltern. Ich war verständlicherweise oft sehr angespannt vor Klausuren und bestimmt dann auch nicht immer umgänglich. Vor allem wenn meine Eltern mich nicht unterstützt haben (zum Beispiel Licht ausmachen um 22 Uhr, am Vorabend der Klausur, wenn ich aber noch in meine Hefter gucken wollte). Die Wortgefechte sind OFT derart ausgeartet, dass geschrien, Türen geschmissen, Geschirr geschmissen, häusliche Gewalt angewendet wurde. Einmal bin ich des Winters ohne Schuhe im Schnee draußen rumgelaufen, weil ich so erbost war, dass ich nicht mehr rein konnte. Oder meine Mutter hat symbolisch die Koffer vom Dachboden geholt: Zieh endlich aus! Diese Zusammenbrüche haben mich dann so viel Kraft gekostet, dass ich oft mehrere Wochen gebraucht habe, um mich von den seelischen Verletzungen scheinbar zu erholen.

Dann habe ich am nächsten Tag nur noch zum Arzt gehen können, um mir ein Attest zu holen und die Klausur zu verschieben.


Hätte ich diesen Teufelskreis durchbrochen, wäre ausgezogen und hätte mich einen schei. um meine Eltern gekümmert, und mich endlich um MICH und mein Studium gekümmert, dann wäre ich jetzt nicht in dieser Situation. Ich habe immer wieder verziehen, immer wieder um ihre Aufmerksamkeit gebettelt. Besonders tückisch war, dass meine Eltern mir immer Vorwürfe gemacht habe, dass meine Misserfolge AUSSCHLIESSLICH in meiner Unzulänglichkeit lägen. Meine Mutter hat oft (schon bevor ich den ersten Tag in der Uni war!) gesagt, ich hätte nicht den Grips für dieses Studium und man müsse bei seinen Leisten bleiben.
Das meine ich damit, wenn ich sage, jetzt bekomme ich die Quittung für mein Verhalten. Ich habe durch meinen Verzicht auf meine Bedürfnisse WEDER die Liebe anderer bekommen, NOCH meinen Traum verwirklicht. Ich habe meinen TRAUM für die MÖGLICHE LIEBE UND ANERKENNUNG anderer aufs Spiel gesetzt.

Wie soll ich mir das verzeihen ?


ABER


Ich hatte noch nie so eine Wut auf andere in meinem Leben wie jetzt.



ICH WILL MICH NIE WIEDER VERACHTEN

ICH WILL MICH NIE WIEDER FÜR WENIGER WERTVOLL ALS ANDERE BEFINDEN

ICH WILL MICH NIE WIEDER HASSEN

ICH WILL NIE WIEDER AUF DIE ANERKENNUNG ANDERER WARTEN



03.07.2010 19:31 • #69


Schneefrau2009
Liebe Yahila,

auch wenn ich selber grade nicht besonders gut drauf bin, möchte ich Dir ganz dringend Mut machen und Dir Kraft zusprechen Deine aufgezählte Liste anzugehen und Dir vorallem die professionelle Hilfe zu holen. Aus eigener Erfahrung, kann ich nur sagen, dass Du es alleine kaum schaffen wirst.
Und zwar nicht weil Du für irgendetwas zu dumm ( übrigens eine bodenlose Bemerkung Deiner Mutter, macht mich richtig wütend...) bist, sondern weil es im Moment einfach alleine nicht zu schaffen ist. Ich habe erklärt bekommen, dass wenn man sehr langer in einer großen Stress Situation ist, das Gehirn jegliches Serotonin verbraucht, was es kriegen kann. Ohne Serotonin ist aber keine Ruhe und Gelassenheit mehr möglich. Medica kann Dir das wahrscheinlich besser erklären, was da so biochemisch in Deinem Gehirn abläuft, aber wichtig ist, dass Du nichts dafür kannst und deshalb keinesfalls für irgendwas zu dumm bist.

Ich denke Du mußt nicht bis zum 27.Juli warten, wenn Deine Prüfung gelaufen ist, kannst Du alle Unterlagen schonmal einreichen und um kurze Zwischenmitteilung bitten. Natürlich mußt Du das begründen, aber das wirst Du können. Den psychologischen Berater an der Uni in Anspruch zu nehmen und Dich dort zu informieren halte ich auch für eine gute Idee.
Ich habe da mit einer Freundin während meines Studiums übrigens sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ich wünsche Dir gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Kraft und innere Ruhe. Ich denke an Dich !

Gruß
Schneefrau

03.07.2010 20:27 • #70


S
Liebe Yahila,

Zitat:
Ich hatte noch nie so eine Wut auf andere in meinem Leben wie jetzt


Ich kenne das von mir, in der Wut ist es mir fast immer gelungen, gute Entscheidungen zu treffen. Halte dir die Wut präsent. Denn nur, wenn du wütend bist, nimmst du dich auch ernst.

Ich fühle mit dir und mache Ähnliches durch.

Alles Gute und viel Kraft für dich.

Serafina

03.07.2010 21:17 • #71


S
Liebe yahila,

jetzt habe ich verstanden. Vielen dank, dass Du es nochmal erläutert hast!

Und ich bin entsetzt über Deine Mutter! Weißt Du, ich bin auch Mutter von 2 fast erwachsehen Kindern und ich sehe es sogar als meine Plicht an, sie in ihren Talenten und Vorstellungen, gerade auch was das berufliche angeht zu unterstützen. Ich hatte früher nicht den Mut, mich gegen meine Eltern durchzusetzen. Ich wollte so gerne Hebamme werden oder im sozialen Berecih arbeiten, aber mein Vater beschloss, dass ich nach dem Abitur, wenn ich schon nicht studieren wolle, Bankkauffrau werden müsste. Das wäre ein guter Beruf mit vielen Aufstiegschancen und gesellschaftlich angesehen!
Um die Anerkennung meines Vaters, der ich mein Leben lang hinterhergerannt bin,zu erhalten, bin ich natürlich Bankkauffrau geworden, ohne jemals Spaß an dem Beruf gehabt zu haben!
Den Beruf musste ich mittlerweile aus Krankheitsgründen verlassen, aber die Anerkennung meines Vaters habe ich trotzdem bis heute nicht bekommen!

Dass es Dir heute so geht, wie es Dir geht, ist kein Wunder!
Es ist so schade, dass Du die Unterstützung nicht gehabt hast, im Gegenteil, Du wurdest emotional ja noch mit Füßen getreten!

Rückgängig machen kannst Du es nicht, aber verzeihen darfst Du Dir dafür, denn Du hattest nicht den Weitblick, um es anders zu machen. Du warst einfach gefangen in diesem emotionalen Chaos!
Aber Du hast jede Mange Chancen, es JETZT anders zu machen!

Dass Du solch eine Liste gemacht hast, verdient Respekt!
Es hört sich gut an! Du bist wach geworden, tust etwas und vor allen Dingen hast Du menschliche Unterstützung!
Es passen Menschen auf Dich auf und begleiten Dich, gerade zu den wichtigen Terminen!

Zitat von yahila:
ICH WILL MICH NIE WIEDER VERACHTEN

ICH WILL MICH NIE WIEDER FÜR WENIGER WERTVOLL ALS ANDERE BEFINDEN

ICH WILL MICH NIE WIEDER HASSEN

ICH WILL NIE WIEDER AUF DIE ANERKENNUNG ANDERER WARTEN

Diese Sätze haben Kraft. Vielleicht kannst Du sie Dir ja ausdrucken und Dir an eine Stelle in der Wohnung hängen, wo Du sie oft lesen kannst!

Bezüglich der Wut kann ich mich Serafina nur anschließen!
Es hat mir immer gutgetan, wenn ich wütend war. Ich habe endlich was gespürt und auch ich wurde handlungsfähig.

Depression = Aggression nach innen, selbstzerstörerisch, lähmend
Wut= Aggression nach außen, befreit, macht handlungsfähig und richtet sich nicht gegen sich selbst

03.07.2010 22:48 • #72


Y
Liebe Serafina,


wie schon oft in diesem Forum gelesen, man fühlt sich ein wenig besser, wenn man liest, dass es anderen ähnlich geht (was ja Quatsch ist). Darum vielen Dank und der Denkanstoß bezüglich Wut hat gut getan.


Liebe Sonne,


du hast wieder viel Balsam ausgeteilt. Darüber kann ich mich gerade heute morgen sehr freuen, da die letzte Nacht sehr schlimm war.

Beim Zubettgehen wieder das gleiche: Die Angst überrollt mich. Sobald der Kopf das Kissen berührt. Ich lasse die Gefühle dann kommen, die Tränen fließen, aber ich atme dann sehr bewusst und versuche, dann nicht in diesen Schluchz-Zustand zu kommen. Langsam haben sich dann auch ernsthafte Fragen an die Oberfläche gekämpft: Wie soll es weitergehen, wenn ... ?
Ich habe diese Fragen dann auch ausgesprochen, und mein Freund schien mir sehr aufnahmefähig und mitfühlend. Leider ist er nach kurzer Zeit dann fahrig geworden: Was bringt das denn? Was bringt das jetzt, darüber nachzudenken?

Ich bin komplett ausgerastet. Wieso müssen überhaupt diese Gedanken WAS BRINGEN? Muss ich mir jetzt wirklich darüber Gedanken machen, ob meine Gefühle IHM was bringen? Muss ich wirklich hinterfragen, ob meine Gefühle berechtigt sind?
Ob meine Angst unangemessen ist?

Ich habe ihn gleich mit schweren Vorwürfen bombardiert, ob ich ihn zum Beispiel jemals gefragt habe, was seine Depression denn brächte? Ich habe von Kaltschnäuzigkeit und Schwäche gesprochen. Und ihn zynisch gefragt, warum er mich nicht ins Krankenhaus gebracht hat, die Medikamente wie Diazepin hätten mich sicher so sehr entspannt, dass ich ihm sicher nicht zur Last gefallen wäre. Ich habe ihm gesagt, dass ich von ihm mehr Intelligenz erwartet habe, dass er es begreift, was Angst ist. Hätte es mein Zustand gestern irgendwie erlaubt, hätte ich Schluss gemacht und wäre gegangen. Ich habe mich in meinem Zimmer aufs Bett geworfen und mich meiner Verzweiflung hingegeben. Die ganze Psychosomatik hat wieder voll zugeschlagen, ich habe am ganzen Körper Schmerzen gelitten. Da hat es auch ncihts genutzt, dass er sich dann bald an meine Bettkante gesessen hat. Ich habe noch nie zuvor so negative Gefühle für ihn gehabt. Ich konnte nur noch denken: Wenn ich exmatrikuliert werde, dann ist er Doktor und ich habe alles verloren. WAS soll ich dann noch hier? Ich weiß nicht ob ich ein einziges naturwissenschaftliches Buch noch ertragen könnte. Hier ist die Wohnung voll davon. Ich werde ihn verlassen müssen. Ich werde das alles nicht ertragen können. Ich habe es ihm gesagt: Wenn ich exmatrikuliert werden, dann gehe ich von hier fort. Ich verlasse dich. Er hat sich x-mal entschuldigt, aber ich habe ihm nicht vergeben.

Darüber muss ich eingeschlafen sein. heute morgen war ich alleine in meinem Zimmer.


Ich will seine Hilfe nicht mehr. Ich kann ihm nicht vertrauen. Er hat kein Recht mehr darauf, mir beizustehen.


Vielleicht begehe ich da einen Fehler, wenn es so ist, ich kann nicht anders.

04.07.2010 09:38 • #73


Y
Wenn ich das gerahmte Foto von meinem Freund und mir sehe, dann verspüre ich den Impuls, mich mit einem Stück Papier zu überkleben.

04.07.2010 09:43 • #74


Y
Wir haben uns wieder vertragen und darüber bin ich sehr froh.


Nicht nur ich lerne, er lernt auch. Manchmal vergesse ich das leider.

04.07.2010 23:15 • #75


Y
die situation hat sich etwas entspannt.

meine mutter hat herausgefunden, dass ich zu diesem gespräch automatisch vom system der uni geladen wurde, weil ich 2 semester über der regelstudienzeit hinaus bin.

das nimmt mir viel angst. das meine mutti sich darum gekümmert hat und wie toll sie das am telefon mir erklärt hat und wie es jetzt weiter geht, ist sehr wichtig für mich.


habe jetzt keine zeit weiter auszuführen, ich muss lernen. ich lerne lerne lerne und es macht spaß !


ein freund von mir hat mal gesagt, nachdem es einem beschissen ging kommt das ausgleichsglück.

ich empfinde gerade so viel glück beim puren lernen, ich könnte die welt umarmen, hier und jetzt.

05.07.2010 14:04 • #76


Y
Die Klausur heute war gut !


Ich bin jetzt sehr müde, da ich die tage durchgelernt habe und nur wenig Schlaf hatte. Mein Kommiltone ist zweifacher Vater geworden, eineiige Zwillingsmädchen und 3 Monate zu früh. Heute hat er Fotos und Videos gezeigt und alles erzählt, das war richtig schön.

Ansonsten heute weiter lernen und ich gebe Acht auf mich, denn vollständig auf dem Damm bin ich leider noch nicht. Bin immer noch sehr gestresst, wenn ich Leute treffe, die vielen Menschen an der Uni und mit Freunden treffen ist momentan einfach nicht drin.

Die Therapeutin die ich mir ausgesucht habe, kann mich erst ab August nehmen. Solange werde ich wohl warten müssen. Denn ich fand sie am Telefon sehr sympatisch, vor allem weil sie gesagt hat, dass sie sich freut, wenn ich komme, da sie Erfahrung mit meinen Problemen hat und sie mir gerne helfen möchte. Sie ist Verhaltenstherapeuten, bei mir zwei Straßen um die Ecke und ihr Profil gefällt mir.

Heute werde ich ein wenig die Bude auf Vordermann bringen. Mein Freund hat mich zwar unterstützt jetzt die Tage, der Haushalt ist aber nahezu zsuammengebrochen... kein Teller mehr im Schrank, keine Wäsche gewaschen und die Wollmäuse in den Ecken lernen laufen.

Dann gehts auch weiter mit dem Lernen.



Ich muss mich auf mich konzentrieren.

07.07.2010 13:46 • #77


M
Hallo Yahila!

Nur kurz, ich stecke selber total im Prüfungsstress: Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!
Ich wünsch Dir weiterhin alles Liebe und Gute und denk an Dich...
Melde mich wieder ausführlicher, sobald ich Zeit dazu finde.
Bis dahin: Bleib tapfer und halt die Ohren steif!

08.07.2010 20:07 • #78


M
Hallo Yahila,

hab heute viel an Dich gedacht - wie gehts Dir?

09.07.2010 20:41 • #79


Y
Hallo liebe Medica!


Ich bedanke mich recht herzlich fuer deine Aufmerksamkeit! Mit gehts durchwachsen. Mit der Uni geht es voran. Ich denke, ich werde den Termin fuer mich entscheiden koennen, und die Pruefungen flutschen gerade.

Mein Partner ist natuerlich weiterhin depressiv und manchmal belastet es mehr, manchmal weniger. In den letzten Tagen habe ich doch sehr darueber nachgedacht, ob wir beide das gleiche wollen und die gleiche Vorstellung von unserer Beziehung haben. Leider ergibt sich kein klaerendes Gespraech, er ist momentan wieder sehr verschlossen und manchmal kommt er mir gar: Man muss nicht alles ausdiskutieren. Dann denke ich nicht mehr: Er versteht mich nicht. Ich denke dann: Er will mich nicht verstehen. Ich habe momentan ueberhaupt keine Energie, mich darum zu kuemmern und diese Konflikte zu loesen. Ich wuensche es mir sehr, dass er auf mich zukommt und das Gespraech sucht. Einmal ein Gespraech darueber beginnt, wie es um unsere Beziehung steht, welche Moeglichkeiten wir haben, wohin wir uns entwickeln koennen... Manchmal denke ich, er macht sich ueber so etwas ueberhaupt keine Gedanken. Er lebt in den Tag hinein. Unsere Beziehung ist fuer ihn selbstverstaendlich. Er fuehlt sich nicht in der Pflicht, etwas dafuer zu tun. Wenn er Fortschritte macht, dann bin ich oft enttaeuscht, dass es nur sehr kleine Schritte sind. Ich wuensche mir, dass es mehr Zeit gibt, in der es um unsere Beziehung geht, gesprochen wird, geplant wird. Aber ich finde damit kein Gehoer!

Ein Unglueck ist es fuer mich nicht, aber es stoert mich schon. Ich bin momentan sehr konzentriert auf mich, und das finde ich gut. Ich gehe das Risiko ein, dass es zur Trennung kommt, wenn ich dafuer, nicht mich selbst verliere. Mich selbst verlieren, bedeutet, es zu akzeptieren, dass nicht gesprochen wird, zu akzeptieren, dass er viel zu wenig Achtsamkeit fuer die Beziehung aufwendet, viel zu wenig Liebe ist, in den Dingen, die er tut. Es ist immer alles so sehr zu viel verlangt. Einmal den GESAMTEN Abwasch machen, statt die Haelfte stehen zu lassen (fuer mich!), einmal ans Telefon gehen, wenn meine Mutter anruft, einmal mich mit einem Blumenstrauss ueberraschen oder einen Film vorschlagen, ein Buch gemeinsam lesen, ein tiefes Gespraechsthema anfangen. Wenn ich keine Vorlage biete, dann passiert nichts. Er kann prima auf Zuege aufspringen, aber er wuerde nie eine eigene Fahrt beginnen. Ich bin in meiner Beziehung an den Punkt angelangt, meinen Partner kritisch einzuschaetzen. Und gerade jetzt, wo ich viel Redebedarf habe, verschliesst er sich. Anstatt mich von neuem von sich zu ueberzeugen.




Vielleicht liebt er mich einfach nicht genug.


Ich wuensche Euch allen ein schoenes Wochenende und viele schoene Stunden an der frischen Luft!

Ya

09.07.2010 22:58 • #80


Y
Hat irgendjemand ein probates Mittel gegen diese Hitze? Ich mache jetzt am Schreibtisch kalte Fußbäder und dusche mich mehrmals kalt am Tag, es ist einfach grausam bei der Hitze lernen zu müssen ! Ich war noch kein einziges Mal am See! Morgen werde ich nach der Prüfung zu meinen Eltern fahren, endlich wieder im Garten sitzen, in den Pool springen, leckeres Essen und so weiter.

Hier zu Hause... naja. Wir streiten uns nicht - aber das muss ja nichts heißen. Gestern wollte ich den Abwasch mal wieder machen, da zieht er mich weg: Ich mache das später, du musst das nicht machen, du musst lernen. Natürlich steht der Abwasch heute noch da. Ich mache mir wenigstens die Mühe und sortiere die Teller und das Besteck ins Spülbecken, der Stapel ragt nun aus dem Becken hinaus. Er stellt sonst einfach nur den Teller, von dem er gerade gegessen hat, irgendwo auf die Arbeitsplatte. Bis kein Fleckchen mehr frei ist. Bei 5m Arbeitsplatte! Ich hab das Thema so über. Gibt es denn wirklich Paare, die sich trennen, weil einer von beiden so bodenlos unordentlich ist? Ich frage mich immer, das kann doch nicht sein Ernst sein. Die frische Wäsche hat er abgenommen, weil ihn der Wäscheständer gestört hat und einfach auf die Couch geworfen. So habe ich gestern das Finalspiel gesehen. Mit meiner frischen Wäsche neben mir. Ich bin so müde was dazu zu sagen, ihn darum zu bitten, nein ich habe keine Lust mehr, die ewige Meckerziege zu geben, ewig zu bitten, er möge doch wenigstens ...


Jetzt liegt er noch im Bett und ich frage mich, wie lange ich warten soll, bis Abwasch und Wäsche weg sind, damit ich mal die Böden wischen kann, was meine Aufgabe ist. Ich bin erschrocken darüber, aber die Liebe wird durch so eine bodenlose schei. ganz schön strapaziert. Ich kann immer nur denken: Ihm ist das alles hier nichts wert. Nichts hier zu Hause bedeutet ihm etwas. Wir haben keine einzige Gardine vor den Fenstern, bei diesen Temperaturen. Der kommt nicht mal auf die Idee, seinen Ar. in den Baumarkt zu bewegen. Gardinenstangen habe ich sogar schon besorgt.

Immer ich ich ich ich ich - sonst passiert nichts !



Gut, er hat endlich mal mit seiner Mutter telefoniert, und auch lange und ganz toll und so. Aber er hat so viele Baustellen, dass für mich diese kleinen Erfolge immer in dieser Leistungswüste untergehen...


Ist das der Anfang vom Ende?

12.07.2010 09:55 • #81


M
Liebe yahila,
wollte dir ja noch was zu deiner Situation schreiben bezüglich dieser Frage hier.

Ich habe nochmal ganz in Ruhe dein Thema hier durchgelesen und komme doch immer wieder zu dem Schluss, dass es sich dein Freund ganz schön bequem eingerichtet hat mit seiner Lebenssituation. Für mich passt es einfach nicht ins Bild eines Depressiven, dass er auf Arbeit diese Erfolge feiern kann, ihm aber ein Gespräch mit seiner Freundin schon zuviel ist. In der Regel betrifft die Depression alle Bereiche des Lebens, auch das Berufsleben. Oder gerade das, weil es ein Bereich ist, der von außen einwirkt. Viele können gerade so das Notwendigste leisten, dein Partner aber scheint gerade dort zu Höchstform aufzulaufen. Warum ist das so?

Hast du dich vielleicht mit deinen Forderungen an ihn so extrem zurückgenommen, dass er nun glaubt, auf garnichts mehr eingehen zu müssen, was ihn ein wenig strapaziert? Das kann er aber durchaus aushalten. Aber es ist eben bequemer, wenn ich mich nur noch mit den Dingen beschäftigen muss, die mir auch wirklich Spaß machen. Wer möchte das nicht.

Ihr habt beide schon lange Rollen angenommen, die aus eurer Lebenssituation gewachsen sind und nun euch beiden nützen. Dein Partner ist chaotisch und bequem und du kannst so in deine kindlichen Muster reinschlüpfen, ihm alles recht machen, denn so hast du es gelernt. Doch dir kommen langsam Zweifel, stimmt's?! Deine Wut auf ihn ist nachvollziehbar. Du ziehst in dieser Partnerschaft auf Dauer den Kürzeren und wenn du nicht genug auf dich selbst achtest, stehst du schlimmstenfalls tatsächlich ohne alles da.

Ich kann dir nur Mut machen, die angefangenen Gedanken zu Ende zu denken. Es muss ja nicht gleich zum Ende der Partnerschaft kommen. Aber ich finde, es ist längst Zeit, auf mal mit Forderungen an deinen Freund heranzutreten. Und eben auch über seinen Tag-Wach-Rhythmus zu reden, um dir selbst wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Irgendwo habe ich auf den letzten Seiten sogar gelesen, dass er ein Nachmittagsschläfchen macht. Da musste ich wirklich den Kopf schütteln. Schläfchen bis weit in den Vormittag, dann auch noch Nachmittagsschläfchen. Da könnte ich Nachts auch nicht mehr schlafen ... Aber so gehe ich meinem Partner auch gezielt aus dem Weg.

Vielleicht tue ich dir aber mit meiner Einschätzung unrecht. Jeder beurteilt die Lebenssituation eines anderen immer auch aus dem Blickwinkel des eigenen Erlebens. Meine Beurteilung fällt deshalb möglicherweise ganz ander aus, als die deine. Darum bitte ich schon jetzt um Nachsicht, sollte ich völlig falsch liegen ...

12.07.2010 15:36 • #82


Y
Liebe Missi,


du liegst goldrichtig ! Und es tut sehr sehr gut, deine Worte zu lesen !


Ich muss darüber jetzt erstmal genau nachdenken! Vielen Dank für deine Hilfe.

Mir tut es auch darum gut, da ich gelesen hast dass du Kinder hast. Kinder haben sich bei uns ja schon zum Tabuthema entwickelt.


Vielen Dank!!!

12.07.2010 17:38 • #83


S
Hallo Yahila,

ich möchte Dir gerne in Bezug auf Deinen Beitrag in Hüpfburgs TB auch noch ein paar Worte schreiben.

Es ist völlig verständlich, dass Du als Partnerin so reagierst.

Ich bin ja selbst schon seit über zwei Jahren an einer Depression erkrankt. Natürlich hatte und habe ich auch noch solche Symptome wie Morgentief (ich stehe meist erst am späten Vormittag auf) und eine abendliche und nächtliche Energie, wo es mir am besten geht.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich alleinerziehende Mutter bin und keine familiäre Unterstützung habe oder hatte, aber ich habe immer noch irgendwie das allernötigste erledigen können. Und wenn wirklich auch das nicht mehr gegangen wäre, dann hätte ich mir Hilfe von außen holen müssen. Man darf nicht vergessen, dass ein Depressionskranker noch eine Selbstverantwortung hat. Durch meine Situation bedingt bin ich eben auch von keinem gepampert worden, ich musste von Anfang an schauen, wie ich irgendwie zurecht komme und wie ich mir Hilfe holen kann.
Und wenn ich die Verantwortung für bestimmte Dinge nicht mehr tragen kann, dann muss sie eben, wie Du beschrieben hast, einem anderen übertragen werden.
Wenn du nochmal in solch eine Situation kommst, dass Du in die Notambulanz gebracht werden müsstest, dann sag Deiner Freundin Bescheid, dass die die Verantwortung darüber, dass Du auf jeden Fall dort hin kommst, übernimmt.

Wie Missi ja schon geschrieben hat, macht es sich Dein Freund wirklich sehr bequem.
Es kann wirklich nicht sein, dass Du Dich komplett zurücknehmen musst, nur um Rücksicht auf ihn zu nehmen.
Ich würde an deiner Stelle morgens alles tun, was Du gerne tun möchtest. Es gibt bekanntlich sehr gute Hilfsmittel, damit man beim Schlafen Geräusche, die einen aufwecken, nicht hört und das sind Oropax. Die kann er doch benutzen und Du kannst somit alle Tätigkeiten verrichten, die Geräusche verursachen, ohne ihn zu stören. Darauf würde ich auf jeden Fall bestehen. Wenn er die nicht benutzen will, dann muss er eben morgens Geräusche ertragen.

Was ich auch in meinen schlimmsten Phasen aber nicht vergessen habe, ist die Kommunikation.
Ich habe mit meinen Kindern offen gesprochen, habe ihnen erklärt, dass ich krank bin,was ich gerade nicht mehr leisten kann, aber ich wollte auch immer wissen, ob sie damit Probleme haben, wie sie damit umgehen. Und somit haben wir uns arrangiert. Es kam ja zudem noch hinzu, dass Kinder nicht die Aufgabe haben sollten, dafür zu sorgen, dass es der kranken Mutter gut geht. Ich wollte sie weitgehend da raushalten.
Die Kommunikationsbereitschaft scheint Deinem Freund zu fehlen.

Ich sehe es einfach so, dass der Depressive in bestimmten Bereichen trotz der Krankheit aber noch eine bestimmte Mitwirkungspflicht hat, gerade, wenn man in einer Partnerschaft lebt. Und auf die würde ich ihn an Deiner Stelle nochmals genau hinweisen. Er muss bereit sein, auch auf Dich Rücksicht zu nehmen. Er sollte fähig sein, sich auch mal in Dich hineinzuversetzen.Und er muss ganz klar vor Augen geführt bekommen, was für Konsequenzen er zu tragen hätte, bleibt er weiterhin so bequem und stur!

Es ist im übrigen auch verständlich, dass so manch Depressiver mit Empörung auf so einen Beitrag reagiert.
Denn eines ist natürlich auch klar. Wenn ein Mensch wirklich depressiv ist, dann spielt er nicht und ist nicht einfach mal faul oder zu bequem, sondern er hat tatsächlich unter den Symtpmen zu leiden, die nach faul und bequem aussehen.
Und genau diese Vorwürfe habe auch ich von manchem aus meinem Umfeld gemacht bekommen, weil die gesunden Menschen um mich herum sich eben nicht vorstellen konnten, dass ich einfach nicht imstande war, morgens aufstehen zu können geswchweige denn sich anziehen zu können. Erst recht nicht, wenn sie mich nachmittags beim Einkaufen sahen.

Damit wollte ich Dich einfach nochmal unterstützen, dass Du auf jeden Fall für DICH sorgst!

13.07.2010 00:17 • #84


C
Ohh wei, ich war doch selbst in einer Partnerschaft.
Zitat:
Dein Partner ist chaotisch und bequem

Ich glaube, von Missi kam das und es passt auf mich. Ich habe damals nicht gesoffen, weil meine Frau erst lernen musste, dass ich, im Gegensatz zu meinem Vorgänger unter Alc. nicht ausfallend oder gar brutal werde.

Als sie gearbeitet hat, war es ganz selbstverständlich, daß Spülen, Saugen, Wischen, Katzenkloo machen, abends Kochen meine Aufgaben waren. Ganz schön viel Stress, für jemanden, der den halben Tag verpennt. Als ich da 1€ Job gemacht hab ging der Job bis Mittag und dann war Mittagsschlaf angesagt, denn am PC saß ich trotz früh austehen müssen bis tief in die Nacht.

Ordnung machen war nie mein Ding. Kann ich heute noch nicht und entsprechend chaotisch sieht es aus, zumal ich jetzt ja allein für mich verantwortlich bin. Frau hat den Müll gesammelt, ich hab ihn rausgeschleppt

Das ich depressiv bin, weiß ich eigentlich erst wirklich, seit mir die Medis gezeigt haben, dass ich auch am Tage funktionieren kann und auch ohne Alc. und Dro. Spaß haben und Freude empfinden kann

Dank passender Medikation schlafe ich jetzt auch nicht mehr bis in den Nachmittag hinein. Alk. brauche? ich auch nicht täglich, kann mich aber erinnern, ohne Medis bedeutend mehr gesoffen zu haben, als ich dann wieder allein gewohnt habe und noch nicht mit gezielter Medikation ausgestattet war.

Ich denke, dein Partner hat ein dickes Problem an der Backe, weil er sich mit Alk. den emotionalen Ausgleich zur eingeengten Gefühlswelt am Tage schafft, damit aber dafür sorgt, dass sein Normalzustand immer abgestumpfter wird.

Es ist keine Schande, krank zu sein, aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun. Dein Freund soll sich nicht auf der Diagnose Depression ausruhen, sondern Hilfe in Anspruch nehmen.

Warst du, für dich, schon einmal bei Al Anon? Dort erhälst du das Rüstzeug aus deiner Co-Rolle herauszufallen. Meist gibt es bei Depression auch eine neurotische Komponente und letztlich ist es gleich, ob du dich in der Rolle des Co-Neurotikers, oder des Co-Alkoholikers befindest.

Du lebst für ihn, statt für dich. Das geht nicht lange gut. Entweder du machst dann einen Cut, oder du fängst selbst an zu pötten.

Hol dir Hilfe! Mach sein Problem nicht zu deinem Problem!

Liebe Grüße

Tom

Ps.: Ich habe Eltern, die mittlerweile weit über 20 Jahre trocken sind. Ich war selbst Politoxikoman. Ich lebe mein Leben, aber mir macht so schnell keiner etwas vor

13.07.2010 13:07 • #85


Y
Ach liebe Leute, es tut mir Leid dass ich die letzen Tage so anstrengend war.


Ich war jetzt zwei Tage bei meinen Eltern, Abstand gewinnen. Heute habe ich einen Arzttermin und werde mir Überweisungen holen / Psychotherapie etc. pp. Aber es ist nicht abzusehen, dass ich schnell einen Termin bekomme, überall werde ich vertröstet, zu viele Patienten bla bla.

Mir fehlen mittlerweile für alles die Worte und ergehe mich seit zwei Tagen in Selbstzweifel und Selbstmitleid. Nur noch ein Wunsch herrscht vor: Weg von hier. Ein anderes Leben. Nichts mehr bereitet mir Freude. Nur noch Probleme, Probleme, Probleme, heute brandaktuell: Rechnungen, ich weiß nicht, wie ich die bezahlen soll . Meine Vernunft sagt mir so vieles, was ich machen könnte, um mein Leben wieder in die Bahn zu kriegen, aber das Fleisch ist nicht willig. Ich will ausruhen. Nur noch ausruhen.

Sprachlosigkeit. Überforderung. Einsamkeit.

15.07.2010 10:20 • #86


Schneefrau2009
Hallo Yahila,

ach Mensch es tut mir leid, dass es Dir wieder so schlecht geht. Die Idee mit dem Abstand war sicher gut, aber genützt hat es wohl nicht ?
Zum Glück sind ja jetzt erst mal Semesterferien, oder ? Also wenigstens keine Prüfungen mehr, oder ?

Vielleicht läßt Du jetzt einfach ein bisschen ausruhen, ein paar Tage lang zu und setzt Dir einen Zeitplan zu dem Du Dich dann Deinen finanziellen Problemen widmest ?

Ich weiß, Du weißt das wahrscheinlich selber, aber sich nicht um Rechnungen kümmern hilft am Ende gar nicht. Wenigstens anrufen und mitteilen dass Du nur Raten zahlen kannst oder um Aufschub bitten. Das klappt wirklich fast immer ! Nur gar nicht reagieren ist absolut fatal.
Letztlich kommt es da sicher nicht auf ein paar Tage an, aber dann mußt Du Dich aufraffen oder jemand anderen bitten es für Dich zu übernehmen. Was ist denn mit Deinem Freund, kann der das machen ?

Mit dem Therapieplatz, kann ich nur sagen, dass Du unbedingt im Telefonat Deinen Druck deutlich machen mußt, häufig kommt es dann wenigstens schnell zum Erstgespräch oder zu einem Krisengespräch.

Liebe Grüße und viel Kraft
Schneefrau

15.07.2010 12:31 • #87


Y
Liebe Schneefrau, du hast Recht, den Rüffel mit den Rechnungen habe ich verdient!


Ich hatte doch heute einen Arzttermin in der Endokrinologie. Offenbar habe ich eine Autoimmunkrankheit (für Medica: polyglanduläres Autoimmunsyndrom, Hashimoto). Ich mache mich jetzt erstmal nicht verrückt. Die letzten Blutwerte kommen erst morgen, da muss ich wieder hin und den Mundschleimhautabstrich abgeben. Diese Krankheit würde meine Trübseligkeit und die Erschöpfung, die Ängste, Panikattacken erklären. Deswegen finde ich es richtig gut, dass die Ärzte das genau überprüfen, sollten die Gründe für meine psychischen Probleme im Physiologischen liegen ...

Das muss jetzt erstmal alles abgeklärt werden, dann kann ich weitere Schritte einleiten. Mein Freund war heute mal artig.


Ich grüße euch alle herzlich

drückt mir die Daumen für morgen.

15.07.2010 20:20 • #88


Y
Ich habe eine Autoimmunkrankheit, die sich gegen die Schilddrüse richtet. Der Arzt testet auch auf Nebennieren, aber die Ergebnisse habe ich dafür noch nicht.

Beim Zugang legen haben die lieben Schwestern fünf mal in meinen Arm gestochen, bis endlich ein Zugang gelegt war, das war wirklich ne Tortur. Tut ja auch weh, wenn die sich verstechen. Nichtmal am Handrücken hats geklappt.

Der Auswertetermin ist erst in zwei Wochen. Das finde ich nicht gut. Desweiteren: Die Reaktionen aus meiner Familie haben mich verletzt. Im Ganzen fühle ich mich jetzt schlecht, dass ich es überhaupt meiner Mutter erzählt habe - die hats meiner Schwester erzählt und nun schnattern die sich ihre Münder wund darüber und versuchen mit Hausratgebern Diagnosen zu stellen. Mir ist das sehr sehr sehr unangenehm. Ich war so wütend, dass ich meine Eltern für das Wochenende wieder ausgeladen habe. Ich habe mich immer wieder gefragt: Warum habe ich es ihr überhaupt erzählt? Mittlerweile müsste ich es doch wissen, dass meine Mutter immer abstreitet wenn ich krank bin (wenn meine Nase offensichtlich gebrochen ist, behauptet meine Mutter immer noch, die Nase ist nicht gebrochen/ ich soll mich nicht so haben). Meine Schwester hingegen mich immer gleich für halbtot erklärt. Immer müssen die sich ne Meinung dazu bilden, als ob ich mir mit Absicht sowas ausdenken würde, um die beiden zu ärgern oder um Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Und trotzdem habe ich WIEDER mal Vertrauen gehabt und meiner Mutter erzählt, was der Arzt gesagt hat. Und ihre absolut vorhersehbare Antwort: Was soll das denn bitte sein? Achso, hatte ich auch schon als Kind bla bla (hatte sie NICHT! und: es ist UNHEILBAR!). Eine halbe Stunde später ruft mich meine Schwerster an, völlig außer Atem: OH GOTT, MUTTI HATS MIR ERZÄHLT, DU BIST FURCHTBAR KRANK!!!


Ich leider wie immer sehr darunter, für unmündig gehalten, bevormundet, vorlaut und zu wenig bescheiden (als ob Bescheidenheit im Zusammenhang mit Krankheit angesagt sei!) gehalten zu werden.

18.07.2010 22:42 • #89


A


Hallo yahila,

x 4#30


Y
Vor ein paar Tagen gab es wieder Streit, ich habe mich aber durchgesetzen können und ihm aufgezeigt, wenn er an seinem Verhalten nichts ändert, dann trenne ich mich.

Das hat ihm so einen Schlag versetzt, als ob er das nicht gewusst hätte. Ich habe ihm so viele Vorwürfe gemacht, und die waren alle nicht zum ersten Mal erhoben worden und trotzdem tat er ganz überrascht: Das habe ich so nicht gewusst. Seitdem ist jeder Tag besser gelaufen. Er wäscht ab, geht einkaufen, ohne das ich was sagen muss, er geht vor Mitternacht ins Bett und hilft mit dem Hund, Gassi und so weiter. Und ich bin wieder nicht zufrieden. Natrülich ist es eine Verbesserung, aber ich frage mich, ob ich den dynamischen und lebenslustigen Menschen wiederbekomme, den ich am Anfang der Beziehung hatte.

Ich wünsche mir so viele (selbstverständliche?) Dinge, die ganz kleinen, nicht die großen:

- einmal am Tag gemeinsam am Tisch essen
- einmal in der Woche was zusammen unternehmen (zu Aldi einkaufen gehen zählt nicht!)
- immer mal Gäste einladen, gemeinsam dafür kochen
- gemeinsam etwas in der Wohnung machen (ne Wand anstreichen, Regale kaufen...)
- mal einen Abend einen Film sehen und er schläft NICHT ein
- ein Brettspiel spielen
- gemeinsam in den Zoo gehen

Ist das denn so zuviel verlangt? Aus Rücksicht auf seine Depression, fordere ich das viel zu wenig ein, bzw. erschlägt es mich, dass ihm schlafen, arbeiten, essen, S. zum Leben reicht. Wenn eine Beziehung darauf basiert, dass man in der gleichen Wohnung lebt, sich den Haushalt teilt und wenn es sich ergibt, S. zu haben, dann ist mir das irgendwie zu wenig. Ich bin nur noch am Meckern und Nörgerln (ja, es kotzt mich selbst auch an, mein Genörgerle zu ertragen). Ich habe von ihm soviel mehr erwartet, als dass er jeden Abend online Schach spielt. Er langweilt mich. Und dann liebt man sich irgendwann einfach nicht mehr?


Ich verstehe das alles nicht mehr. Verlieben, zusammensein, zusammenziehen, was soll der ganze Blödsinn eigentlich? Ich finde die Liebe schei..

23.07.2010 19:59 • #90

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