yahila
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Liebe Leute da draußen !
Hier ist ein Hilferuf einer jungen Frau in den Zwanzigern. Ich lebe mit meinem Traummann nunmehr einen Monat in unserer gemeinsamen Traumwohnung. Seit länger als neun Monaten sind wir ein Paar. Die ganz große Liebe. Wir beide sind Naturwissenschaftler, er wird vorraussichtlich dieses Jahr seine Promotion abschließen, da ich sieben Jahre jünger bin als er, bin ich natürlich noch nicht so weit. Nicht nur unsere Leidenschaft für unsere Arbeit verbindet uns - auch Weltanschauung, Religiösität, Vorlieben in der Freizeitgestaltung, bisherige familiäre Erfahrungen. Ich bringe die Power in die Beziehung, Fortschritt, bin vollblütige Romantikerin und eine Frau der Tat, er bringt Sensibilität, Weichheit, Zärtlichkeit mit. Da er auch Physiker ist, habe ich seine Schussligkeiten bisher als Berufsmacke abgetan.
Oft verschläft er, dann schlüpft er in seine uralte einzige Jeans + ein verblichenes Werbegeschenk-Shirt von einer Konferenz, trinkt Kaffee und raucht, spurtet zur Arbeit. Er ist ein richtiger Workaholic. Im normalen Leben habe ich ihn bisher einfach ein bisschen für eingeschränkt gehalten: Geldprobleme, Unordnung wo hin man sieht. Abends schläft er schlecht ein, ist oft überarbeitet und abgespannt, morgens kommt er nur schlecht oder gar nicht aus dem Bett. Seine vielen Vorzüge haben mich aber darüber hinwegsehen lassen. Ich räume auch mehr oder weniger gerne für ihn auf -seit wir zusammen wohnen natürlich täglich, bekoche ihn, nehme ihm Finanzdinge und andere Bürokratie ab.
Seit wir zusammen wohnen habe ich aber viel mehr Dinge beobachtet und aufgedeckt. Er trinkt viel Alk., ohne, kann er nicht einschlafen. Entweder arbeitet er bis tief in die Nacht oder er betrinkt sich Schritt für Schritt und spielt die ganze Nacht online Schach. Nun haben wir ein paar Mal deswegen gestritten. Er hat mir gestanden, dass er schon seit Jahren an Depression leidet. Dass er Probleme hat, einen normalen Alltag zu führen. Deswegen Unordnung. Geldprobleme. Alk..
Nun bin ich völlig durcheinander. Ich fühle mich hintergangen, ich habe Angst, ich verstehe das alles kaum. Wie konnte ich das nicht wissen? Warum hat er es nicht gesagt? Wie soll es bloß weiter gehen?
Auf der Suche nach Antworten.
Mein Freund hat mir eröffnet, dass er Depressionen hat. Nun sehe ich seine Schlafstörungen in einem ganz neuem Licht. Wie kann ich ihm wirklich helfen? Bevor ich wusste, woran er leidet, habe ich ihm immer einfach Vorschläge gemacht oder auch einfach gehandelt, zum Beispiel neues gutes Bett gekauft. Ich habe mir natürlich Besserung versprochen, aber die war ja ausgeschlossen (ich wusste es ja nicht!!!).
Was hilft wirklich ?
Bitte helft mir!