Ich war zwar noch nie auf einer geschlossenen Station, aber Du hast ja den Personalmangel angesprochen und der, sowie die räumlichen Begebenheiten sind nunmal ausschlaggebend für die desolaten Bedingungen auf diesen Stationen. Das findet sich nahezu in jeder Klinik. Geschlossene, oder „geschützte“ Station bedeutet ja zum Schutz vor Gefahren für sich und andere. Das ein schwer depressiver eher davor geschützt werden soll, Suizid zu begehen und jemand der hochgradig psychotisch ist und vielleicht eine Gefahr für andere birgt, die es zu schützen gilt ist klar. Diese unterschiedlichen Krankheitsbilder zu trennen, ist quasi nicht möglich, weil es das Gesundheitssystem nicht hergibt.
Von daher wird es auf allen geschlossenen Stationen so sein und auch bleiben, bis es jemand zu ändern in der Lage ist und mehrere unterschiedliche Geschlossene Stationen vorhält. Meine Prognose dahingehend ist, das wird nicht so bald geschehen.
Am besten man kommt nicht in die Situation, auf einer Geschlossenen zu landen.
Auf offenen Stationen sind die Angebote ja auch nicht so überragend, weil es ja auch da an Personal mangelt. Und das in der Psychiatrie überwiegend auf Medikamente gesetzt wird, ist hinlegend bekannt. Meine Erfahrungen in der Psychosomatik sind da bezüglich therapeutischer Unterstützung sind da besser und bedenken gegenüber Medikamenten werden da auch von Ärzten nicht so kritisch gesehen, aber selbst in psychosomatischen Akut-Kliniken sind die Wartezeiten oft so lange, dass der Terminus Akut schon fast zynisch ist.
19.02.2023 14:00 •
#2