Der Tag ist geschafft, ich fühle mich reif für die Insel. Meine Güte was war das heute wieder ein Stresstag
auf der Arbeit. Da mussten noch einige Akten abgearbeitet werden, Korrekturarbeiten standen an,Telefonate die unbedingt noch vor den Osterfeiertagen erledigt werden mussten und die nicht bis nach Ostern warten
konnten, warum auch. Ein weiterer Kollege kam heute nicht zur Arbeit. Klasse und ich schleppe mich von Tag zu Tag zur Arbeit und gehe wegen meines schlechten Gewissens nicht zum Arzt. Wisst ihr was, ich
muss das jetzt unbedingt ändern. Ich bin schach matt, groggi einfach fertig. Nach Feierabend habe ich mich total schlapp gefühlt und meine Laune lag auf den Boden. Nun bin ich aber so, das ich meine schlechte Laune nicht mit nach Hause nehme zu meinen Lieben, denn sie sollen nicht darunter leiden. Möchte ihnen nicht ihren Tag vermiesen mit meiner schlechten Laune und meinem Tiefpunkt. Ich liebe meine Frau sehr da sie mir soviel Liebe schenkt . Sie tut mir so gut, sie gibt mir das Gefühl wertvoll zu sein so wie ich bin, das ich gebraucht werde und das ich ihr wichtig bin.Meine Tochter nimmt mich in den Armen
und drückt mir ein Bussi auf die Wange und sagt, ach mensch Pappa, du bist doch so ein toller und liebevoller Mensch lass dir doch nicht alles gefallen auf der Arbeit. Sag einfach nein wenn dir alles zuviel wird, die anderen danken es dir nicht und schau, wenn du sie um Hilfe bittest sind sie selten bereit dir mal etwas abzunehmen. Worte meiner Tochter die mich so sehr berrühren, mir nahe gehen. Sie hat doch so Recht.
Zitat von Lost111: Ja, das kenne ich (leider) auch. Und oft bekommt man noch nicht mal ein danke dafür (erst kürzlich erlebt). Ich hatte der Kollegin meine Hilfe angeboten, weil ich schon durch war. Alles was ich bekam, war ein schiefes Lächeln mit den Worten: Ja, Lost, bedien dich!. Aber ich wollte auch nicht tatenlos meine Zeit absitzen und als unkollegial gelten. Ich meine, ich hätte ja auch nachhause gehen können. ^^
@Lost111, ich weiß nicht wie ich mich gefühlt hätte an deiner Stelle, gekränkt denke ich.Ein schiefes
Lächeln hat doch schon was von Ironie, oder sehe ich das falsch? Aber Undankbarkeit ist der Welten
Lohn.
Zitat von Lost111: Aber irgendwoher muss es ja kommen, dass wir unbedingt nach Anerkennung suchen. Ich meine, ich weiß, was ich kann (das soll jetzt nicht eingebildet klingen), aber so ein kleines Lob ab und an wäre schon ein gutes Gefühl. Aber darauf kann ich in meinem Job lange warten. Das wird bei dir sicherlich nicht anders sein, oder hast du einen Chef, der auch mal lobt/loben kann?
@Kitten hatte da schon etwas ganz richtig in meinen Beiträgen erkannt, das ich durch meinen Vater
gedümütigt wurde und keinerlei Anerkennung bekam. Ganz offentsichtlich ist das bei mir der Knackpunkt.
Mein Chef selbst lobt mich schon, da müsste ich lügen. Dafür bin ich ihn auch dankbar. Nur meinen
Kollegen denen ich immer wieder ihre Arbeit abnehme , sie bedanken sich selten, nicken nur .
Zitat von Mit180gen0: Weißt du, ich kann/konnte bei der Arbeit durchaus und gut nein sagen, aber dann meist ziemlich miesepetrig und schlecht gelaunt.
Das war/ist auch nicht gut. Haha, aber soeben therapiere ich mich selber: WENN man so blöd ist, dann wird man auch nicht unbedingt so oft gefragt.
Immerhin konntest du es, auch wenn es für den fragenden Kollegen sicher sehr unangenehm war.
Zitat von Kitten: Ich möchte dir eine Hilfestellung ans Herz legen, die ich immer wieder gerne zitiere: Verena König. Sie ist Traumatherapeutin und Autorin des Buches Bin ich traumatisiert?. Sie macht Podcasts mit dem Titel Kreative Transformation. Bei Youtube oder Spotify oder anderen Kanälen abrufbar. Ihre Podcasts haben bei mir schon einige tiefgehende Gamechanger-Momente ausgelöst. Vielleicht ist das auch was für dich.
Ich freue mich über jede Hilfestellung die ich bekommen kann, danke für die Hinweise und Tipps, das hört sich sehr interssant.
Zitat von Kitten: In dieser Zeit musste ich ebenfalls ständig Aufgaben von einer Arbeitskollegin übernehmen. Als ich dies einmal abgelehnt habe, zeigte sie ihr wahres Gesicht. Da ich wie du einen sehr verantwortungsvollen Arbeitsbereich hatte und ich es mir eigentlich gar nicht erlauben konnte krank zu sein, nicht mal einen Tag, hat am Schluss das Eine zum Anderen geführt, da ich dann wirklich arbeitsunfähig war. Die Firma musste sich dann halt selber zu helfen wissen, da ich lange ausgefallen bin. Nach einiger Zeit wurde mir dann gekündigt und ich konnte nie mehr an den Arbeitsplatz zurück.
Ja , ist das nicht fies ? Hilfst du einmal nicht aus ,zeigt man dir was sie von einem halten.Dann fällt die
falsche aufgesetzte Maske. Du sagst es, man denkt weil man eine Verantwortung hat kann man nicht einfach krank machen , man sei unabkömmlich. Bis man dann irgendwann soweit kaputt ist und gar nichts
mehr geht wie zuletzt bei dir. Das sollte ich unbedingt zu verhindern wissen ehe es zu spät ist.Meine
Familie braucht mich gesund, das bin ich ihnen schuldig.
Zitat von Kitten: Mein Learning daraus:
NIEMAND SAGT DIR AM SCHLUSS DANKE, DASS DU DICH IN DEN BURNOUT ABGEWRACKT HAST!
Du hast Recht, wie ich Lost111 auch schrieb, Undank ist der Welten Lohn.
Und ja, ich werde mir jetzt über die Feiertage gemeinsam mit meinen Lieben die Ruhe antun.
Wir haben geplant eine Radtour zu machen, ein wenig zu joggen, gemeinsam zu kochen und gut zu essen
und es uns einfach gut gehen zu lassen. Ich bin gespannt wie mein Körper mit den Tagen der Ruhe zurecht
kommt.
Danke an euch allen.