Liebe @blossom79
nein, kündigen würde ich in deiner Situation auf keinen Fall!
Du hast Anspruch auf sechs Wochen Lohnfortzahlung und 72 Wochen Krankengeld. Die solltest du, wenn nötig, auch ausschöpfen. Erst danach bist du ausgesteuert und das Arbeitsamt springt ein. Aber auch dann nicht kündigen, sonst bekommst du wohlmöglich noch eine ALG-Sperre!
Übrigens würde ich mich aktuell auch nicht an einen neuen Job heranwagen. Denn das ist ja zum Einen auch erstmal mit jeder Menge Aufregung verbunden und zum Anderen wirst du vermutlich dort nicht besser zurechtkommen, solange du nicht wieder richtig fitt bist.
Hast du mal über einen Rentenantrag nachgedacht?
Bei einer vollen EM-Rente darfst du ja dennoch auf Minijob-Basis arbeiten; bei einer Teil-EM-Rente sogar mehr, wenn du die persönliche Zuverdienstgrenze nicht überschreitest.
Mit einer Rente, egal ob Voll oder Teil, wäre der finanzielle Druck nicht mehr so groß, unbedingt Vollzeit arbeiten zu müssen. Und du könntest trotzdem noch ein bisschen arbeiten, ganz so, wie du es schaffst.
Gut, dass ihr das BEM habt, dessen Mitarbeiterin offenbar auf deiner Seite ist (wir haben sowas nicht).
Dennoch macht vielleicht auch die Mitgliedschaft in einem Sozialverband Sinn. Dort berät man dich ganz neutral und unterstützt dich auch bei Anträgen und all dem.
Ich habe außerdem sehr gute Erfahrungen mit der Rentenberatung der DRV gemacht. Da war ich wirklich überrascht!
Die Beraterin hat mir alle Möglichkeiten aufgedröselt, mir die ungefähre Rente und die ungefähre Zuverdienstgrenze ausgerechnet und mir überdies sogar zur EM-Rente geraten.
Derzeit läuft nun mein Antrag auf EM-Rente, d.h. nächste Woche habe ich den Gutachtertermin.
Gleichzeitig habe ich eine Höherstufung meines GdB beantragt mit der Hoffung, einen GdB von 50 zu erreichen.
Falls die EM-Rente nicht genehmigt wird, könnte ich notfalls mit dem 50er GdB dann Anfang 2023 die Rente für Schwerbehinderte beantragen.
Alternativ könnte ich das Krankengeld ausschöpfen, danach noch zwei Jahre ALG und dann 2024 mit 63 die Rente für langjährig Versicherte (mit Abschlägen) beantragen.
Ich habe also quasi einen Plan A, B und C; irgendwas davon wird schon klappen.
Allerdings habe ich natürlich den Vorteil des höheren Alters.
Was ich tun würde, wenn ich noch etliche Jahre bis zur Rente überbrücken müsste ... ?
24.08.2021 10:31 •
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