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Schwerbehinderung und Staatsdienst

N
Hallo zusammen,

das hier ist mein erster Beitrag und hoffentlich im richtigen Unterforum.

Ich bin Volljuristin und u.a. auch im Schwerbehindertenrecht tätig. Nun suche ich seit langer Zeit eine Stelle in einer Verwaltung, weil mir die anwaltliche Arbeit nicht mehr zusagt. Nun müsst ihr wissen, dass bei Juristen die Noten ALLES sind. Sekundäre Qualifikationen gibt es außer einem Dr.-Titel keine. Es zählt immer nur die Note.

Die ist bei mir leider nicht so toll, auch weil ich aufgrund meiner eigenen Schwerbehinderung kaum lernen konnte. Ich kann mir nur schlecht etwas merken und bin öfters mal krank, zB befand ich mich unmittelbar vor der mündlichen Prüfung damals mehrere Wochen im Krankenhaus.

Ihr wisst sicher auch, dass der Staat grundsätzlich verpflichtet ist, bei gleicher Eignung Schwerbehinderte bevorzugt einzustellen. So weit die Theorie.

Die Praxis, die ich und andere Schwerbehinderte erlebt haben, lautet wie folgt: Man wird immer eingeladen, auch wenn die Noten für die gewünschte Stelle an sich zu mies sind. Beim Bewerbungsgespräch sitzt dann eine Armee von selbsternannten Gleichstellungsbeauftragten dabei. Am Ende wird man abgelehnt, weil leider ein anderer besser geeigneter Bewerber zu haben war. Diese Einladungen erfolgen meiner Erfahrung nach nur zum Schein, um sich Klagen wegen dem AGG vor Hals halten zu können. Kenne Schwerbehinderte, die auf 30 erfolglose Gespräche zurückblicken.

Daher möchte ich einmal fragen: Wie sind eure Erfahrungen und was könnt ihr mir raten, um eine Stelle in der öffentlichen Verwaltung zu ergattern? Die Schwerbehinderung nicht anzugeben, kommt eigentlich nicht in Betracht.

Liebe Grüße

17.10.2020 12:24 • x 1 #1


F
liebe Norwegerin 89,


erst einmal DIR ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum. Bei uns bist DU immer willkommen, hier wird hoffentlich

nicht soviel getrickst. Natürlich kennen sich die Beamten hier aus, da möchte sich keiner eine Blöße geben, und so

macht es sich jeder sehr einfach.

Selbst war ich als ehemaliger Postbeamter wegen meiner Depression zu 50% schwer beschädigt geschrieben.

Alle, von der Schwerstbehindertenvertretung , Personalrat, Gewerkschaft waren so was von freundlich zu mir. Doch

letztendlich wollten sie mich alle los haben. Und sie haben es leider auch geschafft. Heute würde mir das nicht mehr

so schnell passieren. Ich würde ihnen die Wahrheit offen und ehrlich ins Gesicht sagen.................................................

Ein Mensch kann sehr freundlich zu dir sein, aber wenn es an seine eigene Karriere geht, seinen eigenen Geldbeutel,

dann reagieren sie auf einmal ganz anders. Doch die Wahrheit wird dich da frei machen.

Und da wünsche ich dir ganz arg viel Mut, und Liebe zu DIR selbst..............


liebe, leise Grüße

Frederick

17.10.2020 16:20 • x 4 #2


A


Hallo Norwegerin89,

Schwerbehinderung und Staatsdienst

x 3#3


buddl1
wir, die mit einem Handicap unser Leben gestalten,
müssen immer mehr kämpfen, mehr zeigen, mehr geben aber ganz umsonst oder hoffnungslos ist es nicht.
ja, den Fuß erst mal in den öfftl. D. zu bekommen ist schwer, weil man auch dann ganz schwer wieder zu entfernen ist...
ich kenne eine die ist seit 8 Jahren dauerkrank und bezieht als Beamtin volles Gehalt....
allein dieses Bsp. zeigt deutlich über welche Hürde da zu springen ist...
bei allem Respekt, warum willst du vom jetzigen Arbeitsplatz weg?
der sichert dein Leben, fordert er dich zu viel oder zu wenig.
ich lernte damals E-Monteur, sprich Elektriker und dann mit 28 einen völlig andern und landete dann im öfftl. D.
und nicht alles Gute ist hier auch nicht zusammen. gerade wenn man die Arbeit der Kranken ja mit erledigen muss...
mit meinen 50% muss ich seit der Erkrankung dauerhaft beweisen, besser als der Gesunde zu sein um eben nicht hören zu müssen, naja, der ist ja schwerbehindert- der darf das....
den Leistung und das Können steht hier auch immer im Mittelpunkt
deshalb ist die Erwartungshaltung meinerseits immer sehr gedämpft, wenn es darum geht beruflich das zu erwarten, was im Gesetz so schön zu lesen ist...
buddl1,

18.10.2020 07:57 • x 3 #3


Sifu
Zitat von Norwegerin89:
Hallo zusammen, das hier ist mein erster Beitrag und hoffentlich im richtigen Unterforum. Ich bin Volljuristin und u.a. auch im Schwerbehindertenrecht tätig. Nun suche ich seit langer Zeit eine Stelle in einer Verwaltung, weil mir die anwaltliche Arbeit nicht mehr zusagt. Nun müsst ihr wissen, dass bei Juristen die ...

Im ö.D. ging es noch nie um Leistung, sondern nur um Anpassung.

04.10.2022 18:21 • #4


M
Hallo @Sifu
Zitat von Sifu:
m ö.D. ging es noch nie um Leistung, sondern nur um Anpassung.


was möchtest du uns damit sagen ?

Das Thema ist doch schon zwei Jahre alt und deine Aussage doch sehr pauschal.
Es gibt nicht nur schwarz und weiß und auch im öD nicht.

04.10.2022 18:49 • x 4 #5


Sifu
Zitat von Machara:
Hallo @Sifu was möchtest du uns damit sagen ? Das Thema ist doch schon zwei Jahre alt und deine Aussage doch sehr pauschal. Es gibt nicht nur schwarz und weiß und auch im öD nicht.

Na ja....ich war 20 Jahre lang Beamter........

04.10.2022 21:34 • #6


Kate
Zitat von Sifu:
Na ja....ich war 20 Jahre lang Beamter........

Wie lange gehst Du jetzt gleich nicht mehr arbeiten?
Ich bin auch öffentlicher Dienst und dort ist es das genaue Gegenteil! Vielleicht wäre eine weniger pauschalisierende Aussage angemessener.
Generell halte ich Deine wortkargen Zwischenrufe in Threads von vor etlichen Jahren sowie die zahlreichen Videos für wenig sinnvoll.
Das bestärkt mich immer weiter in der Annahme, Du hast gar keine eigene Meinung oder bist nicht in der Lage diese zu äußern. Ein Zitat, ein Video, eine Textpassage aus dem Internet hier einzufügen ist natürlich immer einfacher. Selber Denken ist die Kunst des Lebens.

05.10.2022 06:39 • x 3 #7


Sifu
Zitat von Kate:
Wie lange gehst Du jetzt gleich nicht mehr arbeiten? :Mädchen: Ich bin auch öffentlicher Dienst und dort ist es das genaue Gegenteil! Vielleicht wäre eine weniger pauschalisierende Aussage angemessener. Generell halte ich Deine wortkargen Zwischenrufe in Threads von vor etlichen Jahren sowie die zahlreichen Videos ...

Seit 22 Jahren. Mein Pension wurde Rentennachversichert.

09.10.2022 15:47 • #8

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