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Schwere Depression mit psychotischen Symptomen

P
Hallo liebe Community,

Ich bin betroffen von einer schweren Depression mit psychotischen Symptomen. Ich befinde mich seit Februar stationär bzw. teilstationär in Behandlung.

Die Behandlung erfolgt psychotherapeutisch und medikamentös. Ich erhielt Cipralex 25--, Mirtazipin --45, Risperidon --4mg. Ebenfalls erhielt ich 9 Sitzungen Elektrokrampftherapie EKT. Mein Zustand ist unverändert schlecht mit hoher Niedergeschlagenheit und Suizidalität. Angesetzt wurde jetzt gegen die Suizidalität Tavor .5-.5-.5. Restliche Medi wurde beibehalten. Die Symptome sind gänzlich verflogen mit dem Tavor lorezepam. Ich habe gute Laune und Antrieb.

Ich habe lebensfreude wieder. Habe jedoch befürchtung, wenn es abgesetzt wird, dass es mir wieder schlecht geht. Bin stark verzweifelt.

Wer kann mir tipps geben, wie es mir besser gehen kann bzw. Mich auf Besonderheiten im Zusammenhang mit der Medikation bei der Erkrankung hinweisen.

Heben sich antidepressiva und neuroleptikum wirkungstechnisch nicht auf?

Könnte die Wirkung des Tavor darauf hinweisen, dass ich an einer persönlichkeitsstörung oder angstzustände leide und nicht an depression?

Vielen Dank fùr die Aufmerksamkeit und ggfls. Antworten.

LG
PsychDepression

30.04.2019 21:10 • #1


Matt_iu
Hallo PsychDepression,

es gibt die 3 folgenden wichtigen Medikamentenklassen in der psychiatrischen Medizin: Antidepressiva, Neuroleptika und Anxiolytika. Es ist nicht unüblich diese 3 bei verschiedenen Diagnosen zusammen anzuwenden. Wenn man z.B. stark depressiv ist und Antidepressiva bekommt, erhöht sich die Suizidalität im besonderen Maße, deshalb supplementiert man zusätzlich angstlösende und stimmungsaufhellende Medikamente wie das Tavor.

Aber ich möchte dir auch nahelegen, dass Tavor ein schnell abhängig machendes Benzodiazepin-Medikament ist und nur kurz verabreicht werden sollte und am besten auch nicht, wenn man unter einer Suchterkrankung leidet. Mein Arzt gab es mir gegen meine Panikattacken und nach zwei Wochen hat er es ohne auszuschleichen wieder abgesetzt; was folgte, waren, abgesehen von meinen ohnehin schon heftigen psychosomatischen Symptomen, die schlimmsten Tage, die ich in einer Klinik hatte, mein Körper war auf kalten Entzug.

Und nein, alleine von den spürbaren Effekten einer Medikation kann man nahezu gar nicht auf eine zugrunde liegende psychische Erkrankung schließen. Höchstens bekommt man Indizien. Ein Antidepressivum kann von Gesunden und Depressiven eingenommen werden und beide werden eine antriebssteigernde, stimmungssteigernde und z.T. angstlösende Wirkung spüren.

Es ist schwer, dir deinen Bedürfnissen angemessene Tipps mitzuteilen, die nicht allgemein wären, da ich aus deinem Beitrag nicht viel über deine Persönlichkeit herausfinde. Vielleicht schreibst du etwas über dich. Vielleicht weißt du, ob du eher der kognitive oder körperliche Mensch bist?

Ich wünsche dir viel Kraft.

Bis bald,

Matthias

30.04.2019 22:14 • x 3 #2


A


Hallo PsychDepression,

Schwere Depression mit psychotischen Symptomen

x 3#3


P
Hallo Matthias, danke fùr Deine Nachricht.

Ich bin auf alle Fälle der kognitive Typ. Ich habe meiner meinung nach einen starken Hang zum Paranoiden und bin sehr kopflastig mit Hang zum Grübeln und Schuldzuweisung. Es fällt mir schwer Gedanken und Vorkommnisse in den Hintergrund kehren Zu lassen. Nur mit Tavor gelingt es. Ohne Tavor hatten bei mir die Antidepressiva in Höchstdosis keine Wirkung. Ich habe eine große Angst im Kopf, die die Wirkung scheinbar hemmt.

01.05.2019 07:28 • x 2 #3


P
Ist es normal, dass ich mit Einnahme von Tavor symptomfrei bin, was die Depression betrifft. Ich zweifele an der Diagnose. Vielleicht hat mich eine Persönlichkeitsstörung handeln lassen. Bei mir gab es ein Belastendes Ereignis, was mich wie im Wahn hat handeln lassen: Aufgebrachheit, wirre Gedanken, Suizidalität bis hin zum Versuch im Affekt. Darùber komme ich nun nicht hinweg und stecke in einer Depression.

01.05.2019 08:09 • x 1 #4


Alexandra2
Lieber PsyhDepression,
Ich kann Deine Medikation vergleichen, mit dem was ich bekam. Das soll nur als Anhaltspunkt verstanden werden! Ich hatte eine schwere Depression, auf der Suche nach wirksamen Antidepressiva startete ich mit Escitalopram, das auch in höherer Dosis keinen Effekt brachte. Man muss einige Medikamente ausprobieren, das geeignet ist- Jeder Mensch reagiert anders.
Venlaflaxin bis 225 mg half sehr gut, zusätzlich Lithium 600mg.
Quetiapapin 25mg b.B. (Wirkstoff wie Risperidon).
Gegen Ängste konnte ich Promethazin (Antipsychotikum) nehmen.
nur im Notfall einmalig Tavor.
Damit komme ich zurecht.
Die mangelnde Wirkung ist für Deinen Arzt eine wichtige Information, spreche es bitte Morgen gleich an. Er sollte die Medikation auf Dich zuschneiden.
Liebe Grüße
Alexandra

01.05.2019 13:07 • x 2 #5


G
Hallo @forum,
mir wurde zuletzt genau diese Diagnose gestellt. Ist hier aktuell zufällig noch jemand anderes, der sie bekommen hat? Scheint wohl ziemlich selten zu sein. Wenn ja, bitte meldet euch.

Bei mir lassen sich die psychotischen Symptome mit Neuroleptika eindämmen, so mein Gefühl jedenfalls. Das wird gerade aufdosiert. Meine Ärztin ist nur leider gerade krank.

Was das nervigste an meiner Erkrankung ist, sind die Antriebs- und Angststörungen. Der Antrieb ist seit fünf Jahren konstant schlecht und bessert sich auch nicht wirklich durch Antidepressiva. Jedenfalls nicht durch Venlafaxin in Maximaldosis (was in dieser Dosierung sogar eine Dopaminfreisetzung bewirken soll). Eine Stimmungsaufhellung und Verbesserung der kognitiven Leistungen (und damit Rückgang von psychotischen Auswüchsen) ist zwar da, aber es reicht nicht aus, um von Lebensqualität reden zu können.

Ich habe quasi nicht die Energie, um die Auslöser für meine Erkrankung zu überwinden und so hänge ich nur Tag ein Tag aus in der Wohnung rum. Muss mich dauernd ablenken, damit die Stimmung nicht zwischendurch schlechter wird (Anflüge von suizidalen Gedanken). Dabei bräuchte ich aber eigentlich Psychotherapie und müsste mich selbst verwirklichen (endlich mal).

Liebe Grüße
Grothszes

28.04.2022 13:06 • #6


bones
nun wenn du eine schwere depression mit psychotischen symptome hast, ist es in der regel immer schwierig das passende medi zu finden.

dass du der meinung bist dass du eine persönlichkeitsstörung hast, bzw der meinung bist dass du paranoid bist , ist so typische merkmale bei menschen mit dieser erkrankung. auch die suizidgedanken gehören der psychotischen symptome . weil es nix anderes als wahngedanken sind.

nun über dein medi kann ich was sagen. dass du keine wirkung bei den Antidepressiva merkst, kann natürlich vom risperidon kommen. 4mg ist ja doch ne ordentliche portion. risperidon dämpft die psychotischen symptome , die du hast. auch kann es sehr gut sein, dass rispwridon die wirkung vom escitalopram reduziert. aber man kann bei psychotischen symptome nicht irgend ein Antidepressiva nehmen. weil einfach die gefahr zu groß ist, dass es verschlimmert. daher ist ssri immer die erste wahl. noch was zu risperidon. es hat je nachdem wieviel mg man nimmt eine depressive wirkung. dass ist glaub ich dass was dir sorgen verbreitet.
normal sollte risperidon deine suizidgedanken eindämpfen. vielleicht hier mal am rande, doch mit ärzte reden, ob ein anderes medi mit risperidon gewechselt werden könnte.

es wurde hier geschrieben, dass risperidon der wirkstoff wie quetiapin sei. das ist falsch. sind zwar beide atypische neuroleptikum, haben aber nix gemeinsam.

dass du mit tavor dich besser fühlst, ist normal. aber sollte wenn es geht nur kurzfristig eingwsetzt werden. weil es zum einen abhängig macht und zum zweiten bei längere einnahme deine symptome nur verschlimmert. tavor ist nur bei akutbehandlung sinnvoll und hat seine berechtigkeit .

28.04.2022 14:36 • x 1 #7


G
@bones Wieso schreibst du dem Threadersteller? Der ist doch gar nicht mehr hier unterwegs.

Ansonsten kann ich mich nur wundern, wie Wenige das Problem Antriebslosigkeit kennen. Wenn sich das nicht bei mir bessert, erhöhe ich eigenmächtig das Abilify.

30.04.2022 20:29 • #8


bones
@Grothszes nun ich gucke nicht immer auf datum wer wann was gepostet hat. da du hier geschrieben hast, hab ich halt deauf geantwortet.

nun wie kommst du eigentlich drauf, das problem antrieblosigkeit nur wenige kennen? ich selber kenne sie auch mit psychotischen symptome kann ich ein buch schreiben( übertrieben gesagt nu). hier haben viele das problemmit den antrieb.
was auch viel hier geschrieben wird .


vllt hättest du besser ein eigenen thread eröffnet.

01.05.2022 15:32 • x 3 #9


G
Zitat von bones:
hier haben viele das problem mit den antrieb.

ja, aber sicherlich nicht so ausgeprägt, dass sie ihr ganzes leben verpennen. viele erleben zwischen den depressiven episoden eine voll- oder zumindest teilremission. bei mir ist das in puncto antrieb/energie/erschöpfbarkeit nicht der fall.

fühle mich nach nur einem einkauf schon als wenn ich 10 kilometer mit 30 kg gepäck gelaufen wäre, also völlig am ende. das mit den vereinzelten (prä-)psychotischen symptomen ist nicht das problem.

01.05.2022 19:27 • #10


bones
nun wenn du das so siehst, ist es halt so. aber wenn man nicht in den anderen seine schuhe angezogen hast, wäre ich vorsichtig mit solch aussagen.

es gibt definitiv menschen denen geht es um einiges dchlechter als dir. auch ich war ein kanidat. du machst ja wenigstens was. auch wenn es nur eine kleinigkeit ist. andere können gar nix machen wegen dem antrieb.

01.05.2022 20:00 • x 1 #11


G
Zitat von bones:
es gibt definitiv menschen denen geht es um einiges dchlechter als dir. auch ich war ein kanidat. du machst ja wenigstens was. auch wenn es nur eine kleinigkeit ist. andere können gar nix machen wegen dem antrieb.

bei mir ist es seit fünf jahren konstant schlecht und ich bin noch recht jung (will also noch wohin). kannst du das bei dir auch verbuchen? wie geht es dir jetzt?

01.05.2022 20:09 • #12


bones
nun es kommt ja nicht auf die dauer an , sondern die intensivität der symptome an. auch ist es in keinster weise von bedeutung wie alt man ist. mir ist es zb lieber ich hätte damals wenigstens klein bisschen antrieb für längere zeit als überhsupt keine zu haben.

natürlich versteh ich deine lage. auch nachvollziehbar. aber du kannst andere nicht mit dir vergleichen. sollte man auch nicht. jeder hat besserung verdient.

was hast du denn bis nun alles gemacht um eine besserung zu erhoffen?

01.05.2022 20:17 • x 1 #13


G
Zitat von bones:
mir ist es zb lieber ich hätte damals wenigstens klein bisschen antrieb für längere zeit als überhsupt keine zu haben.

Wie lange hast du den damals überhaupt keinen Antrieb gehabt? Wie lange hat dieser Zustand angehalten? Ist das von alleine wieder weggegangen oder durch Medikamente? Oder durch regelmäßiges Training?

01.05.2022 20:29 • #14


bones
nun es ist ja nicht von bedeutung war lange das anhielt. hab meine erkrankung seit 5jahren. und hab mich mehrmals in die klinik einweisen lassen. ich war mehr in der klinik als daheim.

nun es wurde schritt für schritt besser. die psychotherapie mach ich nun über 3 jahre. es war harter arbeit , und es gab sehr oft momente wo ich aufgeben wollt weil es nicht mehr ging. aber die medis haben mein leben gerettet. da wurde dann als man die richtige kombi fand schlagartig besser.

01.05.2022 20:42 • #15


G
so wie ich das sehe kommt es sowohl auf dauer als auch auf intensität der symptome an, denn beides sind ja kriterien anhand dessen sich die schwere einer erkrankung messen lässt. das ist nicht als sozialer vergleich gemeint, sondern als analytische zustandserfassung.

Zitat von bones:
nun es wurde schritt für schritt besser. die psychotherapie mach ich nun über 3 jahre.

darf ich fragen, was ihr so in der psychotherapie macht?

01.05.2022 20:48 • #16


A


Hallo PsychDepression,

x 4#17


bones
nun wenn es dir weiterhelfen tut, die psychotherapie wurde inviduell auf meine schwere der erkrankung angepasst. zualler erst ist es wichtig, den patient therapiefähig zu machen. da fängt es damit an. schritt für dchritt. woche für woche wurde dann beurteilt. nach und nach gesteigert. das eigentliche , was so typisch ist wenn therapeuten anfängen, fandet erst viel später statt. als es mir gut ging, konnten wir erstmal richtig therapieren. um halt stabil zu bleiben und vor rückfällen gewappnet zu sein.

mal in groben nun geschildert.

01.05.2022 21:04 • #17

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