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maulwürfel
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Ich muss mich mal wieder ausheulen. Ich komme mit der Aggression meiner Schwester im Moment nur noch schwer klar. Ich versuche wirklich immer wieder die Krankheit zu sehen, ich bin ihr gegenüber immer noch verständnisvoll usw.. Ich muss hier bei den Angehörigen ja nicht alles aufführen, was man alles schlucken muss. Nach fast 20 Jahren merke ich, das meine Kraft aber auch immer weniger wird. Oft bin ich so wütend, ich könnte sie anschreien, nun lass dir doch helfen und geh wieder zum Arzt, was sie ja ablehnt. Ich bin wütend auf die Ärzte,die nicht geholfen haben, und auf mich, das ich es nicht geschafft habe, ihr irgentwie zu helfen. Auf Institutionen, die mir immer wieder das gleiche erzählt haben. Ich kann einfach nicht mehr. Ich kratze mir wieder verstärkt das Gesicht auf und trinke auch zu viel. Mir hat an den ganz schlimmen Tagen immer das Buch - darf ich das schreiben? - Schizophrenie ist schei., Mama geholfen. Die Mutter schreibt, das sie auch viele Angehörige kennt, die einfach auch keine Lust mehr haben und das Leben als sinnlos ansehen. Jeder Tag ist mit der Sorge ausgefüllt, was passiert. Ich bin es so leid. Die unbeschwerten Tage im Jahr kann ich an der Hand abzählen. Sonntag sind mein Mann und ich bei ihr zum Essen eingeladen. Ich denke sie ist deshalb wieder so nervös und gereizt. Da kommt ihr Kontrollzwang wieder so richtig raus. Ich bin es aber auch leid, immer wieder zu überlegen, was denn im Moment wieder der Auslöser ist und wie ich es abstellen kann. Ist ja eh alles sinnlos. Das mein Mann das immer noch mitmacht, dafür werde ich ihm immer wieder dankbar sein. Aber da ich vor ihm auch nicht heulen möchte, muss ich halt viel schlucken. Wie gesagt, ich bin fast am Limit.
Nicht das man mich hier falsch versteht, ich liebe meine Schwester, das ist ja gerade das Schlimme. Sonst hätte ich ja schon vor 20 Jahren , also mit 30, gesagt, geh deinen Weg, und lass mich in Ruhe. Ganz schlimm ist auch , wenn ich an die gesunden Jahre denke, die gab es ja auch mal, oder an die kurzen Momente, wohl sie mal unbeschwert ist, das tut im Herzen richtig weh.
Ich muss jetzt aufhören zu schreiben und erst mal heulen. Das Schreiben hat auf jeden Fall etwas gut getan.
Viele Grüße
Nicht das man mich hier falsch versteht, ich liebe meine Schwester, das ist ja gerade das Schlimme. Sonst hätte ich ja schon vor 20 Jahren , also mit 30, gesagt, geh deinen Weg, und lass mich in Ruhe. Ganz schlimm ist auch , wenn ich an die gesunden Jahre denke, die gab es ja auch mal, oder an die kurzen Momente, wohl sie mal unbeschwert ist, das tut im Herzen richtig weh.
Ich muss jetzt aufhören zu schreiben und erst mal heulen. Das Schreiben hat auf jeden Fall etwas gut getan.
Viele Grüße