Sehr starke Depressionen und kaum noch alltagsfähig

B
Hallo,

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin mit den Nerven am Ende und weiß nicht, wie ich den Zustand bis zum Ende meines Lebens ertragen soll.

Ich bin weiblich, 35 Jahre alt, verheiratet und habe 2 kleine Kinder (2 Jahre und 8 Jahre alt - Beide Jungs).

Mit Depressionen habe ich zu tun seit ich 20 Jahre alt bin. Mal mehr - mal weniger. In den letzten 15 Jahren habe ich mehrere Tabletten ausprobiert: Trevilor, Citalopram und Fluoxetin. Die letzten 8 Jahre habe ich täglich 40 mg Fluoxetin eingenommen. Ich glaube, es hat mir ein bisschen geholfen aber nur in der ersten Zeit. Oder ich denke nur, dass es geholfen hat. Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr.
Seit 2014 geht es mir richtig, richtig, richtig schlecht (trotz Fluoxetin). Was der Grund ist, kann ich nicht mal sagen. Vielleicht sind es die äußeren Umstände oder hat es organisische Gründe? Ich hatte sehr viel Stress in den letzten 3 Jahren. Es fing an mit der Einschulung meines Großen, Schulprobleme, dann die schwere Schwangerschaft meines Jüngsten, als ich hochschwanger war ist meine geliebte Oma gestorben, 6 Wochen später kam meine andere Oma ins Krankenhaus und als ich in den Wehen lag, lag meine Oma im Sterben. Es wurde ein Notkaiserschnitt gemacht, weil er nicht rauskam. Als ich aus der Vollnarkose aufwache war mein Sohn weg. Er musste in ein anderes Krankenhaus verlegt werden. Einen Tag später durfte ich ihn zum ersten Mal sehen und zum Glück mitnehmen. Bin sofort mit ihm zu meine Oma gefahren die im Sterben lag. Habe ihn ihr in den Arm gelegt. Sie durfte ihn noch kennenlernen. 12 Stunden später starb sie. Meine über alles geliebte Oma.

Es folgten weitere Probleme in den nächsten Jahren die ich als bestimmt noch schwerer empfand, weil ich Depressionen habe. Hauskauf, Umzug, Probleme mit Mietern die wir wegen Eigenbedarf kündigen mussten,....Daraus entstanden Probleme mit den Nachbarn, weil unsere ex-Mieter aus Wut, dass sie gekündigt wurden, Lügen über uns erzählten. Das hat mich psychisch richtig fertig gemacht.
Ich fing zu früh an zu arbeiten (als mein Kleiner ein halbes Jahr alt war), 2 Tage die Woche. Dazu Haushalt, großer Garten, mein anderer Sohn, Schulprobleme usw usw. Die derzeitige Politik macht mir extrem große Sorgen. Ich habe furchtbare Angst vor Terror... und das Schlimmste für mich ist, dass man nicht ernst genommen wird sondern belächelt wird oder sogar als *beep* hingestellt wird. Mir macht die politische Lage sehr große Sorgen.

Ob diese Umstände dafür (mit) verantwortlich sind weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es mir immer schlechter geht.
Ich würde mich am liebsten einweisen lassen. Ich schaffe den Alltag nicht mehr. Kochen ist eine Herausforderung. Ich fühle mich todunglücklich, ich kann seit Jahren nicht mehr lachen, kann keine Filme mehr sehen, keine Konzentration, der Haushalt ist eine Mammutaufgabe. Zum Glück hilft mein Mann.

Ich weiß auch nicht warum ich das schreibe. Ihr könnt mir auch nicht helfen.

Aber vielleicht könnt ihr mir Hoffnung geben, dass es vielleicht ein Medikament gibt das hilft?

Ich möchte endlich wieder glücklich sein!!!!!

Ich bin gerade wieder mal auf der Suche nach einem guten Psychiater. Der Letzte war nichts. ER hat gesagt er kann mir nicht mehr helfen, nur weil 2 Medikamente nicht angeschlagen sind. Seit 4 Wochen nehme ich gar keine Medikamente mehr und jetzt geht es mir noch schlechter. Der Zustand ist nicht mehr auszuhalten. Ich gehe wegen jeder Kleinigkeit an die Decke. Ich kann das mir und meiner Familie nicht mehr zumuten. Ich wünsche mir so sehr ein Medikament das hilft.

Was hat eich geholfen? Wirklich geholfen?

Eine Psychotherapie hat mir auch nicht geholfen.

07.06.2017 18:32 • #1


B
Schade, dass es hier keine Antwort gibt. Was für ein tolles Hilfeforum. Dann kann ich mich auch gleich wieder abmelden.

10.06.2017 22:44 • #2


A


Hallo Birbara,

Sehr starke Depressionen und kaum noch alltagsfähig

x 3#3


S
Es tut mir leid Birbara das du nicht sofort Antwort erhältst bei mir dauerts auch oft lang bis mir jemand schreibt, wo ich mich auch schon gefragt hab ist da überhaupt noch jemand aktiv? Interessiert das überhaupt jemanden was ich schreibe? Warst du denn schon bei einen Arzt?
Ich kann dir leider nicht wirklich Tipps geben. Medikamente Vertrag ich überhaupt nicht. Die haben meine Symptome noch schlimmer gemacht so das ich echt wegn jeden Schei*** zum Weinen anfangen musste. Ich bin jetzt schon seit fast 2Monaten im Krankenstand und weiß immer noch nicht wos mit mir hingeht. Oft hab ich auf überhaupt nichts Lust.am schlimmsten ist es Vormittags da hab ich echt oft schlechte Laune und null Motivation. Dann frag ich mich immer: Was soll ich heute tun? Morgn Vormittag muss ich zum Hausarzt. Da die Krankenkasse wissen will wie Arbeitsfähig ich bin. Ich war auch schon bei einer Psychiaterin aber die könnte mir nicht wirklich helfen( ich hab ihr gesagt das ich die Medikamente nicht vertrage und lieber keine nehmen will, dann hieß es ganz plötzlich ich sei wieder arbeitsfähig, boah ey da kam ich mir echt verarscht vor vor allem weil die mir beim Erstgespräch ins Gesicht gesagt hat das ich Depressionen habe mir aber nichts schriftliches mitgegeben hat nur eine weiter Verweisung zu einen Therapeuten bzw müsste ich mich darum kümmern einen zu finden). Und ich dachte zu Beginn noch:Endlich erhält ich Hilfe und dann das:/ Hinzu kommt dann auch noch meine soziale Phobie. Es kommt oft vor das ich mehrere Tage am Stück gar nicht rausgehe. Nur wenn ich einen Termin habe oder Lebensmittel einkaufen muss ansonsten meide ich den Kontakt zu Menschen. Es nervt mich selbst echt sehr das i da so unfähig bin. Wie bitte soll ich da eine neue Arbeit finden/ bekommen?
Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen aber da ich selbst grad nicht weiß wie ich MIR helfen kann ist es schwierig da Tipps zu geben. Das was ich noch ausprobieren will ist Johanniskraut.
Hast du solche Alternativen schon mal ausprobiert?

11.06.2017 09:58 • #3


T
Liebe Birbara,
nach dem was du alles durchgemacht hast kann ich sehr gut verstehen, dass es dir nicht gut geht. Jedem normalen Menschen würde das viel Energie kosten und fertig machen. Bei dir kommt noch die Depression dazu! Also von den Medikamenten her würde ich dir empfehlen welche zu nehmen. Ich nehme seit Jahren Citalopram und das macht mich ausgeglichener. Außerdem sind die Löcher in die ich dennoch immer wieder falle nicht so groß. Allerdings dauert es einige Zeit bis es wirkt. Jedesmal, wenn ich gemeint habe es geht mir gut, habe ich reduziert, aber dann ging es mir bald schon wieder schlechter. Viele hier weisen darauf hin, dass es wichtig ist bei den Medikamenten zu bleiben, auch wenn es einem gut geht. So wie du das beschreibst fühlst du dich total überfordert. Wichtig ist, dass du deine Ansprüche an dich reduziert. Das müssen die anderen auch mal aushalten, dass man nicht funktioniert. Mach dich nicht selbst fertig, indem du dir selbst Vorwürfe machst. Bitte! Mir selbst hat es geholfen, etwas zu finden in dem ich mich wohl fühle. Das ist bei mir das Tanzen. Bei dir kann es etwas ganz anderes sein. Aber gib die Suche danach nicht auf. Es gibt sicher etwas, das auch dir gut tut. Gönn dir dafür immer etwas Zeit, auch wenn du dann zunächst Schuldgefühle hast. Ich bin auch schon seit Jahren in Therapie. Auch das hilft mir, weil ich hier über alles reden kann und damit auch ernst genommen werde. Es tut gut, wenn man nicht belächelt wird, sondern mit seinen Gefühlen ernst genommen wird. Für mich war außerdem wichtig, dass ich mir klar geworden bin, dass meine dramatische Sicht auf meine eigene Situation auch von mir selbst erzeugt wird. Ich muss mir immer wieder sagen, dass es mir - trotz dieses furchtbaren Gefühls - eigentlich gut geht. Ich habe gesunde Kinder, eine liebe Frau, einen sicheren Beruf, jeden Tag was zu essen und anzuziehen und wir haben keinen Krieg in unserem Land. Das haben viele Menschen auf dieser Erde nicht so. Deswegen fühle ich mich nicht unbedingt glücklich, aber das relativiert mein Leid zumindest. Wir müssen wohl lernen mit unserer Depression zu leben. Sie begleitet uns, aber sie muss uns nicht beherrschen.
Ich wünsche dir Kraft und Ausdauer auf deinem Weg. Du kannst gerne zurück schreiben.

11.06.2017 14:39 • #4


A
Zitat von Birbara:
Aber vielleicht könnt ihr mir Hoffnung geben, dass es vielleicht ein Medikament gibt das hilft?

Ich möchte endlich wieder glücklich sein!!!!!


Ich glaube, da erwartest Du von einem Medikament zu viel. Es gibt keine Glückspillen. Das Meiste musst Du selbst tun.

12.06.2017 12:58 • #5


T
Da gebe ich Auferstehung recht. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Aber andererseits helfen die Medikamente überhaupt wieder etwas selbst tun zu können. Glücklich machen sie nicht, aber ich würde mal sagen etwas handlungsfähiger um auf dem eigenen Weg weiterzukommen und das tiefe Tal wieder verlassen zu können. Gehen muss man aber selbst. Kann man das so sagen?

13.06.2017 11:40 • #6


A
Da stimme ich Dir vollkommen zu, Tänzer. Das hast Du sehr treffend ausgedrückt.

14.06.2017 09:59 • #7


Eloise
Hallo Birbara,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Eine Pille die alles wieder gut macht gibt es nicht. Tabeletten können dich stabilisieren, aber sie bringen nicht wieder das in Ordnung was kaputt gegangen ist. Das kannst nur du selbst.

Du scheinst sehr in Verantwortung und Pflichten festzustecken und dem Anspruch an dich, dass alles normal läuft. Vielleicht liegt da der Hund begraben, dass du schon so lange unglücklich bist. Was tust du denn nur für dich? Nicht für Kinder, Familie, andere Leute. Was war mit zwanzig, als die Depressionen das erste Mal aufgetreten sind? Und wenn wir auf das Körperliche gehen ganz wichtig: ist mit deiner Schilddrüse alles okay?

15.06.2017 07:05 • #8

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