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Selbstliebe lernen - wie schafft man das?

M
Guten Morgen,

Zitat:
ch wenn einige die nase rümpfen, wenn sie etwas von dem inneren Kind hören oder lesen,



Ich gehöre ja zu den Einigen aber vielleicht ist auch da wieder, was Assoziiert man mit diesem Begriff.

Wer kennt nicht das Buch dem Inneren Kind eine Heimat geben?

Wir betrachten Kinderbilder und beschreiben das Empfinden. He es gibt keine Kinderbilder von mir
keine Babybilder anhand der ich erstmal begreifen könnte was mir fehlte.


Vielleicht ist es so das dabei häufig typische Klischees besetzt werden ?
Wir ziehen dem Mädchen ein hübsches Rüschenkleid mit Lackschuhen an und lassen es mit der Puppenstube spielen grrr. Und dann darf die Kleine der Mami in der Küche helfen und backt Sahnetorten.
Und weil es brav war gibt es eine goldene Truhe in der sie Nippes sammeln kann. Der Traum der Mädchen eine Prinzessin zu sein.

Ok das ist jetzt vielleicht überzogen dargestellt.
Für mich hat das einfach nicht gepasst weil ich das alles nicht bin und nie sein wollte.
Ich bin nie auf die Variante gestoßen die für mich passt.

Kein Rüschenkleid sondern Hose und T Shirt mit Outdoor tauglichen Sandalen
Legosteine statt Puppen
Stundenlanges durch den Wald stromern.
Sahnetorten backen ist mir ein Graus.
Umgang mit Werkzeugen wie Säge,Bohrmaschine usw.

Womit wird bei Männern mit den inneren Kind gearbeitet?

Vielleicht bin ich auch nur an den falschen Menschen gekommen der mir das vermitteln wollte.

Denn während ich dies schreibe kommt mir das erste mal ein Bild was ich hätte malen können.

Mal sehen was sich da jetzt entwickelt.

Vielen Dank lieber Jedi

06.04.2019 11:35 • x 2 #136


Alexandra2
Hallo machara,
Ich habe nie an das Geschlecht des inneren Kindes gedacht. Das innere Kind ist die Grundlage der Entwicklung eines Menschen. Wird diese gestört, wird alles ins Chaos gestürzt, die Entwicklung ist unterbrochen.
Die unbefriedigten Bedürnisse stressen das Kind. Es schaltet auf Überlebensmodus, wenn die Bedürfnisse nicht gestillt werden. Das sind u.a. angelächelt werden, willkommen sein, Körperkontakt (bereits ab Geburt) etc. Dadurch bildet es Urvertrauen oder nicht. Ein unwillkommenes Kind kann die Erfahrung machen, daß keiner seiner Wünsche Beachtung findet, und es diese 'verliert'. Da muss es wiedererleben, daß es oder seine Persönlichkeit nicht willkommen ist und das schmerzt jedesmal. Und eigentlich ist es egal, was man sich gewünscht und nicht bekommen hat. Jeder Wunsch, den ich geäußert hatte, wurde nicht erfüllt. Bis ich mir nichts mehr gewünscht habe.
Ein Draußenkind braucht einen Kescher, Kompass, Gummistiefel etc. Es muss möglich gemacht werden, daß es auch seine Wünsche erfüllt bekommt. Dafür braucht es Kontakt, Zuwendung und Interesse. Ich wäre auch ein Forscherkind gewesen, mit Frosch in der Hosentasche. Und einen Chemiebaukasten habe ich auch nicht bekommen, ein Mädchen spielt nicht damit. Sch. auf Klischees.
Liebe Grüße
Alexandra

06.04.2019 14:43 • x 3 #137


A


Hallo Jedi,

Selbstliebe lernen - wie schafft man das?

x 3#3


Jedi
Hallo Machara !

Zitat von Machara:
Ich gehöre ja zu den Einigen

und das ist für mich völlig ok u. ich bewerte es auch nicht !
Zitat von Machara:
Wer kennt nicht das Buch dem Inneren Kind eine Heimat geben?

einmal von diesem buch abgesehen, erstaunt es mich immer wieder, dass dieses buch eine so große resonanz ausgelöst hat.
Spiegel-bestsellerliste seit ewig zeiten. obwohl ich das nicht weiter überwerten möchte.
Zitat von Machara:
Ok das ist jetzt vielleicht überzogen dargestellt.

warum sollte es von deiner seite her überzogen sein ?
wenn du es so erlebt hast, dann kann ich deine einstellung dazu auch verstehen.

es ist gar nicht so leicht, einen therapeuten/in zu finden, der diese innere kind-arbeit fachlich anbietet.
Zitat von Machara:
Womit wird bei Männern mit den inneren Kind gearbeitet?

also so nicht, dass man Cowboy-Outfit mit pistole tragen musste oder mit Vater angeln geht, in die kneipe oder auf den fussballplatz.
bei mir war es die gewalt-übergriffigkeit gerade von meiner mutter.
ich konnte durch den TP tatsächlich diesen schmerz, die hand im gesicht oder den Wehrmachtsgürtel auf den rücken spüren.
natürlich steht die begegnung, in die man sich noch einmal hineindenken soll, auch in seiner personellen vorstellung, des kl. Jedi-jungen als eine metapher.
die begegnung mit der damaligen situation u. den schmerz noch einmal zu durchfühlen, dass war mir möglich, aber es geht nur in therapeutischer begleitung.
da werden so viel gefühle in einem angerührt, die dann nach oben drängen, dass braucht eine gute professionelle führung.
in der situation . als heutiger erwachsener Jedi, geht es darum, dir vorzustellen, wie du dich in den arm nimmst, dir gut zuredest,
wie du dem schmerz im gesicht oder auf dem rücken, nun deine volle aufmerksamkeit u. heilung schenkst u. nicht darüber hinweg gehst u. man sich gut noch daran erinnert , wie hilflos u. ohnmächtig ich mich gefühlt habe.

hier greift dann die Selbstansprache !
eine Selbstansprache von der ich im forum auch schreibe u. ich mir manchmal erlaube, die selbstverurteilenden sätze, umzuformulieren.
eine Selbstansprache die wohlwollender, respektvoller, wertschätzender, vertrauenswürdiger, gar motivierender klingt.
ich habe hier im forum gelesen, da schrieb jemand, der die Gewaltfreie Kommunikation n. M. Rosenberg kennt, damit hat es villt. auch etwas zu tun.
da gibt es die Wolfssprache u. die Giraffensprache.
in diesem thema, da bin ich nicht drin, habe nur mal etwas oberflächlich davon gelesen.
aber sicherlich sehr interessant !

es geht bei dieser begegnung mit deinem inneren kind, dass du einmal warst, nicht darum, etwas Klischeehaftes zu beschreiben, es geht viel mehr, so sind meine erfahrungen, dass du als heutiger erwachsener mensch, dass dem kind gegenüber ausdrückst, was es damals dringend nötig gehabt hätte.
was braucht einKind, Schutz u. Ur-Vertrauen !
und da schließt sich der kreis für mich persönlich, mit dem thema,Selbstliebe.
als kind kannst du dir diese gefühlslücken nicht selbst füllen, aber als erwachsener mensch, kannst du es lernen !
und das gefühl ist nicht zu beschreiben, wenn du dieses dein inneres kind loslassen kannst, im wissen des schutzes, dem vertrauen, des sich angenommen u. doch geliebt zu sein u. du dabei verfolgst, wie es aus deiner vorstellungswelt u. deinem hoffentlich guten gefühl, was sich beruhigt haben sollte langsam verschwindet.

unsere prägungen u. konditionierungen haben einen solch starken u. bleibenden einfluss u. davon kannst du hier im forum, in den kliniken, in den SHG genügend darüber erfahren.
unsere psychischen erkrankungen kommen nicht von ungefähr !

LG Jedi

06.04.2019 14:45 • x 4 #138


F
hallo liebe Machara,

am wichtigsten finde ich in der Depression, das wir lernen uns selbst lieb zu haben, und anzunehmen. Und das ist bei allen von uns unterschiedlich. Weil wir alle Originale sein dürfen, unterschiedlich denken, handeln und fühlen. Dem einen Menschen hilft dies, dem anderen jenes.

Es gibt so viele unterschiedliche Wege zum Leben, zu unserem eigenen Leben.

Wir haben unterschiedliche Stärken aber auch Schwächen, und jeder darf das Beste für sich tun, um innerlich stärker zu werden.

Und das hängt nicht in erster Linie von meiner Intelligenz, Wohlstand, meinem Reichtum, meiner Schönheit ab.

sondern mit der Fähigkeit, mit mir selbst gut umgehen zu können, mit den unterschiedlichsten Menschen, unseren unterschiedlichsten Lebenssituationen. Ob bei mir zuhause, bei der Arbeit, beim Einkaufen usw., überall stehst du in Beziehungen, mit mir selbst und anderen, Beziehungen die es zu leben und zu gestalten gilt.

Aber eines meine ich, ist bei uns allen gleich, mein Glück im Leben, mein Friede, hängt sehr viel mit meiner Beziehung zu mir selbst, Menschen, Tiere, Dingen zusammen. Mein Fahrrad ist für mich auch so etwas wie Glück, weil es mir so was wie Freude macht.


Du und ich, wir dürfen Menschen sein, wunderbar gemacht. Ein Mensch zu sein ist wie ein kleines Wunder. Auf den ersten Blick. Aber natürlich bin auch ich alles andere als perfekt, manchmal widersprüchlich, manchmal kratzbürstig, manchmal inkonsequent.

Und das entdecke ich nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen, mit denen ich leben und auskommen soll.

Doch, ich darf mich immer besser ehrlich kennen lernen, Zeit mit mir verbringen, mich entdecken, mit allem was ich bin.

Mit meinen Stärken, und den Dingen, wo ich nicht so gut zurecht komme. Und ich lerne zu begreifen, wieso ich mit manchen Menschen gut auskomme, mit anderen weniger.

Das hängt auch viel von mir selbst ab. Das ich es lerne, erstmal gut mit mir selbst zu leben. Alles das was ich in meinem Leben erlebt habe macht mich zu dem Menschen, der ich heute bin. Wer bin ich denn?

Ein Mensch der auch an dieser Depression leidet, aber das Beste für mich machen möchte.

Ich musste auch manches Leid erfahren, es gab aber auch schon glückliche Momente, und dann wieder Schweres.

Und nicht für alles finde ich eine gute Erklärung.

Doch wertvoll sein hat für mich auch was mit Werten zu tun. Was ist mir wertvoll? Und wenn du gerne raus gehst, gerne handwerkerst usw. das ist doch toll und gut für dich. Das ist dein Original, deine Persönlichkeit, zu der darfst du stehen.

Da bist du echt und authentisch. Du darfst dich geben und zeigen so wie du bist. Auf dem Weg zu dir selbst darfst du dich auch deiner Lebenswahrheit stellen. Du musst keinen Schein wahren.

Aber auch das hat Grenzen. Einer Tochter von mir ist ihr Äußeres sehr wichtig. Mir nicht so. Und da muss ich auch aufpassen, das ich da nicht etwas Liebloses sage.

Aber stehe zu dir, bleibe DIR selber treu,trenne dich nicht von dir.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße,


Frederick

06.04.2019 16:10 • x 2 #139


M
Lieber Frederick
vielen Dank für deine lieben Worte.

Zitat:
Dem einen Menschen hilft dies, dem anderen jenes.


Das sehe ich auch so und werde das für mich weiter verfolgen.

Ich wünsch dir ein schönes Wochenende.
Machara

06.04.2019 16:42 • x 2 #140


F
liebe Machara,

mache es so,

lebe es so,

wie DU es am Besten kannst,

das ist für DICH und alle anderen gut,

Lebe so, das du wieder Freude an DEINEM Leben hast,

und fehlt dir dazu auch der Mut,

DEIN Leben, DEINE Hoffnungen, DEINE Träume,

darf und kann dir niemand nehmen,

dafür musst DU dich liebe Machara nie schämen,

vieles in deinem Leben wird wieder gut.!



das wünsche ich dir von Herzen, und noch viel, viel mehr,


Frederick

06.04.2019 16:58 • x 6 #141


Jedi
Hallo ihr Lieben !

Ja, dieses wohl unerschöpfliche thema, Selbstliebe !
so beim lesen, der bisherigen beiträge, wurde mir noch einmal bewusst, dass da doch auch immer die frage auftauchte,
wie fange ich damit an, mich selbst zu lieben ?
ich denke, dass der erste schritt sein kann, dass wir uns öffnen, für einen neuen blickwinkel u. ein neues schauen auf mich, meine gedanken u. mein leben.
eine entscheidung, dich selbst zu lieben, kannst du niemand Anderen überlassen !
so treffe für dich u. dein leben die entscheidung, alles was du bisher an dir abgelehnt hast, liebevoll anzunehmen u. mache deinen frieden damit !

es wird immer so viel über Glück gesprochen u. die regale in den bücherein sind voll von sogenannten Glücksratgebern.
nur Glücklich-sein ist eine entscheidung, es unsere ganz persönliche entscheidung.
selbst wenn wir wenig schöne dinge in unserem bisherigen leben erfahren mussten, bleibt immer diese möglichkeit einer selbstbestimmten entscheidung.
auch wenn wir es oft nicht glauben können, wir haben diese möglichkeit u. wir können es auch neu lernen, Selbstbestimmter zu werden.

wenn es uns manchmal so schwer fällt zu glauben, dass wir uns jemals lieben werden, dann möchte ich mal diese frage hier stellen u. villt. erkennt sich der ein oder andere darin (mich hatte diese frage, sehr nachdenklich über mein verhalten werden lassen),
Was tust du, villt. täglich, von anderen geliebt u. gemocht zu werden ?

LG Jedi

06.04.2019 21:21 • x 3 #142


Alexandra2
Hallo jedi,
Ich tue nichts, um geliebt zu werden. Ausgewogenes Geben und Nehmen ist mir wichtig, Aufrichtigkeit und trotz Erkrankungen für andere da zu sein. Das ist mir wichtig. Ob mich andere mögen, ist unwichtig. Jeder hat das Recht auf seine freie Meinung und darauf, mich nicht zu mögen.
Es erstaunt mich immer wieder, gemocht zu werden, obwohl ich meine Freundinnen und Nachbarinnen schon so lange kenne. Es ist jeden Tag ein neues Geschenk. Und dafür bin ich sehr sehr dankbar.

06.04.2019 22:14 • x 5 #143


E
Zitat von Alexandra2:
Das innere Kind ist die Grundlage der Entwicklung eines Menschen. Wird diese gestört, wird alles ins Chaos gestürzt, die Entwicklung ist unterbrochen. Die unbefriedigten Bedürnisse stressen das Kind. Es schaltet auf Überlebensmodus, wenn die Bedürfnisse nicht gestillt werden. Das sind u.a. angelächelt werden, willkommen sein, Körperkontakt (bereits ab Geburt) etc. Dadurch bildet es Urvertrauen oder nicht. .

Das sehe ich ganz genauso.
Dieses Urvertrauen kann ich niemals herstellen, und ich finde auch, daß ich darüber traurig sein kann und darf, weil es ein unherstellbarer Mangel ist.
Aber ich lasse mich nicht davon beherrschen und
Zitat von Jedi:


eine entscheidung, dich selbst zu lieben, kannst du niemand Anderen überlassen !
so treffe für dich u. dein leben die entscheidung, alles was du bisher an dir abgelehnt hast, liebevoll anzunehmen u. mache deinen frieden damit !


nur Glücklich-sein ist eine entscheidung, es unsere ganz persönliche entscheidung.
selbst wenn wir wenig schöne dinge in unserem bisherigen leben erfahren mussten, bleibt immer diese möglichkeit einer selbstbestimmten entscheidung.
auch wenn wir es oft nicht glauben können, wir haben diese möglichkeit u. wir können es auch neu lernen, Selbstbestimmter zu werden.i

Das sind für mich ganz wahre Worte: es ist eine Entscheidung .


Ich kann mich jeden Tag neu entscheiden, und für mich ist das auch ein Stück Freiheit, nicht mehr gefangen zu bleiben in meinem Kokon aus Trauer, Wut, Scham und Bedauern über verpaßte Gelegenheiten oder falsche Entscheidungen.

Das ist mir aber erst im Austausch gelungen, und auch mit einer guten Therapeutin, die mir gegenüber zwar distanziert, aber auch zugeneigt war/ist.

Die eigenen Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen ist für mich wie ein Geschenk.
Daüber nachzudenken ist ein Geschenk- wieviele Menschen da draußen laufen fremdbestimmt durchs Leben und sind sich kaum selbst bewußt.

Ich bin nicht egoistisch, aber ich war nahezu grenzenlos, hab zugelassen, daß man über mich hinwegging, trampelte.

Natürlich gibt es immer mehr Menschen um mich rum, die merken, daß ich mich verändere, daß sie halt nicht mehr immer und wann es ihnen paßt Zugriff auf mich haben, daß meine Telefone manchmal ausgeschaltet sind, daß ich nicht mehr physisch und psychisch in mich reinfresse, was man mir bietet oder gibt- nö!
Wenn es mir nicht gut geht, ist es meine Verantwortung, gut für mich zu sorgen.
Es liegt nicht in meiner Verantwortung, für andere da zu sein.

Selbstliebe fängt mit Selbsterkenntnis an, aus der Selbsterkennstnis folgt Verantwortung für sich und sein Tun zu entwickeln, ohne zu verurteilen.

07.04.2019 09:51 • x 5 #144


Anouk67
Danke an alle, die hier schreiben. Ich bin nahezu überwältigt von all den Informationen und Sichtweisen, die in diesem Thread aufgeschrieben sind. Eine für mich sehr wertvolle Sammlung. Ich kann nicht alles aufgreifen, das wäre zuviel, hier nur einige wenige Zitate.

@ Jedi Danke für die Worte von Kim McMillen, kannte ich nicht, aber diese Worte haben mich sehr berührt

@ Machara
Wer kennt es nicht: Dem inneren Kind eine Heimat geben. Ich kenne es nicht. Allein schon der Titel hat das verhindert. Meine TP hat es mehrfach mit dem inneren Kind versucht, Sie hatte keine Chance, ich verstand nicht, was das sein soll und sie konnte es mir nicht wirklich erklären. Hier in diesem Thread habe ich viel darüber gelernt und verstanden worum es geht.

@ Resi mit dem Urvertrauen geht es mir ähnlich, ich habe erst hier gelernt zu verstehen, was das eigentlich ist. Du und Alexandra2 habt Worte gefunden, die mir helfen zu verstehen.

@ Frederick Deine Beiträge machen mich sprachlos. Es spricht soviel Liebe und Dankbarkeit aus Deinen Worten. Ich habe noch nie jemanden lesen dürfen, der so etwas in mir ausgelöst hat. Ich möchte auch so sein, so dankbar und so voller Liebe. Ich hoffe meinen Weg dahin zu finden.

@Leonore Du hast geschrieben, du magst momentan lieber grau als Farben und lieber Nebel als Sonne. Mir ging es nach meinem Zusammenbruch auch so. Als ich nach einem halben Jahr zu Hause mir mal angeschaut habe was ich angezogen hatte, so waren das schwarze Hosen und zwei schwarz gemusterte Pullis. Wer mich kennt, weiß ich liebe es bunt, sehr bunt. Außerdem habe ich die Natur als grau empfunden und ich sah die Farben gar nicht mehr. Für mich sind Farben und Licht etwas ungeheuer wichtiges und als ich irgendwann merkte die Farben sind wieder da, ging es aufwärts. Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du die Farben bald wieder siehst und als das empfindest was sie sind einfach wunderschön.

Als ich den letzten Beitrag von Machara las, ist mir noch etwas aufgefallen. Von wegen Kinderfotos. Ich war von Kindesbeinen an ein Kämpfer. Ich war ein Mädchen, ich wollte lange Haare, sie wurden angeschnitten, ich wollte Kleider und bekam Hosen, wiel die praktischer sind. Aber ich bekam auch Puppen und wollte Lego und Plüschtiere. Ich passte in kein Klischee. Das war etwas, das bei meinen Therapien auch herauskam, ich wollte immer anders sein. Ich wollte aus der Menge herausragen. Um es mit Resís Worten zu sagen, ich wollte gesehen werden. Es hat nicht wirklich funktioniert und es hat extrem viel Kraft gekostet. Das ist auch interessant, wenn ich so über Jedis Zitat wer bin ich wenn ich niemand sein muss nachdenke. Aus damaliger Sicht hätte ich gesagt, etwas besonderes, sieht man doch.
Damit habe ich heute immer noch zu kämpfen, ich will gesehen werden, ich will etwas besonderes sein. Durchschnitt reicht mir nicht.
Ich glaube, dies ist eine für mich wichtige Erkenntnis. Ich habe noch viel über mich zu lernen. Ich werde auf diesem Weg weitergehen. Ich bin sehr dankbar, dass so viele von Euch mit mir gehen und mich an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen.
Ich wünsch Euch einen tollen Sonntag
Anouk

07.04.2019 11:55 • x 5 #145


F
liebe Anouk.

vielen Dank für deine lieben Worte für mich, sie sind so was von wertvoll, und machen mich auch sprachlos. Und es tut auch gut, liebe Worte an einen Menschen weiter zu geben, ein Mensch der sich gerade nicht lieben und annehmen kann. Das war auch mal mein Thema in meiner Therapie. Die Liebe, die Annahme muss ja auch von irgendwo her kommen.


So oft schreit die Lüge mir hinterher,

DU bist nicht brauchbar,

wertlos, gar nichts wert,

doch dieses Bild mich so zerstört,

in unserem Leben läuft so viel verkehrt,

das ist nicht fair.


Und wenn DEIN Leben bebt,

DEIN Gefühl, das in dir nichts mehr lebt,

wenn du meinst, das dich kein Mensch mehr liebt,

wo es doch hier im Forum so liebe Menschen gibt.




und kann ich mir selbst vertrauen. Werde ich mich in dieser Welt zu Haus fühlen, zu Hause auch bei mir selbst.

Bin ich angenommen und gut aufgehoben? Ist meine Welt verlässlich? Ist jemand da für mich, wenn ich Hilfe brauche, einen Menschen der mir hilft, mich annimmt und unterstützt?

Wenn dann ein Mensch zu dir sagt, es ist gut das es dich gibt, DU kannst dich auf mich verlassen, ich sorge für dich, DU kannst dich auf mich verlassen.

Muss ich aber oft die Erfahrung machen, das ich allein gelassen werde, sitzen gelassen werde, das eben niemand da ist wenn ich einen Menschen brauche, werde ich auch bewusst und unbewusst meinen, da fällt es mir schwer zu vertrauen.

Oft ziehe ich selbst zu schnell diesen Schluss, meine Eltern haben mir Vertrauen nicht in die Wiege gelegt, und deshalb fällt es mir heute noch schwer zu vertrauen.

Wenn ich aber älter werde, kann ich meine Einstellung zu mir selbst, meinen Eltern, meinen Mitmenschen verändern.

Wenn ich Menschen kennen lernen darf, wie sie eine vertrauensvolle Beziehung zu sich selbst haben. Das ich merke, wenn ich über alles nur negativ denke, das wird mein Leben eher stören wie entfalten.

Ein Mensch, ein Therapeut usw. kann mir helfen, mich ein Stück meines Lebensweges liebevoll begleiten, durch Worte, Gespräche, Ermutigung das Vertrauen in mich selbst, und zu anderen Menschen stärken.

Aus den Grunderfahrungen unseres Lebens bilden sich ganz bestimmte Lebensmuster, die ein ganzes Leben lang uns beeinflussen und prägen. Und da dürfen wir und müssen wir achtsam mit uns umgehen.

Jeder Mensch bringt da von Geburt an eine bestimmte Veranlagung mit sich. Gerade unsere sechs ersten Lebensjahre prägen mich am meisten.

Du musst immer helfen, sonst bekommst du keine Liebe und Annahme.

Wenn ich alle Erwartungen erfülle, die andere an mich haben, dann bekomme ich Liebe.

Wenn ich wenig Mühe mache, immer brav und anständig bin, dann bekomme ich Liebe.

Wenn ich immer gute Leistungen bringe, dann bekomme ich Liebe,



Es ist interessant, einmal seinen Lebensmuster zu entdecken. Oft hängen da auch unsere Ängste mit zusammen.

Diese Ängste wollen mein Leben bestimmen und schränken mich ein.

Wenn ich alle Erwartungen erfülle, bekomme ich Liebe und Annahme.

Wenn nicht, habe ich Angst, abgelehnt zu werden.


Deshalb meine ich, darf ich meinen persönlichen Wert nicht über meine Leistung definieren. Viele von uns wurden von unseren Eltern so erzogen, du bist nur etwas wert, wenn du etwas leistest.

Doch viel wichtiger finde ich einem Menschen zu sagen, das er wertvoll ist. Das es das wichtigste ist, das ich aufmerksam und wertschätzend mit mir umgehe, auch mal unabhängig von meinen Gefühlen. Nicht an allen Tagen habe ich ein gutes Gefühl für mich, trotzdem möchte ich mich gerade auch an diesen Tagen so gut es geht liebevoll annehmen, mir etwas Gutes tun, weil ich es mir wert bin.

Aber die Haltung der Liebe und der Annahme zu mir selbst, darf mich nicht zum Sklaven meiner selbst oder anderer Menschen mache.

Als Mensch habe ich eine Würde, die mir niemand nehmen darf. Ja ich darf auch Liebe und Freude für meine Arbeit und meine Leistung haben, aber meinen Wert als Mensch mache ich davon nicht abhängig.

Und ich muss mich nicht immer wieder innerlich zu großen Leistungen antreiben lassen, um mein Selbstwertgefühl größer zu machen.

DU und ICH wir sind wertvoll, das ist der Grund, von dem wir aus leben dürfen. Im Frieden mit uns selbst, und im Frieden mit anderen Menschen, so lange es an uns liegt.


viele liebe Grüße,

Frederick

07.04.2019 20:47 • x 3 #146


F



nur die Liebe bleibt.


.vieles werde ich wieder vergessen in meinem Leben, doch Gutes bleibt in meinem Herzen, das bleibt.

Alles was DU dir selbst Gutes tust, oder aus Deiner Liebe zu DIR selbst anderen Gutes tust, das bleibt.

Halte es fest, so gut DU es kannst, lasse deine Liebe zu dir selbst nicht los.



liebe Grüße,

Frederick

07.04.2019 21:07 • x 3 #147


Jedi
Hallo ihr Lieben !

@Frederick1 toll,
Zitat von Frederick1:
nur die Liebe bleibt.


da kam mir nochmal der gedanke, warum ist Selbstliebe so schwer ?
u. warum, konnten einige hier im thread schreiben, mich lieben, das passt nicht für mich, das werde ich nicht können.

auf meinem persönlichen heilungsweg habe ich nicht nur therapeutische möglichkeiten genutzt, sondern habe mich auch spirituell versucht, meine situation, meine erkrankung verstehen zu wollen.
dabei ist mir etwas bewusst geworden u. habe auf die, Warum- frage , für mich entdeckt,
was will mir meine erkrankung mitteilen ?
hat meine psychischen erkrankung, villt. einen sinn ?

dann bin ich nach einem sehr schönen u. intensiven gespräch, für mich zu der antwort gelangt, die erkrankung selbst hat keinen näheren sinn, jedenfalls nicht wirklich erklärbar.
aber ich kann der erkrankung u. der daraus entstandenen lebenssituation, durchaus einen sinn geben !
Villt. ist es so für die menschen möglich, die sich nun nicht vorstellen können, dass sie sich lieben könnten, gar sich auch an dem wort Liebe eher reiben, dann doch dem wort Liebe selbst einen für sich persönlichen sinn geben.

dann könnte es doch sein, dass das wort Selbst-Liebe, wobei das wort Liebe der eher schwierigere teil des wortest für so machen ist, nicht mehr so einen widerstand erfährt u. so die möglichkeit erschafft, sich selbst lieben zu lernen oder mit der zeit,
gar zu können.

war so ein persönlicher impuls bei mir, der mir beim lesen, des beitrags von Frederick kam !

LG Jedi

08.04.2019 15:19 • x 3 #148


F
lieber Jedi,

oh ganz vielen herzlichen Dank für deine klugen und ehrlichen Worte. Ja für mich sind mich selbst annehmen, und aus dieser Annahme heraus, andere Menschen versuchen zu lieben und anzunehmen, auch so etwas wie ein Sinn für mein Leben geworden. Dieser Input von meinem Therapeuten hat mich dazu angeregt.

Leben kann manchmal so hart, so schwierig, so kompliziert sein, schwer zu verstehen.

Da brauche ich etwas einfaches, Unkompliziertes für mich. Diese ganzen Ängste, auch Zukunftsängste, die gesellschaftlichen Unsicherheiten., ein Blick in die Zukunft ist nicht immer so einfach.

Alles ist möglich, wenn aber alles geht, möglich ist, was ist da für mich, für uns alle hier möglich?

Es gibt da mehr Antworten als es wahrscheinlich Menschen auf unserer Erde gibt. So viele Fragern, so wenig Antworten.

Mein Leben wie eine Pflanze die wachsen soll. Sie braucht ganz viel Fürsorge und Pflege, guten Boden, genug Sonne, Wasser usw.damit sie wachsen und Früchte bringen, so wie im richtigen Leben. Auch wir als Menschen brauchen das immer wieder, ein gesundes Wachstum, aber auch Korrektur.

Das gehört für mich auch zur Selbstliebe, zu meinem Selbstvertrauen. Wachstum und Korrektur.

Ermutigung für mein Leben, mein Selbstvertrauen, hier im Forum, Freunden, Bekannten, Therapeuten usw.

Menschen die uns ermutigen. Menschen die hinter uns stehen, Menschen dir uns etwas zutrauen. Menschen die mich auffangen wenn ich mal wieder zu fallen drohe, bevor ich wieder ganz auf dem Boden liege. Wenn mir etwas nicht gleich gelingt, wenn ich versage, Fehler mache. Menschen die mich trotzdem weiterhin wert schätzen, mich ermutigen, es nochmals zu probieren.

Aber ich brauche auch Korrektur, den Mut, mir auch mal kritische Sachen sagen zu lassen. Da tue ich mich auch oft schwer, weil ich als Kind fast nur kritisiert wurde. Deshalb ist da eine tiefe vertrauensvolle Beziehung zu mir selbst und zum anderen Menschen sehr wichtig. Ich muss wissen, dass der andere Mensch mir nicht übel oder sogar böse möchte, sondern weil er mir helfen möchte.

Eine gute Regel ist, dankbar für gute Kritik zu sein, aber auch mal zu sagen, ich muss nicht so sein wie ihr mich haben wollte.

Ja lieber Jedi, unsere Krisen im Leben, Schwierigkeiten, Konflikte usw. können auch einen Sinn haben, auch wenn ich diesen Sinn nicht gleich erkenne. Ohne meine Depression hätte ich mir nie so viele Gedanken über das Leben gemacht.

Oder das es auch für meine Kinder wichtig war, das wir sie in wichtigen Lebensabschnitten gefördert und ermutigt haben.

Wir brauchen eigentlich alle Menschen, die uns fördern und ermutigen, und auch mal liebevoll kritisieren.

Aber gerade in Schwierigkeiten darf ich es lernen, treu zu mir zu stehen, mich annehmen, und mir auch mal helfen lassen, wenn ich Hilfe bekomme.

Und was mache ich in meiner Depression, wenn mein Innerstes total ungeordnet ist. Wer bin ich denn, was hat mich geprägt, wie kann ich heute damit leben, wer kann mir helfen usw.?

Auch ich habe um meine inneren Verletzungen eine Schutzmauer gebaut. Auch ich möchte keine inneren Schmerzen mehr bekommen. Doch muss ich immer wieder mutig sein, meine Schmerzen anzuschauen, und trotzdem fest zu mir stehen. Andere Menschen können und dürfen mir helfen, mich begleiten, mich fest halten, mit leiden.

Ich merke, ich brauche mich selbst immer wieder, aber auch den anderen Menschen.

Liebe ist ein Wort, bei dem wir schon oft enttäuscht wurden. Selbst meine ich, ich kann dazu auch Annahme sagen, ich nehme mich an, ich nehme dich an, so wie DU bist. VOM ICH zum DU.


DU BIST WERTVOLL

DEIN Zweifel an deinem Wert ist nicht die Wirklichkeit,

DEINE Persönlichkeit, DEINE WÜRDE zu achten,

Nehme DIR für DICH Zeit.


in guten Gedanken für dich,


liebe Grüße,


Frederick

08.04.2019 17:32 • x 3 #149


A


Hallo Jedi,

x 4#15


Jedi
Hallo Frederick1 !

bei dem was du geschrieben hast, da kann ich dir wiedermal nur zustimmen !
weißt du Frederick, es gibt so viele bücher u. sogenannte experten, die uns über den sinn des lebens etwas erzählen wollen,
doch braucht es mut, so meine ganz persönliche erfahrung, seinen ganz eigenen sinn in unerem leben zu finden.
ich habe für mich erkennen können, dass ich meine körperlichen u. seelischen erkrankungen selbst erschaffen habe.
natürlich nicht absichtlich u. unbewusst !
in der psychsomatic konnte ich feststellen, dass körperlich immer alles inordnung war, aber meine verhaltensmuster, meine glaubenssätze, mein seelisches ungleichgewicht, die versteckten ängste u. verdrängten erfahrungen u. gefühle, haben körperliche symptome erschaffen, die ich gut weggeschoben habe.

erst, als durch therapeutische hilfe, mir die bedeutung u. wichtigkeit einer seelichen stabilität bewusst wurde, konnte ich einen sinn in meinem zusammenbruch u. meiner diagnose depression erkennen.
diesen sinn mir bewusst machend, hat auch zur annahme meiner erkrankung geführt u. zu der entscheidung, so darf es nie wieder werden !
so habe ich mich durch unterschiedliche impulse, auf den weg zur Selbstliebe gemacht.
geliebt hatte ich mich selbst nicht, aber alles getan, um von Anderen geliebt u. gemocht zu werden.
dann ist es da nicht weiter erstaunlich, dass die seele in ungleichgewicht gerät u. uns über die körperlichen symptome immer wieder versucht aufmerksam zu machen, anzuhalten u. den kurs zu überdenken u. zu ändern.

LG Jedi

08.04.2019 18:58 • x 3 #150

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