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Selbstliebe lernen - wie schafft man das?

Mabaja
Hallo @Jedi

Zitat von Jedi:
Warum ? u. was läuft da für ein Gedankenband durch deinen Kpof ?


Zunächst läuft da das Gedankenband ab, dass ich soetwas zwar denken, aber keinesfalls kundtun darf. Die Gedanken sind frei, vieles sollte ich dennoch für mich behalten. Nach dem s. Missbrauch in der Kindheit, empfand ich alles, was nach der Aufdeckung passierte, als Strafe und Beweis für meine alleinige Schuld. Ich betrachtete mich als Unheilbringer, vor dem andere unbedingt geschützt werden müssen. Fortan wollte ich nur noch stumm, dumm und hässlich sein. Ich war sechs Jahre alt, als ich dies für mich festlegte. Es war mir wichtig, unscheinbar zu sein. Alles, nur nicht auffallen! In Wettbewerben oder Spielen sorgte ich dafür, niemals den ersten Platz zu belegen. Mir auf der Arbeit selbst auf die Schulter klopfen, jubeln über ein gelungenes Abräumen beim Bowlen, sich feiern lassen beim Geburtstag, Stolz auf die Veröffentlichung eines Buches sein - nein, alles undenkbar, ohne dass mich tiefe Traurigkeit und Angst überkommen.

Dass ich nicht nach außen tragen kann, dass ich mich mag/liebe, heißt ja nicht, dass es nicht so sein kann. Es allerdings auszusprechen oder aufzuschreiben, käme einem Verrat (meiner Gedanken) gleich - und damit wären wir wieder beim Ursprung: Die größte, nie wiedergutzumachende Schuld, sah ich in dem Verrat des s. Missbrauchs.

Ich habe eine Art Kompromiss geschlossen und den Satz mit der Selbstliebe (erstmal) auf eine extra Liste gesetzt, um das Positive der anderen Sätze nicht zu behindern.

Schönen Tag noch und liebe Grüße,
Julienne

09.09.2020 15:48 • x 3 #376


E
Zitat von julienne:
ohne dass mich tiefe Traurigkeit und Angst überkommen.

Weil du den Erfolg nicht verdienst?
Ist es das, was du meinst, Julienne?

09.09.2020 15:53 • x 1 #377


A


Hallo Jedi,

Selbstliebe lernen - wie schafft man das?

x 3#3


Mabaja
Zitat von Resi:
Weil du den Erfolg nicht verdienst?


Jein, eher, dass ich es nicht verdiene, mich darüber zu freuen, oder halt damit aufzufallen, dass ich etwas besser gemacht habe als andere.

09.09.2020 15:58 • x 3 #378


Jedi
@julienne !

Zitat von julienne:
Dass ich nicht nach außen tragen kann, dass ich mich mag/liebe,
heißt ja nicht,
dass es nicht so sein kann.

Klingt reflektiert u. es gut, auch immer mal etwas offen zu lassen u. nicht als etwas Absolutes festzusetzen.
------------------------------
Zitat von julienne:
Es allerdings auszusprechen oder aufzuschreiben, käme einem Verrat (meiner Gedanken) gleich

Kann ich nach deinem Beitrag auch nachvollziehen.
--------------------------------
Zitat von julienne:
Die größte, nie wiedergutzumachende Schuld, sah ich in dem Verrat des s. Missbrauchs.

Das ist sicher verständlich !
--------------------------------------
Zitat von julienne:
Ich habe eine Art Kompromiss geschlossen
und
den Satz mit der Selbstliebe (erstmal) auf eine extra Liste gesetzt,


Wenn das sich für Dich richtig anfühlt, dann tue es auch so u. auch da, lässt Du wieder etwas für Dich offen u.
wenn der für Dich richtige Zeitpunkt da ist, kannst Du immer noch entscheiden,
wie Du mit der Selbstliebe umgehen möchtest.
um das Positive der anderen Sätze nicht zu behindern.

Denke, dass Du das richtig zuzuordnen weißt !


LG Jedi

09.09.2020 19:18 • x 1 #379


Jedi
Hallo

Selbstliebe u. was es oftmals verhindert, dass wir lernen können unsere verschiedenen Anteile anzunehmen
u. uns auch Selbst zu lieben.

Eine Antwort darauf könnte sein, - mangel an Vertrauen - oder besser fehlendes Ur- Vertrauen !

Kinder lernen Vertrauen von vertrauenswürdigen Bezugspersonen.
Wenn Mutter u. Vater für uns dann zuverlässig u. berechenbar sind u. sie selbst, über ein gesundes Selbstvertrauen verfügen,
lernt das Kind, den Eltern zu vertrauen u. können so lernen, sich selbst zu vertrauen !
Dabei hilft ihnen die positiven Erfahrungen, die sie im Umgang mit ihren Bezugspersonen machen können.

Negative Erfahrungen durch unsere engsten Bezugspersonen, führen nicht selten zu einer Störung des Vertrauens.
Solch eine Störung kann zu anderen Extremen führen, so dass man die Kontrolle völlig aus der Hand gibt u.
wird auf eine naive Art vertrauensselig, - klammert sich an andere Menschen u. nicht selten, werden sie dann überschätzt.
Oder was auch bei einigen Menschen passiert, sie ziehen sich zurück, gehen in die Isolation u. Einsamkeit.
So errichten sie damit eine schützende Wand, die kaum zu durchdringen ist.

Es ist so dann oft schwer, eine intime Beziehung zu einem Partner zu haben, weil es zu einer gesunden Intimität,
dass Vertrauen gegenüber dem Partner/ in gehört u. dass wir den Partner/ in so nehmen können, wie er/ sie ist.

Somit ist das Ur-Vertrauen für die Selbstliebe sehr wichtig, da ein Ur-Vertrauen ein umfassendes Gefühl ist.
Wenn wir der Welt vertrauen können, können wir auch lernen, uns selbst zu verrauen.
Selbstvertrauen bedeutet auch, dass man seinen Wahrnehmungen - Deutungen - Gefühlen u. Bedürfnissen vertrauen können.

In einem Vortrag erklärte mal ein Suchtexperte, dass ein Mensch, der nicht gelernt hat, anderen Menschen vertrauen zu können,
Intensität mit Intimität - Bessenheit mit Liebe u. Kontrolle mit Geborgenheit verwechselt.

So kann durch fehlendes Vertauen, schon recht früh der Zugang zur Selbstliebe verschlossen sein !
Doch ist es immer noch möglich, Vertrauen zu lernen u. sich auch selbst zu lieben oder wenn manchen das Wort Liebe
stört, sich selbst so Anzunehmen u. zu Akzeptieren, wie wir nun einmal sind !

Bei dem römischen Philosophen Seneca können wir auch lesen, dass zwei Dinge unsere Seele
die meiste Kraft verleiht, einmal das Vertrauen auf die Wahrheit u. das Vertrauen auf sich selbst.

LG Jedi

11.09.2020 13:22 • x 3 #380


Jedi


Grenzen u. Chance der Selbstliebe !

Selbstliebe bedeutet nicht, sich völlig unabhängig zu machen, sondern es geht um Selbstsicherheit u. Selbstwirksamkeit,
Selbstgenügsamkeit, was man selbst generieren kann !
Menschen die sehr bedürftig sind oder geworden sind, begeben sich gerne in Abhängigkeiten u. verlieren oft dabei
ihre Autonomie.
Wir allen wünschen uns Aufmerksamkeit, geliebt zu ein, gar geliebt zu werden, doch da bietet die Selbstliebe
auch an, dass ein anderer Lust darauf hat, uns seine Aufmerksamkeit zu schenken, gar uns auch lieben zu wollen.
(Meine jetzt nicht die Phase der Verliebtheit)

Für michist die Liebe eine Entscheidung - ich entscheide mich nach einer Phasse der Verliebtheit,
den anderen Menschen ohne Bedingungen zu lieben ! Ihn mit seinen Ecken u. Kanten zu akzeptieren u.
ihn nicht verbiegen zu wollen (was nicht selten in Beziehungen versucht wird u. meist diese Beziehungen,
oft ein schnelles Ende nehmen).

Wer in seiner Selbstliebe ist, der kann den anderen seine Freiheit, sein sosein lassen u. dies lieben !
Ich finde,das die Selbstliebe eine große Chance bereit hält, dass wir nicht aus einer Bedürftigkeit einen
anderen Menschen suchen (denn Mangel zieht meist Mangel an), sondern dies aus einer freien Entscheidung tun
u. so auch für andere dadurch attraktiv werden u. so die Aufmerksamkeit auf uns ziehen.

Grenzen der Selbstliebe, so finde ich, wenn es in reinem Ego umschlägt, wenn das Ego regiert,
dann wirkt man eher Kalt- Unnahbar, weil es dann die Aufmerksamkeut für den anderen fehlt u. voralem
Respekt fehlt u. mangel an Empathie fehlt.

Selbstliebe heißt auch nicht, sich selbst gegenüber unkritisch zu werden, alles Gut zu finden,
sondern sich mit Selbstmitgefühl dann zu begegnen u. die Eigenkritik anzunehmen u. respektvoll mit sich dabei umzugehen !
So hat alles in unserem Leben zwei Seiten u. dies gilt auch für die Selbstliebe !
Doch Menschen, die in der Selbstliebe sind, haben eine andere Beziehung zu sich selbst, zu anderen Menschen
in ihrem Lebensumfeld u. auch gegenüber unserer Welt, mit all ihren so unterschiedlichen Seiten u. Phasen.

LG Jedi

27.08.2022 15:24 • x 2 #381


Alexandra2
Über Selbstliebe habe ich nie nachgedacht. Es ging immer ums Kämpfen, Angriffe gegen mich abwehren und vor allem: weitermachen! Aufstehen und weitermachen, auch wenn ich nicht weiß, wofür und wie lange die Kraft dafür reicht. Diese Einstellung änderte sich allmählich, als ich begriff, daß es Menschen gibt, die mich mögen und nicht bekämpfen. Welch eine Erlösung, ERLEICHTERUNG.
Aus den kampfträchtigen Zeiten lernte ich: ich kann etwas schaffen für mich, die Selbstwirksamkeit hat mein Selbstvertrauen in mich wachsen lassen. Das hat viel mit Genügsamkeit, Einsamkeit zu tun, mit äußerst qualvollen Jahren. Ich mag mich inzwischen und komme gut mit mir zurecht: ist das Liebe? Diese Frage ist unerheblich, aber die Selbstakzeptanz ist wichtig, ja vielleicht eine Voraussetzung für weitere Entfaltung. Wenn ich mich akzeptiere, und es zumindest versuche, mich zu verstehen und manches an mir gut, komisch, lustig, traurig oder überspannt finde- dann ist es gut! Gut so, daß es keine Selbstoptimierung gibt oder ich meiner eigenen auf die Schliche gekommen bin... Jedenfalls für heute- und das genügt mir.

27.08.2022 22:39 • x 3 #382


Jedi
Hallo @Alexandra2

Zitat von Alexandra2:
Über Selbstliebe habe ich nie nachgedacht.

Diese Aussage u. Feststellung kenne ich zu gut u. habe sie schon oft gehört u. wurde mir im Forum
auch schon oft so geschrieben.
Kenne auch die Vorbehalte u. die Skepsis - Selbstliebe, geht das überhaupt u. mehr ?
Oft wird Selbstliebe auch mit Egoismus verwechselt, was damit nun so überhaupt nichts zutun hat
-------
Zitat von Alexandra2:
Es ging immer ums Kämpfen, Angriffe gegen mich abwehren und vor allem: weitermachen! Aufstehen und weitermachen, auch wenn ich nicht weiß, wofür und wie lange die Kraft dafür reicht.

Kann Dich da verstehen u. genau dann, wenn man in einer solch schwierigen Phase sich befindet,
dann ist die Selbstliebe so wirksam !
Es ist hilfreich, gerade dann sich annehmen zu können, seine Kämpfe akzeptieren u.
doch zu wissen, ich bin gut so , wie ich bin, auch wenn ich angegriffen werde.
Aufstehen-Weitermachen - Krone richten, ein bekannter Spruch, ist für mich dann nur möglich, wenn ich
in der Selbstliebe bin, denn nur dann kann es auch weitergehen, in der Hoffnung, das es besser werden kann.

Ich weiß, dass solche Situationen reine Energieräuber sind u. es zu den Gedanken kommt, reichen die Kräfte
noch dafür aus ?
Selbstliebe kann ein Energieresovior sein u. lässt einem dann auch anders auf seinen Kräftehaushalt schauen.
Achtsamkeit, auch ein sehr wichtigres Thema für mich, darin verbirgt sich auch die Selbstliebe !
Wenn ich achtsam mit mir bin u. bleibe, mich im Fokus behalte, dann bin ich schon ganz in der Selbstliebe !
-----
Zitat von Alexandra2:
Ich mag mich inzwischen und komme gut mit mir zurecht: ist das Liebe?

Ich würde Dir darauf antworten, ein klares Ja !
--
Zitat von Alexandra2:
Diese Frage ist unerheblich,

Finde ich so gar nicht, sondern finde sie sehr wichtig !
- -
--------------------
Zitat von Alexandra2:
aber die Selbstakzeptanz ist wichtig,

Stimmt, da gebe ich Dir absout recht
Nur aus meiner Erfahrung funktioniert Selbstakzeptanz, ohne Selbstliebe nicht.
Du brauchst, meiner Überzeugung nach die Selbstliebe, um Selbstakzeptanz erst entwickeln zu können.
------------
Zitat von Alexandra2:
Gut so, daß es keine Selbstoptimierung gibt

Selbstoptimierung gehört für mich zum Ego !
Das Ego kann zum Tyrannen werden u. wie wir bei C.G. Jung erfahren können, dass alles was wir nicht akzeptieren können,
kann dann zum Schatten werden.
Auch ein interessantes u. spannendes Thema bei C.G. Jung !
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Selbstliebe finde ich gar nicht so schwierig, denn es ist die Fähigkeit seine Stärken u. Schwächen annehmen zu können
u. seine Persönlichkeit wertzuschätzen.
Wir sind mit uns 365 Tage - 24 h zusammen u. warum sollten wir uns dann nicht auch lieben können
Macht es denn einen Sinn, sich selbst der größte Feind u. Kritiker zu sein - ich meine

LG Jedi

28.08.2022 11:46 • #383


Alexandra2
Lieber @Jedi ,
vielen Dank für Deine Gedanken und Dein Mitgefühl.
Zitat von Jedi:
Kenne auch die Vorbehalte u. die Skepsis - Selbstliebe, geht das überhaupt u. mehr ?


Die Selbstakzeptanz ist möglicherweise schon ein Ausdruck der Liebe. Sich trotz der Angriffe von außen selbst verstehen (lernen), Gefühle zuordnen können, um das innere Mosaik zu einem Bild/ Selbstbild zusammen zusetzen. Ohne die einzelnen Mosaiksteinchen als Ganzes sehen zu können, bliebe ein inneres Chaos. Eben dieser verwirrte Zustand, wer bin ich und warum fällt es mir so schwer, ein Fundament zu finden. Unter diesen Voraussetzungen kann ich mich mit der Frage nach Selbstliebe überhaupt nicht beschäftigen! Im Gegenteil die Suche nach der Antwort, ob ich mich liebe schmerzt sehr und erscheint absurd. Wenn Du ausgehungert nach Liebe gesucht und sie täglich schmerzlich vermisst hast, muss die Frage verdrängt werden. Weil es auf sie keine Antwort gab.

Zitat von Jedi:
Ich würde Dir darauf antworten, ein klares Ja !
OK. Wenn Du das so siehst, bin ich der Liebe auf der Spur

Zitat von Jedi:
Selbstliebe finde ich gar nicht so schwierig, denn es ist die Fähigkeit seine Stärken u. Schwächen annehmen zu können
u. seine Persönlichkeit wertzuschätzen.
.
Wenn das so ist, mache ich das ja schon. Im Grunde ich jeder hier mit der Selbstliebe beschäftigt. Das was den Menschen niederdrückt, ihn verzweifeln lässt, ist der Mangel an Liebe. In der Therapie erforscht man sich selbst, um sich neu und anders aufzustellen. Damit das Leid ein Ende nimmt. Und der Schlüssel dazu ist, sich selbst so nehmen zu lernen.

Zitat von Jedi:
Macht es denn einen Sinn, sich selbst der größte Feind u. Kritiker zu sein - ich meine

Das sehe ich genauso wie Du. Es ist schwer, den inneren Kritiker als solchen zu entlarven und festzustellen, wie man ihn in Schach halten kann.

Ein weiteres Wort, das mich ratlos macht und bltizschnell meine Nackenhaare aufstellen lässt, ist die Achtsamkeit. Ich hasse dieses Wort, Höchststrafe für jemanden mit A D S oder A D H S. Achtsamkeit ist nur möglich nach Tiefenentspannung, bevor die Reize einen wieder eingeholt haben. Das ist praktisch nie. Das versuche ich gerade, entspannt (!) hinzunehmen (!), und wird wohl noch lange dauern... A D S ist der (leider )Schrittmacher in meinem Leben

Zitat von Jedi:
Ich weiß, dass solche Situationen reine Energieräuber sind u. es zu den Gedanken kommt, reichen die Kräfte
noch dafür aus ?

Im Grunde haben sie nie dafür ausgereicht, die ganze Kraft ging für das Abwehren der Angriffe und irgendwie im Leben zurecht zu kommen, drauf. Vielleicht ist deshalb das Wort Selbstliebe das unerreichbare Licht am Ende des Tunnels, wie die Möhre, die dem Pferd vor die Nase gebunden wird, etwas Unerreichbares und schmerzvoll. Das ist GOTTSEIDANK Vergangenheit. Da kann ich nach viel Therapie inzwischen sagen. Damit bin ich zufrieden.
Aus Mosaiksteinchen lassen sich hübsche Bilder formen, das Selbstbild wächst mit der Auseinandersetzung und ist immer nur eine Momentaufnahme.
Liebe Grüße Alexandra

28.08.2022 14:23 • x 1 #384


Wuslchen
Zitat von Alexandra2:
Ein weiteres Wort, das mich ratlos macht und bltizschnell meine Nackenhaare aufstellen lässt, ist die Achtsamkeit. Ich hasse dieses Wort, Höchststrafe für jemanden mit A D S oder A D H S. Achtsamkeit ist nur möglich nach Tiefenentspannung, bevor die Reize einen wieder eingeholt haben. Das ist praktisch nie.

Mein spontaner Gedanke dazu war: kann man denn nicht auch achtsam die ganze Überreizung wahrnehmen? Achtsamkeit hat für mich nicht die zwingende Voraussetzung total tiefenentspannt zu sein. Ein bisschen treffender finde ich da den Ausdruck Bewusstheit. Es geht ja - so sehe ich das zumindest - vor allem darum im Hier und Jetzt zu sein und dabei in Bezug auf die Selbstliebe sich selbst, aber auch ganz allgemein, erst einmal nicht zu beurteilen.
Die Überreizung wird von dir gerade sehr negativ dargestellt und ich will auf keinen Fall sagen, dass sie nicht unfassbar anstrengend ist; gleichzeitig ist sie aber ein Teil von dir, den es auch anzuerkennen gilt. Und bewusst wahrzunehmen, dass die Gedanken gerade alles machen, nur nicht sich zu fokussieren, und dies nicht zu bewerten, ist doch auch eine Form der Achtsamkeit.
Nur meine Gedanken dazu.

28.08.2022 14:59 • x 1 #385


Alexandra2
Liebes @Wuslchen,
Ich kenne keinen A D S ler, der die Reize achtsam wahrnimmt. Es ist eher so, als treiben Dich alle inneren und äußeren Reize an und binden Enerhie Je größer die Anspannung, umso schlimmer und schwieriger wird es, bei dem zu bleiben, was man gerade machen möchte. Die dauernden Ablenkungen fern zu halten, kostet unglaublich viel Kraft. Jedenfalls ist das bei mir so. Und ja, es stimmt, daß mich das sehr negativ prägt. Ich weiß nicht, ob es überhaupt möglich ist, das alles wertfrei wahrzunehmen. Das ist ein interessanter Punkt.... Bislang bin ich nur genervt von Reizen

28.08.2022 15:22 • x 1 #386


Trinidat
Hm, Selbstliebe...Ich weiß nicht, ob ich Liebe für mich fühle. Es ist eher das Bewusstsein und das Fühlen meines inneren Kerns, der nicht beschädigt ist, der nie beschädigt werden konnte durch Angriffe von Außen, vom nicht gesehen und geliebt werden, der Abwertung und der ganzen sch.Kindheit.
Ich BIN das alles NICHT. Ich bin mein tiefes inneres Selbst, das schon immer da war, aber mir erst jetzt so richtig bewusst ist.

28.08.2022 18:00 • x 2 #387


Jedi
Zitat von Alexandra2:
Das was den Menschen niederdrückt, ihn verzweifeln lässt, ist der Mangel an Liebe.

Meinst Du damit die Liebe von außen ?
Natürlich ist mir die Liebe von außen auch wichtig u. wünsche sie mir, doch ich habe auch lernen können,
mir selbst die nötige Liebe zugeben u. das hat mich unabhängiger von äußerer Liebe gemacht.
----
Zitat von Alexandra2:
die Suche nach der Antwort, ob ich mich liebe schmerzt sehr und erscheint absurd.

Ich habe dden Eindruck, dass Du Dich schon längst liebst.
Wie Du hier schreibst, Dich hier mit Deinem Thema auseinandersetzt, Dich hier austauscht, hat auch was mit
Selbstliebe zutun.
Ich glaube, dass das Woert, Selbstliebe, irgendwie flasche Erwartungen hervorruft, was zu einem Missverständnis
über die Liebe zu sich selbst führen kann.
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Zitat von Alexandra2:
Wenn Du ausgehungert nach Liebe gesucht und sie täglich schmerzlich vermisst hast, muss die Frage verdrängt werden.

Also. dazu habe ich hier im Forum auch schon geschrieben, in meiner Prägungsphase habe ich Gewalt u. Vernachlässigung
erlebt. Liebe u. ein Urvertrauen, gleich Fehllanzeige.
Deshalb bin ich froh, auf die Achtsamkeit gestoßen zu sein !
------
Zitat von Alexandra2:
Ein weiteres Wort, das mich ratlos macht und bltizschnell meine Nackenhaare aufstellen lässt, ist die Achtsamkeit.

Da musste ich schmunzeln, weil auch diese Aussage mir schon öfters begegnet ist.
Wird, wie die Selbstliebe auch oft falsch Interpretiert.
Achtsamkeit bedeutet nicht, auf einem Meditationskissen zu sitzen u. stundenlang irgendwelche Mantras
zu sinnieren.
------------------------------
Zitat von Alexandra2:
Ich hasse dieses Wort, Höchststrafe für jemanden mit A D S oder A D H S.

Das mag so sein u. dazu kann ich nichts sagen, da ich mich A D S oder A D H S nicht auskenne !
In diesem Bezug darrauf, schreibe ich auch nichts zum Thema , Achtsamkeit.
----------
Zitat von Alexandra2:
Achtsamkeit ist nur möglich nach Tiefenentspannung, bevor die Reize einen wieder eingeholt haben.

Also zu A D S od. A D H S kann ich nichts sagen, aber Achtsamkeit beginnt schon beim Aufwachen u.
geht über bei der Körperpflege u. bei allen Tätigkeiten des Alltags.
Deshalb hatte ich hier im Forum einen Thread eingestellt, zum Thema , Achtsamkeit im Alltag integrieren.
Hier glaube ich auch, dass im Allgemeinen, die Achtsamkeit auch wieder Fehlinterpretiert wird.
(nicht bezogen auf A D S/ A D H S) !
---------------------------------------------------
Zitat von Alexandra2:
In der Therapie erforscht man sich selbst, um sich neu und anders aufzustellen. Damit das Leid ein Ende nimmt. Und der Schlüssel dazu ist, sich selbst so nehmen zu lernen.

Das stimmt u. die Selbstliebe kann zu einem Schlüssel werden !
-------
Zitat von Alexandra2:
Vielleicht ist deshalb das Wort Selbstliebe das unerreichbare Licht am Ende des Tunnels, wie die Möhre, die dem Pferd vor die Nase gebunden wird,

Selbstliebe ist nicht unerreichbar.
Ich bin überzeugt u. das ist meine Erfahrung aus vielen Gesprächen, um das Thema Selbstliebe,
dass viele Menschen täglich schon die Selbstliebe praktizieren, ohne dabei dies als Selbstliebe so zu benennen.
Mir war in Gesprächen um das Thema Selbstliebe u. Achtsamkeit, dass da zu Groß gedacht wurde u. so das Gefühl
entstand, dass beides unerreichbar wäre.

28.08.2022 19:34 • #388


Jedi
Zitat von Wuslchen:
Ein bisschen treffender finde ich da den Ausdruck Bewusstheit. Es geht ja - so sehe ich das zumindest - vor allem darum im Hier und Jetzt zu sein und dabei in Bezug auf die Selbstliebe sich selbst, aber auch ganz allgemein, erst einmal nicht zu beurteilen.

Würde da @Wuslchen zustimmen, Achtsamkeit ist Aufmerksamkeit od. Bewusstheit, ohne zu beurteilen u.
zu bewerten.
In der Selbstliebe sollen uns annehmen, mit all unseren Facetten wie wir sind u. auch darauf zu verzichten,
uns ständig dabei zu beurteilen u. zu bewerten.
Das ruft doch meist unsere inneren Instanzen auf den Plan, (der innere Kritiker u. Antreiber, so wie den Vermeider u.
noch andere), über die ich in einem Thread auch schon berichtet habe.

28.08.2022 19:41 • x 1 #389


A


Hallo Jedi,

x 4#15


Wuslchen
Zitat von Jedi:
In der Selbstliebe sollen uns annehmen, mit all unseren Facetten wie wir sind u. auch darauf zu verzichten,
uns ständig dabei zu beurteilen u. zu bewerten.

Ich glaube viele haben ein riesiges Problem mit diesem Wort Liebe. Ich hatte das zumindest extrem. Und die Aussage mich selbst mit allen Facetten anzunehmen ohne zu bewerten - ja schön, aber genau das ist ja das Problem, eben dass wir bewerten und es nicht schaffen uns wertfrei anzunehmen. Weil wir es genau so vermittelt bekommen haben, uns hat nie jemand gezeigt wie das geht.
Mir hat es total geholfen als ich mal gehört habe, es geht nicht darum mich von heute auf morgen mega zu lieben, sondern um einen Waffenstillstand mit mir selber. Das war für mich eine wichtige Aussage, ein absolut nötiger Zwischenschritt. Ein Waffenstillstand klang für mich damals gut. Meinen Feind liebe ich auch nicht und viele von uns sind eben im Krieg mit sich selber. Einen Zustand zu finden, in dem ich mich nicht ständig selbst bekämpfen will, klang für mich damals zumindest im Bereich des Möglichen und hat so ganz viel Druck rausgenommen.

28.08.2022 19:50 • x 3 #390

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