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Selbstverletzendes Verhalten mit 54?

Betse66
Eben deswegen versuche ich morgen jemanden zu erreichen. Ich muss wissen, wie ich richtig reagiere. Ich weiß absolut nicht mehr, wann ich mich wie äußern kann.

Ich hoffe, ich kann schlafen. Vorletzte Nacht ging ja gar nichts. Ich will nicht auch noch riskieren, eingewiesen zu werden.
Oje, bin ganz schön im Eimer.

Ich melde mich wieder. LG

24.06.2020 20:38 • x 2 #31


Betse66
Einen wunderschönen guten Morgen euch allen!
Es ist 3:27 Uhr und ich bin seit 2:00 Uhr munter (?). Der Rucksack ist gepackt. Ich werde dann wohl in einer halben Stunde zum Sport fahren (besser Muskelkater als die andere Variante). Käffchen steht schon da. Ich finde einfach nicht den Schalter, der den Kopfkreisel ausschaltet.

Na gut, ich hoffe, die meisten von euch haben noch eine erholsame Nacht.
LG

25.06.2020 02:33 • #32


A


Hallo Betse66,

Selbstverletzendes Verhalten mit 54?

x 3#3


Kate
Liebe Betse,

Deinen Kampfgeist für Sport hätte ich gern, oder zumindest ein Stück davon
LG

25.06.2020 05:35 • x 1 #33


Betse66
Liebe Kate,

da ich weiß, dass mein sogenannter Kampfgeist für Sport jetzt tendenziell zur Selbstverletzung wird, würde ich dir liebend gern ein paar Sporteinheiten abgeben.
Ich habe früher im Kindes-/Jugend- und Studienalter schon gern Sport gemacht. Dann war keine Zeit mehr. Arbeit, Kinder, Familie und, und, und. Erst vor 4 Jahren, eigentlich wegen meinem Partner, bin ich über einen Urlaub wieder dazu gekommen. Ernährung hatte ich schon umgestellt, weil ich 2011/12 Magen-/Darmprobleme bekam. Ich weiß jetzt, dass das auch psychosomatisch war. Mein jüngster Sohn begann damals seine Ausbildung zum Schiffsmechaniker und war dann oft wochen- bzw. monatelang irgendwo in der Welt unterwegs. Dazu kamen noch gesundheitliche Sorgen wegen meines Partners (bekam Ende 2010 Epilepsie aus dem Nichts heraus). Durch die Medikamente nahm er immer mehr zu. Sport war für ihn bis dato tabu. Vielleicht wollte er mir einen Gefallen tun und so hat er 7 Tage in einem Hotel gebucht mit Ernährungs- und Sportprogramm. Wir waren eine lustige kleine Truppe, die den restlichen Hotelbetrieb schnell in Verlegenheit bringen konnte. Ja und die 2,3 oder 4 kg, die das Hotel bei unserer Abfahrt von uns zurück behielt, war dann die Motivation weiter zu machen. Beginn: Nordic Walking (wäre vorher undenkbar gewesen und sorgte bei meinem Partner immer für blöde Kommentare). Seit 2018 bin ich meinem großen Sohn zuliebe mit ins Fitnessstudio gegangen, wo ich heute noch bin. Ja und so kam es, dass ich in der Regel 3 bis 4 Sporteinheiten (Nordic Walking/Wandern und Fitnessstudio) in meinen Wochenplan eingebaut habe. Mit meiner neuen Arbeit ab 11/2019 war an regelmäßigen Sport nicht mehr zu denken. Ich war abends /Wochenende einfach nur fertig. Allerdings merkte ich, dass es mir sehr fehlt und hatte schon ein schlechtes Gewissen. Das mit dem gesund ernähren, war ebensfalls nicht machbar.

Mit den Medikamenten vom Neurologen kam dann die Angst vor dem Zunehmen. Vorher regulierte sich das Gewicht oft selbst, weil ich wieder häufig Durchfall bekam. In der großen Coronaphase gab es für mich nur die Chance - ab in den Wald und laufen. Jetzt, seit Anfang Juni geht wieder Fitnessstudio. Und mein neues (gebrauchtes) Fahrrad will auch gefahren werden. Nur so halte ich meine Angst vor dem Zunehmen im Zaum und schaffe es, mich hin und wieder abzulenken. Zu Hause würde ich mein Sofa durchsitzen oder das Bett nicht verlassen. Davor habe ich so schlimme Angst.

Nur leider hat selbst der Sport nicht mehr die entscheidende Wirkung. Ich muss unbedingt, dass mit den offenen Verletzungen stoppen. Seit ich gestern abend den Brief von der Firma bekommen habe, bin ich diesbezüglich echt panisch. Das Lesen und Schreiben hier auf unseren Seiten hält mich gerade gut ab. Heute abend darf ich zu meinem Neurologen kommen. Die Psychologin konnte ich nur auf dem AB erreichen. Ich hoffe, mein Neurologe reagiert heute angemessen, wenn ich ihm mein Verletzungsproblem schildere. Ich weiß nicht, wie viel er davon mitbekommen hat, da es ja erst sein Anfang Juni nach außen tritt.

Ok, ich brauche erst mal eine Pause, werde mich noch mal hinlegen. Die letzte Nacht war auch nicht gerade so mit Schlaf gesegnet.

LG

25.06.2020 11:29 • x 2 #34


Betse66
Mir hängt noch immer das Gespräch mit meinem Neurologen an. Das hätte ich mir am Donnerstag so was von sparen können. Was ich denn von ihm erwarte? Die Firma hat geschrieben und will sich mit mir unterhalten. Ich sei halt krank. Die Firma könne ihn ja anrufen, dann würde er es bestätigen. Die Art und Weise, wie das bei mir ankam ...?! Ich habe nur noch bruchstückhafte Erwiderungen von mir gegeben, die Beine fingen wieder an zu zittern. Mein Versuch, ihm mitzuteilen, dass ich in den letzten Wochen mir immer wieder weh tue, hat er komplett ignoriert. Ich bin raus und wusste echt nicht mehr, ob das ein schlechter Traum gewesen ist oder was sonst. Wie ich unversehrt nach Hause gekommen bin, ist mir ein Rätsel. Ich war so wütend. Wütend auf mich, weil ich wie ein Häufchen Unglück, völlig verunsichert, mir getraut habe, einen Arzt zu belästigen.

Oh je, ich hatte so viel mit Menschen zu tun. Ich konnte Reden halten vor großem Publikum, ich konnte aus dem Stehgreif kontern, ich konnte unvorbereitet reagieren... Wo bin ICH nur?
Fazit: Ich habe es dann nach Stunden des Abreagierens (!) geschafft, meinem Chef ein Mail zu schicken (mein Partner hat sich´s durchgelesen und sein OK gegeben). Die Antwort kam am Freitagmittag. Verständnisvoll und mit dem Hinweis, dass mir keiner Druck macht. Außerdem soll ich bestimmen, ob und wann ein persönliches Gespräch stattfindet. Durchweg positiv! Ich habe die Sätze gar nicht richtig erfassen können. Warum ich krank geschrieben bin, weiß mein AG nicht .... ich denke, dass es aber mittlerweile klar ist.

Ich komme mir so dumm vor. Meine Freundin und mein Partner haben beide den ersten Brief meines AG´s gelesen und haben mich bestärkt beim Arzt bzw. Psychologen um Hilfe zu bitten. Und dann passiert so was, mit einem Ausgang den keiner vorhergesehen hat. Eigentlich frage ich mich, warum die Firma an mir festhält. Ende April war die Probezeit rum. Da war ich bereits im Krankengeld. Warum habe ich solch eine Panik, was die Arbeit angeht?

Am Dienstag hoffe ich, dass ich bei der übrig gebliebenen Psychologin in die Therapie einsteigen darf.

So nun wünsche ich euch allen einen guten Restsonntag.
Seid lieb gegrüßt
Betse

28.06.2020 10:41 • x 2 #35


Betse66
Nun ist mein Psychologentermin bei Nr. 2 vorbei. Ich habe etwas geschlafen und bin vielleicht wieder ein bisschen Frau meiner Sinne.
Daran zweifel ich in letzter Zeit und auch jetzt.
Sie hat mich sofort auf meine AB-Nachricht vergangenen Donnerstag angesprochen. Da sie Do und Fr nicht vor Ort ist, hat sie erst gestern davon mitbekommen. Naja unser Termin ist ja nun schon heute.
Dann kam sofort die Reaktion auf meine Arme. Verdecken war bei der Wärme nicht mögich und auch nicht meine Absicht. Ich wusste, dass ich mit ihr drüber reden muss.
Ich, zitternd, übermütet, am Zettel festhaltend, habe mich bestens empfohlen.
Kurz: Sie bat mich freundlich, aber bestimmt darum, mich im Krankenhaus selbst zu melden. Sie denkt, dass die Medikamentation dringend überdacht werden muss und ich eine Auszeit von meinen Ängsten, des Gesehenswerdens, des Zuviels an Sport, des Kontrolleverlierens beim Wehtun, des Verantwortungsdrucks bzgl. meiner Eltern brauche. Oh, ich habe eine Sch.-Angst.
Ich habe einen Tag ausgehandelt. Morgen kann ich den Begleitbrief abholen. Donnerstag soll ich im Krankenhaus um Einlass bitten. Bis dahin kann ich noch regeln, was ich für notwenig erachte.

Ich warte nun, dass mein großer Sohn hoffentlich nach der Arbeit gleich zu mir kommt, auf ein Feierabend-Käffchen. Habe schon begonnen, Sachen bereit zu legen. Im Internet steht, dass auf Grund von Corona wieder verstärkte Vorsichtsmaßnahmen, wie Besuchsverbot angesagt ist. .... ich will nicht dort hin.

30.06.2020 13:29 • x 2 #36


Betse66
Kurze Nachricht aus dem Krankenhaus: Ich hab es doch getan ... und bin nach 2 neuen Aussetzern froh, hier aufgefangen worden zu sein.

Ich wünsche euch allen ein schönes sonniges Wochenende. Geniesst es.

03.07.2020 15:40 • x 2 #37


F
lieber Betse,


DU ich habe gerade ein wenig deine in deinen Beiträgen gelesen, da ist mir für dich ganz persönlich ein Lied eingefallen.












...und ich möchte es dir so von Herzen wünschen, das DU zum Frieden mit dir selbst kommen darfst.

Das DU zur Ruhe kommen darfst, dein Leben und dich immer wieder mehr annehmen kannst, so wie es ist. DU musst dich niemand mehr beweisen. DU darfst zur Ruhe kommen. Ja Sport und Bewegung ist gut, DU musst aber da keine großen Leistungen vollbringen, so wie es für dich am besten ist.

DU bist und darfst ein Mensch werden, ein Mensch sein. DU darfst so ausgeglichen wie nur möglich leben...und was dir gut tut. DU musst dich dir selbst und anderen Menschen nicht beweisen. Es ist gut, so wie du persönlich bist.

Beginne einmal wieder zu tanzen, lasse dir dein Mensch sein nicht rauben, lache den Problemen ins Gesicht, entscheide dich für dich als Mensch.....................


leise liebe Grüße,

Frederick

03.07.2020 16:15 • x 1 #38


Betse66
Lieber Frederick, jetzt sitze ich hier auf dem Bett und die Tränen kullern. Ihr schafft es, dass ich endlich wieder das Gefühl von weinen können fühlen darf. Auch wenn es noch nicht dieses herzerfüllte Weinen ist, aber ich genieße es trotzdem. Ihr seid mir alle sehr nahe. DANKE.
Lass dich umarmen.

03.07.2020 17:03 • x 1 #39


F
liebe Betse66,

DU weinen tut gut. Du darfst alles aus dir fließen lassen, was dir Angst und Sorgen macht, was dich bedrückt...

DU darfst zu einem guten und entspannten Umgang mit dir selbst kommen. Ja, wenn das immer so einfach wäre.

Ja DU bist einzigartig , einmalig und wertvoll, aber wie jeder Mensch auch begrenzt.

Doch innerhalb deiner Begrenzungen hast du viele Möglichkeiten, deine Lebensbedingungen so zu verändern und wunder-

voll zu gestalten, wie einen einzigartigen schönen Garten.

Sei auch freundlich und gut zu deinem Körper, damit dein Innerstes Lust hat, darin zu wohnen, zu leben........
(Theresa von Avila.)

Denn dein Körper liebe Betse ist ein Wunderwerk. Egal ob wir dünn, schlaksig, zierlich, groß oder klein sind. Aber mit deinem Körper darfst du leben, atmen, handeln, lieben, lachen, weinen, sprechen, kuscheln......oder einfach nur da sein.

Nehme dir jetzt Zeit für deinen Körper, betrachte ihn so, als hättest du ihn noch nie gesehen, staune und sei ganz neu dankbar für deine Hände Ohren, deinen Bauch, deine Füße, deine Hände, staune einmal...und immer wieder.

DU und dein Körper, dein Innerstes gehören zusammen, das macht dich liebe Betse so einzigartig.

Vielleicht gefällt dir auch manches nicht so gut, dann sage dir, JA das bin ich !

Unser Körper verändert sich im Laufe unseres Lebens, auch das gehört zu unserem Leben. Manches können wir nur in Liebe annehmen............


liebe leise Grüße für dich...


Frederick

03.07.2020 17:39 • x 1 #40


Kate
Liebe @betse66, ich wünsche Dir, dass Du ganz viele kraftgebende Dinge aus der Klinik mitnehmen kannst. Viele gute Gespräche führst und es selbst für Dich zu einer - wunderbaren - Zeit der Erholung und des Heilens werden lässt. Genieß die Zeit des sich Fallen lassens und konzentriere Dich nur auf Dich.

LG Kate

04.07.2020 09:28 • x 2 #41


Kate
Liebe @Betse66
wie war/ist der Klinikaufenthalt?
LG Kate

15.08.2020 07:16 • #42


Betse66
Liebe Kate,
sorry, dass ich mich noch nicht zurück gemeldet habe, ich war jedoch ganz oft stiller Genießer des Forums, insbesondere die Musik hat mir sehr geholfen. Ich bin seit Mittwoch (nach 6 Wochen) wieder zu Hause und versuche gerade meinen Alltag wieder selbst zu gestalten. Das zerrt ganz schön.
Ja, ich bin froh, dass ich die Entscheidung für die stationäre Behandlung getroffen habe. Mein SVV ist somit gut abgefangen worden, auch wenn ich noch nicht darüber hinweg bin. Das Anwenden von Skills fällt mir schwer. Und hier zu Hause merke ich, dass ich ganz schnell wieder in alte Muster bzgl. meines Sportverhaltens abtriffte. Momentan erwarte ich den Termin für meine Reha. Die zugeteilte Klinik (Bescheid kam als ich in Krankenhaus bin, Anfang Juli) hat mittlerweile Aufnahmetermine Oktober/November. Heute bekam ich von der DRV eine neue Klinik zugeteilt. Termin weiß ich noch nicht. Einerseits bin ich froh, dass ich die Anfänge meiner Depressionsbehandlung nun weiter fortsetzen kann, andererseits macht mir die Zukunft ganz schön viel Angst. Ich weiß noch immer nicht im Geringsten, wo meine berufliche Zukunft mich hinführt. Außerdem verunsichert mich der Persönlichkeitstest, der zwar Borderline nicht bestätigt, aber in diese Richtung Akzente setzt.
Ich habe noch einige offene Themen, die ich einfach nicht kommunizieren kann. Mir fällt es ungemein schwer, mich verständlich auszudrücken und so reichten die wenigen Psychologengespräche in der Klinik nicht aus, mich zu knacken. Hoffentlich schaffe ich das mit meiner ambulanten Psychologin und in der Reha.
Oh, die Sonne kommt gerade raus. Ich mache mal eine Pause und schau mal, ob mein Fahrrad Lust auf mich hat.
Liebe Grüße
Bettina

15.08.2020 15:29 • x 3 #43


A


Hallo Betse66,

x 4#14


Kate
Liebe Betse,
es scheint mir fast, es geht voran. Wenn auch langsam und bergauf aber vorwärts.
Zitat:
Außerdem verunsichert mich der Persönlichkeitstest, der zwar Borderline nicht bestätigt, aber in diese Richtung Akzente setzt.
Ich habe noch einige offene Themen, die ich einfach nicht kommunizieren kann.

Lass Dich dadurch möglichst nicht verunsichern. Ich habe manchmal die Vermutung die finden bei jedem was. Und eine Richtung und eine Tendenz heißt noch gar nichts. Im Grunde kennst Du Deine Probleme und weißt, woran Du arbeiten müsstest. Daran wird eine Diagnose nichts ändern. Mir wurde jahrelang gesagt ich wäre autistisch weil auch alles darauf hinwies.

Ich hatte so viele Diagnosen, bis letztendlich durch mehrere Psychologen, Therapeuten und eine Klinik DIS diagnostiziert wurde. Plötzlich erklärt sich so viel. Plötzlich erklärt sich mein Inneres mir. Und jetzt wissen wir was zu tun ist.

Deine Therapeutin wird Dich unterstützen und die Reha wird Dir gut tun.

LG Kate

15.08.2020 19:19 • x 4 #44

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