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Selbstverletzendes Verhalten mit 54?

Betse66
Hallo, ich bin die Neue.
Naja, irgendwann ist es soweit, dass man das Gefühl hat, selbst richtig gute Freunde mit den Depri-Gerede zu überfordern und zu nerven. Oder? . Zum Glück hatte ich gestern abend die zündende Idee, im Internet nach einem Gleichgesinnten-Forum zu schnorcheln.

Ich lasse erst mal meine große Geschichte außen vor und möchte mein Problem in den Raum stellen. Ich bin seit Ende Februar 20 krank, irgendwann mit der Diagnose: Somatisierungsstörung/Anpassungsstörung, mittlerweile schwere Depression. Da ich bereits Medikamentenerfahrung bzgl. Depressionen habe, war für mich recht schnell klar, wenn du dich nicht bewegst und aufs Essen achtest, bist du innerhalb kürzester Zeit 10 kg schwerer. Dank Corona gab es nur eine Möglichkeit, ab in den Wald. Obwohl ich Arthrose in den Füßen habe, laufe (wandern/Nordic Walking) ich immer noch weiter, wenn die Füße schmerzen - 8 -12 km 3-4 mal die Woche. Es muss weh tun. Irgendwann kam die Erkenntnis: Jetzt spüre ich meinen Körper! . auch wenn es mir gedanklich keine Erleichterung bringt. Seit Anfang Juni darf ich wieder ins Fitnessstudion. Ist das die Lösung? Kann ich da meine Füße entlasten? Ja, kann ich und ich schaffe es auch meinen Kopfkreisel auszuschalten . aber auch hier gilt: Es muss weh tun, ich muss meinen Körper spüren! Pfingstmontag habe ich mich seit Jahren wieder auf ein Fahrrad gesetzt. Das könnte ja eine Alternative zum Laufen werden. Auf dem Heimweg habe ich dann Bekanntschaft mit dem Straßenbelag gemacht. Naja nicht weiter schlimm . ein paar Abschürfungen.

. und jetzt denke ich, beginnt bei mir eine Phase, die mir Angst macht. Meine Abschürfungen dürfen nicht mehr abheilen. Ich versuche sie am Leben zu erhalten. Grint abmachen bis Blut kommt (ich kann kein Blut sehen!), mit Hornhautschwamm Haut abruppeln. Ich schlage mit dem Kopf an die Türkante, ich schlage mit einem Kosmetikglasbehälter auf genau diese Stelle. Meine rechte Stirn ist bereits verfärbt und diese Verfärbung zieht sich jetzt schon bis zum Wangenknochen.

Momentan habe ich Erstgespräche mit Psychologen. Das mit dem Sport kam bereits zur Sprache. Da kam auch der Hinweis: Vorsicht vor Selbstverletzung. Wegen meiner Gesichtsverfärbung hat mich bis heute keiner angesprochen.

Ja, ich lass das jetzt mal so im Raum stehen. Aus meiner beruflichen Erfahrung weiss ich, dass selbstverletzendes Verhalten das Problem von Jugendlichen ist. . ich bin 54!

Ich hoffe auf ein paar gute Ratschläge, Worte . keine Ahnung, schreibt einfach eure Gedanken dazu. DANKE.
Betse

20.06.2020 09:22 • x 2 #1


E
Hallo Betse,

SVV ist sehr facettenreich und absolut alterunabhängig. Richtig ist, dass das bei Jugendlichen viel häufiger entdeckt wird- diese stehen aber auch viel eher unter Beobachtung ( Schule, Eltern,Erzieher, Ärzte ). Ob dies zu einer realistischen Einschätzung führen kann, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ich selbst habe mich in schlechten Zeiten durch andere körperlich verletzen lassen, habe S. Spielarten dafür genutzt, weil ich selbst die Grenze hin zum kaum aushaltbaren nicht überschreiten konnte.

Derzeit ist es ein Grenzgang zwischen dem was ich genieße und dem, was sich für mich falsch anfühlt. Stoppen kann ich es mittlerweile gut, auch wenn dadurch nicht die vermeintliche Befriedigung einsetzt.


Ich bin davon überzeugt, dass du hier einen guten und sehr erfahrenen Austausch mit den anderen erwarten kannst.

Bis dahin, bestes!

20.06.2020 09:34 • x 2 #2


A


Hallo Betse66,

Selbstverletzendes Verhalten mit 54?

x 3#3


Betse66
Hallo ClaraFall,
danke für die Willkommensnachricht. Bin gespannt, was noch alles kommt. Hauptsache ist, dass ich mich nicht allein fühle.

20.06.2020 09:38 • x 1 #3


Kate
Hallo Betse,

Ich kenne so ein Verhalten auch, und bin 42. Es ist also keine Sache des Alters. Bei mir geht das öfter in die Richtung, sobald jemand nett zu mir ist, ertrage ich das nicht und verletze mich selbst, um den Schmerz zu spüren, der in meinen Augen vollkommen normal ist und zu Beziehungen dazu gehört. Auch ist das bei mir Kein Zwang, sondern ich will es so. Ich wache manchmal morgens auf und habe keine Ahnung wo die Verletzungen am Arm etc. über Nacht hergekommen sind.

Vielleicht magst Du Dich fragen, was Dir das bringt, dass diese Verletzungen nicht heilen dürfen? Ich würde es auf jeden Fall therapeutisch besprechen.

LG Kate

20.06.2020 09:42 • x 2 #4


Betse66
Hallo Kate,

erst mal danke für deine Rückmeldung. Ich habe am Dienstag mein 3. Psychologen-Erstgespräch. Mal sehn, wie diese Therapeutin mich anspricht. Ich habe mir schon vorgenommen, das Thema gleich anzusprechen. Es belastet mich sehr, weil ich nicht weiß, wie weit ich gehe. Dazu kommt, dass ich seit geraumer Zeit Aggressionen zu Personen verspüre, die ich so nicht nach außen bringen darf. Ich vermute, dass das beides miteinander zu tun hat.

LG Betse

20.06.2020 09:54 • x 1 #5


Kate
Zitat von Betse66:
Dazu kommt, dass ich seit geraumer Zeit Aggressionen zu Personen verspüre, die ich so nicht nach außen bringen darf. Ich vermute, dass das beides miteinander zu tun hat.

Das ist die Krux bei der ganzen Sache. Da man es, verständlicher Weise, nicht nach außen richten kann und wenn ein adäquater Umgang mit den Aggressionen fehlt, sprich sie so umzuwandeln, abzubauen, das man sie im Griff hat, dann richten sich diese Aggressionen früher oder später gegen einen selbst. Das ist wie ein Selbstläufer.

Dieses Verhalten verfestigt sich dann und wird zum normalen Umgang mit Aggressionen.

20.06.2020 10:00 • x 2 #6


Betse66
Bingo! Da weiß ich ja wenigstens, dass meine Vermutungen nicht ganz abwegig sind.

20.06.2020 10:05 • #7


Kate
Die anderen Personen kann man nicht ändern, nur sich selbst und den eigenen Umgang mit solchen Personen. Klingt in der Theorie einfach, in der Umsetzung ist es allerdings wirklich schwer (für mich zumindest).

Versuch es in der Zeit vielleicht mal mit einem Gummi am Handgelenk, und immer wenn Du das Bedürfnis nach SVV verspürst, lässt Du ihn an Dein Handgelenk schnippen. Je nach Intensität verursacht auch dies Schmerzen. Ich hatte zeitweise Handgelenke, als hätte man mich tagelang gefesselt, aber alles besser als tiefe Verletzungen.

20.06.2020 10:14 • x 2 #8


Betse66
Die Idee merke ich mir. Danke. Ich denke, mein Vorteil ist, dass mir bewusst ist, dass ich da etwas tue, was so nicht sein soll.
Ich habe in meiner beruflichen Praxis häufig mit Jugendlichen mit psychischen Problemen zu tun (gehabt). Eigene Mobbingerfahrung und familiäre Probleme (Scheidung, Tourette-Syndrom mit psychischen Begleiterscheinungen meines großen Sohnes) haben mir schon vor Jahren meine psychische Belastungsgrenzen aufgezeigt. Nach meiner psychosomatischen Kur 2005 ging es recht gut und ich konnte durch meine körperlichen Anzeichen beginnende depressive Episoden oft erkennen.
Aber so wie es diesmal abläuft?
Übrigens ich war gerade wieder im Wald, im Schlamm und Gestrüpp. Alles tut weh, aber wie sagt man so schön: Mir gehts gut.
LG

20.06.2020 15:09 • x 1 #9


Irgendeine
Meine Skills sind:
- Kühlpack auf die inneren Handgelenke. Da muss man allerdings aufpassen, dass man sie nicht zu lange drauflässt, sonst gibt es Verbrennungen.
- Eiskalt Duschen.
Muss man sich aber zu überwinden können.
- Einen Igelball aus Metall.
- Rote Linien auf die Arme malen und sich vorstellen, dass das alles bleibende Wunden sind. Der Skill geht nur manchmal.
- Das schon beschriebene Gummiband.
- Ammoniak riechen.
Mein absoluter Notfallskill, wenn gar nichts mehr geht.

Vielleicht hilft dir ja irgendwas davon.

20.06.2020 19:58 • x 2 #10


Kate
Zitat von Betse66:
Ich denke, mein Vorteil ist, dass mir bewusst ist, dass ich da etwas tue, was so nicht sein soll.


Du könntest auch in dem Moment versuchen, Dich zu fragen, warum das jetzt genauso sein muss. Was macht das in dem Moment oder kurz danach mit Dir. Und wenn Du das Gefühl benennen kannst, was es in Dir auslöst (Erleichterung, Aggressionsabbau etc.) was gibt es noch für Möglichkeiten, dieses Gefühl hervorzubringen/ zu erreichen, ohne die Selbstverletzung, zum Beispiel sich ins Auto setzen oder in den Wald gehen und ganz laut schreien. Das ist enorm befreiend und anstrengend.

20.06.2020 20:11 • x 2 #11


Irgendeine
Zitat von Kate+:
zum Beispiel sich ins Auto setzen oder in den Wald gehen und ganz laut schreien.

Und falls man die Möglichkeit grad nichg hat, tut es auch ein Kissen. Da kann man drauf einprügeln, reinschreien und -beißen.
Im Hintergrund (oder über Kopfhörer) Metal in voller Lautstärke. Also bei mir ist es Metal. Kann natürlich auch andere Musik sein.
Ich hoffe, es hört sich jetzt nicht zu bescheuert an, aber es hilft.

20.06.2020 20:17 • x 2 #12


Betse66
Zitat von Kate+:
Vielleicht magst Du Dich fragen, was Dir das bringt, dass diese Verletzungen nicht heilen dürfen?

Ja, Kate, dieser Satz geht mir seit gestern nicht aus dem Kopf. Ich weiß es noch nicht.
1. Wenn es immer wieder weh tut, spüre ich meinen Körper wenigstens physisch.
2. Will ich, dass mich jemand darauf anspricht? Was sage ich dann?
3. Brauche ich diese Äußerlichkeit, damit man mir glaubt, dass ich krank bin?
4. Will ich diese Aufmerksamkeit? Ich will mich doch zurückziehen von diesen ganzen Gerede und Getrasche.

Ich weiß nicht, was das alles mit mir macht. Ich war heute früh 5:30 Uhr schon wieder im Fitnessstudio. 1 1/2 Stunden powern, obwohl ich noch sehr müde war. Um diese Zeit treffe ich immer die gleichen Leute wieder, man grüßt sich trotz früher Stunde freundlich und lächelt. Mehr als 6 oder 7 sind nicht da, meist sogar weniger. Komisch, heute früh empfand ich das als echte Gemeinschaft. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht alleine bin, auch wenn ich es war.

Schreib ich wirr?

Habt einen schönen Sonntagnachmittag, wie auch immer ihr ihn euch gestaltet! LG

21.06.2020 12:03 • x 3 #13


maya60
Hallo Betsee66, ich kenne Selbstverletzendes Verhalten bei mir seit Kindheitszeiten und heute manchmal immer noch - mit 60 Jahren - nur als Haareknibbeln und Nägelkauen, was aber auch mehr oder weniger krass ausfallen kann.

Und ich kenne auch Zeiten, in denen ich heimlich und verdeckt einen Fingernagel oder eine Stelle auf dem Kopf wund hielt und das, sowohl den Schmerz als auch den Anblick, irgendwie als richtig fühlte, sogar mochte.

Sicherlich diente das dem Mich-Fühlen und in all dem überschießenden inneren Negativstress mein Fühlen noch irgendwie kontrollieren zu können.

Dann war ich aber auch immer der Ansicht, dass ich nach außen bringe, wie es innerlich in Wirklichkeit hinter der Fassade aussieht. Wund und verunstaltet nämlich!

Aggressionen in mir konnten den Negativstress natürlich auch überschießen lassen, ebenso wie Glück. Mein Problem ist ja die extreme ADHS-Reizoffenheit und solange ich der nicht genug Stille und Ruhe und Entschleunigung zu bieten hatte, zeigte sie das, agierte sie das außer in Erschöpfungsdepressionen auch in diesen Selbstverletzungen aus.

Auf jeden Fall gehört solch eine Ausprägung der Selbstverletzungen in psychotherapeutischen Dialog.

Liebe Grüße! maya

21.06.2020 12:22 • x 2 #14


Betse66
Vielen Dank maya,

meine Entscheidung, mich auf dieses Forum einzulassen, hat sich jetzt schon gelohnt. Es ist gut zu wissen, dass ich nicht allein mit meinen Gedanken bin. Wie eingangs geschrieben, merke ich, dass ich alle um mich herum überfordere, wenn ich auch nur ein bisschen von meinem Inneren preis gebe. Das will ich nicht mehr, weil es da echt liebenswerte Menschen gibt, die ich für die Zeit danach brauche.
Ich hoffe, dass ich den Termin am Dienstag bei der neuen 3. Psychologin nutzen kann, um diese Problem zu thematisieren. Mir ist soweit klar, dass ein Teil meiner Aggression sich auf meinen Vater (84) bezieht. Ich brauche hier echt eine Lösung, denn ich liebe meine Eltern und wie viel Zeit mir mit ihnen bleibt, steht in den Sternen.
Sorry, ich brauche eine Pause.

21.06.2020 13:40 • x 2 #15


Dani82a
Hallo Betse,

bei mir zeigt sich der SVV, indem ich - ich ganz heftigen Situationen - anfange mir die kleinsten Hubbel im Gesicht, am Hals und am Dekolleté aufzukratzen. Und je länger meine Anspannung anhält, desto öfter kratze ich die kleinen Wunden wieder auf. Sehe furchtbar aus, aber irgendwie hat es eine Art befreiendes Gefühl.

Bei meinem Facharzt wurde das nicht als SVV gewertet - zumindest hat man es mir nicht so gesagt.
Meine Therapeutin hingegen hat es direkt erkannt.

Mir hilft in solchen Situationen nicht wirklich was. Ich versuche das auszuhalten alles und dann hört es irgendwann auf. Die Wunden verheilen, die Narben verblassen (wenn ich Glück habe).

22.06.2020 15:36 • x 5 #16


Betse66
Hallo Dani,

es stimmt, Pickel oder andere kleine Hautunebenheiten haben es mir auch oft angetan. Da ich davon momentan, zum Glück verschont bin, kann ich das nicht so beurteilen wie ich in der jetzigen Depriphase damit umgehe. Bevor ich deine Antwort gelesen habe, bin ich über das Thema Das Gefühl, an der Depression festhalten zu wollen gestolpert. Ich glaube, das ergibt bei mir einen Zusammenhang. Ich habe morgen das nächste Erstgespräch bei der 3. Psychologin. Da werde ich hoffentlich die Problematik ansprechen können. Ich will nicht, dass ich da noch mehr reinrutsche.
Ich melde mich wieder.
Versucht den Sommerabend zu genießen!

22.06.2020 16:02 • x 2 #17


maya60
Danke und Dito

22.06.2020 16:48 • x 2 #18


Betse66
Wenn ich Normalo bin, würde ich jetzt schreiben: Hey ihr alle, ich wünsche euch einen wunderschönen, sonnigen guten Morgen!
Ich weiß nicht, ob jemand von euch das jetzt verstehen oder überhaupt lesen würde?

Ok, ich komme zu mir zurück. Ich habe wieder mal durchgemacht. Unser Chatportal und die Mediatheken im Internet (ich habe kein Fernsehgerät) haben mich gut durch die Nacht begleitet. Trotz Tabletten, der Schlaf kam nicht. 4:30 Uhr bin ich dann mit dem Rad ins Fitnessstudio gefahren. Ich weiß ja, dass ich dort bekannte Gesichter treffe und so war es auch. Ich habe mein Programm runtergespult und war vor einer halben Stunde wieder in meinen vier Wänden. Gerade noch zeitig genug, dass mir kein/e Arbeitskollege/in begegnen konnte. Meine Eltern hatten zum Glück auch noch die Jalousinen unten (besorgte Gesichter, neugierige Fragen machen mich mittlerweile aggressiv - ich werde sie aber nicht mehr ändern können mit 84). Frisch geduscht, kräftiges Käffchen - ich muss jetzt die Zeit bis zu meinem Psychologentermin irgendwie überbrücken. Mein rechter Unterarm blüht im schönsten Rot. Im Fitnessstudio lief auf einmal das Blut als ich mich aufgestützt hatte. Mitleidige Blicke. Wenn die wüssten?
Ehrlich, ich habe Angst vor dem heutigen Termin. Werden mir wieder die Beine, wie bei den letzten Terminen zittern? Die beiden anderen Psychologinnen sind recht gut mit dieser Situation umgegangen und haben mich mit guten Fragen unterstützt. Leider wird die erste (bei der ich zwei Gespräche hatte) mir nicht erhalten bleiben - sie darf Mutti werden. Die zweite hat das mit den Selbstverletzungen in den Raum gestellt als ich von meinen Sportambitionen berichtete. Mal sehn, was mich heute erwartet. Ich brauche bald eine feste Psychologin, die mir hilft, meine Arbeitssituation als dringlichstes Thema anzugehen.

Es ist noch früh am Morgen. Ich glaube, außer mir will das jetzt gar keiner wissen. ;( Ich musste es nur einfach los werden.
Ich wünsche euch einen Tag, der euch innere Ruhe beschert.
Bis bald.

23.06.2020 06:21 • x 4 #19


E
Also.. Ich glaube , jeder versteht den Gruß zum sonnigen und wunderschönen Tag. Wir leben hier ja unser Leben ( ausser Menschen in absoluten Akutphasen ) ja genauso normal wie jeder Mensch.

Wir sind ja nicht unnormal

Dir wünsche ich einen guten Termin.

23.06.2020 06:25 • x 3 #20


Betse66
Oh, das war so nicht gemeint. Bin ganz schön auf mich fixiert. Sorry.
Ich hoffe, ihr habt die Muße, heute dieses Sonnenwetter zu genießen.

23.06.2020 06:49 • x 2 #21


E
Keine Sorge. Ich musste nur so schmunzeln, da bot sich es einfach an.

Ich hab jetzt Betten und anderen Haushaltskram hinter mir, jetzt bring ich den Kleinen in die Kita, stürze mich ins Einkaufen und versuche dann mal den großen wach zu bekommen

Bei dem Wetter ist dann Rad- und Gartenzeit.

Arbeiten darf ich nur Donnerstag nochmal..

23.06.2020 06:58 • x 2 #22


Betse66
Na dann frohes Schaffen und gute Erholung danach. Liebe Grüße!

23.06.2020 07:04 • #23


Anima
Ich hänge mich jetzt auch an: Bei mir hat es erst dieses Jahr mit SVV angefangen (bin 52), ganz intensiv in stressigen Situationen.
Erst jetzt, wo ich andere körperliche Schmerzen habe, ist das Bedürfnis, mir selbst Schmerzen zuzufügen, erst einmal weg - okay, bis auf das schon fast exzessive Fahren auf dem Hometrainer bis die Muskeln schmerzen.

Du schreibst von Deinem Vater - ich bin meinen Eltern gegenüber sehr aggressiv und ich bin für beide die pflegende Angehörige.
So etwas darf nicht passieren, also bin ich mir selbst gegenüber aggressiv geworden.
Leider habe ich bis dato noch keinen Therapeuten gefunden, das Schreiben im Forum hat mir bisher sehr geholfen.

Viel Erfolg beim heutigen Termin.

23.06.2020 11:08 • x 1 #24


Betse66
Ich glaube, jetzt kann ich meine Gedanken aufschreiben. Es war ein äußerst anstrengender Tag: nicht geschlafen, aus Frust/Anspannung/Angst oder ich weiß es nicht, war ich bereits 5 Uhr im Fitnessstudio. Mit genügend Kaffee im Blut habe ich mich dann sehr zeitig zu Fuß auf den Weg zur 3. Psychologin gemacht. Das Auto oder Fahrrad habe ich mir nicht mehr getraut zu nehmen, denn die Nacht zollte mir Tribut. Straßenbahn fahren - die einfachste, bequemste und sicherste Variante? Irgendwas hielt mich davon ab. Die Frage konnte ich der Psychologin auch nicht beantworten.
Es folgte ein gutes Gespräch (so sehe ich es jetzt) .... ich zitterte wieder wie blöd, mein Mund fühlte sich an, als hätte ich die schlaflose Nacht mit Alk. zugebracht, ich hatte echt Probleme, vernünftige Sätze zu formulieren. Die Aussage, warum ich mir eine 3. Psychologin antue, hat mich wohl komplett durcheinander gebracht. Sehr schnell war klar, dass ich die 2. Psychologin weiterhin in Anspruch nehmen werde. Dort wäre Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie gebündelt, wenn notwendig. Ich denke, dass sie selbst auch wirklich ausgebucht ist. Na egal. Dass sie eine gute Psychologin ist, zeigte, dass sie recht schnell meine Verwundungen sah und hinterfragte. Sie nahm sich echt eine volle Stunde Zeit. Sie sieht meine letzten Selbstverletzungen als puren Ausdruck meiner enormen Anspannung, vordergründig momentan bezüglich meiner Arbeitssituation. Das passt auch zeitlich .... seit etwa Pfingsten. Als dann noch so ein paar andere Dinge aus mir raus stolperten, kam klar und deutlich: Vergessen Sie jetzt das morgen. Kein Nachdenken über die Arbeit mit allem drum und dran, geschweige denn auch nur ein Gedanke an die Aufnahme einer neuen Stelle (zwei Bewerbungen sind noch im Umlauf) oder die Suche nach neuer Arbeit. STOPP.
OK? Die Ansage saß und untermalte rot die schon geäußerten Vermutungen der beiden anderen Kolleginnen.
Ja, nun habe ich zum Glück in einer Woche bei bewusster 2. Psychologin den zweiten Termin. Da werde ich hoffentlich die Therapie ins Rollen bringen können. Und Nr. 1 darf entspannt sich auf ihr Baby freuen.

Das war nur eine kurze Rückmeldung von meinem Angsttermin. Ich bin echt erledigt.

Ich wünsche euch eine ruhige und entspannte Nacht.
LG Betse

23.06.2020 20:29 • x 2 #25


maya60
nach deinem vollen anstrengenden Tag!

23.06.2020 21:36 • x 1 #26


Dani82a
Liebe Betse,

danke für die Infos zu deinem Termin, gestern.

Zitat von Betse66:
Das Auto oder Fahrrad habe ich mir nicht mehr getraut zu nehmen, denn die Nacht zollte mir Tribut. Straßenbahn fahren - die einfachste, bequemste und sicherste Variante? Irgendwas hielt mich davon ab.


Vielleicht hattest du unterbewusst Angst, dass die jemand von der Arbeit in der Bahn sehen könnte?

Zitat von Betse66:
Die Aussage, warum ich mir eine 3. Psychologin antue, hat mich wohl komplett durcheinander gebracht.


Woher wusste sie denn, dass sie die 3. Therapeutin ist, die du aufsuchst?
Hattest du ihr das vorab gesagt?
Abgesehen davon, kann so eine Frage schon ziemlich blöd klingen, wie sie sie gestellt hat. Damit meine ich, dass sie einen in Verlegenheit bringen kann.

Zitat von Betse66:
Vergessen Sie jetzt das morgen. Kein Nachdenken über die Arbeit mit allem drum und dran, geschweige denn auch nur ein Gedanke an die Aufnahme einer neuen Stelle (zwei Bewerbungen sind noch im Umlauf) oder die Suche nach neuer Arbeit. STOPP.


Finde ich super, dass sie das so gesagt hat.
Kannst du das denn einfach so vergessen?

24.06.2020 09:20 • x 3 #27


Betse66
Hallo, nach einem richtig schönen Nachmittag mit meiner Freundin - wir waren wandern mit Picknick und Gegend genießen - hat es mich jetzt wieder eiskalt erwischt. Die Aussage der Psychologin: Vergessen Sie jetzt das morgen. Kein Nachdenken über die Arbeit mit allem drum und dran, geschweige denn auch nur ein Gedanke an die Aufnahme einer neuen Stelle (zwei Bewerbungen sind noch im Umlauf) oder die Suche nach neuer Arbeit. STOPP. hat sich heute durch einen Brief aus der Firma wieder selbst negiert. Ich soll Rückmeldung geben, inwiefern Ihre Krankschreibung weiter andauert bzw. welche Perspektiven sich ergeben. .... ein persönliches Gespräch ... führen Ja, genau das brauche ich jetzt.
Mittlerweile kann ich wieder geradeaus laufen, zittere nicht mehr ... dank meiner Freundin und meines Partners. Sch..., der rechte Arm hat wieder was abgekriegt.
Ich werde wohl morgen früh meine Psychologin (Nr. 2 oder 3) und meinen Neurologen kontaktieren.

Grüße Betse

24.06.2020 20:22 • x 2 #28


maya60
Nimm entweder deine Therapeutin mit zu dem Gespräch oder lass dir von ihr aufschreiben, warum du derzeit zu krank dazu bist.

24.06.2020 20:26 • x 2 #29


A


Hallo Betse66,

x 4#30


Kate
Liebe Betse,

Theoretisch bist Du meines Erachtens gar nicht dazu verpflichtet zu antworten. Du bist krankgeschrieben und basta.
Pass auf Deine Arme schön auf. (Bei anderen tut mir sowas immer leid). Sowas ist immer Mist und erinnern ein Leben lang an miese Zeiten, können aber auch ein Symbol sein, dass man es geschafft hat. Das liegt im Auge des Betrachters.
LG Kate

24.06.2020 20:34 • x 1 #30

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