Seminar abbrechen, wieso aufeinmal wieder Panik?

Ich bin zurzeit auf einem Seminar, heute ist der 2 Tag und es geht noch 3 Tage. Gestern war alles ganz gut und auch im Stuhlkreis usw. habe ich mitgemacht, geredet.

Heute jedoch bin ich in den Frühstücks Saal rein gekommen und konnte keinen Bissen runter kriegen,mir war schlecht und ich ging unauffällig ins Zimmer. Ich hatte eine Panikattacke und lange lange geweint. Beim Mittag ging es dann wieder einigermaßen und ich war so wie ich sonst auch bin, offen, habe gelacht, mich unterhalten.

Dann nach der Mittagspause ging es wieder los. Ganz komisches Gefühl, einfach so als wenn ich weg muss und genau das bin ich dann auch, zurück aufs Zimmer. Jetzt sind die anderen in der Gruppe und ich kann nicht. Schon wieder nur geheult. Bis jetzt gerade. Ich kann's nicht beschreiben es ist ein ganz ungutes Gefühl wenn ich da sitze.

Jetzt könnte man denken, ich bin sehr ängstlich oder schüchtern aber genau das bin ich nicht. Ich bin auf der Arbeit nicht schüchtern und auch nicht bei meinen Mitmenschen, habe keine Kontaktschwierigkeiten. Jedoch bekomme ich Panik wenn ich daran denke mit den ganzen hier noch die Woche zu verbringen. Es geht sogar so weit, dass ich mich seit gestern Abend nicht mehr schön fühle, mein Gesicht nicht so mag. Obwohl ich mich sonst auch schön fühle.Und nein, es ist nicht dass ich mich mit anderen vergleiche. Ich habe in sonst keiner Situation Panik, meine Probleme gehören längst der Vergangenheit an.

Eigentlich erzähle ich auch gern, ich mache mein FSJ an einer Förderschule und irgendwas vorzustellen sei es Kinder oder Erwachsene macht mir eigentlich sogar Spaß. Hier nicht. Glücklicherweise haben wir neue Teamleiter, mit einer habe ich heute offen gesprochen, habe gesagt dass ich mich hier sehr sehr unwohl fühle und alles. Ich dürfte Nachhause fahren aber ich will eigentlich nicht aufgeben.

Und trotzdem schaffe ich es jetzt gerade nicht. So kenne ich mich garnicht und das ist schon krass. Beim ersten Seminar hatte ich zwar auch paar Ängste und musste auch einmal raus aber nicht so stark wie jetzt. Ich schäme mich auch vor der Gruppe weil ich nicht dabei bin.

Hat jemand irgeine Idee woher das kommt, ich weiß ja auch dass wenn ich hier raus bin wieder so selbstbewusst bin wie gestern auch.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich gestern getrunken habe. Es war hochprozentiges und besoffen war ich nicht jedoch kann ich mir vorstellen dass das ein einfluss auf die Psyche hat.

Ach Mensch, ich habe mich so gefreut und jetzt bin ich so enttäuscht von mir selbst. Ich fühle mich schlecht weil es schwach von mir ist als einzige nicht mitzumachen. Ich fühl mich jetzt gerade wirklich schlecht, weil ich an das erste Seminar zurück denke. Es war einfach schöner. Hätte mir das niemals so vorgestellt.

Ich darf ja immer noch Nachhause. Einerseits ist es pure Erleichterung und andererseits ist es komisch früher zu verschwinden. Habe jetzt auch irgendwie Angst dass mich die Gruppe jetzt so anders sieht als ich eigentlich bin.

Woher kommt diese plötzliche unerwartete Panik? Und wie komme ich von dem Gedanken los schlechter zu sein? Bin um Tipps echt echt dankbar

liebe Ayda910

erstmal vielen Dank für deine Ehrlichkeit, denn nur die Wahrheit zu dir selbst macht dich frei. Du machst ein soziales Jahr an einer Förderschule, und allein schon das verdient Anerkennung. Du arbeitest mit Menschen, versuchst Menschen zu helfen, die eine Förderung brauchen.

Aber es kann und muss nicht alles immer passen. Vielleicht ist diese Arbeit nicht das was deinen Begabungen entspricht.

Das hat jetzt nichts mit dir als Mensch zu tun. Wir Menschen sind alle einzigartig, unterschiedlich. Das was der eine gut kann, kann der andere gar nicht. Alk hat schon Einfluss auf unsere Psyche, vor allem wenn man es nicht so gewohnt ist.

Vermutlich kommst du mit der Art der Menschen und den Mitarbeitern nicht klar. Du das ist aber ganz normal.

Empfehlen würde dir versuchen auszuhalten, das kann dein Selbstbewusstsein stärken. Im Leben passt leider nicht immer alles. Das gilt es zu akzeptieren. Das du versuchst Menschen so anzunehmen wie sie sind, das Beste daraus zu machen,
aber wenn es gar nicht geht, gestehe es dir ein, stehe zu dir.Stehe zu dir, nehme dich in Liebe an, in guten Zeiten, aber gerade auch an Zeiten, wo es nicht so läuft.


liebe Grüße,

Frederick

Danke für deine Antwort.
Nein, die Arbeit in der Förderschule ist schon genau das richtige für mich denn ich vermisse dieses Arbeit schon echt total und freue mich Montag da wieder Durchstarten zu können. Ich bin mit sehr sicher, wie ich mit den Kindern umgehen soll und komme gut an. Ich empfange auch Wertschätzung von meinen Kollegen, wofür ich auch echt dankbar bin.

Mir ist aufgefallen, dass es zum Beispiel vorgestern garnicht ging und ich auch garnicht mitgemacht habe. Mittwoch habe ich den größten Teil mitgemacht. Gestern war dann alles gut und in einer kleineren runde haben wir dann noch bis in die Nacht gefeiert, gespielt. Heute habe ich wieder nur einen Teil mitgemacht und als ich was sagen wollte habe ich ganz plötzlich angefangen zu stottern und konnte den Satz nicht mehr richtig aussprechen. In meinem Kopf hat das was ich sagen wollte Sinn ergeben, doch es konnte einfach nicht aus meinem Mund. Das allerdings passiert mir auch nur in der Seminar Gruppe hier, in der Förderschule nicht und sonst auch nirgends, denn bin mir eigentlich immer sicher , außer hier.

Niemand hat mich dafür ausgelacht und trotzdem schäme ich mich echt sehr extrem dafür. Dass ich so gestottert habe heute. Ansonsten läuft ja alles gut in meinem Leben.

Es ist immer so komisch diese Stimmungsschwankungen. Gestern hatte ich mega gute Laune sogar, war im kleineren Kreis auch eine der lauteren und habe viel erzählt. Heute morgen wieder wie erstarrt in der Großgruppe. Jetzt war gerade eine freiwillige spiele runde wo ich auch mitgemacht habe, auch wenn es mich erst Überwindung gekostet hat. Und gleich gehe ich auch raus zu den anderen weil ich eigentlich ja echt gerne feiere, mit Menschen bin und so weiter.

Es ist nur diese sch. Seminar Einheiten!