Zitat von Iso:Ich weiß ja nicht genau, wie das bei dir mit diesem Sertralin war. Ich fühle mich betrunken, benommen, ich habe Sehstörungen, mir ist dauernd übel..total zittrig.
Hab das Gefühl, alles ist schlimmer als vorher. Antrieb gegen Null. Bekomm nichts auf die Reihe. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt weiter nehmen soll. Kein Plan....
Ja, genau so hab ich mich auch gefühlt!
Ob sich bzgl. der Depression was verbessert hatte, weiß ich nicht mehr. Ist jetzt schon über 6 Jahre her.
Es ist bei mir aber generell so, dass ich bei den meisten Medis viele Nebenwirkungen und wenig Wirkung habe. SSRI wirken bei mir gar nicht. Also jedenfalls nicht im positiven Sinne. Citalopram hat mich zum Beispiel nur müde gemacht und danke für meinen ersten Suizidversuch mit anschließendem 3-wöchigen Aufenthalt auf der Geschlossenen.
Aber man sollte nicht sofort aufgeben, wenn das erste Antidepressivum nicht wirkt. Nach 3 Wochen wäre ein Wechsel angebracht.
Laut mehrer Studien bringt ein Wechsel innerhalb der selben Wirkstoffklasse nicht wirklich viel. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Wenn dein Antrieb wirklich so massiv eingeschränkt ist, wäre ein SSNRI wie Venlafaxin oder Duloxetin eher angebracht.
Die nächste Stufe wäre Bupropion. Das nehme ich aktuell. Es verursacht bei mir leider starken Tremor, aber es ist - neben dem Mirtazapin - das einzige Antidepressivum, was dauerhaft halbwegs wirkt.
Möglich wäre auch noch eine Eskalationsdosis, wenn die Nebenwirkungen eines Medikaments erträglich sind.
Alternativ eine Augmentation mit Lamotrigin, Lithium, Valproat usw.
Seit ich Lamotrigin nehme, geht es mir wesentlich besser.
Vor ein paar Monaten hat meine Psychiaterin versucht es zu reduzieren und ich bin komplett zusammengebrochen. Seit ich es wieder hochdosiert habe, geht es mir wieder gut.
P.S.: Ich will dir (und anderen) hier keine Therapieempfehlumg geben. Ich habe die meisten dieser Medikamente (und noch einige mehr durch) und das sind nur meine Erfahrungen damit.
Sorry für den langen Text.