Sertralin ausgeschlichen

Guten Abend,

ich habe mich soeben hier angemeldet, in der Hoffnung eine oder besser mehrere Meinungen zu lesen.

Ich habe über viele Jahre Sertralin 100 mg aufgrund einer generalisierten Angststörung eingenommen. War 2 mal in stationärer und teilstationären Behandlung, da sich noch eine Depression nach dem Tod meiner Mutter entwickelt hat.

Nun ging es mir seit 6 Jahren gut und habe im letzten Jahr mit therapeutischer Unterstützung in Form einer Verhaltenestherapie das Sertralin 100 mg über 1 Jahr schrittweise ausgeschlichen.

Jetzt nach 7 Wochen nach letzter Einnahme (25 mg) geht es mir nicht mehr gut.
Nach jeder Reduzierung in 25 mg Schritten hatte ich nach 1 Woche ein Tief, welches sich nach ca. 4 Wochen wieder stabilisiert hat.

Nun ist es anders. Das Tief stellte sich erst nach ca. 5 Wochen ein und Fühlt sich gerade so an, als ob die Depression mit voller Wucht zurück kommt. Dazu gesellen sich Herzrhythmusstörungen.

Aus Eurer Erfahrung….ist es noch dass Absetzsyndrom oder ein Rückfall?

Liebe Grüße

Hallo Loki2024,

Sertralin ausgeschlichen

Liebe @Loki2024

Zitat von Loki2024:

ist es noch dass Absetzsyndrom oder ein Rückfall?

Leider lässt sich diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht eindeutig beantworten.
Aber du schreibst ja, dass nach jeder Reduzierung zunächst ein Tief kam, welches sich dann nach vier Wochen wieder gebessert hat.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, besteht das aktuelle Tief erst seit etwa einer Woche.
Ja, es kam später als du es bisher nach den einzelnen Reduzierungen erlebt hast, aber der Mensch ist ja keine Maschine Und dein Körper (Hirnstoffwechsel) muss sich auch erstmal darauf einstellen, dass da jetzt von außen nichts mehr kommt.
Vielleicht schaffst du es, die Vier-Wochen-Frist noch durchzuhalten. Wohlmöglich wird es danach, wie auch bei den vorherigen Malen, wieder besser.
Hast du Strategien/Skills, die dir in den vorherigen Tiefs geholfen haben?

Liebe Grüße
Greta

Rezidiv oder Absetzerscheinung
Das testet man, indem man wieder etwas höher dosiert. Wenn es einem sofort besser geht, sind es Absetzerscheinungen.
Du könntest es mit 50 testen. Oder mutiger, mit nur 40mg.
Tabletten notfalls pulverisieren.

Ich denke schon, dass die letzten Schritte bzw. der letzte Schritt der schwierigste ist.
Es kann sich lohnen, gegen Ende sehr langsam zu reduzieren.

Wenn man Psychopharmaka über eine lange Zeit eingenommen hat, ist es für das Gehirn extrem hart, sich wieder umzustellen. Selbst nachdem man nichts mehr nimmt, kann das Gehirn phasenweise plötzlich rebellieren.