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Sertralin Erfahrungen mit Nebenwirkungen

S
Also es ist so eine Wahrnehmung, wie wenn man noch nicht ganz wach ist. Wie in Watte oder in einer Blase. Das Bewusstsein ist getrübt und ich bin dann nicht richtig klar. Das ist super unangenehm und macht mir Angst. Die richtigen Antidepressivas sollten dagegen wirken und das beheben. Fühle mich damit hilflos.

19.11.2019 12:31 • #151


Fisch611
Hallo Skygirl,

ich hatte genau das, was Du auch beschreibst. Über Monate, jeden Tag. Nur am Abend (wenn die Depression insgesamt besser wurde), dann war ich weniger benommen. Seitdem die Antidepressiva wirken sind diese Symptome wesentlich weniger geworden! Ich fahre sogar wieder Auto kurze Strecken, das ging vorher gar nicht. Ich habe das auch keinem Arzt geglaubt, dass es von der Depression kommt. Also Kopf hoch: es wird sicher auch bei Dir vorbei gehen!

LG

19.11.2019 13:13 • x 2 #152


A


Hallo Jana1234,

Sertralin Erfahrungen mit Nebenwirkungen

x 3#3


111Sternchen222
Ganz im Ernst finde ich, dass klingt wie eine NW vom Neuroleptikum

19.11.2019 13:29 • x 1 #153


S
Danke Fisch 611! Es war ja auch vorher nicht da und kann dann auch wieder weggehen. Das Entscheidende ist jetzt, das richtige Medikament für mich zu finden.

19.11.2019 14:10 • x 1 #154


Fisch611
Ich habe auch geglaubt, es geht nie wieder weg nachdem ich das über Monate hatte. Jetzt bin ich optimitisch, dass es wieder wird.

19.11.2019 14:12 • x 1 #155


S
@Fisch611
Konntest du damit arbeiten gehen oder warst du krank geschrieben?

19.11.2019 14:15 • #156


Fisch611
Ich bin seit Juli krank nach einem Autounfall. An Arbeit ist bis heute nicht zu denken, ich war nicht mal rehafähig. Aktuell denke ich über einen weiteren Aufenthalt im Krankenhaus oder Reha nach.

19.11.2019 14:53 • #157


S
Oh das tut mir sehr leid! Bist du durch den Unfall depressiv geworden?

19.11.2019 17:26 • #158


Fisch611
Das war zumindest der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

19.11.2019 17:40 • #159


S
Bei mir war auch ein Unfall der Auslöser. Hattest du auch so Probleme, die Erkrankung anzunehmen?

19.11.2019 19:07 • #160


bones
Zitat von Skygirl77:
Bei mir war auch ein Unfall der Auslöser. Hattest du auch so Probleme, die Erkrankung anzunehmen?


Jeder, der erkrankt wird, wird erstmal nicht seine erkrankung akzeptieren. Dies braucht Zeit und Einsicht. Erst dann beginnt bzw kann die Genesung erfolgen. Jedenfalls ging es mir so. Auch dann kann man sich der erkrankung stellen und dagegen arbeiten. Sonst hat es kein Sinn. Weil der Erfolg scheitern wird.

19.11.2019 19:16 • x 1 #161


S
@bones
Ich tue mich sehr schwer damit, die Erkrankung zu akzeptieren. Oder vielmehr die Symptome.
Benommenheit, Kopfdruck und Sehstörung. Das ist sehr schwer zu ignorieren.

Weil auch leider keine Besserung eintritt.

20.11.2019 08:26 • #162


S
Ich weiß auch nicht, ich hatte bis März noch ein ganz normal funktionierendes Leben und Lebensgefühl. Irgendwie ist alles zusammen gebrochen. Jeder Tag ist jetzt ein Kampf. Bin so traurig und habe wenig Hoffnung.

20.11.2019 08:41 • #163


Fisch611
Hallo Skygirl,

die Sätze könnten alle von mir stammen. Ich bin auch alleinerziehend mit einem Sohn und dachte, ich habe alles im Griff. Habe jahrelang nur funktioniert, es gab viele Anzeichen, dass mein Körper und meine Seele nicht mehr mitmachen, die habe ich alle ignoriert.

Die Krankheit anzunehmen war sehr schwer und ich habe zwischendrin immer wieder resigniert und gedacht, das halte ich nicht aus. An manchen Tagen bin ich erst gegen Abend aufgestanden, weil ich das Leben nicht aushalten konnte.

Ich bin auch noch nicht über den Berg, aber es geht bergauf und ich lebe wieder gerne. Ich mache jetzt eine ambulante Psychotherapie bei einer sehr guten Therapeutin, ich beantrage eine Reha. Ich bin jetzt in der Lage, etwas für mich zu tun. Ich mache morgens als erstes autogenes Training, ich nehme an einen MBSR-Kurs teil (Achtsamkeitstraining), ich gehe jeden Tag spazieren, ich treffe wieder Freunde. Ich versuche herauszufinden, was mir guttut, da hilft das Achtsamkeitstraining sehr. Gibt es denn in der Klinik Angebote, die Dir helfen?

LG

20.11.2019 09:45 • x 3 #164


S
Liebe fisch611,

Ich vermisse es so, leicht und fröhlich zu sein. Die ganzen körperlichen Symptome machen es so schwer. Ich habe manchmal keine Ahnung, wie ich das schaffen soll. Meine Medikation stimmt wohl einfach noch nicht.

Vermutlich habe ich auch lange schon meine Grenzen ignoriert und war fast immer nur für andere da. Wie lange hält deine Depression an? Hast du neben der Benommenheit auch andere körperliche Symptome?

Autogenes Training mache ich auch, tut gut. Und einen Online MBSR Kurs.

Wie alt ist dein Kind?

Wir können uns gegenseitig etwas trösten.

Liebe Grüße
Skygirl

20.11.2019 10:15 • #165


Fisch611
Hallo Skygirl,

im Frühling fing es bei mir merkbar an mit Erschöpfung und ersten depressiven Symptomen. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, chron. Entzündungen hatte ich schon seit mehreren Jahren.

Dann kam der schwere Unfall mit Krankenhaus und OPs. Seitdem bin ich nicht mehr auf die Beine gekommen. Ich dachte erst, das kommt alles nur vom Unfall. Ich lag wochenlang nur auf dem Sofa, weil ich so dermaßen müde und erschöpft war, dass ich nichts machen konnte. Mein Körper war schwer wie Blei, mir war sehr oft schwindelig, ständig benommen und schläfrig, keine Konzentration, sehr niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche, Ohrgeräusche, Schlafstörungen, nach kleinster Anstrengung war ich sofort erschöpft. Dazu schwere depressive Symptome und Angstzustände - die kamen aber erst 1-2 Monate später richtig raus.

Das ist nicht alles weg jetzt: ich bin nach wie vor vor allem vormittags müde, aber so, dass ich trotzdem aufstehen kann. Ich bin immer noch schnell erschöpft, aber es wird weniger. Die Benommeheit ist weg, Schwindel kaum noch, Konzentration ist deutlich besser, ich schlafe etwas besser. Meine Stimmung ist oft noch gedämpft, aber nicht mehr wirklich depressiv. Meine Angstzustände sind weg - die waren ganz schlimm!

Ingesamt kann ich damit im Moment ganz gut leben, arbeiten ist nicht möglich, aber ich hoffe, dass das auch in ein paar Monaten wieder geht. Ich habe gelernt, dass man viel Geduld haben muss und ich freue mich über jeden Fortschritt. Ich hoffe, Du bekommst bald das richtige Medikament, dass Du auch wieder Licht im Tunnel sehen kannst. Ich war auch dermaßen hoffnungslos und dachte, mein Leben ist vorbei.

Mein Sohn ist übrigens 13.

LG

20.11.2019 11:06 • x 1 #166


Hoffnung21
Ich denke, in dem Moment, wo man mal nicht mehr funktionieren kann und zur Ruhe kommt, sei es durch Unfall oder Krankheit, bei mir war es ein Hörsturz, schlagen die Symptome durch und dann ist die Zwangspause angesagt.
Bezüglich des Kopfdrucks kann ich dich etwas beruhigen, Skygirl, das war eines meiner körperlichen Hauptsymptome neben der Antriebsschwäche und der Erschöpfung/Müdigkeit. Ich dachte auch lange, dass das nie besser wird. Dann hieß es ich soll mich entspannen, sobald ich merke, dass der Kopfdruck kommt. Schwierig, wenn es etwa 24 Stunden pro Tag anhält. Was hab ich mich darüber geärgert, weil mich der Kopfdruck wirklich zum Nichtstun verbannt hat. Mittlerweile habe ich gelernt, den Kopfdruck als Signal meines Körpers zu sehen und dann eine Pause zu machen. In Stresssituationen oder bei zu viel Kopfarbeit ist er immer noch da, aber ansonsten hat er sich normalisiert.
LG Eis

20.11.2019 11:57 • x 1 #167


S
@Fisch611
Deine Depression hat sich neben der Erschöpfung auch ganz deutlich körperlich gezeigt. Ich finde es ganz schwierig, damit umzugehen. Heute konnte ich zumindest bei den Augen Beschwerden dank Augenarzt etwas Abhilfe schaffen. Ja, man wird in so eine Zwangspause katapultiert und soll sich dann mit allerhand Beschwerden und seelischem Schmerz regenerieren.

Welche Rolle haben die Medikamente bei der Genesung gespielt?
Ich gehe davon aus, dass meine Medikation nicht ausreichend oder falsch ist. Am Antrieb und der Stimmung hat sich nichts geändert. Es ist noch alles Qual.

Vor dem Zusammenbruch habe ich eine Yogalehrerausbildung begonnen. Es war ein Traum. Dann musste ich das abbrechen. Wenn ich das Gröbste bald überstanden habe, hole ich das nach.

So furchtbar man sich auch fühlt, es ist eine Krankheit wie andere auch und wird nicht ewig anhalten.

Ich freue mich für dich Fisch, dass du relativ symptomfrei bist. Wie viel Zeit hat das in Anspruch genommen?

Liebe Grüße
Skygirl

20.11.2019 17:20 • #168


Fisch611
Meine Psychologin hat mir erklärt, dass es Depressionen mit oder ohne somatische Beschwerden gibt. Meine Symptome haben sich bislang nur durch die Medikamente gebessert, Psychotherapie hatte ich zwei Monate lang nicht und davor nur 2 Mal. Aber mir ging es so schlecht, dass ich erst mal therapiefähig werden musste. Es hat bei mir mit dem Sertralin allerdings auch gut 4 Wochen gedauert bis eine erste Besserung spürbar war, davor und auch die ersten beiden Wochen der Einnahme war ich absolut am Tiefpunkt und dann kamen auch noch die Nebenwirkungen von Sertralin dazu.

Mit welcher Dosierung hast Du begonnen?

Es ist super, dass Du ein Ziel vor Augen hast und Dich auf etwas freust! Das hilft durch solche dunkle Zeiten. Mir war zwischendrin echt alles egal.

20.11.2019 17:39 • x 1 #169


S
Oh je, das klingt wirklich hart. Und ich habe auch diesen jämmerlichen Zustand durch, wo nichts mehr geht. Wenn man den ganzen Tag Beschwerden und Symptome hat, ist das keine Lebensqualität mehr. Ich bin jetzt über Woche 4 hinaus mit Sertralin und habe keine Wirkung. Zum Verzweifeln. Ich habe mit 25 mg begonnen und bin jetzt bei 100 mg.

Ich möchte eine Besserung spüren. Draußen ist mein Kind.

20.11.2019 20:24 • #170


111Sternchen222
Und für dein Kind wirst du es schaffen!

20.11.2019 20:29 • x 1 #171


Fisch611
Wie lange hast Du 25 mg genommen? Das ist keine wirksame Dosis, deshalb könnte es länger dauern, aber spätestens in 1-2 Wochen müsstest Du schon was merken.
Wo ist Dein Sohn denn derzeit? Wie geht er mit Deiner Erkrankung um?

20.11.2019 21:05 • x 1 #172


S
Es ist so hart. Ich erkenne mich im Spiegel nicht mehr. Habe immer diese Beschwerden. Ich habe mich als ganze Person so geändert. An vielen Therapien kann 6gar nicht teilnehmen, weil es mir so schlecht geht. Ich bin jetzt 6 Monate in diesem schlechten Zustand. Die Medikamente wirken gar nicht. Ich bin echt verzweifelt. Ich möchte doch nur wieder leben.

21.11.2019 07:38 • #173


111Sternchen222
Wann ist dein nächstes Arztgespräch? Kannst du den Psychologen bestellen?

21.11.2019 07:40 • #174


S
Die Ärztin und Oberärztin glänzen durch Abwesenheit. Erst nächste Woche wieder. Psychologentermin ist Freitag.

21.11.2019 08:30 • #175


S
Zitat von Fisch611:
Wie lange hast Du 25 mg genommen? Das ist keine wirksame Dosis, deshalb könnte es länger dauern, aber spätestens in 1-2 Wochen müsstest Du schon was merken.
Wo ist Dein Sohn denn derzeit? Wie geht er mit Deiner Erkrankung um?



25 mg war nur eine Woche. Die erhöhte Dosis habe ich jetzt schon 3 Wochen. Mein Sohn ist derzeit bei seinem Papa. Er ist 7 und versteht das Ganze noch nicht.

@Fisch611
Wie lange war die Erkrankung Phase und wie lange akut?

21.11.2019 08:34 • #176


Fisch611
Hallo Skygirl,

ich konnte in der Klinik auch kaum an den Therapien teilnehmen, so schlecht ging es mir. Aber ich wurde gezwungen, bin dann im Schlafanzug spazieren gegangen . Wäre ich länger geblieben, hätten die mich umgebracht.

Erst jetzt bin ich langsam therapiefähig. Ich war nicht in der Lage eine Stunde zu sprechen oder zuzuhören.
Ich bin jetzt knapp 5 Monate krank geschrieben. Die ganz schlimme Phase hat etwa 2 Monate gedauert. Es fing mit einer leichten Depression an und steigerte sich schnell zu einer schweren. Ich werde jetzt eine Reha beantragen, langsam geht es bergauf und ich traue es mir zu. Wäre vor 3 Wochen noch undenkbar gewesen. Wenn Du endlich das richtige Medikament bekommst, dann kann es bei Dir auch schnell bergauf gehen. Ich bin noch weit entfernt von gesund, aber mein Leben hat wieder Qualität und ich kann mich um meinen Sohn kümmern.

Ich habe mich auch nicht wieder erkannt, ich habe mich nicht geschminkt, es war mir völlig egal, was ich anhatte. Ich hatte Angst in den Supermarkt zu gehen, ich wollte niemanden sehen. Früher bin ich geschäftlich alleine durch die Welt gereist und dann ging gar nichts mehr. Nicht mal Aufstehen an manchen Tagen.

LG

21.11.2019 12:19 • x 3 #177


S
@Fisch611

Das ist ein erbärmlicher Zustand so. Ich kenne das auch mit dem sich gehen lassen. Ich bin momentan so darauf fixiert, dass es mir besser geht, dass die Enttäuschung jeden Tag riesig ist. Ich merke ständig die körperlichen Beschwerden, am schlimmsten sind die brennenden Augen.

Heute hat die Ärztin gesagt, dass das Lithium erhöht wird. Aber ich spüre bis jetzt von keinem Medikament eine positive Wirkung. 5 Monate Klinik und so ein Zustand. Ich habe Angst, kein lebenswertes Leben mehr zu haben. Dauernd seelische und körperliche Beschwerden.

Würde es bei dir mit den Körper Symptomen auch durch das Medikament nach und nach besser?

Toll, dass Du in die Reha gehen kannst!

21.11.2019 12:49 • x 1 #178


S
Wenn ich so zurückdenke, wie ich mit meinem Kind Fahrradfahren oder schwimmen war, tut das so weh. Ich fürchte, nicht mehr so eine Leichtigkeit zu empfinden und ich selbst zu sein.

21.11.2019 13:13 • #179


A


Hallo Jana1234,

x 4#30


S
Ich habe immer noch Angst, dass ich von dem Unfall etwas im Kopf abbekommen habe. Ich habe diesen komischen Kopfdruck und so ein komisches Schwindelgefühl. Kann das auch die Depression sein?

21.11.2019 14:50 • #180

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