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Sertralin Erfahrungen mit Nebenwirkungen

Fisch611
Hallo Skygirl,

im Frühling fing es bei mir merkbar an mit Erschöpfung und ersten depressiven Symptomen. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, chron. Entzündungen hatte ich schon seit mehreren Jahren.

Dann kam der schwere Unfall mit Krankenhaus und OPs. Seitdem bin ich nicht mehr auf die Beine gekommen. Ich dachte erst, das kommt alles nur vom Unfall. Ich lag wochenlang nur auf dem Sofa, weil ich so dermaßen müde und erschöpft war, dass ich nichts machen konnte. Mein Körper war schwer wie Blei, mir war sehr oft schwindelig, ständig benommen und schläfrig, keine Konzentration, sehr niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche, Ohrgeräusche, Schlafstörungen, nach kleinster Anstrengung war ich sofort erschöpft. Dazu schwere depressive Symptome und Angstzustände - die kamen aber erst 1-2 Monate später richtig raus.

Das ist nicht alles weg jetzt: ich bin nach wie vor vor allem vormittags müde, aber so, dass ich trotzdem aufstehen kann. Ich bin immer noch schnell erschöpft, aber es wird weniger. Die Benommeheit ist weg, Schwindel kaum noch, Konzentration ist deutlich besser, ich schlafe etwas besser. Meine Stimmung ist oft noch gedämpft, aber nicht mehr wirklich depressiv. Meine Angstzustände sind weg - die waren ganz schlimm!

Ingesamt kann ich damit im Moment ganz gut leben, arbeiten ist nicht möglich, aber ich hoffe, dass das auch in ein paar Monaten wieder geht. Ich habe gelernt, dass man viel Geduld haben muss und ich freue mich über jeden Fortschritt. Ich hoffe, Du bekommst bald das richtige Medikament, dass Du auch wieder Licht im Tunnel sehen kannst. Ich war auch dermaßen hoffnungslos und dachte, mein Leben ist vorbei.

Mein Sohn ist übrigens 13.

LG

20.11.2019 12:06 • x 1 #166


Hoffnung21
Ich denke, in dem Moment, wo man mal nicht mehr funktionieren kann und zur Ruhe kommt, sei es durch Unfall oder Krankheit, bei mir war es ein Hörsturz, schlagen die Symptome durch und dann ist die Zwangspause angesagt.
Bezüglich des Kopfdrucks kann ich dich etwas beruhigen, Skygirl, das war eines meiner körperlichen Hauptsymptome neben der Antriebsschwäche und der Erschöpfung/Müdigkeit. Ich dachte auch lange, dass das nie besser wird. Dann hieß es ich soll mich entspannen, sobald ich merke, dass der Kopfdruck kommt. Schwierig, wenn es etwa 24 Stunden pro Tag anhält. Was hab ich mich darüber geärgert, weil mich der Kopfdruck wirklich zum Nichtstun verbannt hat. Mittlerweile habe ich gelernt, den Kopfdruck als Signal meines Körpers zu sehen und dann eine Pause zu machen. In Stresssituationen oder bei zu viel Kopfarbeit ist er immer noch da, aber ansonsten hat er sich normalisiert.
LG Eis

20.11.2019 12:57 • x 1 #167


A


Hallo Jana1234,

Sertralin Erfahrungen mit Nebenwirkungen

x 3#3


S
@Fisch611
Deine Depression hat sich neben der Erschöpfung auch ganz deutlich körperlich gezeigt. Ich finde es ganz schwierig, damit umzugehen. Heute konnte ich zumindest bei den Augen Beschwerden dank Augenarzt etwas Abhilfe schaffen. Ja, man wird in so eine Zwangspause katapultiert und soll sich dann mit allerhand Beschwerden und seelischem Schmerz regenerieren.

Welche Rolle haben die Medikamente bei der Genesung gespielt?
Ich gehe davon aus, dass meine Medikation nicht ausreichend oder falsch ist. Am Antrieb und der Stimmung hat sich nichts geändert. Es ist noch alles Qual.

Vor dem Zusammenbruch habe ich eine Yogalehrerausbildung begonnen. Es war ein Traum. Dann musste ich das abbrechen. Wenn ich das Gröbste bald überstanden habe, hole ich das nach.

So furchtbar man sich auch fühlt, es ist eine Krankheit wie andere auch und wird nicht ewig anhalten.

Ich freue mich für dich Fisch, dass du relativ symptomfrei bist. Wie viel Zeit hat das in Anspruch genommen?

Liebe Grüße
Skygirl

20.11.2019 18:20 • #168


Fisch611
Meine Psychologin hat mir erklärt, dass es Depressionen mit oder ohne somatische Beschwerden gibt. Meine Symptome haben sich bislang nur durch die Medikamente gebessert, Psychotherapie hatte ich zwei Monate lang nicht und davor nur 2 Mal. Aber mir ging es so schlecht, dass ich erst mal therapiefähig werden musste. Es hat bei mir mit dem Sertralin allerdings auch gut 4 Wochen gedauert bis eine erste Besserung spürbar war, davor und auch die ersten beiden Wochen der Einnahme war ich absolut am Tiefpunkt und dann kamen auch noch die Nebenwirkungen von Sertralin dazu.

Mit welcher Dosierung hast Du begonnen?

Es ist super, dass Du ein Ziel vor Augen hast und Dich auf etwas freust! Das hilft durch solche dunkle Zeiten. Mir war zwischendrin echt alles egal.

20.11.2019 18:39 • x 1 #169


S
Oh je, das klingt wirklich hart. Und ich habe auch diesen jämmerlichen Zustand durch, wo nichts mehr geht. Wenn man den ganzen Tag Beschwerden und Symptome hat, ist das keine Lebensqualität mehr. Ich bin jetzt über Woche 4 hinaus mit Sertralin und habe keine Wirkung. Zum Verzweifeln. Ich habe mit 25 mg begonnen und bin jetzt bei 100 mg.

Ich möchte eine Besserung spüren. Draußen ist mein Kind.

20.11.2019 21:24 • #170


111Sternchen222
Und für dein Kind wirst du es schaffen!

20.11.2019 21:29 • x 1 #171


Fisch611
Wie lange hast Du 25 mg genommen? Das ist keine wirksame Dosis, deshalb könnte es länger dauern, aber spätestens in 1-2 Wochen müsstest Du schon was merken.
Wo ist Dein Sohn denn derzeit? Wie geht er mit Deiner Erkrankung um?

20.11.2019 22:05 • x 1 #172


S
Es ist so hart. Ich erkenne mich im Spiegel nicht mehr. Habe immer diese Beschwerden. Ich habe mich als ganze Person so geändert. An vielen Therapien kann 6gar nicht teilnehmen, weil es mir so schlecht geht. Ich bin jetzt 6 Monate in diesem schlechten Zustand. Die Medikamente wirken gar nicht. Ich bin echt verzweifelt. Ich möchte doch nur wieder leben.

21.11.2019 08:38 • #173


111Sternchen222
Wann ist dein nächstes Arztgespräch? Kannst du den Psychologen bestellen?

21.11.2019 08:40 • #174


S
Die Ärztin und Oberärztin glänzen durch Abwesenheit. Erst nächste Woche wieder. Psychologentermin ist Freitag.

21.11.2019 09:30 • #175


S
Zitat von Fisch611:
Wie lange hast Du 25 mg genommen? Das ist keine wirksame Dosis, deshalb könnte es länger dauern, aber spätestens in 1-2 Wochen müsstest Du schon was merken.
Wo ist Dein Sohn denn derzeit? Wie geht er mit Deiner Erkrankung um?



25 mg war nur eine Woche. Die erhöhte Dosis habe ich jetzt schon 3 Wochen. Mein Sohn ist derzeit bei seinem Papa. Er ist 7 und versteht das Ganze noch nicht.

@Fisch611
Wie lange war die Erkrankung Phase und wie lange akut?

21.11.2019 09:34 • #176


Fisch611
Hallo Skygirl,

ich konnte in der Klinik auch kaum an den Therapien teilnehmen, so schlecht ging es mir. Aber ich wurde gezwungen, bin dann im Schlafanzug spazieren gegangen . Wäre ich länger geblieben, hätten die mich umgebracht.

Erst jetzt bin ich langsam therapiefähig. Ich war nicht in der Lage eine Stunde zu sprechen oder zuzuhören.
Ich bin jetzt knapp 5 Monate krank geschrieben. Die ganz schlimme Phase hat etwa 2 Monate gedauert. Es fing mit einer leichten Depression an und steigerte sich schnell zu einer schweren. Ich werde jetzt eine Reha beantragen, langsam geht es bergauf und ich traue es mir zu. Wäre vor 3 Wochen noch undenkbar gewesen. Wenn Du endlich das richtige Medikament bekommst, dann kann es bei Dir auch schnell bergauf gehen. Ich bin noch weit entfernt von gesund, aber mein Leben hat wieder Qualität und ich kann mich um meinen Sohn kümmern.

Ich habe mich auch nicht wieder erkannt, ich habe mich nicht geschminkt, es war mir völlig egal, was ich anhatte. Ich hatte Angst in den Supermarkt zu gehen, ich wollte niemanden sehen. Früher bin ich geschäftlich alleine durch die Welt gereist und dann ging gar nichts mehr. Nicht mal Aufstehen an manchen Tagen.

LG

21.11.2019 13:19 • x 3 #177


S
@Fisch611

Das ist ein erbärmlicher Zustand so. Ich kenne das auch mit dem sich gehen lassen. Ich bin momentan so darauf fixiert, dass es mir besser geht, dass die Enttäuschung jeden Tag riesig ist. Ich merke ständig die körperlichen Beschwerden, am schlimmsten sind die brennenden Augen.

Heute hat die Ärztin gesagt, dass das Lithium erhöht wird. Aber ich spüre bis jetzt von keinem Medikament eine positive Wirkung. 5 Monate Klinik und so ein Zustand. Ich habe Angst, kein lebenswertes Leben mehr zu haben. Dauernd seelische und körperliche Beschwerden.

Würde es bei dir mit den Körper Symptomen auch durch das Medikament nach und nach besser?

Toll, dass Du in die Reha gehen kannst!

21.11.2019 13:49 • x 1 #178


S
Wenn ich so zurückdenke, wie ich mit meinem Kind Fahrradfahren oder schwimmen war, tut das so weh. Ich fürchte, nicht mehr so eine Leichtigkeit zu empfinden und ich selbst zu sein.

21.11.2019 14:13 • #179


A


Hallo Jana1234,

x 4#15


S
Ich habe immer noch Angst, dass ich von dem Unfall etwas im Kopf abbekommen habe. Ich habe diesen komischen Kopfdruck und so ein komisches Schwindelgefühl. Kann das auch die Depression sein?

21.11.2019 15:50 • #180

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