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Sertralin Erfahrungen mit Nebenwirkungen

Fisch611
Was für ein Unfall war das? Wurde das denn bislang nicht geklärt, Du bist ja schon so lang in der Klinik.
Kopfdruck und Schwindel können auch durch die Depression kommen.

Ich habe gerade erfahren, dass es wohl schwierig mit der Reha wird. Da die Schuldfrage nach 5 Monaten immer noch offen ist, wird die Rentenversicherung mit hoher Wahrscheinlichkeit den Antrag ablehnen sagt mein Hausarzt. Na toll

21.11.2019 15:08 • #181


S
@Fisch611
Ich würde im Bus beim Aufprall mit der Nase gegen eine Stange geschleudert. Sie ist gebrochen. Gehirnerschütterung. Nächste Woche ist erst der MRT.

Ich weiß nicht wie ich das weiter durchstehen soll, mit dem andauernden schlechten Gefühl und den Schmerzen. Ohne ein helfendes Medikament.

Oh nein. Das tut mir leid mit der Reha!

21.11.2019 15:14 • #182


A


Hallo Jana1234,

Sertralin Erfahrungen mit Nebenwirkungen

x 3#3


Fisch611
Bekommst Du denn etwas zur Beruhigung? Mir hat Atosil ganz gut geholfen.

21.11.2019 15:31 • #183


S
Ich habe zurzeit Lorazepam (Tavor) im Bedarf. Hat dir das Antidepressiva gut geholfen gegen die körperlichen Symptome? Weiß Gott wie lange die noch brauchen mit dem Medikament. Ich habe durch die ganzen körperlichen Beschwerden gar keine Kraft mich der psychischen Aufarbeitung zu widmen.

21.11.2019 15:49 • #184


Alexandra2
Liebes Skygirl,
Ich weiß wie es ist mit den verschiedenen Symptomen konfrontiert zu werden. Ich fühlte mich allein gelassen, völlig fremd mit mir und sah keine Zukunft. Nachdenken darüber war die schlechteste Lösung, weil der selbst auferlegte Druck groß war. Und das verschlechterte meine Depression. Irgendwann gab ich auf, ließ das los. Und dann besserte sich alles schrittweise. Das ist die Kurzversion.
Es ist nicht leicht, sich selbst zu bremsen, aber möglich.
Es ist nicht leicht, die Schwärze zu durchdringen, aber möglich.
Es ist nicht leicht, mit den Symptomen zu leben aber möglich.
Liebe Grüße Alexandra

21.11.2019 16:31 • x 1 #185


Fisch611
Ja, das Antidepressivum hat meine körperlichen Beschwerden deutlich gebessert. Ich habe auch nicht geglaubt, dass sie von der Depression kommen. Das Antidepressivum sollte mich therapiefähig machen, was auch gelungen ist. Ich habe wie Du so stark unter körperlichen Beschwerden gelitten, dass nichts ging.

21.11.2019 16:44 • x 1 #186


S
Ich glaube, dass die trockenen Augen auch eine NW der Antidepressiva oder vom Lithium sein können.
Das ist super belastend.

Es ist wirklich nicht leicht, zu akzeptieren, was der Körper durch die Depression veranstaltet.
Bleibt nur zu hoffen, dass es verschwindet wenn mit dem richtigen Antidepressiva die Depression abklingt.

Danke liebe Alexandra für Deinen Beitrag!
Du hast eine sehr starke Haltung zu dem Ganzen.

21.11.2019 17:50 • #187


Alexandra2
@skygirl
Haben wir eine Wahl? Ich habe mich von Tag zu Tag gehangelt, trotzig möglichst viel ausblendend abgewartet, daß der Albtraum vorbei geht. Zeit wurde zu einem endlosen Brei. Ich glaube, nachdenken darüber hätte mich wahnsinnig gemacht. Wie man das aushält und durchsteht, sagt einem niemand. Nur eins ist wichtig, es geht vorbei. Und ich wünsche es Dir auch bald, und daß Du weniger darüber nachdenkst. Und daß Du eine Haltung von es geht vorwärts entwickeln kannst. Hier im Forum gibt es viele, die das durchmachen mussten oder müssen. Und ich behaupte, daß erst rückblickend möglich ist, was hilfreich war.
Liebe Grüße Alexandra

21.11.2019 18:42 • x 2 #188


S
@Alexandra2
Ich merke richtig deutlich, wie mein Körper runtergefahren hat. Auf vielleicht 15 Prozent meiner vorherigen Energie. Das Denken und die Wahrnehmung ist verlangsamt. Ich fühle mich benommen. Das macht mir nach wie vor Angst, weil ich befürchte da nicht mehr rauszukommen. Der Körper signalisiert mir, was vorher zu viel war. Weil ich oft über meine Grenzen hinaus gegangen bin. Das ist mir rational ganz verständlich. Aber die Angst ist so dominant, dass es so bleibt. Dabei braucht ja jede Regeneration Zeit.

Was du schreibst, ist absolut nachvollziehbar und wertvoll.

22.11.2019 10:35 • #189


Hoffnung21
Hallo @Skygirl77
Dass das Denken verlangsamt ist, ist ein normales Symptom der Depression. Da kann ich dich beruhigen, es wird besser. Ich hatte auch arge Probleme damit, zu akzeptieren, dass mein Kopf nicht mal ansatzweise mehr so funktionierte, wie ich das gewohnt war. Es ist jetzt immer noch nicht so gut wie vorher, aber akzeptabel.
Auch die Wahrnehmung sinkt. Ich hab oft mal beim Autofahren die Ampel zwar gesehen, aber nicht wirklich registriert. Das Autofahren war zu der Zeit doch etwas gefährlich. Auch das ist deutlich besser geworden.
Ich hab mir das auch nicht vorstellen können, dass das wieder besser wird, aber mit Geduld wirst auch Du an diesen Punkt kommen.

LG Eis

22.11.2019 11:29 • x 1 #190


S
@Eis
Hast Du Dich während der Depression auch oft so eergielos gefühlt? Ich bin gar nicht alltagstauglich. Und meine Angststörung redet mir ein, dass das so bleibt.

Irgendwann will/muss ich die Klinik wieder verlassen und im Leben klarkommen. Geld verdienen und mein Kind erziehen. Wie soll ich das schaffen ohne mein gewohntes Energielevel

22.11.2019 11:51 • #191


bones
Du setzt dich zu sehr unter Druck im Moment! Man liest in dein Texten vieles, was mit Druck ausüben geprägt ist.

Du denkst nun schon nach,was noch gar nicht da ist. Es bringt dir nix jetzt nachzudenken,was wäre wenn. Das bringt dir nix gutes.eher zieht es dich runter bzw wenn man dann noch ne angststörung hat, dass man in die depressionsspirale weiter runter rutscht.

Wichtiger ist,dass du versuchst anzunehmen wie die Situation nun ist und es wird auch besser nach kurzer Zeit. Dein denkmuster beeinträchtigt zu sehr bzw beeinflusst extrem deine Wahrnehmung. Das ist in einer Depression nicht fördernd.

22.11.2019 12:27 • x 1 #192


S
@bones
Danke, Du hast Recht. Das ist, weil mir mein schlechter Zustand eine wahnsinnige Angst macht. Die ganzen körperlichen Symptome vor allem. Brennende Augen, Kopfdruck, Benommenheit. Und dann ist da noch meine Verantwortung als Mutter.

22.11.2019 12:34 • #193


Hoffnung21
@Skygirl77
Stell dir die Dementoren aus Harry Potter vor, die einen aussaugen. So hat es sich angefühlt. Die Depression hat mir jegliche Energie geraubt, anfangs, wenn ich spazieren gegangen bin, musste mich mein Mann anschieben, weil ich keine Luft bekommen habe. Der Psychiater bei der Erstdiagnose sagte, ich soll jeden Tag 1 Stunde spazierengehen. Nur rumsitzen und rum liegen führt in eine Spirale nach unten. Ich hab ihn damals angeschaut als würde er weiß Gott was von mir verlangen. 1 Stunde spazierengehen, das schaffe ich nicht mal ansatzweise, hab ich ihm dann gesagt. Die Antwort war, dann gehen Sie 2* eine halbe Stunde oder 3* 20 Minuten. Sie müssen ins Freie und sich bewegen. Die Psychotherapeutin hat dann noch die Achtsamkeit dazugenommen. Also im Prinzip spazierengehen und Kind sein und die Welt beobachten. Bäume bewußt wahrnehmen, Wolken beobachten und Formen entdecken, Tiere beobachten usw.
Probier es mal aus, es wird dir guttun.

Du brauchst da gar keine Angststörung, um zu befürchten, dass sich dieser Zustand nicht ändert. Auch das ist ein Symptom der Depression. Aber ich denke, du hast ja hier im Forum jetzt schon gemerkt, dass es einige Menschen gibt, die es schon geschafft haben, andere sind auf dem Weg dahin. Bei manchen geht es schneller, bei manchen dauert es länger, aber eins ist gewiss, ES WIRD BESSER.

Was meinst du wie oft ich meine Psychotherapeutin verzweifelt gefragt habe, wie lange das denn noch dauert. Man ist ungeduldig und negativ eingestellt. Auch das ist Teil der Depression.

LG Eis

22.11.2019 12:54 • x 3 #194


Mandinka
Ich lese hier seit ein paar Tagen interessiert mit. Habe jetzt mal eine kurze Zwischenfrage: Mein Sohn (1.90 groß und kräftig) nimmt jetzt seit zwei Tagen Sertralin und seit ca. vier Tagen abends Zyprexa. Beides in niedriger Dosis. Aber er bemerkt Durchfall als Nebenwirkung. Kennt ihr das vom Sertralin und läßt das wieder nach?
Mir ist gar nicht wohl dabei, daß er diese Medikamente nimmt, aber er macht gerade eine schwierige Zeit durch.

22.11.2019 13:12 • #195


Alexandra2
Liebes Skygirl,
Ich verstehe Dich vollkommen. Mir ging/geht es genauso. Mein Körper war nicht mehr reaktionsfähig, denken und sprechen ging kaum noch. Es hat nicht viel gefehlt und ich wäre komplett erstarrt. Dieser Zustand ist entsetzlich und macht große Angst. Das wird weniger und blasser, die Anfälligkeit dafür bleibt bei mir (noch). Irgendwie helfen klitzekleine Maßnahmen, den Tag zu überstehen. Was das sein kann, probierst Du aus.
Aber eines darfst Du nicht: darüber nachdenken, Deine Angst nähren und ihr erlauben, soviel Raum einzunehmen. Hast Du ein Notfallmedikament gegen die Angst?
Du stehst das durch und siehst irgendwann einen Lichtschein am Ende des Tunnels. Aber quäle Dich nicht mit der Frage, wann das sein wird. Das kann Dir niemand sagen.
Liebe Grüße Alexandra

22.11.2019 13:42 • x 1 #196


bones
Zitat von Mandinka:
Ich lese hier seit ein paar Tagen interessiert mit. Habe jetzt mal eine kurze Zwischenfrage: Mein Sohn (1.90 groß und kräftig) nimmt jetzt seit zwei Tagen Sertralin und seit ca. vier Tagen abends Zyprexa. Beides in niedriger Dosis. Aber er bemerkt Durchfall als Nebenwirkung. Kennt ihr das vom Sertralin und läßt das wieder nach?
Mir ist gar nicht wohl dabei, daß er diese Medikamente nimmt, aber er macht gerade eine schwierige Zeit durch.



Ja kann Nebenwirkung sein von beid Medikamenten. Ja das lässt wieder nach.
Nun es muss aber nicht vom sertralin kommen. Kann auch vom zyprexa (Wirkstoff olanzapin).

22.11.2019 13:46 • #197


Fisch611
@mandinka:
Durchfall ist sehr häufig bei Sertralin, ich hatte es bei jeder Hochdosierung, aber mittlerweile (nach 7 Wochen) ist wieder alles im Lot.
@Skygirl77
Ich kann mich so gut in Deinen Beiträgen wiederfinden. Mein Energielevel lag auch gefühlt nur bei 10%, mittlerweile sind es vielleicht wieder 40 und es wird jeden Tag ein bißchen mehr. Ich war eben sogar beim Weihnachtsessen meiner Firma. 3 Stunden und selbst hingefahren. Das war vor 2 Wochen noch undenkbar, ich konnte monatelang kein Auto fahren und Besuch hat mich nach 30 Minuten überfordert. Ich habe auch gedacht, das wird nie wieder. Aber es ist auf einem guten Weg. Und ich lerne zu schätzen, was ich alles kann und was alles geht und dass es nicht selbstverständlich ist gesund zu sein.

22.11.2019 15:11 • x 2 #198


S
Ich danke Euch Ihr Lieben, ich werde mir Eure Beiträge immer wieder durchlesen, wenn mich die Kraft verlässt. Ich fühle mich zurzeit furchtbar verängstigt und fremd in meinem Leben. Den ganzen Tag laufe ich mit trockenen, brennenden Augen herum und das Weinen macht es nicht besser. Ich fühle mich so abgeschnitten von meinem Leben. Einem Leben, das ich dachte, dass es beschützenswerrt und gut ist. Ich muss etwas falsch gemacht haben, sonst wäre ich nicht so krank geworden. Ich weiß, Ihr seht das anders und seid schon durch Vieles durch gegangen, aber ich sehe wirklich nicht, wie es besser werden kann. Ich bin so unendlich traurig, dass mein Leben einfach aufgehört hat.

Ich freue mich mit Dir liebe Fisch!

22.11.2019 15:32 • x 2 #199


Fisch611
Es macht nur Pause - es hat nicht aufgehört!

22.11.2019 15:39 • x 3 #200


S
@Alexandra2
Gegen die Angst bekomme ich Tavor. Macht ja leider abhängig.
Wenn das mit den trockenen Augen eine Nebenwirkung des Medikaments ist, kann man davon ausgehen, dass das wieder vergeht? Das ist wirklich ätzend!

22.11.2019 16:33 • #201


Alexandra2
Das Leben hat eine Vollbremsung gemacht. Und es sortiert sich neu. Doch bis es soweit ist, sitzt Du mittendrin im Chaos. Du musst es Dir weder ansehen noch drin sitzen bleiben. Nimm Dir etwas Schönes vor, verlasse das Chaos, damit Du Ablenkung und Distanz findest. Diese kleinen Fluchten helfen. Ich umarme Dich, wenn Du magst.
Liebe Grüße Alexandra

PS besorge Dir Hyaluronaugentropfen, sie befeuchten die Augen längerfristig

22.11.2019 16:38 • x 2 #202


Alexandra2
@skygirl: ich gehe davon aus, daß Nebenwirkungen wieder verschwinden. Durch Venlaflaxin hatte ich extreme Mundtrockenheit, die wieder verschwand nach dem Absetzen. LG Alexandra

22.11.2019 16:55 • #203


S
Vielen Dank liebe Alexandra für die Umarmung! Ich bin in der Zwickmühle. Einerseits zu schwach, um nach Hause zu gehen, andererseits führt die jetzige Behandlung zu nichts. Ich habe nur die Nebenwirkungen. Die Augen brennen so stark, trotz Tropfen, dass an Schlafen nicht zu denken war. Ich habe heute keine Medikamente mehr genommen. Ich möchte erst mit den Ärzten sprechen. Ich kann vieles wegstecken, aber meine Augen brauche ich nun mal.

Hattest Du auch eine schwere Episode und wann war sie überwunden?

Liebe Umarmung zurück
Skygirl

23.11.2019 09:31 • x 1 #204


111Sternchen222
Gar keine Medikamente mehr genommen heute?

23.11.2019 09:35 • #205


S
@111Sternchen222
Nein. Ich leide zu sehr unter den vielen Nebenwirkungen. Und eine Wirkung positiver Art gab es bisher nicht.

23.11.2019 09:39 • #206


111Sternchen222
Mutig! Und ein Statement! Vielleicht raffen Die Ärzte ja mal was!

23.11.2019 09:43 • x 1 #207


S
@111Sternchen222
Auch wenn ich an einer schweren Depression leide, verdiene ich eine Behandlung, die mich nicht noch mehr leiden lässt.

23.11.2019 09:56 • x 1 #208


S
Ich habe so Angst, dass ich nie mehr ausgelassen und fröhlich sein kann. Dass ich von diesem Leid gefressen werde. Und die Genesung nicht eintritt. Ich leide so schlimm unter den ganzen Symptomen. Finde keinen Halt.

23.11.2019 10:11 • #209


A


Hallo Jana1234,

x 4#30


Hoffnung21
Zitat von Skygirl77:
Auch wenn ich an einer schweren Depression leide, verdiene ich eine Behandlung, die mich nicht noch mehr leiden lässt.


Genauso ist es. Und mit dieser Einstellung gehst du zu den Ärzten!

LG Eis

23.11.2019 11:00 • x 2 #210

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