Moin Hoffnung,
Ich habe diverse Medikamente bekommen, bis das Richtige gefunden war. Aber fünf Wochen hat meine Ärztin auf die gewünschte Wirkung nicht gewartet. Dafür ging es mir zu schlecht.
Sertralin soll nach 4 Wochen seine Wirkung erreicht haben.
Es war immer nach ca 2 Wochen zu spüren, ob und wie das Medikament wirkt.
Citalopram, Valdoxan hat nicht geholfen, Dulexitil zu kurz, Amytriptilin war wegen NW nicht möglich, Stangyl hat mich zugekleistert.
Venlafaxin war gut, musste immer höher dosiert und letztlich wegen Wirkungsverlust abgesetzt werden.
Elontril in Höchstdosis hilft seit 2Jahren und mit Lithium zusammen wurde ich wieder 'lebendig'.
Es ist sehr wichtig, die richtigen Neurotransmitter richtig zu unterstützen. Also ob Neurotransmitter ergänzt werden und welche gebremst bzw. welche länger im synaptischen Spalt bleiben. Das ausgewogene Verhältnis ist bei jedem anders, auch Schwankungen unterworfen.
Du hast ja vielleicht schon gelesen, daß ich mich nicht auf Ärzte verlasse und sie mir beweisen müssen, daß sie genug Fachwissen haben und mich ernst nehmen. Ein offenes Gespräch auf Augenhöhe, ich bin Expertin für mich und möchte auch so verstanden werden. Ich habe Glück mit meiner Ärztin, daß sie genau diesen Vorstellungen entspricht. Und es nicht nötig war und ist, daß ich etwas aushalten soll, was ich nicht aushalten kann, weil ich zu krank bin.
Mit der Wahl der Notfallmedikamente war es genauso, 3 habe ich hier sowie die Notfallkontakte. Das zusammen mit Ergo-, Gruppen- und Psychotherapie hat mich langsam aus der schweren Depression raus gegraben. Medikamente allein sind zuwenig. Und weitere Diagnostik war auch entscheidend. Weil Medikamente wenig wirkten, bat ich um Testung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms, Treffer. Es steckt oft begleitend in der Depression, mein Sohn hat es, deswegen hab ich gefragt. Die Medikation änderte sich dadurch. Das kann auch der Grund einer geringen Wirkung sein.
Als es mir besser, aber noch nicht wesentlich besser ging, stellte sich die Entwicklungstraumatisierung heraus. Ein adrenalinverwöhntes Nervenkostüm braucht entsprechend versierte Betreuung. Mit einer unachtsamen Ärztin wäre ich tot. Nur im Dialog konnten wir den Diagnosedschungel durchdringen und dir wirklich hilfreiche Therapie finden.
Nur Du kannst wissen, ob das Medikamente für Dich richtig ist und ob Du den für Dich geeigneten ärztlichen Dialog hast.
Ein versierter Psychiater ist überlebenswichtig, das ist das mindeste, was Du Dir Wert sein solltest. Das aufrichtige Gespräch, nicht die dahin geworfene Bemerkung 'wird schon', wird Dir weiter helfen. Wenn Du unzufrieden bist, suche einen anderen Arzt. Du kannst zwar hier eine durchschnittliche Erfahrung erfragen, aber ob es Dir weiter hilft? Deine Zweifel bzgl der Wirksamkeit beantworten schon Deine Fragen, findest Du nicht? Habe den Mut, das mit dem Arzt rückhaltlos zu besprechen. Etwas Wichtigeres als Deine Gesundheit und Dein Leben darf es für Dich nicht geben.
Herzliche Grüße
Alexandra
06.04.2019 07:39 •
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