Liebe Biene, guten Morgen!
Ich kann dich gut verstehen, weil ich auch ständig dem großen Glück hinterhergelaufen bin. Es war mir immer gefühlt voraus.
Das fing schon früh an: Wenn ich mal auf dem Gymnasium bin, wird alles besser. Wurde es nicht, weil neue schwere Herausforderungen kamen, die mich eben NICHT glücklich werden ließen.
Wenn ich erst das Abitur habe, wird alles besser. Auch das stimmte nicht, denn danach kam das Studium und ich war mitten in der zugegeben späten Abnabelungsphase von daheim. Erst gegen Ende des Studiums gab es ein großes Glück, als ich heiratete und sich das erste Kind ankündigte.Die Ausbildung als Lehrerin habe ich erst nach 12 Jahren fortgesetzt.
Auch mit Kindern ging die Suche nach dem großen Glück weiter. Wenn sie erst mal laufen können, wird alles besser. Wenn sie erst mal im Kindergarten / Schule sind, wird alles besser. Wurde es nicht! Nicht einmal, als alle erwachsen oder aus dem Haus zogen. Dann war ich gesundheitlich schon so angeschlagen, dass ich es heute noch so schwer bedauere, nicht in den vielen kleinen Dingen das Glück bemerkt zu haben, denn dass es DA WAR, steht außer Frage.
Work Travel finde ich eine gute Lösung, um auch ohne Matura und Studium deinem Traum recht nahe zu kommen.
Da ich selber persönlich gerne reise, kann ich diesen Traum absolut verstehen. Selber habe ich vor rund 10 Jahren (ich war gerade noch unterhalb der Altersgrenze) ein Auslandsschuljahr in Südamerika verbracht. Es war in allen Bereichen, geografisch, geologisch, mental, arbeitstechnisch, zwischenmenschlich, entfernungsmäßig, familienbezogen eine Nummer zu groß für mich, auch wenn ich mich in Arg, als Land verliebt habe und eine neue Sprache lernen durfte. Die Erfahrungen haben mich sowohl weitergebracht als auch um Jahre zurückgeworfen. Ich weiß bis heute nicht, warum ich mich trotz aller Einsamkeitsgefühle immer noch weitermachen und nicht nach Hause zurückkehren wollte. Letztendlich hat mich dann die Vernunft zurück nach D geholt.
Nun bin ich im Ruhestand, aber auch nicht glücklich. Das liegt aber an meiner Sichtweise der Situation. Ich könnte sehr meinen Blickwinkel auf das Sehen des Glücks richten, das ich nun habe, da ich nicht mehr aktiv im Dienst bin.
Mich auf den Weg zu machen, das habe ich neulich begonnen und es fühlt sich gut an.
Liebe Grüße in einen schönen Sonntag hinein. Schläfst sicherlich noch, während ich hier tippsel.
Mayke
30.06.2019 08:25 •
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