Sie hat Schluss gemacht - Trennung Forum

Pyramos
Hallo zusammen. Ich bin erst neu hier, ich habe mich angemeldet weil ich derzeit einfach nicht weiß wohin mit meinen Gefühlen, daher versuche ich es mir ein wenig von der Seele zu schreiben. Vielleicht treffe ich hier ja auf ein wenig Verständnis und erhalte auch die ein oder andere Anregung :-)

Also, ich leide unter Depressionen seit meiner Kindheit, eine Therapie habe ich aus Angst nie gemacht, war mir auch nie sicher obs wirklich Depressionen sind. Ich habe es irgendwann auch geschafft halbwegs damit klarzukommen, durch Zivildienst, Ausbildung, Selbstständigkeit und ein Musikfestival das ich gegründet habe. Das gab mir etwas Halt und Antrieb, und an meine depressiven Verstimmungen habe ich mich auch nach gewöhnt, ich wusste ja sie gehen vorbei. Einsam fühlte ich mich dennoch oft, der Wunsch nach einer erfüllten Beziehung natürlich immer stark vorhanden, meine erste Freundin hatte ich erst mit 19, und diese so wie alle darauf sind vor allem an meiner Depression gescheitert, was ich nie so recht wahrhaben wollte.

Ein Jahr nach meiner letzten Beziehung kam ich mit dann Nina zusammen. Ich war so glücklich und hatte wirklich die Hoffnung das könnte jetzt mal was ernstes werden. Natürlich hatte ich aber auch Angst es könnte wieder wegen meiner Depression scheitern, daher habe ich ihr davon erzählt. Vor allem hat mich zu der zeit das Festival stark unter Druck gesetzt da es immer größer wurde und mich zu überfordern drohte. War deswegen oft am Boden, was für unsre Beziehung ne ziemliche Belastung war. Ich hab oft drüber nachgedacht es abzusagen, habe aber nie den Mut gefasst. Auch aus Angst dann keinen Rettungsanker mehr zu haben sollte mich doch irgendwann verlassen.

Dann irgendwann sollte ihr Ex-Freund, mit dem sie nen Jahr nach der Trennung wieder befreundet war bei ihr schlafen. Ich habe es zugelassen weil ich ihr auch zeigen wollte dass ich ihr vertraue und ihr Freiräume zugestehe. Als ich Samstags zu ihr kam weil wir zusammen auf Mittelaltermarkt wollten hat sie mich kaum wahrgenommen, mich nur knapp begrüßt, keine Umarmung, nichts. Sie meinte dann später wäre ihr unangenehm wegen ihrem Ex, was ich ja irgendwo verstehn kann, hab mich aber gefühlt als würde sie nicht zu mir stehn. Entsprechend schlecht drauf war ich auf dem Markt, hab mich dauern von der Gruppe abgekapselt, war wohl auch ziemlich kalt zu ihr. Am Abend haben wir dann noch geredet, und da hat sie dann für mich völlig überraschend Schluß gemacht. Ich verstand die Welt nicht mehr, das kam alles so dermaßen plötzlich.... Sie hat nie gesagt dass es sie so belastet, nie mit mir drüber gesprochen, denn hätte sie das getan hätte ich alles gemacht damit es besser wird.

25.06.2011 16:38 • #1


Pyramos
Das ist nun 4 Wochen her, wir waren 3 Monate zusammen. Als Gründe nannte Sie zuerst nur dass sie mit meinen Problemen, also den Depressionen, nicht mehr klar käme. Meine Befürchtungen es könne auch noch was mit ihrem Exfreund zu tun haben hat sie da noch verneint, mir versichert da müsse ich mir keine Sorgen machen. Erst eine Woche später hat sie zugegeben dass sie noch nicht mit ihm abgeschlossen hat und es auch daran hängt. das war ein erneuter Schlag in die Magengrube, ich war völlig am Boden zerstört.

Ich dachte es gäbe ein wenig Hoffnung, wenn wir uns Zeit nehmen beide und erstmal mit uns selbst klarkommen. Das hat sie sogar selbst vorgeschlagen. Wollte erstmal Abstand, was ich versucht habe zu akzeptieren. Dennoch waren die kommenden Woche die Hölle, ich konnte nix mehr tun, habe auch mein Festival abgesagt dass ich seit 4 Jahren veranstalte, war nur am Heulen. Aber habe dennoch die Kraft gefunden mich endlich um Hilfe zu bemühen und beginne nun eine Therapie. Ich habe also endlich wieder Hoffnung auf Besserung, mir ging es da gestern wirklich super, nach dem Termin. Auch weil ich an dem Tag endlich wieder Nina treffen sollte, haben uns auch super verstanden, habe da echt geschafft stark und selbstbewusst zu sein, ihr erzählt dass ich jetzt Hilfe habe, dass ich kämpfe, und sie war sichtlich stolz auf mich.

Aber dann... hat sie mir erzählt sie habe wen kennengelernt. Da erzitterte alles in mir... ich habe angefangen zu weinen, hatte mich aber dennoch halbwegs unter Kontrolle, konnte noch reden, und meinte nur ich könne es nicht verstehen weil sie mir nämlich versicherte erstmal selbst nichts mit Beziehungen am Hut haben zu wollen. Weil sie ja selbst gemerkt hat dass sie das derzeit nicht kann. Und sie wie ich erstmal mit sich ins Reine kommen wolle. Und ich finde das sollte sie auch, denn für eine reife Beziehung ist sie nicht in der Lage, sonst hätte sie unsere nicht einfach aufgegeben. Aber nun das... damit komme ich nicht klar.

Versuch Verständnis zu zeigen, versuche einzusehen dass sie das ja nicht geplant hat, dass so Dinge eben passiern... und sie meint auch sie hätte aus den Fehlern gelernt die sie bei mir machte und würde sie nicht wieder begehen. Aber ich finde das einfach so unfair, dass ich immer dafür herhalte die Fehler des andern aufzudecken und ein anderer aber dann daraus profitiert... wieso kann ich nicht davon profitieren?

Wieso kann man nicht aus seinen Fehlern lernen und einer Beziehung eine zweite Chance geben statt dann die neue Chance in einer anderen Beziehung zu suchen? Und wieso muss immer alles so schnell geschehen? Wieso kann ich nicht mal die zeit bekommen über etwas hinwegzukommen? Die Trennung an sich hatte ich ja schon fast verarbeitet, wenn wir denn wenigstens Freunde sein könnten... aber grade dann wenn ich meine ich würds packen, ich nen Hoffnungsschimmer für mich selbst und für uns sehe, dann kommt das... und alles droht wieder zusammenzubrechen...

Ich weiß derweil einfach nicht weiter, mein nächster Termin ist erst in 2 Wochen, ich denke jede Minute daran was sie nun grade mit ihm tut, ich weiß nicht hin wohin mit meiner Wut...

25.06.2011 16:39 • #2


A


Hallo Pyramos,

Sie hat Schluss gemacht - Trennung Forum

x 3#3


S
Ich habe deine Beiträge in diesen Thread verschoben, weil es sich um eine Partnerschaftsproblematik handelt.

Serafina

25.06.2011 17:00 • #3


D
Hallo Pyramos,

zuerst möchte ich dir sagen, dass du schon einen wichtigen Schritt gegangen bist. Du bist bereit, professionelle Hilfe zuzulassen. Wenn man depressiv ist, leidet man ja immer viel extremer unter gewissen Dingen, weil da noch ganz andere Sachen mit einfließen.

Du schreibst, dass du schon seit deiner Kindheit unter Depressionen leidest, bisher scheinbar unbehandelt. Die gleiche Situation habe ich auch, ich wusste immer, dass ich „anders“ bin, aber was genau da im Argen lag, damit habe ich mich weiter nicht beschäftigt. Schließlich hat man ja auch genug damit zu tun, sein eigenes Leben bestreiten zu können und so stürzt man sich rein, ins Gewühle.

Was mir allerdings dadurch zum Verhängnis wurde, dass mir meine Therapeutin heute sagt, dass ich irgendwann begonnen habe, mein „Glück“ von anderen abhängig zu machen. Im Beruf wirkt sich das dann noch mal anders aus, als in der Beziehung, die du ja hier auch ansprichst.

So habe ich in meinen bisherigen Beziehungen immer nur gesucht und gehofft, nach den Dingen, die ich dann schlussendlich hier nie erfahren konnte… bis heute nicht. Spätestens seit dem letzten Jahr ist mir bewusst, dass die Dinge, die auf meinen eigenen Schultern lasten, kein normal gesunder Mensch aushalten und mal eben so einfach mit tragen kann. Meine innere Zerrissenheit, mein stark ausgeprägter Drang, alles allein schaffen zu müssen, etc., all das hat Ursachen, die ganz woanders begraben liegen.

Nie habe ich mich intensiv mit diesen Dingen befasst, lediglich habe ich funktioniert, bis ich es eben nicht mehr konnte, aber das ist ein anderes Thema.

Was ich dir eigentlich sagen möchte, ist, dass es - so sehe ich es heute - wichtig ist, an den Kern unseres eigenen Ich‘s zu kommen, diesen zu verstehen und dementsprechend sein Leben darauf abzustimmen. Oh ja, ich weiß, es klingt so einfach und noch viel einfacher ist es dahergeschrieben, aber ich befinde mich selbst noch mitten drin, in dieser Verstehens-Phase.

Im Idealfall wird es dann so sein, dass wir unser Leben auf diesem Wissen bzw. Verständnis aufbauen und zwar alles. Unsere Arbeit, unsere Freizeit, unsere Freunde und auch unsere Partnerschaften.

Das, was du gerade fühlst, wird dir leider niemand nehmen können, aber wir können nur daran arbeiten, zu lernen, unseren Blick zu schärfen, was gut für uns ist, wenn wir uns besser verstehen lernen und im Vorfeld anders sortieren und aussuchen. Eine Garantie wirst du auch in diesem Fall nicht bekommen, denn eine Garantie für alles gibt es ja auch nicht, aber zumindest kommt man dem, was man eigentlich braucht, dadurch ein ganzes Stück näher.

Ich drücke dir die Daumen für alles.

Lieben Gruß

DarkShadow

25.06.2011 19:57 • #4


Pyramos
Hm, ich versteh zwar nicht ganz warum das eher hierher gehört, denn eigentlich geht es mir schon vorrangig um die Depression. Wie gesagt habe ich diese seit 20 Jahren, die Beziehungsprobleme sind oft nur der Auslöser von erneuten Tiefphasen, aber ja nicht mein eigentliches Problem...

Ich hoffe hier finden mich dennoch die richtigen Leute...

@DarkShadow: Erstmal Danke für deine ausführliche Antwort und dein Verständnis, das tut schonmal gut.

Ja, genau dieses Gefühl anders zu sein hatte ich in meiner Kindheit und Schulzeit immer, in dem Alter kommt man selbst einfach nicht auf die Idee es könnte eine Depression sein. Und mit der Zeit gewöhnt man sich so daran dass es man es als untrennbaren Teil von sich sieht, so dass einem auch weiterhin nur die Erklärung bleibt ich bin anders. Woraus ich gleichzeitig auch Hoffnung schöpfte, weil ich dann eben dachte ich bin zwar anders, aber dadurch auch besonders, und irgendwann wird sich zeigen wofür das alles gut ist, irgendwann zahlt sichs aus. daher war es wohl auch sehr schwer irgendwann mal zu realisieren dass ich eigentlich krank bin, weil ich dann ja ne mir so eng vertrauten Teil meiner Persönlichkeit in Frage stellen musste.

Und was ich auch gut kenne ist eben dass ich wirklich mein Glück oft in anderen Suche, eben durch Anerkennung, Wertschätzung. Ich dachte auch immer nur durch eine Beziehung kann ich glücklich sein, was natürlich ein Trugschluß war, denn auch wenn sie mich zeitweise glücklich macht kann ich dem Partner nie das selbe geben da ich ja nichts zu geben habe an Glück, und nur Dankbarkeit reicht da nicht. Hat lange gedauert das zu erkennen, erst musste erneut ne Beziehung zerbrechen.

Aber alles hat ja irgendwo etwas gutes, auch wenn ich mir gewünscht hätte es wäre anders verlaufen und ich hätte es früher gemerkt dass ich was tun muss. Aber vllt musste es auch grade so radikal sein....

Nun sehe ich vieles anders, klarer, weiß welche Richtung ich einschlagen muss, nämlich genau wie du sagst, zu mir. Nicht andere sind für mein Glück verantwortlich sondern ich, ich weiß ja nichtmal was Glück für mich eigentlich bedeutet. Das habe ich völlig aus den Augen verloren, was ich eigentlich will, wo ich hinwill.

Aber aus dieser Erkenntnis ziehe ich derzeit wieder neue Kraft. Doch grade jetzt durch diese Trennung und die Vorstellung jemand anderes nimmt meinen Platz ein, wird das eben sehr erschwert. Zu oft gewinnt das Überhand und überwältigt mich mich einfach und ich bekomme die Gedanke an Sie und daran dass ich ausgetauscht und weggeworfen wurde nicht aus dem Kopf... und finde es auch einfach nur ungerecht dass sie noch dafür belohnt wird mich verlassen zu haben. So sehe ichs leider oft, sehr engstirnig ich weiß, aber ich kann mir nicht helfen, dieses Gefühl dass alles so unfair ist will nicht verschwinden... und dass alles so schnell geht, ich hätte gern mehr zeit :(

25.06.2011 21:45 • #5


D
Hallo Pyramos,

ich denke, weil es einen Schwerpunkt in deinem Beitrag gibt, ist er hierher verschoben worden ;-)

Zitat von Pyramos:
kann ich dem Partner nie das selbe geben da ich ja nichts zu geben habe an Glück, und nur Dankbarkeit reicht da nicht.


Das ist vermutlich nur ein Trugschluss, dass wir glauben, gar nichts geben zu können. Viel wichtiger ist, dass wir wissen, was wir brauchen, damit wir es nicht ständig einfordern müssen oder auf die Dinge verzichten, die uns fehlen...

Zitat von Pyramos:
Nun sehe ich vieles anders, klarer, weiß welche Richtung ich einschlagen muss, nämlich genau wie du sagst, zu mir. Nicht andere sind für mein Glück verantwortlich sondern ich, ich weiß ja nichtmal was Glück für mich eigentlich bedeutet. Das habe ich völlig aus den Augen verloren, was ich eigentlich will, wo ich hinwill.


Da sitzen wir im gleichen Boot. Und ich für mein Teil halte das allein schon für eine sportliche Aufgabe, das genau herauszufinden.

Zitat von Pyramos:
Aber aus dieser Erkenntnis ziehe ich derzeit wieder neue Kraft. Doch grade jetzt durch diese Trennung und die Vorstellung jemand anderes nimmt meinen Platz ein, wird das eben sehr erschwert. Zu oft gewinnt das Überhand und überwältigt mich mich einfach und ich bekomme die Gedanke an Sie und daran dass ich ausgetauscht und weggeworfen wurde nicht aus dem Kopf... und finde es auch einfach nur ungerecht dass sie noch dafür belohnt wird mich verlassen zu haben. So sehe ichs leider oft, sehr engstirnig ich weiß, aber ich kann mir nicht helfen, dieses Gefühl dass alles so unfair ist will nicht verschwinden... und dass alles so schnell geht, ich hätte gern mehr zeit :(


Das geht auch nicht von heute auf morgen, die Dinge zu akzeptieren, die da passieren/passiert sind. Und du wirst auch Zeit brauchen, bis du daraus für dich eine neue Erkenntnis ziehen kannst. Aber ich habe das Gefühl, dass dein Ansatz der Richtige ist. Mit der nötigen Zeit und der richtigen Unterstützung wirst du alles besser und klarer einschätzen können und im Vorfeld besser auf dich achten können. Das wünsche ich dir zumindest.

Nochmal lieben Gruß

DarkShadow

25.06.2011 22:37 • #6


Pyramos
Hallo Dark Shadow!

Ja, okay, den Schwerpunkt gibt es derzeit wirklich, das stimmt wohl. Habe nur immer Angst man würde das dann einfach nur als Liebeskummer abstempeln und das eigentliche Problem dahinter nicht wahrnehmen, aber das tust du ja zumindest schonmal :-)

Zitat:
Das ist vermutlich nur ein Trugschluss, dass wir glauben, gar nichts geben zu können. Viel wichtiger ist, dass wir wissen, was wir brauchen, damit wir es nicht ständig einfordern müssen oder auf die Dinge verzichten, die uns fehlen...


Ja, das ist richtig, dem Trugschluß bin ich oft erlegen. Mittlerweile weiß ich eigentlich dass ich sehr viel geben kann. Nur eben nicht Freude, Spaß, Animation, solche Dinge... die aber eben auch wichtig sind und die gerade wohl auch meine Exfreundin bitte gebaucht hätte. Denke das zieht sie nun auch zu wem anders hin
:( Ich habe nämlich jetzt erst herausgefunden dass sie selbst an Depressionen litt, vor allem kurz bevor, und auch noch als sie mit mir zusammenkam... Denke für den ersten Moment tat ich nur noch gut, denke ihr auch unbewusst ein Stück rausgeholfen zu haben, aber nun komme ich mir eben vor als würde sie mich nun nicht mehr brauchen und wegwerfen... ich hasse es so zu denken, tu ihr sicher auch unrecht... aber es fällt mir schwer es anders zu sehn.

Außerdem müsste doch gerade sie dann wissen was sie mir damit antut :-(

Zitat:
Das geht auch nicht von heute auf morgen, die Dinge zu akzeptieren, die da passieren/passiert sind. Und du wirst auch Zeit brauchen, bis du daraus für dich eine neue Erkenntnis ziehen kannst. Aber ich habe das Gefühl, dass dein Ansatz der Richtige ist. Mit der nötigen Zeit und der richtigen Unterstützung wirst du alles besser und klarer einschätzen können und im Vorfeld besser auf dich achten können. Das wünsche ich dir zumindest.


Ja, Zeit ist das Problem... ich hätte ja gerne mehr Zeit mich auf alles einzustellen, ich habe nur zu oft um mich herum läuft alles viel schneller als bei mir selbst, ich komme da einfach nicht mit. 4 Wochen her und schon wer neues, das geht einfach zu schnell für mich.
Denn wie du sagst, das dauert seine Zeit, ich denke nur manchmal ich habe die nicht, ich bräuchte manchmal einfach schnelle Linderung. Ich erlebe es so oft die letzten Wochen dass ichs einfach kaum aushalte und nicht weiß was tun, habe auch kaum wen zum reden dann, bräuchte aber ständige Ablenkung. Aber jetzt hier zu schreiben hilft ein wenig, war denke ich ein guter Schritt.

Daher dir auch nochmal Danke :-)

25.06.2011 22:59 • #7


D
Zitat von Pyramos:
Ja, das ist richtig, dem Trugschluß bin ich oft erlegen. Mittlerweile weiß ich eigentlich dass ich sehr viel geben kann. Nur eben nicht Freude, Spaß, Animation, solche Dinge... die aber eben auch wichtig sind und die gerade wohl auch meine Exfreundin bitte gebaucht hätte. Denke das zieht sie nun auch zu wem anders hin
:(


Wenn ich jetzt nicht wüsste, wie weh dir das tun würde, was ich jetzt schreiben könnte, würde ich glatt schreiben: Reisende soll man nicht aufhalten. Ohne dich zu kennen behaupte ich jetzt einfach mal, dass du auch Freude und Spaß am Leben haben möchtest und - im Grunde genommen - offen dafür bist. Hat sie dir das geben können? Hat sie dich in der Form bespaßen können? Aber weißt du, Spaß macht viel mehr Spaß, wenn die Basis stimmt! Spaß ohne die entsprechende Basis.... braucht kein Mensch, oder?

Zitat von Pyramos:
Ich habe nämlich jetzt erst herausgefunden dass sie selbst an Depressionen litt, vor allem kurz bevor, und auch noch als sie mit mir zusammenkam... Denke für den ersten Moment tat ich nur noch gut, denke ihr auch unbewusst ein Stück rausgeholfen zu haben, aber nun komme ich mir eben vor als würde sie mich nun nicht mehr brauchen und wegwerfen... ich hasse es so zu denken, tu ihr sicher auch unrecht... aber es fällt mir schwer es anders zu sehn.


Im Nachhinein ist es schwer zu sagen, warum sie sich so entschieden hat. Auf der anderen Seite spreche ich persönlich immer von den entscheidenden 3 Monaten. Wenn die Verliebtseinsphase vorüber geht, ist wieder alles offen, welche Richtung eingeschlagen wird...

Zitat von Pyramos:
Außerdem müsste doch gerade sie dann wissen was sie mir damit antut :-(


Aber dir wäre nicht wirklich lieber gewesen, dass sie mit diesem Hintergrundgedanken oder anders, wegen diesem Gedanken noch bei dir geblieben wäre, oder?

Zitat von Pyramos:
Ja, Zeit ist das Problem... ich hätte ja gerne mehr Zeit mich auf alles einzustellen, ich habe nur zu oft um mich herum läuft alles viel schneller als bei mir selbst, ich komme da einfach nicht mit. 4 Wochen her und schon wer neues, das geht einfach zu schnell für mich.
Denn wie du sagst, das dauert seine Zeit, ich denke nur manchmal ich habe die nicht, ich bräuchte manchmal einfach schnelle Linderung. Ich erlebe es so oft die letzten Wochen dass ichs einfach kaum aushalte und nicht weiß was tun, habe auch kaum wen zum reden dann, bräuchte aber ständige Ablenkung. Aber jetzt hier zu schreiben hilft ein wenig, war denke ich ein guter Schritt.


Gibt es eine Möglichkeit für dich, mal aus deinem Alltagstrott zu entfliehen? Eine Art Kurzurlaub? Ein erholsames Wochenende an einem Ort, an dem du dich gut fühlst? Ein Ausflug zum Meer? In die Berge? Irgendetwas, um auf andere Gedanken zu kommen? Vielleicht würde es dir etwas helfen....

Ansonsten schreibst du einfach weiter hier deine Gedanken auf

Lieben Gruß

DarkShadow

25.06.2011 23:36 • #8


Pyramos
Oh, du glaubst garnicht wie gut das gerade tut ein paar verständnisvolle Worte zu lesen... Komme grade vom joggen weil ich echt rausmusste. Mache das sonst nie weil mir der Antrieb fehlt, aber es war grad echt nötig weil ichs nciht ausgehalten hab. Hat halt doch alles mal was gutes, auch der Schmerz :-(

Zitat:
Wenn ich jetzt nicht wüsste, wie weh dir das tun würde, was ich jetzt schreiben könnte, würde ich glatt schreiben: Reisende soll man nicht aufhalten.

Hm, du meinst sie damit oder? Ja, weh tut das schon, da hast du recht, aber so im Innern weiß ich dass du recht hast. Ich klammere mich eben immer noch an die Hoffnung sie sieht ein dass sie sich geirrt hat...

Zitat:
Ohne dich zu kennen behaupte ich jetzt einfach mal, dass du auch Freude und Spaß am Leben haben möchtest und - im Grunde genommen - offen dafür bist. Hat sie dir das geben können? Hat sie dich in der Form bespaßen können? Aber weißt du, Spaß macht viel mehr Spaß, wenn die Basis stimmt! Spaß ohne die entsprechende Basis.... braucht kein Mensch, oder?


Ja, das will ich, total. Und ich hatte den ja auch ab und zu mit ihr, auch Momente wo ich aus mir rausgehen konnte wo ich sonst eher gehemmt bin. Aber naja, das war jetzt weniger weil sie mich selbst so sehr mitgerissen hat, sondern eher weil ich mich bei ihr wohl fühlte und sicher, ich ihr vertraute. Daher hoffe ich auch immer dass ihr das doch vllt auch fürs erste reicht, weil das kann ich denke ich auch bieten, wenn schon nicht den großen Spaß.
Das mit der Basis stimmt aber natürlich. Alles andre ist schnell vergessen. Aber dennoch manchmal ganz wichtig denke ich. Deswegen kann ich ja auch verstehen dass sie sich jetzt auf wen neues einlässt der meine Probleme nicht hat und sie da eben eher wie du es nennst bespaßen kann, denn das kann er anscheinend. Und dass sie das nunmal grade braucht sagt sie ja selbst..... Also Verständnis hab ich dafür, hab ich ihr auch gesagt (kanns sein dass ich manchmal zu viele Zugeständnisse mache an andere?!). Nur richtig finde ich es eben dennoch nicht, denn sie sollte meiner Meinung nach auch erstmal eine Basis schaffen. Weil so holt sich ja einfach nur was sie gerade braucht, was sie ja vielleicht bei mir gemacht hat. So sollte man mit Menschen aber nicht umgehen finde ich :-(

Zitat:
Aber dir wäre nicht wirklich lieber gewesen, dass sie mit diesem Hintergrundgedanken oder anders, wegen diesem Gedanken noch bei dir geblieben wäre, oder?


Naja, manchmal wünschte ich mir das schon. Aber wenn ich es nüchtern betrachte (was ich auch meist versuche, denn das hilft mir ein wenig die Ruhe zu bewahren) dann will ich das eigentlich auf keinen Fall. Nein, ich hätte mir vielmehr gewünscht dass sie ihren eigenen Vorschlag beherzigt und wir beide erstmal für uns sind. Einen freien Kopf zu bekommen. Und wie du richtig sagst eine Basis zu schaffen. Aber das mit für sich sein hat sie meiner Meinung nach dann nciht ganz so verstanden wie ich, denn ich meinte wirklich für sich, ohne sich da auf neue sachen einzulassen, weil wie will man so eine Basis schaffen?
Und dann eben einfach sehen wo uns der weg ausgehend von dieser Basis hinführt. Wieder zusammen, komplett getrennte Wege oder eben nebeneinander her als Freunde, das hätte man dann ja sehen können...

Aber ich denke sehr oft dass ich mit solchen Moralvorstellungen nenn ichs mal ziemlich alleine dastehe und die meisten dann doch sehr sprunghaft und auf kurze Sicht denkend veranlagt sind, eben immer das tun was einem gerade am besten erscheint. Oder ich rede es mir nur ein so zu denken um mein Festhalten an ihr zu rechtfertigen, keine Ahnung, manchmal verlier ich den Blick dafür was eigentlich wirklich meine Überzeugungen sind und was ich mir aufgrund meiner Depression einbilde

26.06.2011 01:16 • #9


Pyramos
Zitat:
Gibt es eine Möglichkeit für dich, mal aus deinem Alltagstrott zu entfliehen? Eine Art Kurzurlaub? Ein erholsames Wochenende an einem Ort, an dem du dich gut fühlst? Ein Ausflug zum Meer? In die Berge? Irgendetwas, um auf andere Gedanken zu kommen? Vielleicht würde es dir etwas helfen....


Das hatte ich mir auch überlegt, ich wollte für ein paar Wochen oder sogar Monate nach Irland, wollte da wandern von ort zu ort, um eben weg von allem zu kommen und ein wenig mehr zu mir zu finden. Aber ich glaube da erwarte ich schon wieder zu viel von mir und sollte es erstmal kleiner angehn, mal so paar tage nur abschalten... Das Problem ist nur dass ich selbstsändig bin und Angst habe meine Verpflichtungen hier zu vernachlässigen, auch noch von dem abgesagten Festival, zudem noch Schulden. Aber andererseits vernachlässige ich die derzeit ohnehin weil mir sowohl antrieb als auch Konzentration fehlen mich damit auseinanderzusetzen.
Entfliehen würde ich auf jeden Fall nur zu gerne, gibt kaum was was ich lieber täte. habe auch schon drüber nachgedacht mich mal für 2 Wochen selbst einzuweisen, um wenigstens hier raus und zur Ruhe zu kommen. Aber da hab ich wiederrum angst dass ichs nur tue um mich vor der Verantwortung zu drücken... aber um ehrlich zu sein würde ich genau das mal echt gerne für ne weile :(

26.06.2011 01:16 • #10


D
Guten Morgen Pyramos,

da arbeitet ja wirklich viel gerade in dir.

Und nachts joggen gehen, kenne ich auch Ist zwar schon eine ganze Weile her, aber ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn die innere Unruhe einen gefühlt zum Wahnsinn treibt.

Was ich dir mal eben spontan schreiben möchte, da es mich so angesprungen hat, als ich deine Zeilen gelesen habe:

Du scheinst viel Stress um die Ohren zu haben, scheinst derweil auf Hochtouren zu laufen und in vielen Bereichen funktionieren zu müssen. Die Sache, weswegen du diesen Thread hier eröffnet hast, kommt jetzt noch oben drauf.

Deinen eigenen Vorschlag mit der Einweisung finde ich jetzt gar nicht so verkehrt! Therapiesitzungen, die du ja schon angeleiert hast, alles schön und gut. Aber wenn es so brodelt und es einfach viel zu viel wird und du die nötige Kraft zurzeit nicht aufbringen kannst, solltest du wirklich ernsthaft darüber nachdenken, JETZT die Notbremse zu ziehen.

Besteht die Möglichkeit, dass jemand für dich für eine gewisse Zeit deine Aufgaben übernimmt? Irgendeine Möglichkeit, dass du deine Arbeit betreffend entlastet werden kannst, um dir diese Auszeit zu gönnen?

Lieben Gruß

DarkShadow

26.06.2011 10:01 • #11


Pyramos
Hallo Dark Shadow!

Ja, es brodelt unaufhörlich und Streß hätte ich wirklich viel. Ich müsste auch wirklich in vielen Bereichen funktionieren, aber ich tue es nicht. In einem Punkt habe ich ja bereits die Notbremse gezogen und habe die Veranstaltung abgesagt, was eine der schwersten Entscheidungen in meinem Leben war, da ich so drohe etwas zu verlieren was ich mir über Jahre aufgebaut habe und mir bisher als Rettungsanker in meiner Depression diente. Aber es musste sein.

Nur folgen darauf nun eben noch ein paar andere Verpflichtungen, die Absage publizieren, verkaufte Tickets zurücknehmen, Konventionalstrafen aus bereits abgeschlossenen Verträgen. Nur ich habe derzeit einfach nicht die Kraft mich um irgendwas zu kümmern, ich funktioniere definitiv in keinem der Bereiche. So schlimm wars wirklich noch nie, bekomme Symptome die ich vorher garnicht hatte. Wache nach nur 4 Stunden Schlaf auf, esse seit fast 2 Tagen nichts... ich frage mich wo meine Energie vom Freitag geblieben ist :-(

Ich weiss nicht ob jemand meine Aufgaben übernehmen kann, es fehlen denen ja alle nötigen Infos. Und was meine Selbstständigkeit angeht stecke ich in einem Projekt mit 4 Leuten von denen einer derzeit auch noch 3 Wochen in Urlaub ist und die anderen auf meinen Input warten... vielleicht könnte einer von denen meine Arbeit übernehmen, aber ich brauche ja auch das Geld... Aber um ehrlich zu sein ist mir das alles momentan irgendwie total gleichgültig, auch wenn ich sehe wie mein Kontostand immer mehr gegen 0 geht...

26.06.2011 11:51 • #12


D
Sowas in der Art habe ich schon vermutet - es kneift an allen Ecken und Enden und der Druck von allen Seiten ist einfach zu hoch.

Leider habe ich auch kein Patentrezept für dich. Gerne würde ich helfen und dir sagen, tu dies, tu das, mach jenes. Aber jede Situation ist so individuell und dafür kennt man auch nicht alle Hintergründe und wie die Dinge miteinander verstrickt sind.

Mein Rat an dich wäre, TROTZ ALLEM jetzt erstmal deine Gesundheit in den Vordergrund zu stellen und vorerst keine weiteren Aufträge anzunehmen. Versuche mal die Situationen durchzuspielen, welche Möglichkeiten du zurzeit hast und welche Wege du im Moment wie gehen könntest. Du solltest jetzt deinen Blick auf dich gerichtet schärfen. Vermutlich wird dir zurzeit alles unslösbar vorkommen, aber es gibt eine Lösung, du solltest sie finden, bevor dich dein Körper irgendwann plötzlich zu Boden zwingt und du vielleicht gar nicht mehr reagieren kannst.

DU bist JETZT wichtig!

26.06.2011 12:29 • #13


Pyramos
Ja, du hast völlig Recht, werde versuchen das zu machen... aber ich kaum klar denken...

Und um ehrlich zu sein... ich wünschte mir manchmal mein Körper würde einfach mal zusammenbrechen, dann hätte ich kurz Ruhe. Bin gestern bis zur Erschöpfung gejoggt, aber es hat nicht gereicht. Irgendwie bin ich zu schwach es in Griff zu kriegen, aber zu stark zusammenzufallen... manchmal nervt mich das...

26.06.2011 12:33 • #14


D
So war das bei mir auch! Meine Therapeutin wundert sich auch darüber, dass ich das überhaupt alles so lange aufrecht durchgestanden habe und ich konnte mich LEIDER auch nicht alleine bremsen. So kam das zwanghafte AUS, dass mein Körper mir vorgegeben hat. Seit dem ist alles anders, nichts, gar nichts ist mehr so, wie es einmal war. Es fühlt sich an, als wäre der Motor zwangsweise auf eine minimale Laufleistung eingestellt. Ob man will oder nicht und man kann sich nicht dagegen wehren.

Ich würde mir für dich wünschen, dass du es vorher schaffst, die Reissleine zu ziehen bzw. neue Segel zu setzen.

26.06.2011 12:42 • #15


Pyramos
Guten Abend DarkShadow!

Ich habe gerade mal deinen Beitrag Gefangen im selbst durchgelesen um ein wenig besser zu verstehen was mit deinem derzeitigen Zustand meinst. Muss erstmal sagen, das war für mich sehr interessant, da standen einige Dinge drin die ich gut auf mich anwenden und in mir wiedergefunden habe, aber auch vieles was neu für mich war und mir mal einen Blick darauf gegeben hat welche Zustände es eben noch geben kann. Und ich weiß jetzt ein wenig mehr über die Person die mir hier so sehr hilft gerade :-)

Also so wie du in einem Zustand der totalen Gefühlslosigkeit war ich bisher eigentlich noch nie, daher verstehe ich wieso du hoffst ich bekomme vorher die Kurve. Momentan fühle ich ja immerhin den Schmerz, dann sollte ich diesen ja vielleicht auch als etwas positives ansehen. Und das gelingt mir sogar ein klein wenig, denn er treibt mich derzeit an Dinge zu tun für die ich sonst wohl nie den Antrieb gefunden hätte. Auch wenn es nur ist dass ich Freunde anrufe um mit ihnen rauszugehen, zu reden, um mich eben von den Schmerzen abzulenken. Aber es hilft ja auch, ich werde dadurch automatisch aktiver, nicht weil ich die Kraft selbst aufbringe, sondern weil ichs sonst garnicht aushalte. Aber Hauptsache es wirkt :-)

Und teilweise tuts das auch, nur kommt eben immer der Punkt wo ich dann doch irgendwie zur Ruhe kommen muss, wo dann Gedanken doch wieder einzubrechen drohn, davor habe ich jeden Tag aufs neue Angst, und vor allem jetzt am Abend nimmt das immer zu, die Panik macht sich wieder breit.

Ich habe übrigens seit ein paar tagen nun wieder vermehrt Kontakt mit meiner Exfreundin, sie hat mir sogar echt viel Zeit gewidmet mir zuzuhören und mir alles nochmal zu erklären, wir haben versucht uns gegenseitig besser zu verstehen. das hat zum teil auch funktioniert, zum teil aber auch den Schmerz immer neu aufgewühlt, weil ich noch immer merke dass ich mit Hoffnungen in die Gespräche gehe die sie sie nicht erfüllen kann. Versuche immer noch sie mit Logik und Argumenten sie davon überzeugen dass es doch Unsinn ist Flucht in einer neuen Beziehung zu suchen wenn man die neue noch retten kann. Nur ist mit Logik da eben nicht beizukommen, das weiß ich ja irgendwie, aber ich kann immer noch nicht loslassen.

Nun weiß ich nicht ob es an sich gut von mir ist zu versuchen das einfach alles zu verstehen durch Gespräche mit ihr, vielleicht hilft das auch damit abzuschließen. Und eben die Tatsache dass ich sie als gute Freundin neu wert zuschätzen lerne, ihre Rolle in meinem Kopf einfach dahingehend verändere. Oder ob das eher ein Fehler ist, ich mir das alles nur einrede... ich bin da immer noch unsicher. Immerhin habe ich meinen Standpunkt klar gemacht, dass ich aus diesem Abhängigkeitsverhältnis zu ihr raus möchte, aber ich habe Angst der einzige weg dazu ist selbst den Kontakt abzubrechen.

Oh Mann, ich merke gerade selbst wie ich immer wieder zwischen meiner Depression und der Trennung hin und her springe, ich sollte mich mal auf eines konzentrieren...

Aber erstmal versuche ich Schlaf zu finden,
Gute Nacht

27.06.2011 01:19 • #16


JeanLucca
Hallo Pyramos.

Zitat von Pyramos:
Und eben die Tatsache dass ich sie als gute Freundin neu wert zuschätzen lerne, ihre Rolle in meinem Kopf einfach dahingehend verändere.
Einfach wird es sicher nicht.

Ich habe nach meinen Trennungen immer die Kontakte komplett abgebrochen. Ich habe das getan ohne gross zu überlegen ob das nun richtig oder falsch ist. Also ich habe alles verlassen - den Ort, die gemeinsamen Bekannten, mein soziales Umfeld. Heute weiß ich warum ich das getan habe - ich dachte das ich von den Menschen ausserhalb der Partnerschaft bewertet werde, das sich alle auf die Seite meinen Ex's geschlagen hatten, das ich mich geschämt habe weil ich in der Partnerschaft versagt habe. Das ist mir bewusst und mittlerweile sehe ich das aus einem anderen Blickwinkel.
Das ich auch den Kontakt zu meiner Ex abgebrochen habe hat mir allerdings geholfen. Ich habe noch nie etwas von dem Spruch gehalten Wir bleiben gute Freunde Ich denke das kann auch nicht funktionieren - und wenn überhaupt, dann nur wenn Beide komplett vom anderen losgelassen haben.
Von der Partnerschaftsebene (mit all ihrer Intimität, Liebe, allen gewesenen Erwartungen) auf eine Freundschaftsebene zu wechseln, die sich ja dadurch auszeichnet das man nicht verletzt wird, funktioniert bei mir nicht. Und erst Recht nicht wenn ich noch nicht losgelasssen hätte. Ich hatte mich ja damals für die Partnerschaft entschieden und nicht für Freundschaft. Ich Liebe. Bei mir stirbt die Liebe nicht. Deshalb kann ich jemanden den ich mal geliebt habe nicht nur noch ein Freund sein.
Das bedeutet nicht das ich nicht respektvoll und ohne Hass bin wenn wir uns übern weg laufen.

Zitat von Pyramos:
....weil ich noch immer merke dass ich mit Hoffnungen in die Gespräche gehe....
Genau das meine ich. Und wenn ich mich noch so anstrenge nur ein Freund zu sein kann ich meine Gefühle nicht mal eben schnell ändern. Bei Dir sind es noch Hoffnungen, bei mir wären es Liebe die nicht erwiedert wird - Beides tut immer wieder weh.

Zitat von Pyramos:
Versuche immer noch sie mit Logik und Argumenten sie davon überzeugen dass es doch Unsinn ist Flucht in einer neuen Beziehung zu suchen wenn man die neue noch retten kann. Nur ist mit Logik da eben nicht beizukommen,
Ich kann die Menschen um mich herum nicht ändern damit ich glücklich bin. Das habe ich wohl lange gemacht - versucht die anderen zu ändern weil ich noch nicht soweit war, das ich mich selbst ändere. Selbst ändern ist nicht negativ behaftet - ich meine Verantwortung für sich selbst übernehmen, wachsen. Ich kenne es nur zu gut weil ich lange lange keine Verantwortung für mich übernommen habe.
Deine Freundin hat eine Entscheidung getroffen - bestimmt hat sie sich gedanklich darauf vorbereitet als Du es noch nicht geahnt hast. Somit hat sie einen Vorsprung, sie hat die Trennung schon durch und Du läufst hinterher das zu verstehen.


Alles in allem kann ich Dich sehr gut verstehen, wie Du Dich fühlst. Ich kenne es gut, dass ich im Trennungsschmerz meinte viele Fehler gemacht zu haben. Aber was sind Fehler? Du bist halt so, hast immer in den Momenten so entschieden wie es in der Situation für Dich richtig war.
Loslassen ist schwer und tut weh. Das ist leider so.
Denk an Dich!

Lieben Gruß, JeanLucca

27.06.2011 07:22 • #17


Pyramos
Ja, das wird schwer. Ich meine eigentlich auch zu wissen dass es sogar unmöglich ist.. aber ich kann mir nciht helfen, ich wills irgendwie einfach...

Zitat:
ich dachte das ich von den Menschen ausserhalb der Partnerschaft bewertet werde, das sich alle auf die Seite meinen Ex's geschlagen hatten, das ich mich geschämt habe weil ich in der Partnerschaft versagt habe.


Ohja, das kenne ich nur zu gut. So denke ich auch oft. Denke zudem dass ich nie in Erinnerung bleibe, nicht mehr als eine Fußnote im Leben des anderen und auch ihres Umfeldes. Das macht mir sehr zu schaffen, weil ich auch immer sehe wie nach mir alles besser zu sein scheint. Dann wird die Liebe nach außen getragen, Liebesbekundungen in Webprofilen, glückliche gemeinsame Fotos usw... Dinge die es von mir in den Partnerschaften nie gab... da komme ich mir so wertlos und unbedeutend vor...
Ein wenig hilft es mir dass ich zu einem aus ihrem Umfeld Kontakt habe und merke dass zumindest er das nicht so sieht, aber leider ist für mich immer noch weit wichtiger was SIE denkt... und da spielen sich alle möglichen Horrorszenarien in mir ab.

Zitat:
Von der Partnerschaftsebene (mit all ihrer Intimität, Liebe, allen gewesenen Erwartungen) auf eine Freundschaftsebene zu wechseln, die sich ja dadurch auszeichnet das man nicht verletzt wird, funktioniert bei mir nicht. Und erst Recht nicht wenn ich noch nicht losgelasssen hätte. Ich hatte mich ja damals für die Partnerschaft entschieden und nicht für Freundschaft. Ich Liebe. Bei mir stirbt die Liebe nicht.


Ja, gerade diese Erwartungen die du nennst die man eine Partnerschaft hat scheint sie nicht zu teilen. Das merke ich nun immer mehr, sie sagt selbst sie habe da ein anderes Weltbild, eines das mir nicht ganz verständlich und etwas esoterisch anmutet. Dass eben die Welt von einer allumfassenden Liebe durchzogen sei die mehr ist als die Gefühle zwischen zwei Menschen und dass daher eine Beziehung für sie nicht auf Dauer ausgelegt ist sondern sie den Moment lebt. Eine Weltanschauung die ich zwar nicht teile, die ich aber versuche zu verstehen und die sicher auch vorteile bietet, weil sie so freier mit Gefühlen umgehen kann, und vielleicht Schmerz auch leichter akzeptieren kann und einfach leben kann, statt wie ich ihn zu hinterfragen und nach einem Sinn und Gerechtigkeit darin zu suchen. Für sie hat das keine Bedeutung warum ein Ggefühl da ist, ich denke sie sieht es sogar als Ausgleich an dass der Schmerz den ich fühle durch das Glück das sie nun in ihrer neuen Beziehung fühlt ausgeglichen wird, weil es ja nicht um den einzelnen geht sondern um die Welt...

Aber vielleicht ist das alles eine Ausrede und ich versuche schon wieder viel zu viel Verständnis zu zeigen ...

Ich sehe es jedenfalls eher wie du, wenn ich eine Partnerschaft eingehe dann entscheide ich mich ja bewusst dafür. natürlich ist das keine Garantie auf Erfolg, aber man übernimmt eine gewisse Verantwortung und sollte sich über die Erwartungen die man auch beim Partner weckt bewusst sein.

Zitat:
Ich kann die Menschen um mich herum nicht ändern damit ich glücklich bin.

Richtig, das versuche ich wohl auch oft, oder hoffe es. Beziehungsweise ich hoffe dass sie doch doch eigentlich so sind wie ich es mir wünsche und sie es nur selbst erkennen müssen, dass sie es leugnen. Aber ich glaube das kommt aufs selbe raus, weil ich kann auch niemanden zu dieser Erkenntnis zwingen. Dennoch versuche ich mir damit zu helfen zu verstehen WIE sie denn nun wirklich sind, um dann vllt das zu akzeptiern dass ich sie nicht ändern kann und dann auch garnicht will weil es für sie ja Sinn ergibt so zu sein.

Irgendwie fällt mir zu ihr wieder mal ein Lied von Eric Fish ein: Willst du wirklich?
Das würde ich ihr so gern sagen :-(

Zitat:
Deine Freundin hat eine Entscheidung getroffen - bestimmt hat sie sich gedanklich darauf vorbereitet als Du es noch nicht geahnt hast. Somit hat sie einen Vorsprung, sie hat die Trennung schon durch und Du läufst hinterher das zu verstehen.


Danke dass du das so sagst, das ist genau das Problem was ich habe. Was ihr wie ich finde eben auch Macht über mich gibt. Und ich renne wie du es sagst hinterher, und kaum habe ich sie da ein wenig eingeholt ist sie schon wieder einen Schritt weiter, offen für neues... Ich denke sogar sie war durch ihre Sicht der Dinge schon zu Beginn der Beziehung einen Schritt vor mir, weil für sie ja Trennung immer eine Option zu sein scheint wenn das momentane Gefühl nicht mehr ausreicht, also Trennung immer einem Kampf um die Beziehung vorgezogen wird. Somit hatte ich eigentlich nie eine ernsthafte Chance, es sei denn ich wäre perfekt...

27.06.2011 14:50 • #18


JeanLucca
Hallo Pyramos.

Zitat von Pyramos:
Ja, gerade diese Erwartungen die du nennst die man eine Partnerschaft hat scheint sie nicht zu teilen.
Na ja, ich habe geschrieben wie ich es für mich sehe.

Im günstigsten Fall sieht es meine mögliche Partnerin auch so. Das bedeutet aber nicht das das bei jedem einzelnen so bleibt. Ich glaube das es im Laufe einer Beziehung dauernd eine neue Abstimmung gibt.
Es ist auch möglich das einer feststellt, mit seinem Partner diese Einstellung nicht mehr Leben zu können. Dann beginnt entweder eine BeziehungsRettungsRoutine und/oder die Trennung wird innerlich vorbereitet. Das ist doch ein normaler Prozess und steht jedem Partner zu.
Was nicht funktioniert ist, seinen Partner auf irgendetwas festzunageln. So als ob eine Beziehung etwas endgültiges ist - Es immer absolut bleiben muss. Jeder hat doch noch immer selbst die Entscheidungskraft eine Partnerschaft weiterzuführen oder zu beenden.


Zitat von Pyramos:
Ich sehe es jedenfalls eher wie du, wenn ich eine Partnerschaft eingehe dann entscheide ich mich ja bewusst dafür. natürlich ist das keine Garantie auf Erfolg, aber man übernimmt eine gewisse Verantwortung und sollte sich über die Erwartungen die man auch beim Partner weckt bewusst sein.
Hier nochmal. Es bleibt jedem frei eine Beziehung zu beenden oder weiterzuführen. Deine Freundin entscheidet alleine darüber - sie hat es bestimmt alles abgewägt und dann einen Entschluß gefasst. Es gibt keinen Anlass diesen Entschluß nicht zu respektieren oder gar mit der moralischen Keule zu drohen.


Zitat von Pyramos:
Das würde ich ihr so gern sagen :-(
Joa, das verstehe ich und weiß wohl wie es sich anfühlt. Mir hat es geholfen meine Gedanken aufzuschreiben. Wie wäre es? Schreib doch Deiner Ex Briefe und schicke sie nicht ab. Dabei sortieren sich die Gedanken ganz oft.


Zitat von Pyramos:
Danke dass du das so sagst, das ist genau das Problem was ich habe. Was ihr wie ich finde eben auch Macht über mich gibt. Und ich renne wie du es sagst hinterher, und kaum habe ich sie da ein wenig eingeholt ist sie schon wieder einen Schritt weiter, offen für neues... Ich denke sogar sie war durch ihre Sicht der Dinge schon zu Beginn der Beziehung einen Schritt vor mir, weil für sie ja Trennung immer eine Option zu sein scheint wenn das momentane Gefühl nicht mehr ausreicht, also Trennung immer einem Kampf um die Beziehung vorgezogen wird. Somit hatte ich eigentlich nie eine ernsthafte Chance, es sei denn ich wäre perfekt...
Ach, Pyramos, Dir tut die ganze Geschichte Richtig weh. Leider gibt es für Trennungsschmerz keine Linderung ausser der Zeit.

Ich würde Dir jetzt raten nicht mehr hinterherzurennen und erstmal bei Dir zu bleiben. Ich meine nicht das Du akzeptieren musst, ich meine es jetzt Bildhaft - gönn Dir Abstand. Das wird Dir gut tun.
Und Deiner Ex wird es auch gut tun. Wenn Du sie geliebt hast, dann respektiere Ihre Entscheidung. Und wenn Du sie noch immer liebst dann erst Recht.

DarkShadow hat schon so viel darüber geschrieben das Du Dich jetzt um Dich selbst kümmerst. Ich möchte mich da gerne anschliessen. Für Dich, damit es Dir bald besser gehen kann. Ehrlich.

Lieben Gruß, JeanLucca

27.06.2011 16:40 • #19


D
Wißt ihr, was ich glaube? Dass, wenn man wirklich mit sich selbst im reinen ist, Menschen, die man wirklich liebt, loslassen kann, sofern sie es wünschen. Eben aus Liebe und Verständnis dem Menschen gegenüber.

Ich kann mir vorstellen, dass das jetzt auch irgendwie spirituell angehaucht klingt, oder so ähnlich, aber ich glaube daran, dass, wenn da zwei Menschen sind, die sich wirklich lieben oder zumindest wirklich einmal geliebt haben, in der Lage sein können, dem anderen seinen Weg, den er gehen möchte, so zu erklären, dass der andere es verstehen kann.

Den Idealfall stelle ich mir so vor, dass man sich so gut versteht, dass man sich gemeinsam im ständigen Wachstum befindet und gemeinsam die Wege und vor allen Dingen neue Wege findet.

Tja, aber Vorstellung, Umsetzung und Realität gehen dann letztendlich doch wieder ihre ganz eigenen Wege...

Persönlich würde ich dir, Pyramos, doch auch eher zum Rückzug raten, denn die Entscheidung ist - so weh es dir auch tut - gefallen. Sich an Kleinigkeiten festzuhalten und daraus neue Hoffnung zu schöpfen, wird dir auf Dauer nicht gut tun und dich ständig hoffen statt leben lassen.

Ganz liebe Grüße an dich

DarkShadow

27.06.2011 17:27 • #20


Pyramos
Hallo Jean Lucca, Hallo Dark Shadow!

Erst nochmal großen Dank euch beiden, ihr helft mir die letzten Tage wirklich sehr :-)

Zitat:
Es ist auch möglich das einer feststellt, mit seinem Partner diese Einstellung nicht mehr Leben zu können.
Was nicht funktioniert ist, seinen Partner auf irgendetwas festzunageln. So als ob eine Beziehung etwas endgültiges ist - Es immer absolut bleiben muss. Jeder hat doch noch immer selbst die Entscheidungskraft eine Partnerschaft weiterzuführen oder zu beenden.


Ja, das ist etwas sehr wichtiges das du sagst. Ich weiß ich klinge oft anders, aber eigentlich sehe ich das auch so... auch wenn ich mich sehr oft so sehr darauf versteife dass doch die Partnerin das auch so sehen müsste wie ich... Aber es hat nunmal jeder andere Vorstellungen von Beziehungen, andere Wünsche, und du hast Recht dass es jedem freisteht es zu beenden wenn er seine Bedürfnisse nicht mehr erfüllt sieht, oder es ihm gar wehtut.

Und das hat sie mir heute nochmal gesagt, dass es sie gegen Ende einfach unglücklich machte mich leiden zu sehen, sie sich eben auch eingeengt gefühlt hat durch mich. Ich sagte z.B. einmal dass wenn ich das Festival absage, wozu sie mir riet, ich nur noch sie hätte. das hat sie glaube ich vor allem unter Druck gesetzt. Jetzt verstehe ich das... nur wünschte ich mir sie hätte mir das gesagt, oder ich hätte es gesehen... ich hätte es niemals vor sie gestellt und hätte es auch schon vorher abgesagt weil das wirklich eins der Probleme war. Aber naja, ob es das behoben hätte weiß ich auch nicht, da ich dann vielleicht wirklich nur noch sie gesehen hätte, und das einengen nicht weg gewesen wäre.

Alles in allem hat mir das Gespräch heute mit ihr, bei allem Schmerz, viel gebracht. Ich habe nun endgültig gemerkt dass ich da keine Chance mehr habe. Sie hat zwar Reue gezeigt dafür, mir wehgetan zu haben. Und dass sie sich auch wünschte es wäre anders verlaufen, und dass es ihr Leid tut dass es mir so schlecht geht. Aber dass sie ihre Entscheidung als solche nicht bereut und auch nicht ändern wird. Wie gesagt, es tat weh, aber eigentlich wars was das ich ja eh wusste, nur nicht wahrhaben wollte. Und dafür habe ich ja jetzt gemerkt wie wichtig ich ihr dennoch noch bin, sie hat sich Zeit genommen mir das zu erklären, obwohl ich merkte wie schwer es ihr fiel, wie sie wieder anfing sie unter Druck gesetzt zu fühlen... sie hat sogar den andern dafür vertröstet, das fand ich sehr überraschend.

Und Dark Shadow, du triffst es wieder sehr gut mit deinen Worten :-)

Zitat:
Wißt ihr, was ich glaube? Dass, wenn man wirklich mit sich selbst im reinen ist, Menschen, die man wirklich liebt, loslassen kann, sofern sie es wünschen. Eben aus Liebe und Verständnis dem Menschen gegenüber.


Das sehe ich nun auch irgendwie ein. Mir tat es weh am Ende heute zu sehen dass sie mich nichtmal mehr umarmen wollte weil sie sich so bedrängt fühlte... da habe ich gemerkt dass ich wirklich ihr zuliebe loslassen muss. Sonst verliere ich sie ganz. Und ich versuche mich nun daran zu halten. es wird schwer, ich habe auch Angst da rückfällig zu werden. Aber ich nehme mir vor wenn wir uns nochmal sehen, nichtmehr über das Thema zu reden. Sondern einfach die Zeit die sie mir trotz allem noch mit sich schenkt zu genießen. Mein Verstand und sogar auch mein Herz wollen das jetzt wirklich. Die Frage ist nur bin ich stark genug, aber ich versuche es...

Zitat:
Den Idealfall stelle ich mir so vor, dass man sich so gut versteht, dass man sich gemeinsam im ständigen Wachstum befindet und gemeinsam die Wege und vor allen Dingen neue Wege findet.


Um genau das vielleicht zu erreichen :-) Denn eigentlich habe ich meinen neuen Weg doch schon so ein wenig gefunden, ich weiß dass ich derzeit zu mir finden möchte. Nicht zu ihr... Ich wollte den weg nur mit ihr gemeinsam gehen, aber vielleicht kann sie mich ja dennoch ein wenig aus etwas mehr Distanz begleiten. Das wäre schön.

Zitat:
Sich an Kleinigkeiten festzuhalten und daraus neue Hoffnung zu schöpfen, wird dir auf Dauer nicht gut tun und dich ständig hoffen statt leben lassen.


ja, auf diese Sache mit ihr bezogen hast du Recht. Aber generell finde ich ist Hoffnung genau das was ich derzeit brauche, und die finde ich auch in kleinen Dingen, aber eben nicht bei ihr, nicht in Form einer Beziehung. Ich sollte ohnehin mal aufhören Beziehungen derart zu glorifizieren wie ichs derzeit tue... es gibt wichtigeres im Leben, vor allem derzeit in meinem... und wenn ich irgendwann mal eine Basis habe kann ich eine funktionierende Beziehung auch besser wertschätzen. Aber der Weg dahin wird mühsam fürchte ich, und wohl auch irgendwie einsam. Vielleicht muss ich auch mal lernen mir selbst ein Begleiter zu sein, ich glaube dann wäre mein Begleiter ein netter Kerl :-)

27.06.2011 23:06 • #21


D
Hallo Pyramos,

ich finde es großartig, wie du versuchst, mit der Situation umzugehen. Wie du das alles einschätzt, dich selber reflektierst dabei und versuchst, andere, neue Wege zu finden. Vor allem finde ich es bemerkenswert, in welcher Offenheit du das machst, dir selber gegenüber.

Zitat:
Die Frage ist nur bin ich stark genug, aber ich versuche es...


Wenn das alles so einfach wäre, was wir dir bisher geschrieben haben... aber daran zu arbeiten, das ist es Wert nämlich für dich selbst.

Zitat:
Ich sollte ohnehin mal aufhören Beziehungen derart zu glorifizieren wie ichs derzeit tue... es gibt wichtigeres im Leben, vor allem derzeit in meinem... und wenn ich irgendwann mal eine Basis habe kann ich eine funktionierende Beziehung auch besser wertschätzen. Aber der Weg dahin wird mühsam fürchte ich, und wohl auch irgendwie einsam. Vielleicht muss ich auch mal lernen mir selbst ein Begleiter zu sein, ich glaube dann wäre mein Begleiter ein netter Kerl :-)


Vielleicht einsam(er) für eine gewisse Zeit, dafür aber vielleicht umso lehrreicher und ich glaube da an dich, dass es für dich am Ende auch zufriedenstellender ausgehen wird, denn das hast du auch verdient!

Lieben Gruß

DarkShadow

28.06.2011 04:43 • #22


Pyramos
Hallo Darkshadow!

Zitat:
ich finde es großartig, wie du versuchst, mit der Situation umzugehen. Wie du das alles einschätzt, dich selber reflektierst dabei und versuchst, andere, neue Wege zu finden. Vor allem finde ich es bemerkenswert, in welcher Offenheit du das machst, dir selber gegenüber.


Danke dir vielmals, es tut unheimlich gut dass das mal jemand anerkennt :-) Ich bin ehrlich gesagt selbst überrascht wie schnell sich die letzten Tage alles bei mir verändert, ich Tag für Tag alles ein wenig klarer sehe, was davor jahrelang nur ein dichter Nebel zu sein schien. Vielleicht musste eben erstmal echt der totale Absturz kommen um mich wachzurütteln. Es ist auch irgendwie faszinierend wie ich mich zwar einerseits am Tiefpunkt meiner Krankheit sehe, aber an einem Hochpunkt was meine Sicht auf mich und meinen Charakter angeht. Ich mag mich die letzten Tage selbst immer mehr, ein Gefühl das ich kaum kenne... seltsam oder? Liegt das daran dass ich erstmals wirklich zu meiner Krankheit stehe, sie als das sehe was sie ist? Und eben nicht mehr als Charakterschwäche? Ich vermute mal...

Was mir auch sehr hilft ist derzeit mein Leben und meinen Stil etwas umzukrempeln. Ich war immer als langhaariger Metaller, meist schwarz gekleidet unterwegs, wohl weil ich mich lange Zeit damit identifizeren konnte und es mir auch Schutz bot. Aber ich merke nun dass ich viel mehr bin als das. Das nicht das es ist was mich ausmacht. Ich habe mir jetzt die Haare schulterlang geschnitten, habe viele neue Kleidungsstücke gekauft, die mir einfach gefallen und zu mir passen, nciht weil sie eben szenetypisch sind. Und dass ich die letzte Zeit kaum noch Musik hörte machte mich erst sehr traurig, weil es eigentlich ein wichtiger Lebensinhalt ist. Aber habe nun gemerkt dass ich derzeit einfach eine andere Art der Musik brauche, eine die mich ruhig macht und nicht aufstachelt. Gerade so Singer/Songwriter Sachen passen da derzeit ganz gut, da muss ich mich auch noch bei JeanLucca bedanken, denn Nils Koppruch aus seiner Signatur trifft da genau meinen Nerv und hat mich endlich wieder anfangen lassen Musik genießen zu können, das hat mir so gefehlt.

Aber bei all den guten Entwicklungen weiß ich dennoch dass ich da wohl trotzdem am Anfang stehe, aber meine Sicht auf mich hat sich schonmal gewaltig geändert und das sehe ich als so großen Fortschritt den ich mir lange Zeit nichtmal erträumt hätte. Ich glaube endlich wieder an mich :-) Ich habe aber dennoch Angst vor einem erneuten Einbruch, dass das vielleicht nur eine Phase ist, aber ich lasse mir das jetzt nicht so leicht nehmen!

Was ich mir nur wünschte ist dass mehr das so sehen wie du, dass auch andere meine Fortschritte anerkennen... denn leider sehen viele ja diese kleinen Dinge die für mich Riesen Erfolge sind als selbstverständlich an, das holt einen oftmals dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück... aber ich glaube zumindest meine engsten Freunde sehen und spüren die Veränderung.... die einzige mir wichtige Person die das nicht zu sehen scheint ist wieder einmal SIE :-( wo sie es doch als einzige verstehen müsste wie schwer das alles für mich ist... aber trotzdem sieht sie nur was ich nicht schaffe, schafft es oftmals fast mir meine erfolge klein zureden... wieso tut sie das nur? :-(

Aber egal, heute habe ich fast den ganzen Tag ohne einen Gedanken an sie verbracht, und ich habe auch wieder angefangen zu essen. Und habe mir Sportsachen gekauft, will anfangen regelmäßig zu joggen und ins Fitnessstudio zu gehen. Und noch etwas tolles ist passiert: ich habe es zum ersten Mal seit Jahren geschafft genug Selbstvertrauen zusammenzunehmen um im Park ein Mädel anzusprechen! Zwar erst beim zweiten Versuch, aber immerhin. Nicht weil ich mir davon was erhoffe, ich will derzeit echt nichts neues anfangen, verspüre nicht mal den Drang dazu, ich weiß auch dass ich da echt nicht in der Lage zu wäre. Nein, einfach weil ich spürte dass ich es kann. Und mir klar wurde dass ich doch nichts verlieren kann, nur gewinnen. Und siehe da, wir haben uns ne Stunde unterhalten und vielleicht schau ich ihr am Wochenende beim Rugby zu, und wer weiß, evtl. entwickelt sich daraus ja sogar eine Freundschaft :-)

Zitat:
Vielleicht einsam(er) für eine gewisse Zeit, dafür aber vielleicht umso lehrreicher und ich glaube da an dich, dass es für dich am Ende auch zufriedenstellender ausgehen wird, denn das hast du auch verdient!


Selbst dass muss ich heute irgendwie revidieren. Ich fühle mich heute sogar weniger einsam. Weil ich merke dass ich auch meinen Freunden plötzlich näher bin, weil ich mich sonst immer verkrochen habe. Und vllt gewinne ich sogar neue Freunde dazu. Und zufriedenstellender und lehrreicher wird es, das spüre ich ja nun bereits. Und Danke dass du sagst dass ich es verdiene, und weißt du was, zum ersten Mal glaube ich das auch. Gott bin ich heute euphorisch :-) Mein Therapeuth wird sich in zwei Wchen viel anzuhörn haben wenn das so weitergeht

29.06.2011 01:25 • #23


D
Hallo Pyramos,

mal eben schnell geantwortet und kurz geschrieben:

Das klingt doch alles schon wieder viel viel besser und es freut mich sehr, dass du so viele Dinge so schnell und nützlich für dich umsetzen konntest

Schön zu lesen, dass es dir wieder besser geht zurzeit. Das liest sich doch alles wirklich richtig gut und klingt nach einem guten Weg

Ganz lieben Gruß

DarkShadow

29.06.2011 09:13 • #24


JeanLucca
Hallo Pyramos.

Du machst wirklich eine ganze Menge. Und Du kannst Dich ziemlich gut reflektieren.

Zitat von Pyramos:
.... die einzige mir wichtige Person die das nicht zu sehen scheint ist wieder einmal SIE :-( wo sie es doch als einzige verstehen müsste wie schwer das alles für mich ist... aber trotzdem sieht sie nur was ich nicht schaffe, schafft es oftmals fast mir meine erfolge klein zureden... wieso tut sie das nur? :-(
Irgendwie kenne ich das. Ich hatte auch mal so eine Phase in der ich enttäuscht war das meine Partnerin es nicht bemerkt was ich alles für die Beziehung mache. Ich habe damals nicht verstanden warum sie es nicht anerkennt. Das MUSS sie doch, weil ich genau das geändert habe was sie mir vorgeworfen hat.
Wenn ich zurückblicke war ich in der Zeit nicht authentisch. Verkrampft. Hab alles nur deshalb getan weil ich still gehofft habe das alles wieder so wird wie es mal war.

Es gibt da so einen Spruch: Willst Du gelten, mach Dich selten. Hört sich für mich auf den ersten Blick sehr flach an. Aber ich finde da ist doch was dran, irgendwie. Könnte es für Dich ein Weg sein die ganzen Dinge die Du für Dich tust, Deiner Ex nicht zu erzählen? Ich meine so als Selbstschutz.

Lieben Gruß JeanLucca

29.06.2011 12:00 • #25


Pyramos
@DarkShadow:

Ja, das finde ich auch :-)
Heute Morgen kams sogar noch krasser: hab nach dem aufwachen erstmal dagelegen und etwas vor mich hingegrübelt, und da hats irgendwie Klick gemacht und ich hab erstmals so richtig gesehn was eigentlich mein Problem ist (was doch eigentlich sowas von auf der Hand lag, aber manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht): mir fehlt es einfach dass jemand meine Stärke und meine guten erkennt und wertschätzt. das hat mir mein Leben lang gefehlt. Und mit meiner Ex war das ja ganz krass, ihr tat alles was ich für sie tat weh, meine Offenheit gegenüber Gefühlen hat sie eingeschüchtert, meine Fürsorge eingeengt und verunsichert, meine Zuneigung unter Druck gesetzt. Aber das ist nicht MEIN Fehler... das sind doch gute Eigenschaften... sie hat scheinbar weit größere Probleme wie ich und könnte glaube ich derzeit wirklich alles andere gebrauchen als eine Partnerschaft, sondern einen guten Freund wie mich der ihr da mal die Augen öffnet. Sie braucht mehr Hilfe als ich glaube ich. Aber sie wird sie nicht annehmen, und ihr habt Recht dass ich mich auch erstmal um meine eigne Seele kümmern muss. Aber ich bin nach dieser Erkenntnis aufgestanden, ins Bad gegangen und habe in den Spiegel geschaut. Und zum ersten Mal seit so langer Zeit gefiel mir was ich sah. Ich habe mich fast verliebt in mich ^^ Ich konnte lächeln, habe sogar angefangen laut loszulachen vor Freude mich endlich mal so zu sehen, konnte fast nicht mehr aufhörn. Und hatte so den Drang rauszugehen und im regen zu tanzen. Raus bin ich dann auch, aber getanzt habe ich dann doch nicht, aber zumindest innerlich. Aber bin in kurzen Sachen stundenlang durch den regen und hat mir nichts ausgemacht, fühlte mich einfach lebendig :-)

Jetzt habe ich nur bei all diesen neuen überschwänglichen Gefühlen ein wenig die Angst dass ich entweder leicht manisch depressiv bin, oder dass diese kurze Euphorie nur eine Seifenblase ist die so schnell zerplatzt wie sie kam. Und tatsächlich spüre ich seit ich wieder daheim bin dass der Sog immer noch in mir lauert, ständig droht mich wieder zu vergiften und ich echt dagegen ankämpfen muss das ja nicht zuzulassen. Ich will dieses Hoch nicht wieder so schnell verlieren...

@ Jean Lucca: Ja, genauso fühlte und fühle ich mich auch. Aber ich verstehe nun warum sie es nicht konnte ein wenig besser. Ganz kenne ich ihre Probleme nicht, aber sie ist sehr unzufrieden mit sich selbst. Und denkt sie hat es nicht verdient gut behandelt zu werden. Sie sagte mir z.B. dass die Beziehungen vor mir, wo die Partner sie teilweise wie Dreck behandelt hatten zwar nicht schön, aber eben einfacher waren. Das war echt ein Schlag ins Gesicht für mich, aber was will man da machen? :-(
Sie hat entweder die Chance an einen Partner zu geraten der ihr wie ich wirklich helfen und sie verstehen will und vielelicht noch etwas stärker ist wie ich und es schafft zu ihr durchzudringen. Oder sie macht so weiter und wird irgendwann daran zerbrechen was sich in ihr anstaut und sucht sich dann vielleicht selbst Hilfe. Ich kann sie nicht dazu zwingen...

Zitat:
Wenn ich zurückblicke war ich in der Zeit nicht authentisch. Verkrampft. Hab alles nur deshalb getan weil ich still gehofft habe das alles wieder so wird wie es mal war.


Ja, das stimmt zum Teil, ich hab mir sogar oft eingeredet das stimmt total. Aber ich versuche das nun auch zu differenzieren und sehe das vieles davon doch auch authentisch war, dass ich wirklich so denke und mich einsetzen will für andere. Natürlich wollte und will ein Teil von mir das auch nur um doch noch die Beziehung zu retten, aber dieser teil wird immer schwächer was ich positiv bewerte, momentan denke ich gar nicht daran.

Zitat:
Willst Du gelten, mach Dich selten.


Da ist was wahres dran. Ich war da oft wirklich zu aufdringlich. Ich versuche das nun ein wenig mehr einzuhalten und warte bis sie von sich aus mal auf mich zukommt. Aber den Drang ihr das zu zeigen den kann ich kaum unterdrücken, war heute morgen auch kurz bei ihr auf der Abreit (Buchhandlung), nur um ihr zu zeigen wie guts mir geht und ihr zu beweisen dass ich auch ohne Probleme wieder gehn kann. Aber das war nur so ein Impuls, den werd ich ab jetzt versuchen zu unterdrücken.

29.06.2011 12:19 • #26


D
Hallo Pyramos,

du legst ja ein ganz schönes Thempo vor, da fällt es mir richtig schwer, mitzukommen

Wollte eigentlich noch etwas intensiver auf deinen vorherigen Beitrag eingehen, jetzt haste schon wieder so viel geschrieben *hechel...* ]

Zitat von Pyramos:
Heute Morgen kams sogar noch krasser: hab nach dem aufwachen erstmal dagelegen und etwas vor mich hingegrübelt, und da hats irgendwie Klick gemacht

Auf diesen Moment hoffe ich auch noch....

Zitat von Pyramos:
ihr tat alles was ich für sie tat weh, meine Offenheit gegenüber Gefühlen hat sie eingeschüchtert, meine Fürsorge eingeengt und verunsichert, meine Zuneigung unter Druck gesetzt. Aber das ist nicht MEIN Fehler... das sind doch gute Eigenschaften... sie hat scheinbar weit größere Probleme wie ich und könnte glaube ich derzeit wirklich alles andere gebrauchen als eine Partnerschaft, sondern einen guten Freund wie mich der ihr da mal die Augen öffnet. Sie braucht mehr Hilfe als ich glaube ich. Aber sie wird sie nicht annehmen, und ihr habt Recht dass ich mich auch erstmal um meine eigne Seele kümmern muss.

Manches von dem, wie du sie beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Aber wie du es selbst auch schon richtig erkennst, es ist ihre Sache, nach Hilfe 1. zu suchen und sie dann auch 2. anzunehmen (3. wäre dann die Umsetzung) aber es geht ja nunmal doch in erster Linie um dich. Vor allem sehe ich hier eine - ich drücke es mal vorsichtig aus - Gefahr, ihr deine Hilfe anzubieten, obwohl du sie liebst und dir insgeheim doch MEHR wünschen würdest. Das kann im schlechtesten Fall nach hinten losgehen, für euch beide. Dann hätte sie einen Freund zu verlieren und du würdest vielleicht irgendwann alles unter-/abbrechen wollen, weil sie deine Gefühle nicht erwidert und das könnte ihr dann im Umkehrschluss auch wieder nur schaden. Aber wie gesagt, es geht ja um dich

Zitat von Pyramos:
Aber ich bin nach dieser Erkenntnis aufgestanden, ins Bad gegangen und habe in den Spiegel geschaut. Und zum ersten Mal seit so langer Zeit gefiel mir was ich sah. Ich habe mich fast verliebt in mich ^^ Ich konnte lächeln, habe sogar angefangen laut loszulachen vor Freude mich endlich mal so zu sehen, konnte fast nicht mehr aufhörn. Und hatte so den Drang rauszugehen und im regen zu tanzen. Raus bin ich dann auch, aber getanzt habe ich dann doch nicht, aber zumindest innerlich. Aber bin in kurzen Sachen stundenlang durch den regen und hat mir nichts ausgemacht, fühlte mich einfach lebendig :-)

Tja... die Leichtigkeit des Seins... schön sowas

Zitat von Pyramos:
Jetzt habe ich nur bei all diesen neuen überschwänglichen Gefühlen ein wenig die Angst dass ich entweder leicht manisch depressiv bin, oder dass diese kurze Euphorie nur eine Seifenblase ist die so schnell zerplatzt wie sie kam. Und tatsächlich spüre ich seit ich wieder daheim bin dass der Sog immer noch in mir lauert, ständig droht mich wieder zu vergiften und ich echt dagegen ankämpfen muss das ja nicht zuzulassen. Ich will dieses Hoch nicht wieder so schnell verlieren...

Das ist, glaube ich, die Schwierigkeit, die da in uns lauert. Uns dieser Krankheit bewusst zu werden und zu lernen, mit ihr bewusst umzugehen und zu wissen!, dass Gefahren lauern (können).

Zitat von Pyramos:
Ich versuche das nun ein wenig mehr einzuhalten und warte bis sie von sich aus mal auf mich zukommt. Aber den Drang ihr das zu zeigen den kann ich kaum unterdrücken, war heute morgen auch kurz bei ihr auf der Abreit (Buchhandlung), nur um ihr zu zeigen wie guts mir geht und ihr zu beweisen dass ich auch ohne Probleme wieder gehn kann. Aber das war nur so ein Impuls, den werd ich ab jetzt versuchen zu unterdrücken.

Loslassen fällt schwer ;-) Aber auch das wird dir noch gelingen ...

Sei lieb gegrüßt

DarkShadow

29.06.2011 16:12 • #27


Pyramos
Hallo,

ich war mal für ein paar Tage nicht hier, diese Tage waren so turbulent für mich wie die davor. Wie ich es befürchtet hatte war meine Euphorie nicht von langer dauer, am Abend schon kroch die Leere wieder in mir hoch, alles gute lief einfach wie durch ein leck aus mir heraus, das war schrecklich, wollte es festhalten... aber es ging nicht :( Ich hatte solche Angst, ja regelrecht Panik dass es aber nur umso schneller floss. Das sind Momente wo ich mir fast wünsche ich hätte mich garnicht erst gut gefühlt, weil der Verlust davon mir dann fast schlimmer erscheint als einfach gleich traurig geblieben zu sein. Aber naja, das kennt hier sicher jeder, ich bin nur diese extremen Wechsel in so kurzer Zeit echt nicht gewohnt.

Gestern gabs dann aber auch wieder ein aufbauendes Erlebnis: ich traf mich mit der Exfreundin vor der letzten Freundin, wir hatten über rein Jahr kaum Kontakt, nur ab und an mal über den Weg gelaufen, aber sie hat mich zum Kaffee eingeladen. Und es war schön. Wir haben uns richtig gut verstanden, ich war auch offen mit ihr über meine jetzige Entwicklung (sie weiß von den Depressionen) und sie war sichtlich stolz und erstaunt erste Anzeichen meines neuen Ich zu sehen (sie hat mich erst kaum erkannt, so sehr hab ich mich wohl auch äußerlich verändert ^^). Was sie dann sagte hat mich zum einen super glücklich aber auch etwas traurig gemacht: sie meinte sie freut sich so dass ich mir endlich helfe und helfen lassen, findet es aber auch irgendwo schade dass ich das nicht schon früher getan habe, als wir noch zusammen waren. das hat mir gezeigt dass es ja auch für sie ein Verlust war, dass sie mich immer noch gern hat, das war echt schön. Und ja, ich bereue es ja selbst dass ich damals nicht getan habe... aber das ist nun auch nicht mehr so wichtig, immerhin ist sie glücklich mit einem anderen und das kann ich serh gut akzeptieren und bin auch nun bereit den mal kennenzulernen und mehr als hi zu sagen. Jedenfalls bin ich überglücklich einen Menschen den ich verloren glaubte wieder in meinem Leben zu haben, das zeigt mir dass diese Ängste die ich da habe nicht immer berechtigt sind und gibt mir auch Hoffnung für die Zukunft, auch mit Nina. Vielleicht wird sie auch wenn etwas zeit verstrichen ist so denken und wieder Teil meines Lebens sein wollen. Denn ich habe gestern ein wenig mehr eingesehen dass man Menschen ja nie wirklich ersetzen kann die einem wichtig sind, und das auch nicht ersetzt werden kann, auch wenn das immer noch eine große angst von mir ist. Aber sie sagte ihr neuer Freund gibt ihr zwar auf seine Weise sehr viel, auch Dinge die ich ihr nie geben konnte, aber er wird ihr auch nie das geben können was sie mit mir hatte, und das war so schön zu hören :-)

Nur habe ich dummerweise dadurch auch nochmal neuen Mut gewonnen mit Nina zu sprechen, wollte ihr wieder einmal zeigen dass es mir erneut einen Schritt besser geht... doch leider ging das total nach hinten los. Sie hat sich nur wieder bedrängt gefühlt und hat nun erneut den Kontakt abgebrochen... ich hasse mich so dafür nicht wie ich vorhatte erstmal garnix zu sagen und zu warten bis sie auf mich zukommt... weil egal was ich derzeit sage, alles reizt sie, alles sieht sie als Provokation, auch wenn ich nur sage hey, mir gehts gut, dies und das hilft mir (zum Beispiel Musik, dann redet sie die Musik schlecht...) Wieso tut sie sowas? Fünf Minuten mit ihr ziehen alles in den Dreck was ich über Tage erreicht habe, nichts erkennt sie an, alles wird ins negative verkehrt... war gestern kurz davor alles aufzugeben, die Therapie abzubrechen, alles in Frage zu stellen, dass ich mir ja nur was vormache und alles was ich mache wertlos sei... sie ist echt Gift für mich :-(

Ich versuch mich da jetzt irgendwie wieder hochzukämpfen, aber meine Energie ist erstmal dahin... wünscht mir Glück.

01.07.2011 15:34 • #28


JeanLucca
Hallo Pyramos.

Ich freue mich wieder von Dir zu lesen und finde es schade das es Dir gerade nicht so gut geht. Hier sind ja schon viele Worte geschrieben worden, ich meine das Du so ausführlich berichtest lässt uns einen tiefen Blick in Deine Gefühlswelt teilhaben. Das ist schon sehr beeindruckend.
Du hast aber auch schon sehr viele Worte zurückbekommen, die Du auch reflektieren kannst. Wenn ich jetzt lese wie es Dir geht fallen mir ein paar Botschaften ein die Du schon bekommen hast. Ich bin mir unsicher ob wir deutlicher werden sollen oder Dir immer wieder Deine Therapie ans Herz legen sollen? Ich versuche mal eine Mischung aus Beidem.

Zitat von Pyramos:
Nur habe ich dummerweise dadurch auch nochmal neuen Mut gewonnen mit Nina zu sprechen, wollte ihr wieder einmal zeigen dass es mir erneut einen Schritt besser geht... doch leider ging das total nach hinten los. Sie hat sich nur wieder bedrängt gefühlt und hat nun erneut den Kontakt abgebrochen... ich hasse mich so dafür nicht wie ich vorhatte erstmal garnix zu sagen und zu warten bis sie auf mich zukommt... weil egal was ich derzeit sage, alles reizt sie, alles sieht sie als Provokation, auch wenn ich nur sage hey, mir gehts gut, dies und das hilft mir (zum Beispiel Musik, dann redet sie die Musik schlecht...) Wieso tut sie sowas?
Sie fühlt sich bedrängt. Ich bin mal ehrlich und würde mich auch so fühlen, alleinschon durch das lesen baut sich bei mir ein Druck auf.

Zitat von Pyramos:
... war gestern kurz davor alles aufzugeben, die Therapie abzubrechen, alles in Frage zu stellen, dass ich mir ja nur was vormache und alles was ich mache wertlos sei...
Ich vermute mal das Du alles nur machst um Deine Ex zurückzubekommen? Du genau weißt was Deine Ex Dir damals vorgeworfen hat und Du es jetzt im Nachhinein änderst und ihr präsentierst? Du auch weißt das das so nicht geht und Dir einredest das Du alles nur für Dich alleine und für niemand anderen machst?

Deine grosse Chance ist die Therapie. Da kannst Du tatsächlich den Schlüssel finden um die Tür aufzuschliessen um mit Deinen Gefühlen umzugehen. Sicher ist es oft nicht einfach und wird umso unbequemer je näher man sich an das Eigentliche Problem herantastet. Und ich kann mir gut vorstellen das es nochmal eine Kategorie schlimmer wird wenn ich mich dabei ertappe das meine Illusion (also der Wunsch etwas festzuhalten was schon weg ist) zerbricht.

Lieber Pyramos. Ich möchte Dich gerne bestärken weiterhin in die Therapie zu gehen auch wenn Du keine Energie hast. Für Dich. Und wenn Du neue Energie hast würde ich mir für Dich wünschen das Du diese Energie umlenkst und für Dich nutzt. Meinetwegen auch wieder in der Therapie.

Alles was Du getan hast ist nicht wertlos. Das waren starke Leistungen und haben Dich als Powertyp mit einem RiesenHerz gezeigt. Nur lass dir diese Leistungen nicht von Menschen bewerten die sich von Dir getrennt haben. Schau halt mal was Du wirklich alles ändern würdest wenn es Deine Ex nicht geben würde, so als Gedankenspiel. Was bleibt über?

Zitat von Pyramos:
.. wünscht mir Glück.

Ich wünsche Dir viel Glück, von Herzen, für Dich allein. Ich (und viele andere hier) setze mich mit Deinem Problem auseinander, investiere Zeit und Herz um Dir zu Antworten zu geben - das betone ich jetzt um Dir mitzuteilen das Du uns wichtig bist. Ich erkenne Deinen Mut an hier zu schreiben. Ich möchte Dir nicht mit meinen Äusserungen vor den Kopf stossen sondern ich möchte nur das es Dir wieder besser gehen kann.

Lieben Gruß, JeanLucca

01.07.2011 16:53 • #29


A


Hallo Pyramos,

x 4#30


D
Hi Pyramos,

schön, dass du dich wieder gemeldet hast :-)

Möchte dir gerne etwas schreiben, was auch eher spontan aus dem Bauch heraus kommt, also ohne Zitate.

Es liest sich wirklich so, dass du DEIN Glück versuchst von den Reaktionen anderer abhängig zu machen. Wenn ich dieses, jenes, welches tue, MUSS das doch gesehen werden und Anerkennung finden. Ich denke, dieser Prozess passiert in dir, völlig unbewusst. Weißt du, woher ich das kenne? Ganz gut von mir selber, allerdings eher auf den Job bezogen. Heute ist das nicht mehr so extrem ausgeprägt, ja, auch ich lerne dazu ;-) Vielleicht ist es auch so, dass du sie als dein Glück ansiehst und deswegen alles versuchst, sie zurückzugewinnen, weil sie ja DEIN Glück ist.

Grundsätzlich ist das ja auch alles zu verstehen, allerdings möchte ich dir eines zu Bedenken geben. Zu dieser Art von Glück gehören immer zwei. Du weißt, wie du fühlst, sie allerdings auch. Jetzt ist es so, dass du festgestellt hast, dass du nicht stabil genug bist, diese Entscheidung von ihr zu akzeptieren. Das solltest du dir vielleicht einmal genauer ansehen, warum das so ist. Warum es dir so schwerfällt, dieses Loslassen.

Mein Rat an dich wäre, nutze jetzt genau diese Situation, um dich zu betrachten. Nutze die Zeit, DICH besser kennenzulernen, zu verstehen, was da in dir passiert und was du gegen deine (bitte nicht böse sein) innere Zerrissenheit unternehmen kannst.

Du machst dir wirklich ganz viele Gedanken um sie, was sie denkt, was sie fühlt, warum sie das denkt und fühlt, was sie sagen würde, wenn ..... etc. Grundsätzlich ist das eine ganz tolle Eigenschaft, ABER: Wo bitte bleibst du? Was ist mit dir? Wo bleiben die Fragen: Was denke ich? Was fühle ich? Warum reagiere ich so, wenn sie dieses, jenes, welches sagt und warum halte ich es nicht aus?

Ein Versuch wäre es Wert, mal mit den Gedanken nur bei dir zu bleiben! Bei deinen Gefühlen, bei deinen Gedanken, bei dem, was mit dir geschieht und wie du es lernen kannst, zu steuern, OHNE die anderen.

Ich (und nicht nur ich :-) drücken dir wirklich ganz fest die Daumen!

Lieben Gruß

DarkShadow

01.07.2011 17:48 • #30

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