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Martina83
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Hallo zusammen,
eigentlich müsste es mir doch so gut gehen: Glücklich verheiratet, eine kleine Tochter (fast 4) und ein Neuanfang vor 4 Monaten in der schönsten Stadt der Welt, Hamburg. Hinzu käme ein Job, der mich erfüllt hätte, aus dem ist leider nichts geworden. Die jetzige Alternative ist nicht berauschend, und seit gestern habe ich meinen ersten KS wegen Depression. Ich fühle mich so fertig, antriebslos und kann nichts mehr durchziehen, weder auf der Arbeit noch zuhause.
Ich bin doch eigentlich ein Multitalent, kann Vollzeit arbeiten und den Haushalt schmeißen, mich mit meiner Tochter am Wochenende beschäftigen, weil mein Mann dann meistens arbeiten muss. Und langsam fehlt mir die Kraft für dieses Allround-Ding. Ich kann nicht mehr. Manchmal wünsche ich mir sogar ganz schlimme Dinge, oh gott, das werde ich hier erstmal nicht aussprechen......
Ich kann mich nicht mehr lange konzentrieren, kann Gesprächen mit Kollegen nicht folgen und jede Antwort auf meine Fragen kommt mir vor wie ein Vorwurf an mich selbst. SIE sind doch die Assistentin des GL/Sekretärin/Office Managerin/Büromutti/...., Sie MÜSSEN das doch wissen! Ich kann nicht mehr, ich bin noch in der Probezeit, was soll ich machen? Im Vorstellungsgespräch habe ich das alles behauptet; dass ich das alles locker packe und noch Vollzeit und mit Fahrtzeiten von 1 Stunden hin und wieder zurück (mit Bus und Bahn, Auto fahren ist in Hamburg eine Katastrophe), nehme in Kauf, dass ich meine Tochter sozusagen den ganzen Tag in die Kita abschiebe nur damit ich....ja, was eigentlich? Ich bin nicht die karrieregeile Rabenmutter....oder doch?
Im Moment scheint es wohl so. Und die Quittung ist nun eindeutig: Depression. Erst gestern hat meine neue Ärztin sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass es doch an der Zeit ist über das nachzudenken, am besten in einer Reha. Wahrscheinlich wird diese zunächst abgelehnt, dann probieren wir es noch einmal. Dann wird es klappen.
Und dann? Dann komme ich für 3 Monate in eine Klinik, bekomme Lach-mich Pillen und darf den ganzen Tag malen, basteln oder sonstwie mein Inneres Ich finden. Na Prost Mahlzeit! Hab ich keine Lust zu.
Aber es gibt ja tatsächlich soviel in meine Leben, was hätte anders laufen können, auch jetzt noch: Der Umzug hätte vielleicht nicht sein müssen, meine Tochter ist aber noch klein genug um das zu verkraften. Mein Mann hatte gleich Arbeit hier, da er in einem großen Konzern tätig ist. Und ich? Ich habe gedacht, dass ich mit dem Umzug auch meine Probleme da lasse und hier neu anfangen kann. Mal ehrlich, ziemlich naiv, oder?
Vielleicht hat meine Depression ja schon mit der Geburt meiner Tochter angefangen: direkt danach (3 Stunden!!) wurde sie in ein anderes KH verlegt, Notfall! Naja, hinterher ist man immer schlauer, das Verlegen hätte nicht sein müssen und dürfen: Bis heute fehlt mir jegliche Bindung zu ihr. Auch nach der Geburt, als meine Hebamme mir zu einer ambulanten Therapie geraten hat, welche ich dann auch gemacht habe, fand ich den Bezug einfach nicht. Lag wohl daran, dass ich auch nicht stillen wollte, oder konnte, weiß nicht mehr. Oder an der Tatsache, dass unsere Tochter an Neurodermitis und Lebensmittelallergien leidet, nein nicht nur Unverträglichkeiten. Allergien, die schlimm enden können, wenn ein Kind ihr nur einen Schokoriegel anbieten und sie ihn annehmen und essen würde....
Ich bin nicht die erste in der Familie mit einer Depression, ist sowas erblich?
Letztendlich ist es wohl doch an der Zeit eine Therapie zu machen, auch wenn es wahrscheinlich Jahre dauern wird, worauf ich eigentlich keine Lust habe. Ist aber wohl der einzige Ausweg aus dem Loch, naja...
Zumindest hat das Schreiben schonmal geholfen.
Ich hoffe ich finde hier andere Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind: Mann, Kind, Job und Haushalt unter einen Hut
Gruß
Martina
eigentlich müsste es mir doch so gut gehen: Glücklich verheiratet, eine kleine Tochter (fast 4) und ein Neuanfang vor 4 Monaten in der schönsten Stadt der Welt, Hamburg. Hinzu käme ein Job, der mich erfüllt hätte, aus dem ist leider nichts geworden. Die jetzige Alternative ist nicht berauschend, und seit gestern habe ich meinen ersten KS wegen Depression. Ich fühle mich so fertig, antriebslos und kann nichts mehr durchziehen, weder auf der Arbeit noch zuhause.
Ich bin doch eigentlich ein Multitalent, kann Vollzeit arbeiten und den Haushalt schmeißen, mich mit meiner Tochter am Wochenende beschäftigen, weil mein Mann dann meistens arbeiten muss. Und langsam fehlt mir die Kraft für dieses Allround-Ding. Ich kann nicht mehr. Manchmal wünsche ich mir sogar ganz schlimme Dinge, oh gott, das werde ich hier erstmal nicht aussprechen......
Ich kann mich nicht mehr lange konzentrieren, kann Gesprächen mit Kollegen nicht folgen und jede Antwort auf meine Fragen kommt mir vor wie ein Vorwurf an mich selbst. SIE sind doch die Assistentin des GL/Sekretärin/Office Managerin/Büromutti/...., Sie MÜSSEN das doch wissen! Ich kann nicht mehr, ich bin noch in der Probezeit, was soll ich machen? Im Vorstellungsgespräch habe ich das alles behauptet; dass ich das alles locker packe und noch Vollzeit und mit Fahrtzeiten von 1 Stunden hin und wieder zurück (mit Bus und Bahn, Auto fahren ist in Hamburg eine Katastrophe), nehme in Kauf, dass ich meine Tochter sozusagen den ganzen Tag in die Kita abschiebe nur damit ich....ja, was eigentlich? Ich bin nicht die karrieregeile Rabenmutter....oder doch?
Im Moment scheint es wohl so. Und die Quittung ist nun eindeutig: Depression. Erst gestern hat meine neue Ärztin sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass es doch an der Zeit ist über das nachzudenken, am besten in einer Reha. Wahrscheinlich wird diese zunächst abgelehnt, dann probieren wir es noch einmal. Dann wird es klappen.
Und dann? Dann komme ich für 3 Monate in eine Klinik, bekomme Lach-mich Pillen und darf den ganzen Tag malen, basteln oder sonstwie mein Inneres Ich finden. Na Prost Mahlzeit! Hab ich keine Lust zu.
Aber es gibt ja tatsächlich soviel in meine Leben, was hätte anders laufen können, auch jetzt noch: Der Umzug hätte vielleicht nicht sein müssen, meine Tochter ist aber noch klein genug um das zu verkraften. Mein Mann hatte gleich Arbeit hier, da er in einem großen Konzern tätig ist. Und ich? Ich habe gedacht, dass ich mit dem Umzug auch meine Probleme da lasse und hier neu anfangen kann. Mal ehrlich, ziemlich naiv, oder?
Vielleicht hat meine Depression ja schon mit der Geburt meiner Tochter angefangen: direkt danach (3 Stunden!!) wurde sie in ein anderes KH verlegt, Notfall! Naja, hinterher ist man immer schlauer, das Verlegen hätte nicht sein müssen und dürfen: Bis heute fehlt mir jegliche Bindung zu ihr. Auch nach der Geburt, als meine Hebamme mir zu einer ambulanten Therapie geraten hat, welche ich dann auch gemacht habe, fand ich den Bezug einfach nicht. Lag wohl daran, dass ich auch nicht stillen wollte, oder konnte, weiß nicht mehr. Oder an der Tatsache, dass unsere Tochter an Neurodermitis und Lebensmittelallergien leidet, nein nicht nur Unverträglichkeiten. Allergien, die schlimm enden können, wenn ein Kind ihr nur einen Schokoriegel anbieten und sie ihn annehmen und essen würde....
Ich bin nicht die erste in der Familie mit einer Depression, ist sowas erblich?
Letztendlich ist es wohl doch an der Zeit eine Therapie zu machen, auch wenn es wahrscheinlich Jahre dauern wird, worauf ich eigentlich keine Lust habe. Ist aber wohl der einzige Ausweg aus dem Loch, naja...
Zumindest hat das Schreiben schonmal geholfen.
Ich hoffe ich finde hier andere Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind: Mann, Kind, Job und Haushalt unter einen Hut
Gruß
Martina