Sohn leidet unter Depressionen. Wie kann ich ihn unterstützen?

Brave
Hallo Elli 50,
mein Sohn möchte ja nicht, dass ich mit seiner Therapeutin spreche..... Deshalb war er auch nicht so gut auf mich zu sprechen als ich den Telefonhörer an ihn weiterreichen musste anstatt dass man mir einen Tipp gibt. Auch wenn er wusste, dass sie mir nichts sagt, was im Gespräch herausgekommen ist.
Das muss ich akzeptieren.
Grüße von
Brave

25.05.2010 17:03 • #16


uniquenessy
Hallo Brave,

bist du eigentlich selber in Therapie?
Natürlich ist dein Sohn erwachsen uns sollte es hinbekommen selbstständig zu sein..das wollen die da sicher auch sehen, aber ein Infogespräch, wie auch du dich verhalten sollst, gerade wo ihr so ein enges Verhältniss habt und er ja auch immer noch zu Hause wohnt, wäre meiner Meinung nach schn angebracht gewesen.

Gruß
Uni

26.05.2010 07:09 • #17


A


Hallo Brave,

Sohn leidet unter Depressionen. Wie kann ich ihn unterstützen?

x 3#3


Brave
Liebe Uni,
ich selber bin in keiner Therapie. Komme so im großen und ganzen mit der Situation klar. Nur wüsste ich halt gern, wie ich ihn unterstützen kann. Wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll - nicht dass ich es viell. noch verschlimmere indem ich ihm zu viel durchlasse. Weil das könnte ja auch ausgenutzt werden - auch aus Bequemlichkeit.
Und wenn ich ihn darauf anspreche was ihm denn helfen könnte, kommt nur die Antwort - das weiß ich selber auch nicht. Will er nicht - oder kann er nicht;, wäre die Hilfe für ihn Unbequem und er müsste mehr tun als er Lust hat.?????
So viel Fragen....
LG
Brave

26.05.2010 15:18 • #18


uniquenessy
Hallo Brave,

was lääst du ihn den durchgehen..vielleicht kannst du mir mal ein paar Kleinigkeiten schildern. Machst du Anrfe oä für ihn?

26.05.2010 15:21 • #19


Brave
Hallo Uni,
ja -mit dem ersten hast Du schon mal recht. Ich habe schon öfter für ihn telefoniert, aber eig.nur dann um negative Konsequenzen für ihn aus dem Weg zu räumen. Mit seiner Arbeitsstelle damals, wenn er in einen Loch war - oder als er Hartz IV Termine hatte und sie nicht wahrnehmen konnte. Meist erledigt er solche Sachen per E-mail. Ich dachte dann immer an die Konsequenzen für ihn, wenn er nicht in der Lage war (zumindest sich so gab) nicht selber absagen zu können oder einen neuen Termin zu machen. Und ich gebe viell. mit dem Aufmuntern zu schnell auf und denke, er kann es halt jetzt nicht.
Und ich hole seine Krankmeldung beim Hausarzt auf dem Nachhauseweg von der Arbeit ab. Die wird an der Anmeldung nur ausgefüllt und dann zum Unterschreiben gegeben. ER muss nicht zum Doc. rein. Der kann in dem Moment ja sowieso nicht helfen. Aber das könnte auch falsch sein - er müsste seinen Ar. dann vom Sofa erheben und selber mit dem Auto hinfahren. Wir wohnen echt auf dem Lande in einen kleinen Ort mit ca. 300 Einwohnern. Da muss man wegen jeder Kleinigkeit mit dem Auto fahren.
Ach, ich weiß auch nicht weiter.
Schönen Abend wünsch ich Dir noch.....
Brave

27.05.2010 17:28 • #20


uniquenessy
Hallo Brave,

kannst du unterscheiden, wann es deinem Sohn richtig dreckig geht und wann er schon in der Lage ist, etwas zu tun?
Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall vermeiden, wenn er nicht gerade ganz am Boden ist und nicht weiß, wo vorne und hinten ist, Anrufe und kleine Fahrten für ihn zu machen (Rezept holen). Auch wenn das für ihn bedeutet, dass er Konsequentezen zu spüren bekommt.

Gruß
Uni

28.05.2010 06:27 • #21


Brave
Hallo Uni,
sollte ich wohl so machen. Nur fehlt mir manchmal die Kraft so konsequent zu sein.
Bin heute irgendwie hundemüde......
Danke, dass Du mir antwortest. Gesundheitlich scheint es Dir ja momentan auch nicht so dolle zu gehen. Da schätze ich das um so mehr.
Lieber Gruß von Brave

29.05.2010 16:16 • #22


uniquenessy
Hallo Brave,

mir hilft das Schreiben sehr...vor allem, wenn ich eh auf der Couch liege und nicht viel zu tun habe
Mach dir ne Erinnerungsstütze, viell ein Postit..ich denke, so hilfst du deinem Sohn am meisten..Lass ihn Stück für Stück die Verantwortung für sein Leben wieder übernehmen..Irgendwann soll er ja auch mal ein eigenen Haushalt führen. Wichtig ist, dass du ihm ein verlässlicher Zuflucht bist und das denke ich, ist ganz sicher der Fall.

Gruß
Uni

30.05.2010 07:41 • #23


Brave
Danke Uni und NurIch,
das Problem mit meinem Sohn ist nur, wenn man ihm Druck macht blockiert er total. Das hatte schon sein früherer Therapeut herausgefunden. Liegt wohl auch mit seinem Diabetes, den er schon seit dem 6. Lebensjahr hat, zusammen.
Immer wenn der Druck zu groß wird, geht gar nichts mehr. Und das weiß eig. seine neue Therapeutin auch. Nach dem Gespräch hatte er auch total zu gemacht. Sie hat ihn ja nicht ermuntert sondern gezwungen.
Gruß Brave

31.05.2010 15:42 • #24


S
Hallo Brave,

wenn ich hier so lese, dann kann ich den Konflikt, in dem Du steckst, gut verstehen.
Du möchtest Deinem Sohn so gerne helfen, wahrscheinlich auch mit dem Hintergrund, dass Du schon einen Sohn durch diese Krankheit verloren hast!

Ich glaube, es ist eine sehr schwierige Gratwanderung: Zum einen Deinen Sohn in den Situationen zu unterstützen, wo es ihm zu schlecht geht, als dass er selbst für sich in die Verantwortung zu gehen, zum anderen aber ihm auch nicht zuviel abzunehmen, damit er merkt, dass er für sich und sein Leben selbst verantwortlich ist!

Ich möchte Dir mal kurz meine Situation schildern, obwohl ich viel älter bin als dein Sohn es ist (ich bin 44)

Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und rutschte vor zwei Jahren ganz tief in die Depression.
Ich bin nicht nur ohne Partner, sondern weitestgehend auch ohne familiäre Unterstützung. Ich musste also ganz alleine für mich sorgen, es gab keinen, der mir irgendetwas abgenommen hätte.
Obwohl es mir teilweise sehr schlecht ging, musste ich trotzdem alleine immer wieder zu meiner Ärztin, um mir eine Krankmeldung oder ein Rezept zu holen. Ich schleppte mich regelrecht dorthin, aber ich wusste auch um die Konsequenezen, die ich hätte tragen müssen, hätte ich es nicht geschafft! Wenn ich teilweise tagelang nicht aus dem Haus ging, aber ich wusste, dass ich mich zum Arzt schleppen musste, um geholfen zu bekommen.

O.K., ich bin alleinerziehende Mutter und trotz der Schwere der Krankheit wusste ich, dass ich noch Verantwortung für meine beiden Kinder hatte, die mir keiner abgenommen hat. Also schaffte ich die Kurve irgendwie dann doch!
Aber ich musste alles selbst in die Wege leiten. Eine Reha, eine Psychotherapie, den Umgang mit meinem Arbeitgeber und so vieles mehr! Obwohl ich mir immer Unterstützung gewünscht habe und auch heute noch wünsche, weiß ich aber auch, dass ich vielleicht heute gar nicht so weit wäre, hätte es jemanden gegeben, der mir alles abgenommen hätte!

Zitat von Brave:
Ich habe schon öfter für ihn telefoniert, aber eig.nur dann um negative Konsequenzen für ihn aus dem Weg zu räumen. Mit seiner Arbeitsstelle damals, wenn er in einen Loch war - oder als er Hartz IV Termine hatte und sie nicht wahrnehmen konnte. Meist erledigt er solche Sachen per E-mail. Ich dachte dann immer an die Konsequenzen für ihn, wenn er nicht in der Lage war (zumindest sich so gab) nicht selber absagen zu können oder einen neuen Termin zu machen. Und ich gebe viell. mit dem Aufmuntern zu schnell auf und denke, er kann es halt jetzt nicht.
Und ich hole seine Krankmeldung beim Hausarzt auf dem Nachhauseweg von der Arbeit ab. Die wird an der Anmeldung nur ausgefüllt und dann zum Unterschreiben gegeben. ER muss nicht zum Doc. rein. Der kann in dem Moment ja sowieso nicht helfen. Aber das könnte auch falsch sein - er müsste seinen Ar. dann vom Sofa erheben und selber mit dem Auto hinfahren.

Auf die Punkte möchte ich auch gerne nochmal eingehen. Wie soll Dein Sohn lernen, was Eigenverantwortung bedeutet, wenn alle negativen Konsequenzen von Dir verhindert werden? Wenn Du ihm sogar abnimmst, sich ein Rezept zu besorgen, hinderst Du ihn vielleicht unbewusst daran, dass er lernen kann, für sich zu sorgen.
Wie irgendjemand hier schon geschrieben hat, wäre es trotzdem sinnvoll, dass er kleine Dinge selbstständig für sich erledigt.

Konsequenzen zu spüren isat nicht immer nur Strafe, sondern könnte auch ein Ansporn sein, Veänderungen herbeizuführen, damit man künftig diese Konsequenzen nicht mehr tragen muss.
Ein Weg für Dich könnte sein, ihm z.b. einen Anruf nicht mehr abzunehmen, ihn trotzdem zu motivieren, es zu tun, ihm aber auch klar die Konsequenzen vor Augen zu führen, die er tragen müsste!

Man sollte bei alldem nicht vergessen, dass er 26 Jahre alt ist und das Ziel haben sollte, alleine und selbstständig für sich sorgen zu können.

Unterstützung zu haben, ist eine wundervolle Sache, aber die Unterstützung durch Dich, sollte sich eher im Hintergrund halten, damit er den Blick frei hat, handeln zu müssen, wenn er etwas bestimmtes erreichen möchte!

Für Dich wäre es aber auch sinnvoll, dass Du Dir entweder auch therapeutische Unterstützung holst, oder Dich aber evt. nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige umschaust, wo Du persönlich auch durch den Austausch Unterstützung erhalten könntest!

Alles Gute!

31.05.2010 16:37 • #25


Brave
Hallo Sonnenblume20,
erst mal danke für Deine Antwort.
Hast Du auch unter Panik- und Angstattacken gelitten? Die kommen ja bei meinem Sohn noch dazu. Aber ich finde es wirklich toll, dass Du es alleine geschafft hast alles wieder auf die Reihe zu bekommen.

@ All
Am Montag war mein Sohn nach langer Zeit mal wieder bei seinem Psychater hier zu Hause um sich Rat zu holen. Der hat durch das Gespräch (für das sich dieser Arzt auch wirklich Zeit genommen hat) dann auch festgestellt, dass auch eine bipolare Störung vorhanden ist. Nun wird er medikamentös anders eingestellt. - in die Klinik will er nämlich nicht also macht man es ambulant. Denn er will ja seine Ausbildung weitermachen und das finde ich wirklich gut.
Das mit dem Rezept einlösen und auch vorher die Überweisung holen habe ich ihn selber machen lassen - er hätte es schon gern abgegeben. Ich versuche jetzt schon ihn das, was er schaffen kann, selber machen zu lassen. Da hilft mir auch, wenn ich bei anderen lesen kann und mitbekomme, was gut tut und was weniger.
Ich hätte schon viel eher in ein solches Forum finden sollen - ich hätte viell. manchen Fehler nicht so gemacht.
Und eine Angehörigengruppe in der Nähe für psych. Kranke gibt es auch - Treffpunkt einmal im Monat. Das werde ich wohl auch mal angehen.......
Jetzt mal sehen, ob die Medikamente so anschlagen wie es sich der Arzt vorstellt.
Viele Grüße
Brave

02.06.2010 15:13 • #26


S
Hallo brave,

das, was Du erzählst, hörst sich gut an! Natürlich nicht die zusätzliche Diagnose, nicht falsch verstehen, aber dass Dein Sohn den Willen hat, die Ausbildung weiterzuführen, das ist ein gutes Zeichen!

Eine andere Medikamentation bringt hoffentlich auch Besserung!

Zitat von Brave:
Ich hätte schon viel eher in ein solches Forum finden sollen - ich hätte viell. manchen Fehler nicht so gemacht.

Solche Vorwürfe solltest Du Dir trotzdem nicht machen. Du wusstest es nicht anders und es bleibt nie aus, dass man Fehler macht. Ich bin auch Mutter und habe bestimmt auch schon viele Fehler gemacht!
Ich finde es aber toll, wie Du als Mutter Deinen erwachsenen Sohn unterstützt! Es ist, obwohl er Selbstständigkeit lernen sollte, bestimmt ein gutes Gefühl, immer jemanden zu haben, der hinter einem steht!

Zitat von Brave:
Hast Du auch unter Panik- und Angstattacken gelitten?

Ich hatte nie Panikattacken in dem Ausmaß, wie es die erkrankten Menschen hier schildern.
Aber ich habe grundsätzliche Ängste entwickelt, die mich von morgens bis abends begleitet haben, es jetzt teilweise auch noch tun. Deswegen ist es mir teilweise auch am liebsten, alleine zu Hause zu sein und am liebsten mich mit nichts und niemandem auseinandersetzen zu müssen!Menschen machen mir z.b. oft Angst, besonders wenn ich mich gegenüber ihnen behaupten soll oder wenn ich überhaupt neben ihnen bestehen soll!

Alles Gute weiterhin für Euch!

02.06.2010 21:03 • #27


uniquenessy
Hallo Brave,

finde das klingt doch sehr positiv!
Vielle. solltest du aber auf lange Sicht noch mal überlegen, ob du nicht auch eine Psychotherapie machen willst...das würde dir helfen in Bezug auf deinen Sohn nicht in alte Verhaltensmuster zu fallen und ich denke, auch der Verlust deines anderen Sohens will verarbeitet werden. Es könnte ne gute Unterstützung sein.Oder?

Gruß
Uni

03.06.2010 06:38 • #28


Brave
Erstmal danke für Eure Rückmeldungen. . . . . . Hallo Sonnenblume20,Ängste, so wie Du sie beschreibst, plagen auch meinen Großen. Und er stellt an sich hohe Ansprüche der Perfektion, die er in den meisten Fällen nicht leisten kann und das zeiht ihn dann auch wieder nach unten - oder er versucht es erst dann gar nicht. Dir wünsche ich, dass Du Deine Ängste erfolgreich bekämpfen lernst und immer öfter Sieger bist. Hallo Uni,eine Psychotherapie strebe ich im moment nicht an - ich denke, ich brauche keine. Bin in einem sehr guten Forum schon fast von Anfang an welches nur für Familienangehörige und Partner ect. ist, die jemand durch Suizid verloren haben. Das tut mir sehr gut - auch der Austausch, der da gepflegt wird. Außerdem ist es wohl sehr schwer, einen Therapeuten zu finden, der einen in dieser speziellen Sache begleiten kann. Viele sind in dem Forum die schreiben, dass der Therapeut überfordert ist oder nicht geeignet um da zu helfen. Da braucht es spezielle Traumatherapeuten mit dieser Erfahrung. Aber lieb, dass Du/Ihr mir mit diesem Vorschlag helfen wollt. Euch alles LiebeBrave

03.06.2010 17:55 • #29


A


Hallo Brave,

x 4#15


Brave
So, heute mal eine positive Nachricht.
Mein Sohn hatte heute einen Kontrolltermin bei seinem Psychiater und darf das Medikament die nächsten 3 Wochen eigenverantwortlich hochfahren und muss erst dann wieder kommen. Und danach ist er geradewegs weitergefahren zu seiner Ausbildungsstelle wo er nun bis Freitag bleibt.
Ich bin echt froh darüber.......

07.06.2010 14:40 • #30

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