Sohn leidet unter Depressionen. Wie kann ich ihn unterstützen?

Brave
Seit einer Woche ist er jetzt in der KLinik. Bis jetzt tut es ihm gut. Es werden auch verschiedene Untersuchungen gemacht.
Da er seit 20 Jahren Diabetiker Typ 1 ist wurde heute der Augenhintergrund sorgfältig untersucht. Das Ergebnis ist nicht so toll.
Anscheinend hat er schon ein paar Einblutungen im Augenhintergrund und soll in einer Augenklinik in Karlsruhe nochmal genauer untersucht werden.
Das ist natürlich für jemand, der erst 26 Jahre alt ist, nicht sehr schön. Es hat ihn auch runtergezogen. Und mir macht es natürlich auch Sorgen.
Die Augen sind ja fast das wichtigste Organ........

05.08.2010 17:43 • #46


S
Hallo Brave,

was die Augen betrifft, kann ich es absolut nachempfinden. Ich bin selbst betroffen. Ich möchte dir und euch aber Mut machen. Ich habe eine jahrelange Diagnose und Behandlung hinter mir. Die Medizin bietet heute schon so viel, dass fast alles zu behandeln ist. Natürlich gibt es immer wieder Erkrankungen, die fortschreiten, doch möchte ich euch Mut machen. Wenn du Fragen hast, kannst du mich per PN konsultieren.

Serafina

05.08.2010 19:10 • #47


A


Hallo Brave,

Sohn leidet unter Depressionen. Wie kann ich ihn unterstützen?

x 3#3


Brave
Danke Serafina für Deine Antwort. Vielleicht komme ich noch mal auf Dein Angebot einer PN zurück.

Ich hoffe ja sehr - und es sieht auch so aus - dass es noch das Anfangsstadium ist. Wenn jetzt der Blutzucker längerfristig besser eingestellt ist, kann es sich ja unter Umständen sogar noch mal von alleine geben. Er sieht ja noch gut und auch die Linien sind noch scharf und gerade für ihn. Habe natürlich schon gegoogelt und mich schlau gemacht. Aber man bekommt trotzdem einen Schreck.
Die Durchblutung der Beine und auch die Nervenmessung waren beide mit für ihn guten Werten. Darüber bin ich froh.

Es ist einfach schon für einen Gesunden nicht immer einfach eine gute Blutzuckereinstellung zu haben. Umso schwerer fällt es, wenn man depressiv ist und einem alles öfter am A... vorbei geht und man das Messen bewusst vergisst. Da nützt das Reden und Erinnern einer Mutter nichts - verstärkt höchstens noch das nicht Wollen.

08.08.2010 15:01 • #48


Brave
Jetzt ist er seit bald 2 1/2 Wochen in der Klinik und war dieses Wo-Ende das erste Mal wieder zu Hause.
Die Eingewöhnungsphase ist vorbei und die neue Woche hat heute halbstags mit Arbeitserprobung angefangen - in einer Druckerei.
Ich hoffe und wünsche meinem Sohn von ganzem Herzen dass er Hilfe für seine verschiedenen Probleme bekommt und er daran arbeiten kann.
Auch medikamentös wird noch etwas geändert - bzw. das eine Medikament noch aufgestockt.

16.08.2010 17:46 • #49


uniquenessy
Hallo Brave,

das hört sich ja alles ganz gut an.
Kannst du inzwischen deinen Sohn an den Wocheenden zu Hause auch selbständiger sein lassen?

Wie geht es DIR derzeit?

Gruß
Uni

17.08.2010 06:15 • #50


Brave
Danke der Nachfrage, Uni. Ich schöpfe momentan Kraft weil ich weiß, dass mein Sohn dort gut aufgehoben ist.
Heute war er allerdings am Telefon nicht so gut drauf. Er hat seit einer guten Woche jemand im Zimmer der sehr stark schnarcht. Und er merkt es sehr wohl, dass er keinen sehr erholsamen Schlaf hat. Ich denke, er kann dort doch nach Ohrstöpsel - Oropax oder so etwas fragen. Oder sich morgen besorgen lassen.

Aber sonst, alles in allem, tut ihm diese Klinik gut. Das merkt man. - und ja, er grenzt sich jetzt auch wieder mehr von mir ab wenn er zuhause ist. Und das ist gut so. Er schaut selber nach dem Blutzucker, ohne dass man ihn fragen muss ob er nicht doch mal wieder messen möchte zur Kontrolle.
Wenn das so beibehalten werden könnte, wäre ich froh.
Dieses Wochenende will er auch wieder nach Hause kommen. Dann wird er wieder den Schlaf nachholen wie letztes Wochenende.

18.08.2010 20:08 • #51


Brave
Nun schreibe ich nach langer Zeit mal wieder. Eigentlich ist dies auch schon wie ein Tagebuch.
7 Wochen sind nun vergangen und der Entspurt steht an. Ganz glücklich bin ich nicht denn er hat pro Woche nur 1 Std. Therapie und 2 mal ist wegen Urlaub der Therapeutin ausgefallen.
Ich habe Bedenken, dass seine ursächlichen Probleme zu wenig angesprochen werden konnten.
Mein Sohn ist jetzt ganztägig in der Berufstherapie. Da hat er zeitmäßig ja auch schon vorher nicht so das Problem gehabt, dass ihm die Kraft dafür nicht reicht und die Ausdauer.
Es kamen ja irrationale Ängste, die ihn nicht dorthin fahren lassen wollten oder konnten.
Allerdings haben sie festgestellt dass er bi-polar ist in abgemildeter Form. Also keine Riesenausreisser nach oben oder unten - eher immer mehr unten. Und dafür hat er ja jetzt Medis. Mit denen hat aber der Hauspsychiater schon vorher angefangen aufzubauen.
Mal sehen, ob es bei jetzt noch ungefähr 2 Wochen bleibt.

23.09.2010 15:35 • #52


S
Hallo Brave,

schön, dass Du Dich mal wieder meldest und über Deinen Sohn berichtest.

Ich bin gerade ein bisschen verwirrt. Ich dachte eigentlich, dass Dein Sohn in einer Klinik ist.

Zitat von Brave:
Mein Sohn ist jetzt ganztägig in der Berufstherapie. Da hat er zeitmäßig ja auch schon vorher nicht so das Problem gehabt, dass ihm die Kraft dafür nicht reicht und die Ausdauer.
Es kamen ja irrationale Ängste, die ihn nicht dorthin fahren lassen wollten oder konnten.

Was ist denn genau Berufstherapie? Ist das die Einrichtung, wo er vor der Klinik war?

Und was bedeutet jetzt in dem Zusammenhang Endspurt in zwei Wochen?

Sorry, aber ich habe den Zusammenhang nicht so richtig verstanden.

23.09.2010 20:33 • #53


uniquenessy
Hallo Brave,

hast du deinen Sohn gesehen die letzte Zeit? War er am WE zu Hause?
Gut sieht man Fortschritte ja nur, wenn die Menschen wieder im Alltag drin sind.
Einmal die wWo Therapie kann vollkommend ausreichend sein, wenn sie gut iat..meistens ist eine Therapie ja auch ein Prozess und nicht etwas was man mal eben in ein paar Wochen abhandelt.
Bist du zu Kräften gekommen?

Gruß
Uni

24.09.2010 21:22 • #54


Brave
Hallo zusammen,
bin endlich mal wieder hier drin.
Danke für Eure Antworten.
Also, er ist immer noch in der Klinik - und da gehört nach 2 Wochen Eingewöhnung schon halbtägig Arbeitstherapie dazu - und das jeden Nachmittag 3 Stunden.
Man muss pünktlich da und zuverlässig sein.
Wenn man das gut gemeistert hat, kommt nach ca.3 Wochen halbtägig Berufstherapie - man versucht berufsnah die Menschen zu beschäftigen. Mein Sohn hat dort richtig die Arbeit als Techn. Zeichner gemacht.
Vormittags hat man noch die anderen Anwendungen und Therapie.
Und seit einigen Wochen ist er ganztags in Berufstherapie - nur Arzt- und Therapeutentermine werden wahrgenommen.
Man versucht die Patienten wieder für das Berufsleben fit zu machen - auch von der Ausdauer und Belastung her.
Und nun hat er gestern seinen Entlasstermin bekommen - den 21. Oktober. Die Berufstherapie wird bewertet und wenn sie positiv ist, dann dauert es noch ca. 2 Wochen bis Entlass.
Ein Gutes hat es auch für meinen Sohn - er hatte dort das erste Mal in seinem Leben Verhaltenstherapie -vorher die 1 1/2 Jahre beim Psychotherapeuten waren nur Gespächstherapie - und auch die 2 Aufenthalte in der Tagesklinik waren immer Gesprächstherapie genauso wie die Kurzgespräche in der betreuten Ausbildung. Für ihn ist die Verhaltenstherapie so wertvoll - und er hat auch den großen Rat bekommen, wenn er in die Ausbildung zurück darf, dort um einen Verhaltenstherapeuten zu bitten.
Ihm ist es wirklich nie schwer gefallen, immer wieder in die Klinik zurück zu fahren. (nach 2 Wochen durfte er jedes Wochenende von Samstag früh bis Sonntag Abend heim)
Aber er meint selber - jetzt ist es lang genug und das andere kann wieder beginnen.
Hoffe nur, die Genehmigung der Rentenversicherung zu der Wiederaufnahme in die Ausbildung dauert nicht so viele Wochen. Mit 3 - 4 muss er rechnen, hatte man ihm in der Klinik gesagt.
Ja - und mir geht es zur Zeit echt gut. Wenn man merkt, wie das eigene Kind sich so positiv verändert (statt jeden Tag zu telefonieren nur noch 1 - 2 mal die Woche) und er auch zu Hause ganz anders drauf ist und - vor allem auch seinen Blutzucker wieder viel mehr im Auge hat - dann freut man sich an jedem Fortschritt.
Das war´s mal in Kürze
Gruß Brave

06.10.2010 17:41 • #55


M
Hallo Brave,

das liest sich sehr gut . Ich freue mich für Euch

06.10.2010 18:04 • #56


Brave
Donnerstag, 21. Oktober war Klinikentlassung.
Nun heißt es warten...........
Er ist momentan noch krank geschrieben um nicht Hartz IV für diese kurze Zeit - in der er sowieso nicht vermittelt werden könnte - beantragen zu müssen.
Wenigstens dieser Ämterwahnsinn bleibt uns erspart.
Momentan ist er happy für die freie Zeit zu Hause. Seine 3 Wochen Sommerurlaub waren ja mit Klinikeintritt verloren. So soll er es als Urlaubsersatz ansehen.
Melde mich wieder wenn es Neues - egal welche Art - zu berichten gibt.
Brave

24.10.2010 16:04 • #57


Brave
Ja, nach ca. 3 1/2 Wochen hab ich mal bei der Rentenversicherung angefragt und erfahren, dass der nette Herr, der für den Entlassbericht schicken zuständig wäre, es total verschwitzt hat. Wenn man sich nicht von vorn herein selber hinter alles klemmt, ist man verlassen.
Hab ihn dann angerufen und er hat tatsächlich seine Arbeit getan. (Hinterher hab ich erfahren, dass so was wohl öfter bei ihm vorkommt. )
Nun hat die Rentenversicherung alle Unterlagen und kann es bearbeiten. Allerdings erst jetzt - denn von der Zeit her hätte schon ein Bescheid fertig sein müssen.
So gibt es doch immer wieder auch kleine Rückschläge die an meinem Sohn auch nicht so ganz spurlos vorbeigehen.
Nun mal sehen, wie lange es dauert und wann er wieder in die Ausbildung kann.

23.11.2010 19:19 • #58


Brave
Nun, nach 6 1/2 Wochen wissen wir, dass der med. Dienst unseren Sohn erstmal noch für 4 Wochen in eine RV-Reha schicken will. Sie wollen sich dort ein eigenes Bild von ihm machen. Also geht das frühestens irgendwann nächstes Jahr los.
Und dann wird entgültig entschieden ob sie die Ausbildung ihm gönnen oder nicht. Das ist alles so zermürbend.
Denken die denn gar nicht, dass psych. Kranke vielleicht so noch mehr runtergezogen werden? Da hat ja ein Gesunder schon zu knabbern wenn die Behörden sich mit allem so Zeit lassen. Manchmal könnte man aus der Haut fahren.

14.12.2010 19:12 • #59


A


Hallo Brave,

x 4#15


uniquenessy
Hallo Brave,

ja ich kenne das aus diesem Jahr auch nur zu gut, wie langsam solche Mühlen malen.
Immer schön am Ball bleiben und versuchen, die Zeit irgendwie sinnvoll zu nutzen.
Versucht es euch über Weihnachten schön zu machen und nicht immer an die Entscheidungen zu denken, die noch ausstehen.

Geht es den deinem Sohn jetzt besser?

Gruß
Uni

15.12.2010 07:39 • #60

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