Danke Steffi für Deinen Zuspruch.
Zitat von Steffi:Und nun ist er wieder raus ?
Ja leider.
Zitat von Steffi:Was sind denn das für Klinikärzte, die unter diesen Umständen nicht für eine Zwangseinweisung sorgen ?
Das weiß ich auch nicht. Die Oberärztin erklärte mir klipp und klar, dass sie dort nicht die Polizei holen, wenn was ist, das hätte ich zuhause schon machen sollen. Dass ich ihr erklärte, dass ich ja versucht habe, dass ich Hilfe bekomme, aber von allen Stellen abgelehnt wurde, hat sie nicht berührt.
Mein Sohn ist sehr sprunghaft in seinen Meinungen und Entscheidungen. Er wollte einen Tag später schon wieder nach Hause. Es passte ihm nicht, dass er Regeln zu befolgen hatte, schließlich wäre er ja freiwllig dort, da konnte er nicht verstehen, dass er trotzdem Stadtausgangsverbot hatte und auch nur zeitlich sehr eingeschränkt in den Garten durfte.
Ich habe zwar versucht, ihm zu erklären, dass ein freiwilliger Aufenthalt nichts mit dem Behandlungskonzept zu tun hat, dass es trotzdem darum geht, dass er zur Ruhe kommt und dass eben außer Haus nichts passiert, weil er da ja nicht unter Aufsicht ist.
Er hat mir dann erklärt, dass ihm die Mitpatienten auf der Station zu alt wären. Da konnte ich ihn verstehen, denn er ist 19 und die meisten anderen mindestens 35 und älter.
Wir haben dann vereinbart, dass ich mich darum kümmere, dass er vielleicht woanders hinverlegt wird, wo es mehr junge Menschen gibt.
Am Montag habe ich mir die Finger wund telefoniert und habe mit der Klinik gesprochen, wo ich Anfang des Jahres war. Es ist eine große Klinik und dort gibgt es eine Station für psychotisch erkrankte junge erwachsene Patienten. Wenigstens dort wurde ich freundlich behandelt.
Ich habe mit der Pflegekraft besprochen, dass er dort hin könnte, auch sehr zeitnah.
Die Frau kannte viele Fachkräfte aus der Psychiatrie, wo mein Sohn war und sagte, ich solle der zuständigen Ärztin sagen, dass sie sich telefonisch mit denen in Verbindung setzen soll und dann dürfte einer Verlegung nichts im Wege stehen.
Ich war schon ganz froh, ging spätnachmittags zu meinem Sohn in die Klinik und erzählte ihm davon.
Er war aber schon wieder anderer Meinung und sagte, er käme auch ohne Klinik zurecht, er hätte jetzt genug Klinik mitgemacht und er müsste ja nur zuhause seine Struktur im Alltag hinbekommen, das würde er schon schaffen.
Ich habe beim Nachhausegehen dann noch die Oberärztin erwischt und habe ihr das erzählt. Die war sowas von pampig und erzählte mir gleich, dass es in der anderen Klinik noch schlimmer wäre wie dort (Komische Aussage und vor allen Dingen sehr motivierend für die Krankheitseinsicht meines Sohnes, der stand neben mir, als sie das sagte) und dass ich bzw. Janik uns selbst um eine Verlegung kümmern müssten.Diese Arbeit könnten sie nicht auch noch leisten.
Ich habe ihr gesagt, dass sie dort anrufen sollen und sie antwortete einfach nur ganz frech, dass sie das nicht tun würde, das wäre nicht so üblich.
Toll, wieder keine Hilfe!
Ich war natürlich auch wütend auf meinen Sohn. Habe ihm auch gesagt, dass ich ungehalten bin, dass ich mir die Finger für ihn wund telefoniert hätte und eine Stunde später verwirft er alles wieder.
Ich habe ihm nochmal klipp und klar erklärt, dass ich es nicht gut finde, dass er schon wieder nach Hause geht, dass er dort die Behandlung verweigert und dass die Gefahr groß sein würde, dass es zuhause eben nicht klappt.
Habe ihm auch nochmal erklärt, dass es zu Hause bei uns auch Regeln gibt und dass ich es nicht mehr einfach so hinnehme, wenn er wieder manisch wird, dass ich mich um Kontakt mit dem sozialpsychiatrischen Dienst kümmere und dass wir es zuhause nicht hinnehmen können, dass er in seiner Manie hier alles zerstört. Habe ihm gesagt, dass ich ihn in allem unterstütze, nur nicht dabei, wenn er sich allem verweigert.
Ich weiß nicht, ob die Worte3 so gefruchtet haben. Jetzt vielleicht ein bisschen, denn manisch ist er dank Medikamenten nicht mehr in dem Sinne, aber wenn es wieder schlimmer wird, kann ich ihn sowieso nicht erreichen.
Ich bin jetzt hier sehr unruhig, weil er noch nicht normal erscheint. Er ist trotzdem sehr unruhig, wirkt hölzern und zwanghaft in seinen Bewegungen und in seinem Verhalten.
Kann nur hoffen, dass er wenigstens seine Medikamente freiwillig weiter nimmt.