Sohn manisch-depressiv? Ist komisch und macht mir Angst

ziege
Hey Sonnenblume,
ich schließe mich Magda an. Eine verlegung in die andere klinik halte ich auch für sehr sinnvoll.

wünsche dir viel kraft!

denken an dich.

herzliche Grüße

jutta

20.10.2011 13:12 • #61


M
Hallo Sonnenblume, ich schreibe Dir eine PN.

20.10.2011 14:31 • #62


A


Hallo Sonnenblume20,

Sohn manisch-depressiv? Ist komisch und macht mir Angst

x 3#3


S
Vielen Dank Euch allen für Eure Worte!

Mein Sohn nimmt wenigstens immer noch seine Medikamente. Obwohl die, was ich auch von einer Freundin, die bei einem Arzneimittelhersteller arbeitet, sehr stark sind.
Gerade das eine Neuroleptikum (Haloperidol) wird eigentlich bei jungen Menschn wegen der starken Nebenwirkungen (Krampfanfälle) nicht eingesetzt.

Morgen hat er sehr kurzfristig einen Termin bei einer anderen Psychiaterin (Ich konnte ihn überreden, dass wir zu dem alten, der uns bzw. seinen Zustand ja gar nicht ernst genommen hat, nicht mehr gehen) bekommen.
Letzte Woche war ich kurzfristig beim Hausarzt, der erst mal ein Rezept für die von der Klinik verordneten Medis ausgestellt hat.
Er bekommt z.b. drei mal am Tag Lorazepam, was ihn ruhig stellt, aber auch sehr müde macht.

Die Medikation der Klinik ist sehr an Verdachtsdiagnosen Schizophrenie gekoppelt, aber über die bipolare Störung (manisch depressiv) haben sie nicht näher nachgedacht.

Letzte Woche habe ich beim sozialpsychiatrischen Dienst angerufen. Ich habe sehr lange mit einem Psychologen gesprochen. Er hat sich alle Daten notiert und hat mir versprochen, ´sich um uns zu kümmern. Er möchte in der nächsten Zeit uns hier zu Hause besuchen, um sich ein Bild von meinem Sohn und uns zu machen.
Er hat mir angeboten, ihn jederzeit anrufen zu können, speziell auch in akuten Krisen.
Ich habe ihm geschildert, dass ich selbst eine Depression habe und mit dem ganzen restlos überfordert bin. Das konnte er verstehen.

Auch er hat gemeint, dass die Medikation zu stark sei und einen völlig anderen Wirkstoff empfohlen.

Er hält allerdings auch einen längeren Klinikaufenthalt in einer guten Spezialklinik für sehr wichtig.
Er meinte auch, dass er in der Psychiatrie, wo er jetzt zwei mal war, nicht gut aufgehoben sein würde.
Er könnte sogar veranlassen (er wüsste, wie man das macht), dass er bei einer evt. neuen Zwangseinweisung nicht in die für uns zuständige Psychiatrie, sondern woanders eingewiesen wird.
Er kennt eine gute Uniklinik, die er für sehr kompetent hält und er würde dort einige Ärzte persönlich kennen.

Das hat mich doch jetzt ein bisschen beruhigt.

Mein Sohn will ja weiterhin zu seinem Therapeuten gehen. Den habe ich informiert und er möchte auch auf meinen Sohn einwirken, dass er sich evt. doch für eine Klinik entschließt.

Das war´s erst mal von uns.

Morgen werde ich meine Mutter mit zur Psychiaterin schicken. Ich habe morgen selbst Therapie und die fiel in den letzten Wochen wegen Urlaub und Krankheit der Therapeutin schon so oft aus, dass ich den Termin nicht absagen möchte. Ich brauche ja auch eine persönliche Unterstützung.

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Abend!

25.10.2011 20:18 • #63


Sarah
Hallo Blümchen,

es freut mich so zu hören, dass du jetzt mit dem sozialpsy. Dienst jemanden gefunden hat, der bereit und in der Lage ist, dich zu unterstützen Und auch was du von deinem Sohn berichtest liest sich für mich im Moment eigentlich ganz positiv. Ich drücke euch die Daumen, dass es jetzt mit kompetenter Hilfe bergauf geht

25.10.2011 20:27 • #64


Magda
Aus meiner Erfahrung:

Mein Bruder hatte damals auch die Verdachtsdiagnose Schizophrenie. Geholfen hat ihm schließlich, wie Steffi schon beschrieben hat, die Einnahme einer Phasenprophylaxe (in seinem Fall Lithium) über einen längeren Zeitraum, ich glaube, 1-2 Jahre.

Haloperidol hat er in den akut manischen Phasen bekommen, aber auch nicht lange danach nehmen wollen, wegen der Nebenwirkungen.

Er war (und ist) eher medikamentenkritisch, hat aber schließlich das wichtigste doch genommen, und es hat dann genutzt.

Lorazepam, nebenbei, ist ja wohl auch nicht ohne

Ich wünsche dir so sehr, daß Du über Deinen Kontakt zum sozialpsychiatrischen Dienst an kompetente Stellen kommst!
Medikation ist in diesem Fall, im positiven wie im negativen Sinn, von entscheidender Bedeutung. Das kann nur ein kompetenter Arzt beurteilen.

Was nützt es, wenn Ihr, Du und Dein Sohn, brav alles richtig macht, aber keine wirklich brauchbare Unterstützung habt?

Ich denk an Euch

Liebe Grüße

Magda

25.10.2011 21:37 • #65


M
Liebe Sonnenblume,

das liest sich alles richtig gut. Ich kann immer wieder nur staunen, welche Hebel Du alle in Bewegung setzt - ein Mamaherz eben, ne?

Und genau so toll finde ich es, dass Du bei Deiner Erkrankung trotz aller Sorgen am Ball bleibst und es nicht (auch nicht vorübergehend) an die Seite schiebst. Manch einer würde das vielleicht tun - Blümchen nicht!!!

26.10.2011 14:59 • #66


ziege
Sonnenblume ich bin froh und erleichtert das du nun nicht mehr damit alleingelassen wirst und nun jemand kompetenten gefunden hast.

26.10.2011 16:00 • #67


S
Zitat von Magda:
Mein Bruder hatte damals auch die Verdachtsdiagnose Schizophrenie. Geholfen hat ihm schließlich, wie Steffi schon beschrieben hat, die Einnahme einer Phasenprophylaxe (in seinem Fall Lithium) über einen längeren Zeitraum, ich glaube, 1-2 Jahre.

Heute hatte mein Sohn einen Termin bei der neuen Psychiaterin. Die hat diese Lithiumtherapie u.a. auch erwähnt.

Zitat von Magda:
Haloperidol hat er in den akut manischen Phasen bekommen, aber auch nicht lange danach nehmen wollen, wegen der Nebenwirkungen.

Die Psychiaterin meinte heute, dass Haloperidol wohl ein sehr altmodisches Medikament sei.
Es gäbe heutzutage bessere mit weniger Nebenwirkungen.

Zitat von Magda:
Lorazepam, nebenbei, ist ja wohl auch nicht ohne

Ja, ich weiß, es macht ja auch auf Dauer abhängig uner er beklagt auch, dass er viel zu müde ist.
Die Psychiaterin ist auch der Meinung, dass das als erstes nun ausgeschlichen werden müsste.
Es wird pö a pö durch Promethazin ersetzt.
Sie meinte aber auch, dass sie jetzt erst mal nur diese Umstellung machen möchte und nicht sofort und gleichzeitig das Haloperidol ersetzen möchte. Das kommt etwas später dran, wenn die Umstellung von Lopazepam auf Promethazin geklappt hat.

Zitat von Magda:
Ich wünsche dir so sehr, daß Du über Deinen Kontakt zum sozialpsychiatrischen Dienst an kompetente Stellen kommst!

Diese Psychiaterin war ja schon eine Empfehlung. Und, was ich sehr positiv fand, gestern hat mein Sohn dort angerufen und heute konnte er schon kommen, ohne Wartezeit. Dabei ist er ja ein neuer Patient.
Obwohl ich nicht dabei war (ich habe meine Mutter mitgeschickt), scheint sie einen kompetenten Eindruck zu machen. Sie hat sich Zeit genommen und war sehr interessiert und einfühlsam.

Wieder ein kleiner Erfolg.

Zitat von Sarah:
es freut mich so zu hören, dass du jetzt mit dem sozialpsy. Dienst jemanden gefunden hat, der bereit und in der Lage ist, dich zu unterstützen Und auch was du von deinem Sohn berichtest liest sich für mich im Moment eigentlich ganz positiv. Ich drücke euch die Daumen, dass es jetzt mit kompetenter Hilfe bergauf geht

Vielen Dank, Sarah. (Die Häschen sind ja süß!!!)

Zitat von Martina:
Ich kann immer wieder nur staunen, welche Hebel Du alle in Bewegung setzt - ein Mamaherz eben, ne?

Ja, Mamaherzen schlagen ja immer. Das kann Martina-Mama ja auch bestätigen, gell?
Und ich habe dank Euer Hilfe und vielen Informationen und Unterstützung das alles geschafft. Das hat sehr geholfen!!!!

Zitat von ziege:
Sonnenblume ich bin froh und erleichtert das du nun nicht mehr damit alleingelassen wirst und nun jemand kompetenten gefunden hast.

Vielen Dank Ziege, ich bin auch erleichtert.

Die Psychiaterin hat meinem Sohn noch ein Informationsheft über Bipolare Störungen mitgegeben.
Ich finde das sehr verständlich beschrieben und erklärt. Sie hat natürlich auch einen Klinikaufenthalt vorgeschlagen. Da mein Sohn ja nicht mehr vollstationär gehen möchte, hat sie eine Tagesklinik 20 km von hier entfernt vorgeschlagen. Sie arbeitet wohl auch dort und hat ihm ans Herz gelegt, dass er es sich ja wenigstens mal unverbindlich anschauen kann.

Er will es aber erst mal ohne schaffen. Wenigstens will er seine Medikamente weiter nehmen.
Den nächsten Termin hat er im November und da werde ich dann mitgehen.

26.10.2011 23:03 • #68


Steffi
Zitat:
Wieder ein kleiner Erfolg.

Diesen Erfolg hast Du nach all dem Nervenstress auch mehr als VERDIENT .
Du weißt, wie sehr ich mich in Deine Lage versetzen kann. Es wurde höchste Zeit, dass Du mal wieder Land siehst.

Ich glaube, für den Moment kannst Du Dich ein wenig entspannen. Die größten Hürden sind erst mal genommen.

27.10.2011 11:13 • #69


Magda
Liebe Sonnenblume

Zitat von Sonnenblume20:
Die Psychiaterin ist auch der Meinung, dass das als erstes nun ausgeschlichen werden müsste.
Es wird pö a pö durch Promethazin ersetzt.
Sie meinte aber auch, dass sie jetzt erst mal nur diese Umstellung machen möchte und nicht sofort und gleichzeitig das Haloperidol ersetzen möchte. Das kommt etwas später dran, wenn die Umstellung von Lopazepam auf Promethazin geklappt hat.


Das klingt doch nach einem Vorgehen mit Hand und Fuß.

Zitat von Sonnenblume20:
Die Psychiaterin meinte heute, dass Haloperidol wohl ein sehr altmodisches Medikament sei.
Es gäbe heutzutage bessere mit weniger Nebenwirkungen.


Ja, ich hatte mich auch schon gewundert. Vieles, was Du beschriebst, kommt mir wie ein Deja Vu vor, von etwas, was fast 20 Jahre her ist ...

Schließe mich den anderen an, daß Du Unglaubliches geleistet hast

Schön, daß Du jetzt wieder etwas Boden unter den Füßen hast.

Liebe Grüße

Magda

27.10.2011 12:29 • #70


S
Vielen Dank Magda!

Ich glaube, es fängt schon wieder an. Heute morgen war noch alles normal.
Er rief bei zwei Kindergärten an. Er möchte nächstes Jahr ein freiwilliges soziales Jahr machen.
Im Moment arbeitet er noch bei einem Supermarkt als Aushilfe. Damit er quasi jeden Tag etwas zu tun hat, möchte er gerne an den verbleibenden Tagen in der Woche als Praktikant in einem Kindergarten arbeiten. Er rief heute vormittag bei einem an und bekam zumindest schon mal eine mündliche postive Zusage.

Ich war dann unterwegs und als ich wiederkm, war er auf der Arbeit.

Ich fuhr am Nachmittag zu meiner Heilpraktikerschule zum monatlichen Unterricht und als ich heute abend zurück kam, da lachte er schon wieder so komisch und erzählte mir, er sei wieder manisch.

Es kann natürlich jetzt an der Medikamentenumstellung liegen.
Das Lorazepam soll ja jetzt durch Promethazin ersetzt werden.
Lorazepam bekam er morgens, mittags und abends jeweils 1 mg.

Eigentlich sollte er an mind. drei Tagen erst mal nur morgens das Lorezapam durch Promethazin ersetzen.
Heute ist der zweite Tag und er ersetzte wohl schon die morgendliche und die mittägliche Ration.
Vielleicht ist das zu schnell?

Ich bekam natürlich schon wieder einen Schreck. Ich weiß ja noch sehr genau, wie es war.
Ich redete nochmal ganz ernst mit ihm, versuchte ihm begreiflich zu machen, dass gerade auch die Medikamentenumstellung am besten in einer Klinik unter ärztlicher Aufsicht zu machen ist.

Ich sagte ihm eindringlich, dass er seine Arbeit und auch evt. das angedachte Praktikum im Kindergarten auf´s Spiel setzt, wenn er weiterhin so stur ist und meint, er könnte das alleine schaffen.
Wenn er im Kindergarten ist und manisch ist/wird, wird es nicht lange dauern und er ist wieder draußen. Könnte ich mir zumindest vorstellen. So einen Menschen kann man schlecht mit Kindern arbeiten lassen.

Ich versuchte nochmal, ihm schmackhaft zu machen, dass er doch, bis er das FSJ macht, so viel Zeit hat und wenn er diese Zeit jetzt darin investiert, sich helfen zu lassen, dann hätte er prima Aussichten, seine Ausbildung durchziehen zu können.
Jetzt hat er Zeit für eine Klinik.

Die Worte sind natürlich wieder an ihm abgeprallt, er hat auf jeden Fall recht und ich natürlich unrecht. Er wäre erwachsen und könnte tun und lassen, was er will. Er lachte sich halb tot bei meinem Anblick. Ich würde immer so komisch gucken, wenn er manisch wäre. Dabei wäre die Mani doch gut für ihn, denn so könnte er ja seine Depression heilen! Wieder die üblichen Worte!!!
Er wollte mir einreden, dass sein Therapeut der Meinung wäre, dass es nicht gut wäre, schon wieder in eine Klinik zu gehen, das wäre Klinikhopping. Kann ich mir nicht vorstellen, dass er das so gesagt hat.

Ich habe ihm heute nochmal klipp und klar gesagt, dass wir es hier nicht aushalten können, wenn er alle paar Tage solche manischen Phasen hat, wo er sich nicht helfen lassen will.
Ich hab klar gesagt, wenn er die nötige Hilfe ablehnt, dann kann er hier nicht wohnen bleiben (Habe natürlich sofort ein schlechtges Gewissen bekommen, ich kann ihn doch nicht einfach abschieben.....).
Es kann nicht sein, dass wir daran zugrunde gehen. Ich unterstütze ihn sehr bei der Bewältigung seiner Krankheit, aber die Krankheit selbst werde ich nicht mehr unterstützen. Das hab ich alles gesagt.

Ich weiß nicht, ob es was fruchtet. Jetzt hat er wohl innerhalb von kurzer Zeit (innerhalb von drei Stunden) 3 x Lorazepam genommen. Das ist bestimmt viel zu viel (das war sonst seine Tagesration, die er jetzt quasi auf einmal genommen hat), hab ich ihm auch gesagt.
Wenigstens schläft er jetzt.

Klasse, jetzt ist natürlich Wochenende und die Psychiaterin und bestimmt auch der sozialpsychiatrische Dienst nicht zu erreichen.

Vorhin dachte ich, dass ich mir jetzt ein ruhiges erholsames Wochenende verdient hätte, denn ich hatte sehr viel Stress und bin diese Woche nicht zur Ruhe gekommen.
Jetzt sitze ich hier wieder unruhig und weiß nicht, was wieder kommen wird.

Man gebe mir ein Flugticket für einen Trip ganz weit weg.......

28.10.2011 23:55 • #71


S
Es hat sich über Nacht nicht gebessert, obwohl er heute nacht geschlafen hat, ist ja auch kein Wunder nach 3 mg Lorazepam.
Heute vormittag war er mit meiner Tochter einkaufen, den Auftrag hatte ich ihnen gestern gegeben.
Sie hat erzählt, dass er sich teilweise unmöglich benommen hat. Im Auto war er total unruhig, hat sich über rote Ampeln aufgeregt, wollte ihr ins Lenkrad greifen.

Vorhin wollte ich ganz ruhig mit ihm reden, aber er lchte nur, kriegte sich nicht mehr ein.

Wieder sagt er, er kann die Welt erlösen, er kann alles und das Leben ist soooo schön!

Ich schlug ihm vor, das Lorazepam wieder drei mal am Tag zu nehmen, wenigstens über das WE, bis am Montag die Psychiaterin erreicht werden kann.
Er will es nicht, er ist ja sein Leben und er macht, was er will!
Entweder liegt es an der Medikamentenumstellung oder tatsächlich daran, dass Haloperidol ja auch das falsche Medi für bipolare Störungen ist.

Ich stelle mir auch die Frage, ob es so sinnvoll ist, dass alle Medikamente in seinem Zimmer liegen und ich ja nicht überwachen kann, wann er was nimmt. Wollte ihm vorschlagen, dass ich ihm quasi die Medikamente gebe, aber er lachte mich nur aus und sagte, no ever.

Ich warte nur drauf, bis er sagt, er nimmt jetzt von heute auf morgen gar keine mehr.

Ich habe ihm vorgeschlagen, am Montag in der Tagesklinik anzurufen, die ihm die Psychiaterin vorgeschlagen hat und mal hinzufahren, um sie uns anzuschauen.
Ja, das könnte er sich vielleicht vorstellen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass Tagesklinik speziell zur Medikamentenumstellung ausreicht. Wenn er so empfindlich darauf reagiert, dass wäre es sicherlich sinnvoll, ihn Tag und Nacht unter Kontrolle zu haben.

Tagesklinik ist aber immer noch besser, als gar keine Klinik. Obwohl ich mir wieder nicht vorstellen kann, dass er länger als drei Tage bleibt. Denn er findet es ja gerade wieder nicht sinnvoll, es geht ihm ja gut in seiner Manie.

Aber auch das steht ja wieder nicht in meiner Macht.

Jetzt kann ich wieder nur abwarten, die Luft anhalten, was passiert und versuchen, ruhig zu bleiben.

Vielleicht wäre es ja wirklich das beste, wenn es so richtig eskaliert, damit er doch wieder zwangseingewiesen werden kann. Ach ich weiß ja auch nicht.......

29.10.2011 12:12 • #72


Magda
Hallo Sonnenblume

Vielleicht gibt es einen Krisendienst an Deinem Ort, bei dem Du anrufen kannst?
Evtl. einen Notarzt anrufen? Dich zumindest erkundigen, ob es auch am Wochenende eine Möglichkeit gibt, Hilfe zu bekommen?

(Polizei geht natürlich nicht ohne Eskalation, aber vielleicht Arzt?).

Dieses ist, meiner Meinung nach, ein Notfall! Nimm also nicht zuviel Rücksicht auf das Wochenende anderer Leute.
(Wenn sie sich abschotten wollen, schaffen sie das schon).

Ich würd auch versuchen, bei dem sozialpsychiatrischem Dienst, Psychiaterin usw. anzurufen, vielleicht gibt es da einen Anrufbeantworter mit Verweis auf Notfallnummern.

Nur so als Ideen ...

Zumindest hättest Du dann wenigstens einen Gesprächspartner, und Menschen in der Nähe, die informiert sind ...



Liebe Grüße

Magda

29.10.2011 12:41 • #73


Steffi
Oh oh Sonnenblume. Das liest sich gar nicht gut.
Ich denke, Dein Sohn braucht endlich mal nachhaltig eine auf den Deckel. Im Moment nehmen alle noch viel zu viel Rücksicht auf ihn und seine Animositäten.
Sein Verhalten beweist eigentlich schon, dass er keine Tabletten nimmt. Bei einem Maniker ist das schon fast normal. Ich kenne einige, die auf eigene Faust die Tabletten abgesetzt haben, weil es ihnen gut ging. Es ist ja eben die mangelnde Krankheitseinsicht, die mit dazu führt.

Vielleicht hilft Dir das hier weiter ? Krisendienste/postleitzahl_6.htm
Nach meiner Ansicht gehört er für längere Zeit in eine geschlossene Abteilung ohne die Möglichkeit, sich selbst zu entlassen. Ich fürchte fast, dass Du an einer Zwangseinweisung nicht vorbei kommen wirst.

29.10.2011 13:07 • #74


A


Hallo Sonnenblume20,

x 4#15


S
Vielen Dank Magda und Steffi,

es hat sich Gott sei Dank nicht so schlimm zugespitzt, wie es sonst immer war.

Er hat das Lorazepam viel zu schnell ausgeschlichen, ich vermute, es war die Reaktion darauf.
Im Moment geht es wieder einigermaßen, gegen Abend wird sein Verhalten wieder kindischer, er lacht wieder mehr, aber es hält sich in Grenzen und er hat zumindest bis jetzt keinen Unfug angestellt.
Er hat das Lorazepam jetzt durch Promethazin ersetzt. Aber selbst das wollte er schon reduzieren, ich konnte ihn gerade noch davon abhalten.
Er scheint die Medis doch zu nehmen, denn nach wie vor schläft er nachts. Das würde er wahrscheinlich nicht mehr, wenn er die Medis alle abgesetzt hätte.

Trotzdem bleibt die Situation weiter kritisch hier zu Hause. Es ist für mich und meine Tochter nicht einfach.

Er ist sehr anhänglich, er kommt mir vor wie ein kleines Kind. Ständig ist er um mich herum, will immer Aufmerksamkeit. Will, dass ich neben ihm sitze beim Fernsehschauen, will mir ständig irgendwas erzählen.
Er informiert sich recht viel über die Krankheit, habe aber das Gefühl, dass er sie evt. ein Stück weit benutzt, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Er pickt sich aus den Informationen nur das heraus, was er hören will. Wenn es aber darum geht, sich die geeignete Hilfe zu holen,was auch in den Informationsbroschüren steht, wird und bleibt er stur.

Im Moment ist er aber wieder mal gewillt, wenigstens in eine Tagesklinik zu gehen.
Anrufen soll ich aber. Es gibt in unserer Nähe zwei Tageskliniken.
Sie gehören beide zu den Vitoskliniken. Ich persönlich war im Januar auch in einer Vitosklinik.
Habe heute bei beiden angerufen, höchstwahrscheinlich können wir am 18.11. zu der einen schon zum Vorgespräch kommen.

Zitat von Steffi:
Nach meiner Ansicht gehört er für längere Zeit in eine geschlossene Abteilung ohne die Möglichkeit, sich selbst zu entlassen.

Der Meinung bin ich ja trotzdem noch. Die richtige Medikamenteneinstellung kann wahrscheinlich am besten nur stationär durchgeführt werden. Ich habe ja hier schon gesehen, wie schnell sich alles verändern kann, wenn er die Dosis selbstständig verändert.
In der Psychiatrie gab man ihm die Medikamente nicht mit auf sein Zimmer. Er musste sie sich abholen und unter Aufsicht einnehmen.

Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange seine Motivation, sich behandeln zu lassen, anhält.

Es könnte auch gut möglich sein, dass die in der Tagesklinik womöglich die teilstationäre Behandlung ablehnen, weil sie auch der Meinung sind, dass nur vollstationär einen richtigen Sinn macht.

03.11.2011 13:08 • #75

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