Vielen Dank Steffi, dass Du nachfragst.
Seit Mittwoch ist mein Sohn aus der Psychiatrie entlassen und geht seit gestern in die angegliederte Tagesklinik. Der erste Tag hat ihm gut gefallen. Er wurde gut aufgenommen, es sind auch ein paar jüngere Patienten dort. Er hatte schon ein Gespräch mit der Sozialarbeiterin dort.
Lustig ist, dass seine zuständige Ärztin seine Psychiaterin ist. Sie sagte uns ja schon, dass sie dort auch arbeitet. Das macht das ganze natürlich leichter, denn sie kennt ihn schon und er kennt sie schon.
Der Übergang von stationär auf Tagesklinik ging reibungslos. Sein Arzt hat ja schon mit dem TEam der Tagesklinik gesprochen und der Bericht liegt in der Tagesklinik auch schon vor.
Ich bin immer wieder baff, dass es auch anders, so positiv geht.
Es ist auch ganz gut, dass er aus der Psychiatrie nun entlassen ist, er war jetzt vier Wochen dort, wurde ja auf Seroquel eingestellt, was er gut verträgt und was ihm auch gut tut.
Er passte nicht mehr wirklich dort hin, er ist so klar und die anderen Patienten sind teilweise schwer psychotisch.
So ausgeglichen, aber auch so offen für die Behandlung habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.
Er konnte aber auch seinem Arzt vertrauen, der meiner Meinung nach wirklich gut und kompetent war. Was wichtig ist, hat er ihm versucht zu vermitteln, er war aber auch sehr einfühlsam und konnte sich gut in meinen Sohn reinversetzen. Mein Sohn fühlte sich sehr gut verstanden. Besser kann es gar nicht sein.
Auch das Pflegepersonal machte durch die Bank weg einen guten und engagierten Eindruck. Mit einem Pfleger hat mein Sohn manchmal zusammen Musik gemacht. Er spielt gut Gitarre und der Pfleger spielt in einer Band.
Die Tagesklinik wird nochmal vier bis acht Wochen dauern, je nachdem wie es ihm dort geht und was er für Fortschritte macht.
Gut ist auf jeden Fall, dass er eine geregelte Tagesstruktur hat, er geht um halb acht hier aus dem Haus und kommt ca. 16.30 zurück. So kommt er hier nicht in die Phasen, wo er nur am grübeln ist und ja auch oft keiner hier zuhause ist. Dort wird viel Ergotherapie angeboten, was meinem Sohn viel Spaß macht.
Er hatte ja und hat es immer noch vor, nach der Tagesklinik ein Praktikum zu machen bis zum Sommer nächsten Jahres. Dann möchte er ja gerne ein freiwilliges soziales Jahr machen. Das braucht er auch, um quasi sein Fachabitur anerkennen zu lassen.
Mal schauen, ob das so klappt und ob er das auch schafft.
Ich bin froh, dass es jetzt so ist, wie es ist.
Meine Tochter ist auch ganz erleichtert. Sie kann sich jetzt wieder normal mit ihm unterhalten und muss nun auch keine Angst mehr haben.
Ich bin auch erleichtert, mir ist noch ein Stück Verantwortung abgenommen, das trägt jetzt die Tagesklinik und ich kann immer noch ganz entspannt sein.
09.12.2011 11:16 •
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