Hallo Pelle, Hallo Byron,
es berührt mich, dass stockfremde Menschen an meiner Situatiion Anteil nehmen.
Ja, in einer Klinik war ich letztes Jahr schon. Nach einem SV für 5 Wochen. Man hat mir dann nahegelegt, aus der Klinik zu gehen, da es angeblich, Zitat: für die Krankenkasse nicht vermittelbar ist, dass Sie keine Medikamente einnehmen möchten. Zitat Ende.
Danach hab ich mir einen Therapieplatz gesucht, auch einen Psychater, 3 Monate es doch mit Antidepressivas versucht. Doch ich hatte das Gefühl, daß nicht mehr ich irgendwas denke oder tue, sondern ein verngesteuertes, stumpfes, geistig unterbemitteltes Alien in mir. Wer Anitdepressiva genommen hat, weiß was ich meine. Und immer die Frage: wozu noch? Also hab ich Hegel gelesen, Nietzsche, Kant...
Intellektualisierung, nennt man das wohl unter Therapeuten.
Es ist jetzt, wie Byron es beschrieb: [*] Da neigt man ohnehin schon dazu, aufzurechnen: zu gucken, was war ... und seine Restphantasie zusammenzukratzen, was evtl. noch kommen könnte[*]
Meine 46 Jahre waren geprägt von, sagen wir mal: schlechter Start, Unfähigkeit und Schicksalschlägen.
Rechne ich meine Lebenserwartung, abzüglich der Altersheimjahre, bleiben mir noch 10-15 Jahre. Für was? Für noch mehr Sch...schlechte Jahre? Hoffnung verkehrt sich in Befürchtung.
Warum hängt der Mensch am Leben? Es ist letztlich nur der Arterhaltugstrieb, den wir uns schön reden. Von der Natur, wie in jedes Lebewesen, eingepflanzt. Nur wir Menschen benötigen einen höheren Sinn.
Als Tier, wäre ich wahrscheinlich schon lange in der Prärie verendet.
Bei Rückschlägen, Wiederständen, Schicksal, lebte ich immer nach dem Motto: steh auf, wenn Du Bayer bist! Heute sitzte ich auf der imaginären Boxermatte und denke: wozu nochmal?
Eine Krankheit hat ja meistens auch einen Sinn. Ich glaube, meine Depression ist wie ein Schutzmantel. Ein Schutz vor meiner Kapitulation vor dem Leben. Vielleicht beweg sich ja deshalb nichts in meiner Therapie?
Gruß
Andrea
31.05.2012 13:26 •
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