glückwunsch
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in meinem sozialen Umfeld habe ich seit Jahren zunehmend Probleme. Irgendwie habe ich zu allen die Verbindung verloren, oder auch noch nie eine gehabt. Bei einigen Menschen ist das gut so, bei anderen bin ich mir nicht sicher.
Zu meinem Vater z. B. habe ich mir über 2 Jahre große Mühe gegeben mehr Nähe herzustellen, aber nichts hat geklappt. Ich habe deshalb sehr an mir gezweifelt. Mein Umfeld empfinde ich schon lange als zehrend: Meine Familie ist nahezu desinteressiert, die Familie meines Mannes mischt sich exessiv ein und ständig muss man seine Grenzen verteidigen - was anstrengend und nicht meine Stärke ist. Leider haben wir da zwei Extreme erwischt.
Vor 2,5 Monaten wurden mir Depressionen (rezidivierend) diagnostiziert. Wenige Wochen vorher begann ich mich komplett zurück zu ziehen, nur bei meinem Mann und meinem Kind achte ich sehr darauf in Kontakt zu bleiben. Einige Wochen habe ich das Haus gar nicht verlassen. Nun habe ich also seit 3 Monaten niemanden persönlich gesehen oder telefoniert. Auch Nachrichten beantworte ich mal mehr mal weniger, aber nur von wenigen Personen. Mir ging es sehr gut damit, endlich im Außen Ruhe, nicht dir ständige Enttäuschung und Trauer über das distanzierte Verhältnis v.a. zum Vater und auch kein ständiges Grenzen verteidigen mehr. Ich habe auch bemerkt, dass ich bereits lange vorher die Beziehungen innerlich gekündigt habe.
Über Weihnachten gab es nun ein paar nervige blöde Nachrichten, die mich komplett aus der Bahn geworfen haben. Faktisch nichts gravierendes, aber ich habe vor Anspannung gezittert, die Gedanken kreisten nur noch um die Nachrichten, ab und zu habe ich auch geweint. Mir ist einfach jeder Kontakt zu viel. Am liebsten würde ich manchmal zu allen den Kontakt abbrechen. Und ich habe Angst davor, dass ich es tue, wenn es mir mal wieder zu viel wird.
Leider weiß ich nicht, wie lange ich schon Depressionen habe. Es geht mir schon lange schlecht, aber es gab immer Gründe, weshalb ich nicht einschätzen kann was noch normal und was schon krank war. Ich traue mir auch überhaupt nicht mehr in meinen Urteilen, weiß manchmal nicht was normal ist und was nicht, v.a. im zwischenmenschlichen. Deshalb weiß ich auch nicht, ob die Probleme in meinem Umfeld eher Mitverursacher oder eher Symptome meiner Depression sind. Ich bin unsicher, ob mein sozialer Rückzug nun hilfreich ist oder die Depression verschlimmert.
Da ich noch ein paar Monate auf meinen Therapieplatz warten muss, hoffe ich, dass hier jemand von seinen Erfahrungen berichten kann. Ich bin gespannt