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Starke Gedankensprünge und Gedankenabbrüche

F
Hallo Leute,

Ich möchte hier mal etwas schildern was mich derzeit ziemlich stark belastet.

Ich leide schon seit längere Zeit (mehr als ein Jahr) an einer Depression, laut Psychologe ist diese chronifiziert. Bisher kam ich damit einigermaßen zurecht. Es gab zwar auch mal Abschnitte die recht heftig waren, aber im Großen und Ganzen habe ich es trotzdem irgendwie geschafft meinem Alltag mehr oder minder normal nachzugehen.

In letzter Zeit machen mir aber extreme Gedankensprünge bzw. Gedankenabbrüche (kann man das so nennen?) zu schaffen. Wenn ich zum Beispiel in einem Gespräch verwickelt bin, dann passiert es immer häufiger dass ich plötzlich komplett alles bisher beredete vergesse und gedanklich komplett den Faden des Dialogs verliere.
Es passiert auch recht häufig, dass wenn ich mich mit jemanden unterhalte, und es mir vielleicht sogar recht gut geht in diesem Moment, dass ich dann auf einen Schlag plötzlich extrem depressiv verstimmt bin und dann den gesamten vorigen Moment irgendwie vergesse.

Letztens hab ich beispielsweise mit einem Kumpel einen Kurzurlaub geplant, wir beredeten wo es denn hingehen könnte etc. etc. Er hat einen Vorschlag gemacht und ich war direkt ziemlich begeistert und zuversichtlich dass es passt. Habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht und dann plötzlich vergesse ich irgendwie alles und meine Laune ist im Keller. Ich kann mich nicht daran erinnern was ich eben noch gedacht habe, fühle mich dann einfach irgendwie schlecht und meine Gedanken sind nurnoch ein chaos.
Ich kannte es zwar auch schon von früher, dass ich mal den Faden verliere oder ähnliches, aber in letzter Zeit wird das immer extremer, es ist fast schon wie ein Weltenwechsel. Urplötzlich werde ich irgendwie aus meinem bewussten Gedankengang herausgerissen und finde mich dann in einem Chaoszustand wieder, wo keine klaren Gedanken mehr vorhanden sind und ich irgendwie das Gefühl habe den Kontakt zur Außenwelt zu verlieren. Das dauer dann ein paar Minuten und irgendwann legt sich dieser Nebel dann ein bischen und ich kann weider einigermaßen denken und das Gespräch weiterführen.

Hat jemand sowas schon erlebt? Ist das auf die Depression zurückzuführen oder eventuell sogar was Neues?
Das macht mir halt wie gesagt ziemlich Sorgen, da das erst seit ein paar Wochen so krass ist. Davor hatte ich zwar auch immer mal Moment wo es mir schlagartig schlechter und so ging, aber dass halt wirklich die komplette Gedankenwelt ausgetauscht wird und ich den kompletten Moment vergesse, das hatte ich noch nie.

04.12.2018 23:37 • #1


U
In dieser ausgeprägten Form kenne ich das nicht.
Es klingt für mich eher nach Überlastung/Überforderung ... muss ja nicht immer gleich was schlimmes sein.
Wenn man nicht genug schläft kann das Gehirn die gesammelten Eindrücke nicht mehr verarbeiten. Es kommt zum Informationsstau und man sieht Gespenster. Du schreibst dass du es trotzdem irgendwie geschafft hast deinem Alltag mehr oder minder normal nachzugehen was ja auch bedeuten kann dass du über Gebühr belastet bist. Wenn das was du beschrieben hast eine Ausweichreaktion deines Gehirns ist um nicht noch mehr Problematiken auflösen zu müssen wäre das eher etwas positives.

06.12.2018 14:15 • x 1 #2


A


Hallo freeza,

Starke Gedankensprünge und Gedankenabbrüche

x 3#3


F
Danke für die Antwort.

Nur bin ich eigentlich überhaupt nicht überlastet, eher im Gegenteil. Ich würde gerne sehr viele Dinge speziell in meiner Freizeit (wovon ich derzeit ziemlich viel habe) unternehmen, nur kann ich dies nicht da mein Kopf immer verrückt spielt und ich dann keine klaren Gedanken mehr fassen kann.
Vielleicht war ich nicht ganz klar in meiner Formulierung, deswegen versuch ich es noch mit einem anderen Beispiel zu beschreiben.
Ich bin Abends mit ein paar Leuten unterwegs. Alles ist toll, ich unterhalte mich, mache Witze und mir gehts wirklich gut... also so wie es eigentlich sein sollte. Dann plötzlich Zack, ich fühle mich extrem Niedergeschlagen, kann mich überhaupt nicht daran erinnern gerade eben noch eine tolle Zeit gehabt zu haben, vergesse im Prinzip den gesamten bisherigen Abend und will mich dann irgendwie nurnoch verkriechen. Es ist als würde ein Schalter im Kopf umgelegt werden von normal funktionieren zu komplett nichts geht mehr.
Die Leute, mit denen ich eben noch Spaß hatte und mich super verstand, werden dann plötzlich irgendwie ganz fremd für mich und ich will dann einfach nurnoch weg weil ich mich extrem unwohl fühle. Nach einer Weile ist der ganze Spuk vorbei und ich kann wieder ganz normal den Abend fortsetzen, wieder plaudern, lachen usw...

Das passiert auch nicht nur in Gesellschaft, auch wenn ich allein bin und zum Beispiel Gitarre spiele, kann es passieren dass ich ganz plötzlich irgendwie nicht mehr funktioniere, dann kann ich nicht mehr weiterspielen, fühle mich sehr merkwürdig/schlecht und würde mich dann am liebsten einfach nurnoch ins Bett verkriechen.
Nur belastet mich dass wenn ich alleine bin nicht so sehr, weil es dann ja kein Problem ist wenn ich mich 10 Minuten einfach verkrieche. Aber mit anderen ist das schon sehr einschränkend, weil ich schon sehr gern mit anderen unterwegs bin, nur wenn ich dann immer wieder so komische Aussetzer habe macht das dann nicht mehr wirklich Spaß.

08.12.2018 17:32 • #3


N
Hallo Freeza.
Mir geht es oft ähnlich. Ich war vor kurzem das erste Mal bei einem Psychologen. Das war eine ziemliche Überwindung für mich. Er meinte laut meinen Äußerungen habe ich wahrscheinlich eine leichte bis mittelschwere Depression. Ich habe ein pflanzliches Antidepressiva verschrieben bekommen und ich sollte mir überlegen eine Therapie zu beginnen. Um auf dein Problem zurückzukommen. Ich habe auch oft das Gefühl das mein Kopf total voll ist mit chaotischen und sinnlosen Gedanken und auf der anderen Seite wenn ich dann gefragt bin ist er einfach nur leer und ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Oft ist es auch so das ich bei einem Gespräch erst total aufmerksam zuhöre und dann plötzlich mit meinen Gedanken abdrifte und das oft erst später bemerke. Diejenigen die mir etwas erzählen empfinden das immer als beleidigend und denken es würde mich nicht interessieren was sie mir sagen. Aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren...wenn ich nur wüsste warum...auch bin ich total vergesslich. Das macht mir manchmal schon Angst.
Das größte Problem was ich aber habe ist das ich mich immer mehr verschließe. Ich war immer schon ein sehr zurückhaltender und ruhiger Mensch aber so wie ich mich verhalte ist denk ich für mein Alter nicht normal. Ich kann nicht offen mit anderen (auch mir nahestehenden) Personen über meine Probleme usw reden. Ich Fresse alles nur in mich hinein und fühle mich allein. Ich würde am liebsten nur den ganzen Tag verschlafen, weil ich dann alle meine Probleme vergesse. Geht es dir/euch auch so?

Liebe Grüße

09.12.2018 18:42 • x 1 #4


F
Hey Nadine,

Ja das mit dem am liebsten den ganzen Tag verschlafen kenne ich zu gut... Aber meistens fühle ich mich dann noch schlechter weil ich dann denke schon wieder ein Tag komplett wegwerfen?. Es ist wirklich ein Dilemma, man möchte gerne so viele Dinge unternehmen, aber irgendwie funktioniert es nicht, der Kopf macht einfach dicht und man fühlt sich so abartig gelähmt...

Das ist manchmal echt furchtbar, weil man irgendwie in sich selbst gefangen ist und nichts an seiner Situation ändern kann. Und wenn man sich dann doch mal aufrafft was zu tun, dann fängt der Kopf an zu spinnen und man versinkt in irgendwelchen abstrusen gedanken, sodass man den Moment überhaupt nicht mehr genießen kann. Noch schlimmer, viele Dinge die einem früher mal Spaß gemacht haben werden nurnoch zur Qual.

Ich habe auch irgendwie oft das Gefühl, dass wenn ich mich mal gegenüber anderen Personen öffne, was an sich schon sehr selten ist, dass ich dann meist mit meinen Problemen nicht ernstgenommen werde. Aber es ist nicht einfach nur schlechte Laune oder so etwas, die komplette Psyche und damit das komplette Erleben spielen verrückt. Es ist nicht nur ein sich mies fühlen, man kann auch nicht mehr richtig denken, fühlen, handeln, reden und vieles mehr. Das komplette Leben und Erleben ist so dermaßen eingeschränkt, dass man das als außenstehender garnicht nachvollziehen kann.

Das schlimmste ist, dass ich gelegentlich schon ein paar helle Momente habe, wo es mir auch gut geht. Nur dann plötzlich rutsche ich wieder in etwas hinein, dass mich jede Freude und Zufriedenheit vergessen lässt. Vor allem kann ich mich dann in so einem Moment nicht daran erinnern mich einmal gut gefühlt zu haben, es scheint dann so als wäre ich schon immer so gelähmt gewesen. Die ganze Gedankenwelt der schönen Momente ist dann einfach komplett ausgelöscht, so als hätte alles Schöne nie stattgefunden.

Ich hoffe dass das alles wirklich von der Depression kommt, und nicht noch irgendetwas anderes mitmischt.

11.12.2018 14:26 • x 1 #5


E
@freeza

Ich denke das kommt von den Depressionen, das geht mir auch so.

Und
Zitat:
Ich habe auch irgendwie oft das Gefühl, dass wenn ich mich mal gegenüber anderen Personen öffne, was an sich schon sehr selten ist, dass ich dann meist mit meinen Problemen nicht ernstgenommen werde.


Auch das kenne ich , aber ich verübel das den Menschen (nicht mehr), weil jemand der gesund ist kann diese Probleme nicht nachvollziehen - er vergleicht sie damit - was er/sie hat wenn ein Stimmungstief kommt.
Und das kann man einfach nicht vergleichen.

11.12.2018 16:16 • #6


N
Hi Freeza.
Ja das Gefühl habe ich dann auch wenn ich versuche so viel wie möglich vom Tag zu verschlafen. Mein Leben zieht im Moment komplett an mir vorbei...
Was noch dazu kommt ist das ich mich zu nichts mehr aufraffen kann. Vor allen wenn ich zu Hause bin. Es bleibt alles nur noch liegen. Ich sehe einfach in nichts mehr einen Sinn.
Ich kann aber irgendwie auch die Stille zu Hause nicht mehr ertragen. Ich bin mittlerweile sogar lieber auf der Arbeit, weil ich mich dort etwas ablenken kann. Oder ich gehe zum Yoga. Danach geht es mir immer etwas besser. Das habe ich zwar auch in letzter Zeit oft schleifen lassen aber ich muss mich einfach aufraffen, weil es mir gut tut...
Mittlerweile habe ich mich auch komplett von meiner Familie distanziert. Wir hatten eigentlich immer ein super Verhältnis aber ich ziehe mich komplett zurück weil ich denke das ich eh nur schlechte Laune verbreite und mir eh keiner helfen kann das es mir besser geht.
Meine ,,hellen Momentehabe ich wie gesagt höchstens auf der Arbeit wenn ich mit meinen Arbeitskolleginnen rumalber. Aber zwischendurch kommen auch da immer wieder die schlechten Gedanken und die Traurigkeit...
Mir wird immer wieder vorgeworfen ich würde nicht an mir selbst arbeiten. Ich würde gar nichts an mir ändern wollen. Das stimmt aber nicht. Ich schaffe es nur einfach nicht...Aber das versteht niemand. Und diese Vorwürfe und das unter Druck setzen macht einfach alles nur noch schlimmer und ich fühle mich noch minderwertiger.
Leiden deine ,,Beziehungen auch so sehr unter dem ganzen?

@florica
Ja du hast recht. Es wird bestimmt von den Depressionen kommen. Ich denke eigentlich auch man sollte ,,gesunden Menschen das Ganze nicht verübeln aber ich würde mir manchmal trotzdem mehr Verständnis oder Einfühlungsvermögen wünschen.

Liebe Grüße

11.12.2018 21:00 • #7


E
@Nadine7792

Hast du es mal mit einem Tagebuch versucht.?
Ich habe es die letzte Zeit vernachlässigt aber werde damit wieder anfangen.
Ich habe mir ein Tagebuch als Software gekauft und da kann man Bilder usw reinladen.
Und ich schreibe da einfach so rein was ich erlebt habe - auch einen Kurzurlaub mit Bildern.
Manchmal auch so kurze Sätze nur.

Und es ist echt erstaunlich wenn man später dort auch Sachen findet die man schön fand.
Meist vergesse ich gute Sachen recht schnell wieder - und so niedergeschrieben ist das schon was feines.
Ich will die nächsten Tage auch mal so ein Bullet-Journal anfangen. Das hörte sich interessant an.

11.12.2018 21:36 • #8


N
@florica

Ja das habe ich vor kurzem auch angefangen zu schreiben . Aber auch nicht regelmäßig da ich abends oft zu müde bin. Momentan stehen hauptsächlich nur schlechte Gedanken drin aber vielleicht wird es ja irgendwann wieder besser. Man kommt sich zwar manchmal ein bisschen blöd vor weil man an jemanden schreibt den es gar nicht wirklich gibt aber es tut ich jeden Fall gut seine Gedanken irgendwie ein bisschen loszuwerden. Auch wenn man keine Rückmeldung bekommt. Aber dafür habe ich mich hier angemeldet weil mir das manchmal ein bisschen fehlt.
Vielleicht eine doofe Frage aber was ist ein ,,Bullet-Journal?
Lg

11.12.2018 21:51 • #9


E
Die ist nicht doof

Ich habe mir das Hörspiel geholt
https://www.audible.de/pd/Die-Bullet-Jo...Y4FADCZZE


Ich hatte woanders schon mal davon gelesen, ich glaube das ist grad in - aber vielleicht ist es ja trotzdem gut

11.12.2018 22:07 • #10


F
Hey,

Ich habe irgendwie häufig das Gefühl dass ich nur dann akzeptiert werde, wenn ich glücklich, zufrieden und witzig bin. Immer wenn ich ne schlechte Phase habe, wo ich mich wirklich schon sehr schwer tue überhaupt aus dem Haus zu gehen, dann kommt es mir so vor als würde niemand wirklich mit mir zu tun haben wollen.
Sei es jetzt ein Freund oder ein lockerer Bekannter, ich fühle dann immer so eine Art Aufbruchsstimmung beim Gegenüber. Auch ist es dann oft so dass bei einem Treffen mein Gegenüber irgendwie nie lange Zeit hat, sondern dann häufig zu irgendwelchen Terminen muss oder noch was anderes vor hat.

Wenn ich dagegen mal einen guten Tag habe, dann ist es fast schon so als würden die Menschen an mir kleben (mal etwas übertrieben ausgedrückt). Es fühlt sich irgendwie häufig so an wie Hey ich verbringe gerne Zeit mit dir, aber nur wenn du gut gelaunt bist, lachst und mich unterhältst. Als wollen alle immer den perfekten gut gelaunten Menschen der sie unterhält und ihnen eine gute Zeit bescherrt. Wenn ich das (wie an den meisten Tagen) nicht bieten kann, stehe ich oft alleine da.

Am Anfang fand ich das schon ziemlich krass, inzwischen hab ich mich aber schon daran gewöhnt. Es ist auch so dass ich schon kaum noch was mit anderen unternehme wenn es mir schlecht geht, auch wenn ich wahrscheinlich gerade dann die Gesellschaft von anderen am ehesten benötige ...

12.12.2018 17:18 • #11


B
Ich hab ein Bullet Journal angelegt! Mir tut es gut, weil es auch die kreative Seite in mir anspricht und vielleicht auch meine kognitiven Defizite etwas abbaut. Ich habe nämlich durch die Depression auch große Probleme mit der Konzentration, aber auch mit meinem Gedächtnis. Darunter leide ich sehr, weil ich mich auf meinen Verstand eigentlich immer gut verlassen konnte. Ich habe gelesen, dass Depressionen praktisch immer mit kognitiven Einschränkungen einhergehen.

Und es scheint wohl auch ein Rest einer abgeheilten Depression zu sein, der oft übrigbleibt.

12.12.2018 17:47 • #12


E
@bethany

Hast Du das jetzt ganz neu angelegt?

12.12.2018 17:53 • #13


B
Ne, das hab ich schon im September angelegt. Mir gefällt auch das Handlettering sehr gut, obwohl ich eigentlich völlig unkreativ bin.

12.12.2018 18:11 • #14


E
Was hältst du davon wenn wir darüber einen eigenen Thread anfangen - wo man vielleicht auch mal Bilder reinstellt - oder Ideen.
Ich finde das Thema echt interessant und auch passend - ich bin gerade mit dem Hörbuch angefangen und habe mir den Start für den 1.1. vorgenommen

12.12.2018 18:15 • #15


B
Hey, gute Idee, das machen wir!

12.12.2018 18:17 • #16


U
Zitat von freeza:
Immer wenn ich ne schlechte Phase habe, wo ich mich wirklich schon sehr schwer tue überhaupt aus dem Haus zu gehen, dann kommt es mir so vor als würde niemand wirklich mit mir zu tun haben wollen.

Wenn ich dagegen mal einen guten Tag habe, dann ist es fast schon so als würden die Menschen an mir kleben (mal etwas übertrieben ausgedrückt).

Am Anfang fand ich das schon ziemlich krass, inzwischen hab ich mich aber schon daran gewöhnt.


Was man ausstrahlt das zieht man auch an. Und noch besser: Hast du schon mal gehört dass jemand ekelhaft gut gelaunt ist? Da geht die gute Laune dann den 'Normalos' auf den Zwickel. Das passt dann auch nicht. Wird also schon was dran sein an dem wie es dir vorkommt. Und wer will heute schon für andere da sein wenn sie ihn brauchen?

Hauptsache ihr habt Spass! lautet die Devise.

Du kannst aber versuchen deine Ausstrahlung zu verbessern. Lächele einfach und beobachte was mit dir passiert. In der Folge achte dann darauf wie andere auf dich reagieren. Ich selbst stehe nicht auf solche Spielchen obgleich sie auch funktionieren.
Wenn du übel drauf bist ziehst du einen Flunsch. Der Körper macht das automatisch um sich mitzuteilen. Umgekehrt funktioniert das aber auch. Ein lächeln sagt dem Körper dass es ihm wohl gut gehen muss. Die Psyche zieht da voll mit. Und wenn die anderen dann positiv auf dich reagieren wirkt sich das auch auf dich und dein Befinden aus.
Man hat also in bescheidem Maß Möglichkeiten. Vielleicht hilft dir so was ja .. ?

12.12.2018 18:46 • #17


F
Ich weiß dass andere positiver auf mich reagieren wenn ich lächle und eine positive Ausstrahlung habe. Das ist ja genau das was mich so beschäftigt. Man wird irgendwie nur respektiert/akzeptiert wenn man glücklich ist, oder vorgibt dieses zu sein.

Ich verstehe nicht warum das alles so oberflächlich sein muss und man sich nicht einfach auf einer tieferen Basis treffen kann. Dort wo oberflächliche Gefühle und Ausstrahlung keine Rolle mehr spielen, sondern man sich einfach als Mensch sieht und sein Gegenüber akzeptiert wie er ist... mal gut, und an anderen Tagen eben mal weniger gut gelaunt.

Ich persönlich fühle mich meist nicht besser wenn ich mir ein lächeln aufsetze, hab eher das Gefühl dass mir das Energie raubt. Energie, von der ich derzeit eh schon nicht genug habe. Teilweise hab ich sogar das Gefühl dass je mehr ich versuche mein glück zu erzwingen, desto schlechter geht es mir auf Dauer. In dem Moment wo ich aber akzeptiere dass ich Unglücklich bin, bin ich zwar Unglücklich, aber ich mache daraus kein Problem mehr was mir einiges an Stress erspart.

12.12.2018 23:29 • #18


U
Du beklagst ein gesellschaftliches Problem das von einigen bemängelt wird. Zum einen werden kaum noch echte Werte weiter gegeben zum anderen haben die Leute kaum noch Ressourcen übrig um sich von Zeitmangel und Reizüberflutung gestresst auch noch um andere zu kümmern oder ihnen wenigstens zu zuhören. Das würde bedingen dass sie zunächst mal 'sich selbst zuhören' müssten was sie auf Dinge bringen würde mit denen sie sich so gar nicht auseinander setzen möchten. Das spüren sie unbewusst und passen ihr Verhalten entsprechend an. Oberflächlichkeit ist ein probates Mittel um den verbliebenen Menschen aus dem Weg zu gehen.

Du selbst scheinst ehrlich mit dir zu sein und bist dieser halb zunächst mal im Vorteil. Aus einer Krankheit heraus die diesen Vorteil für sich nutzt ein Verhalten oder Empfinden ab zu leiten dass dich in die Stimmung versetzt daran zu gesunden und später nicht wieder zu erkranken ist eine gewaltige Aufgabe. Zu Anfang kann das wohl nur eine Philosophie sein da du allein zunächst nicht stark genug bist.

Wenn du mal darüber nachdenkst und irgend etwas damit anfangen kannst, in dem Sinne dass du deine momentanen Schwächen zu Stärken werden lassen kannst (was sie eigentlich auch sind) dann hättest du einen roten Faden mit Rettungsanker bis andere Zeiten kommen und du Menschen kennen lernst.

Okay, schön theoretisch das ganze aber irgend wie musst du dein Problem ja auflösen um es los zu werden.

13.12.2018 11:07 • #19


F
Danke für die Antworten. Aber mein Hauptproblem derzeit sind ja diese unkontrollierbare Gedanken, welche mich runterziehen und mich daran hindern ein normales Leben zu führen. Heute Beispielsweise geht es mir wieder richtig schlecht, habe eigentlich vor gehabt in die Stadt zu gehen um ein paar Dinge zu erledigen und danach eventuell noch einen Freund zu treffen. Aber stattdessen sitze ich daheim und komme zu überhaupt nichts... mein Kopf gibt einfach keine Ruhe.

Das mit den anderen Leuten ist eigentlich nur eine Folge davon, dass ich manchmal ganz plötzlich wieder in irgendeinen Strudel von verwirrenden Gedanken gezogen werde, und dann den Kontakt zu mir selbst und anderen verliere. Ich erwarte nicht dass sich jemand meine Probleme anhört oder mich unterstützt und sich um mich kümmert, ich frage mich nur warum so viele so stark auf oberflächliches Glück fixiert sind. Das ist eigentlich weniger ein Problem, mehr eine Feststellung.

13.12.2018 16:49 • #20


U
Zitat von freeza:
Aber mein Hauptproblem derzeit sind ja diese unkontrollierbare Gedanken, welche mich runterziehen und mich daran hindern ein normales Leben zu führen.


Vielleicht etwas wichtiges, verdrängtes was raus will?
Wenn wir träumen, träumen wir nur den Müll womit das Gehirn nichts anfangen kann und anschliessend machen wir uns Gedanken was die Träume wohl sollten. Mit deinen störenden Gedanken könnte es ähnlich sein ... !?

13.12.2018 17:22 • x 1 #21


A


Hallo freeza,

x 4#22


F
Ich wünschte ich hätte irgendwas verdrängt, aber irgendwie drehen sich diese Gedanken dann meist immer um die Zukunft. Da kommen dann so Sachen wie die kommende Zeit wird echt furchtbar oder ich sehe irgendwelche Bilder vor Augen die eine extrem negative Zukunft zeigen. Mir ist in dem Moment zwar durchaus bewusst dass diese Gedanken kompletter Humbug sind, dennoch ist es mir nicht möglich mich von ihnen zu befreien bzw sie zu ignorieren . Es ist so als würden sie mein Bewusstsein fesseln und sozusagen zwingen hinzugucken. Dadurch werde ich dann auf Dauer schon ziemlich beeinträchtigt, weil fast nurnoch pessimistische Zukunftsperspektiven zu sehen sind.

13.12.2018 20:42 • #22

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