AmyAluka13
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Hallo Forengemeinde,
ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Auch habe ich mir lange überlegt - mich trotz meiner Schwierigkeiten mit Menschen, auf ein Forum ein zu lassen.
Ich war vor ein paar Monaten in einer Rehabilitations-Maßnahme wegen Depressionen. Die Reha war jedoch
ein Alptraum für mich. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt. Ich war ein Außenseiter (für mich nichts neues,
das bin ich überall) aber die Mitarbeiter und Klienten hatten da ein starkes Problem damit. Kurz gesagt: Ich wollte
und konnte mich nicht in die Gemeinschaft integrieren. Da ich acht Jahre lang an drei verschiedenen Schulen
gemobbt wurde und schon mein ganzes Leben lang in irgendwelche Kategorien gesteckt werde, fühle ich mich
eben in Gruppen und Gemeinschaften sehr unwohl. Mein Misstrauen und mein Hass ist einfach so groß, dass
ich lieber gerne für mich bin. Auch nehme ich sehr viele Reize wahr - ich höre sehr viel und denke sehr viel nach,
auch das führt dazu, dass ich eben für mich sein möchte. In der Reha wurde das missverstanden. Zwar gab es dort
kein Mobbing, aber gewisse Spannungen. So habe ich auch vieles 'verweigert' was mit Gruppen zu tun hatte.
Darunter Gruppengespräche, Arbeitstherapie, gemeinsames Kochen etc. Zwar wollte ich mich immer beteiligen,
aber ich konnte nicht - weil ich eben auch schon sehr lange Misanthrop bin. Ich habe mit einigen Mitarbeitern
gesprochen, diese kannten das Problem also. Zwar gab es auch eine Oberärztin, aber diese hatte mich gar nicht
verstanden. Sie behandelte mich ersichtlich von oben herab. z.B. saß ich einmal im Computerraum um dort an
einer Geschichte zu arbeiten, und dann erschien plötzlich diese Ärztin vor meiner Nase. Sie setzte sich ohne zu fragen
neben mich hin und fragte mich, warum ich eigentlich nie lächeln würde. Da habe ich eben gesagt, dass ich nur
lächle, wenn ich es auch ernst meine - und gestelltes Lächeln eben nicht ab kann. Daraufhin antwortete sie,
dass das eben auf andere sehr bedrohlich herüber kommt - und somit wurde ich schon in die Rolle hinein gezwungen,
mich für meine Art und Weiße rechtfertigen zu müssen. Somit habe ich die Ärztin darum gebeten, dass ich keine
Lust habe, mich mit ihr zu unterhalten (und habe darauf auf meinem Text am Computer hingewiesen). Letzten Endes
hatte sie mich angeschnauzt und gesagt, dass sie eigentlich schon Dienstschluss hätte. Auch die Klienten fingen
eben mittlerweile an, über mich zu lästern. Ich habe es jedoch gekonnt ignoriert. Die meisten Mitarbeiter hatten eine
sehr arrogante Art, ich kam also nur mit sehr wenigen dort zurecht. Ich fühlte mich einfach vollkommen deplatziert,
und so wurde mir die Maßnahme zu viel. In der Reha ging es mir körperlich so wie seelisch nicht besonders
gut, ich hatte starke Depressionen und war auch immer wieder in einem Gespräch mit einer Bezugsbetreuerin.
Trotz dass ich mich wenigstens mit ihr gut verstand, ging es mir nie wirklich besser. Ich fühlte mich stark eingeengt,
und somit bekam ich auch immer weniger Lust darauf, mich noch auf die Maßnahme ein zu lassen. Das Problem
der Sache war, dass ich zu diesem Zeitpunkt keinen Wohnsitz hatte. Ich bin von einer Wohngruppe aus in
die Rehaklinik gezogen, welche für ein ganzes Jahr angedacht war. Aber dann habe ich einfach gemerkt,
dass eine Reha nicht das Richtige für mich ist. Irgendwann habe ich die Maßnahme dann abgebrochen
und habe für eine Woche bei meiner Oma gewohnt. Dort konnte ich mir dann diverse Vorwürfe anhören
Warum hast du die Reha abgebrochen? - So habe ich erst Recht dicht gemacht, ich musste mich dafür einfach
nicht rechtfertigen. Aber auch bei meiner Oma hat es nicht geklappt. Sie hatte mir am Tag 100 Fragen gestellt,
bis ich ihr eben gesagt habe, dass ich nicht reden möchte. Meine Oma hat dies ebenso missverstanden und
dies als ein Angriff bewertet. Dabei war es mein gutes Recht, gewisse Grenzen auf zu ziehen. Irgendwann habe
ich mich dann freiwillig in eine Klinik einweisen lassen. - Meine Oma kam nicht mit mir zurecht, auch, wenn ich
einfach nur am Tisch saß und am Computer arbeitete. In der Klinik wurde es jedoch nicht besser, zudem wurde
ich noch in eine Intensivstation eingewießen, weil es keine Plätze mehr gab. Die Intensivstation war laut,
so habe ich mich auch dort zurück gezogen. Die Pfleger und Ärzte wollten mich so schnell wie möglich wieder
los haben und hatten immer wieder versucht, mich 'hinaus zu kicken'. Auch habe ich dort mit einer Ärztin geredet,
sie sagte, dass man mich bald entlassen möchte. - Da habe ich gefragt: Wohin? Mir geht es nicht gut.
Die Ärztin sagte dann nur, dass dies ja dann meine Sache wäre. Zwar habe ich immer wieder von Suizidgedanken
geschildert, aber das wurde dort für bare Münze genommen. Letztendlich gab es dann eine Rechtfertigung:
Eine Klinik ist kein Platz zum wohnen. Auch habe ich mir diverse Wohngruppen angeschaut,
aber überall habe ich aus unerklärlichen Gründen Absagen bekommen. - Da gab es dann nur noch eine Lösung
für mich: Die Notunterkunft. Notunterkünfte sind jedoch bei weitem keine guten Orte für mich, da mein Erzeuger
in Notunterkünften gelebt hatte, und das für mich nur schlechte Erinnerungen auslöst. Das habe ich auch
immer wieder den Ärzten so geschildert, aber diese waren von vorne bis hinten überfordert mit mir.
Irgendwann wurde ich einfach hinaus geworfen - ohne jegliche Rückmeldung. Das Einzige was man zu mir
sagte war: Packen Sie nun Ihre Sachen, zwei andere Patienten benötigen Ihr Zimmer. Dann wurde ich per
Taxi in eine Notunterkunft gefahren und dort abgesetzt. - Die Notunterkunft war einfach nur ein hingeklatschtes
Gebäude und ich wusste auch nicht, in welches Zimmer davon ich nun einziehen soll. Es wurde weg gehört.
Obwohl ich mich geäußert habe, ich habe sogar Briefe an das Personal geschrieben um ihnen meine Situation
detailierer zu schildern. In meiner Tasche hatte ich drei Packungen Medikamente dabei, da dachte ich mir
nur eines Bevor ich dieses ganze Zeug einnehme, rufe ich jetzt den Notruf. Nur zwei Minuten später war der
Krankenwagen da und ich wurde wieder - in dieselbe Klinik - eingeliefert. Eben nur auf eine andere Station.
Dort gab es keine freien Plätze, ich habe eine Woche bei einer gewissen Lautstärke auf dem Flur übernachtet.
Jedoch war wenigstens diese Station um einiges offener. Nach einem Monat habe ich dann eine angemessene
Notunterkunft gefunden. Es war zwar sehr schwierig für mich, dort ein zu ziehen, aber schließlich blieb mir
keine andere Wahl. . Und dort geht es nun gerade so weiter. Ich lebe dort in einer Art WG mit einer Frau und
zwei (sehr lauten) Kindern zusammen. Erst war ich heile froh darüber, dass es in dieser Notunterkunft nicht
so schlimm ist. Aber auch da halte ich es nicht mehr aus. Die Kinder sind massiv laut, die Frau ebenfalls.
Eine Etage über mir leben ebenfalls Kinder. Meine Mitbewohner empfängt jede Woche Männerbesuch
- diese sind ebenfalls massiv laut. Wenn ich raus gehe um ein zu kaufen, höre ich die noch eine Straße weiter.
Es geht mir mittlerweile gegen die Nieren. Dabei möchte ich einfach nur meine Ruhe haben. Menschen
überfluten meine Reize. Und momentan bin ich eben dauer überreizt. Ich kann in dieser Unterkunft einfach nicht
mehr, ich wäre vollkommen zufrieden, wenn es dort nicht so laut wäre. Wenn man es so sieht, wache ich
morgens auf und höre Geschrei - und Abends wenn ich in das Bett gehe ebenfalls. Und ich habe schon alles
versucht. Kopfhörer, Ohrschützer. alles. Aber ich höre es trotzdem noch. Ich halte es einfach nicht mehr aus.
Zwar suche ich schon vier Monate lang nach Wohnungen, aber ich bekomme nur Absagen. Ich habe mittlerweile
98 Vermieter angeschrieben und 98 Absagen bekommen. So langsam fühle ich mich vollkommen missverstanden
von der Welt.
Nun bin ich bei meiner Oma zu Besuch, halte aber Abstand. Ich brauche gerade nichts als Ruhe.
Meine Sinne sind überreizt. Aber ich gebe einfach nicht auf. - Ich weiß, dass ich morgen am Sonntag wieder
in die Unterkunft muss, und mich graut es. Ich werde nächste Woche auch einfach mal versuchen, meine
Mitbewohnerin auf die vorhandene Lautstärke an zu sprechen. Nach Wohnungen suche ich immer noch
- mit Unterstützung von einem Hilfsverein. Paradoxerweise bin ich einfach nicht mehr depressiv. Ich habe irgendwie
so etwas wie Selbstbewusstsein bekommen, und das finde ich fast schon wunderlich. Ich achte auf meinem
Körper und ernähre mich gesund. Ich möchte irgendwann eine Ausbildung anfangen, und ich traue es mir zu.
Mir wurde jahrelang einfach ein falsches Bild von mir vermittelt: Du bist nichts und Du kannst nichts.
Mittlerweile weiß ich sogar, was wirklich mit mir los ist. - Ich bin hochsensibel. Ich mache mir zu viele Gedanken.
Ich denke über diese Welt nach und habe gleichzeitig massive Existenzängste. Ich reagiere sehr sensibel
auf laute Reize. Ich hasse Streit und Diskussionen. . Genau deshalb halte ich Abstand von Menschen.
Mittlerweile sind mir Menschen nur noch zu viel. Ich fühle mich sogar so missverstanden, dass ich einfach
nicht glaube, eine Wohnung und eine Arbeit zu finden. - Ich traue mir diese Dinge sehr wohl zu, da ich
eben auch in Sachen Computer und Kunst große Hobbys habe. Aber ich habe Angst davor, dass aus meinem
Leben einfach nichts wird. Ich habe so viele Pläne, hier und da versuche ich so schnell wie möglich ein
Ergebnis zu erzielen, aber wozu. Da stelle ich mir eine gewisse Frage: Ist mein Leben eigentlich so noch
sinnvoll? Nicht, dass ich mich umbringen würde, aber mittlerweile bin ich zutiefst verzweifelt. Wenn man
selbst meine Briefe nicht versteht, welche ich meinen Mitmenschen schreibe. Dies und das versuche ich
immer so genau wie möglich zu schildern, ich versuche immer, mich selbst zu erklären. - Weil es eben niemand
gibt, der mich wirklich gut kennt. Ich habe keine Freunde, keinen Freund, keine Bekannten, niemanden.
Nur meine Familie, aber auch von denen fühle ich mich missverstanden. Ich fühle mich einfach nur noch fremd.
Wie ein Alien. Niemand versteht mich. Ich weiß nicht mehr weiter. Es ist ja nicht wirklich so, dass ich aus
meinem Leben selbst nichts gestalte. Es ist das Gegenteil - das Leben ist für mich eine Leinwand der freien
Gestaltung. Ich will arbeiten gehen. Ich interessiere mich für bestimmte Berufe. Grafikdesign finde ich total
spannend. Aber momentan stecke ich in der Zwickmühle und es wird immer enger. Momentan glaube ich, dass mein Leben einfach der totale Reinfall ist - ohne mich selbst schlecht machen zu wollen. Als wäre ich auf dieser
Welt blockiert. Ich weiß nicht mehr, wie ich das Ganze noch formulieren soll. Dabei sehe ich im Grunde genommen
kein Problem - es gibt noch andere Menschen wie mich. Aber so langsam werde ich wirklich ein wenig paranoid.
Als wäre diese Welt eine Verschwörung gegen mich. Als wäre mein Leben ein Fehler im System.
Manchmal fühle ich mich sogar so, als würde es mich selbst gar nicht geben.
Einfach, weil mein ganzes Leben so voller Umstände ist - nicht wirklich weil mich die Leute nicht leiden können.
Ich bin fristlos verzweifelt.
ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Auch habe ich mir lange überlegt - mich trotz meiner Schwierigkeiten mit Menschen, auf ein Forum ein zu lassen.
Ich war vor ein paar Monaten in einer Rehabilitations-Maßnahme wegen Depressionen. Die Reha war jedoch
ein Alptraum für mich. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt. Ich war ein Außenseiter (für mich nichts neues,
das bin ich überall) aber die Mitarbeiter und Klienten hatten da ein starkes Problem damit. Kurz gesagt: Ich wollte
und konnte mich nicht in die Gemeinschaft integrieren. Da ich acht Jahre lang an drei verschiedenen Schulen
gemobbt wurde und schon mein ganzes Leben lang in irgendwelche Kategorien gesteckt werde, fühle ich mich
eben in Gruppen und Gemeinschaften sehr unwohl. Mein Misstrauen und mein Hass ist einfach so groß, dass
ich lieber gerne für mich bin. Auch nehme ich sehr viele Reize wahr - ich höre sehr viel und denke sehr viel nach,
auch das führt dazu, dass ich eben für mich sein möchte. In der Reha wurde das missverstanden. Zwar gab es dort
kein Mobbing, aber gewisse Spannungen. So habe ich auch vieles 'verweigert' was mit Gruppen zu tun hatte.
Darunter Gruppengespräche, Arbeitstherapie, gemeinsames Kochen etc. Zwar wollte ich mich immer beteiligen,
aber ich konnte nicht - weil ich eben auch schon sehr lange Misanthrop bin. Ich habe mit einigen Mitarbeitern
gesprochen, diese kannten das Problem also. Zwar gab es auch eine Oberärztin, aber diese hatte mich gar nicht
verstanden. Sie behandelte mich ersichtlich von oben herab. z.B. saß ich einmal im Computerraum um dort an
einer Geschichte zu arbeiten, und dann erschien plötzlich diese Ärztin vor meiner Nase. Sie setzte sich ohne zu fragen
neben mich hin und fragte mich, warum ich eigentlich nie lächeln würde. Da habe ich eben gesagt, dass ich nur
lächle, wenn ich es auch ernst meine - und gestelltes Lächeln eben nicht ab kann. Daraufhin antwortete sie,
dass das eben auf andere sehr bedrohlich herüber kommt - und somit wurde ich schon in die Rolle hinein gezwungen,
mich für meine Art und Weiße rechtfertigen zu müssen. Somit habe ich die Ärztin darum gebeten, dass ich keine
Lust habe, mich mit ihr zu unterhalten (und habe darauf auf meinem Text am Computer hingewiesen). Letzten Endes
hatte sie mich angeschnauzt und gesagt, dass sie eigentlich schon Dienstschluss hätte. Auch die Klienten fingen
eben mittlerweile an, über mich zu lästern. Ich habe es jedoch gekonnt ignoriert. Die meisten Mitarbeiter hatten eine
sehr arrogante Art, ich kam also nur mit sehr wenigen dort zurecht. Ich fühlte mich einfach vollkommen deplatziert,
und so wurde mir die Maßnahme zu viel. In der Reha ging es mir körperlich so wie seelisch nicht besonders
gut, ich hatte starke Depressionen und war auch immer wieder in einem Gespräch mit einer Bezugsbetreuerin.
Trotz dass ich mich wenigstens mit ihr gut verstand, ging es mir nie wirklich besser. Ich fühlte mich stark eingeengt,
und somit bekam ich auch immer weniger Lust darauf, mich noch auf die Maßnahme ein zu lassen. Das Problem
der Sache war, dass ich zu diesem Zeitpunkt keinen Wohnsitz hatte. Ich bin von einer Wohngruppe aus in
die Rehaklinik gezogen, welche für ein ganzes Jahr angedacht war. Aber dann habe ich einfach gemerkt,
dass eine Reha nicht das Richtige für mich ist. Irgendwann habe ich die Maßnahme dann abgebrochen
und habe für eine Woche bei meiner Oma gewohnt. Dort konnte ich mir dann diverse Vorwürfe anhören
Warum hast du die Reha abgebrochen? - So habe ich erst Recht dicht gemacht, ich musste mich dafür einfach
nicht rechtfertigen. Aber auch bei meiner Oma hat es nicht geklappt. Sie hatte mir am Tag 100 Fragen gestellt,
bis ich ihr eben gesagt habe, dass ich nicht reden möchte. Meine Oma hat dies ebenso missverstanden und
dies als ein Angriff bewertet. Dabei war es mein gutes Recht, gewisse Grenzen auf zu ziehen. Irgendwann habe
ich mich dann freiwillig in eine Klinik einweisen lassen. - Meine Oma kam nicht mit mir zurecht, auch, wenn ich
einfach nur am Tisch saß und am Computer arbeitete. In der Klinik wurde es jedoch nicht besser, zudem wurde
ich noch in eine Intensivstation eingewießen, weil es keine Plätze mehr gab. Die Intensivstation war laut,
so habe ich mich auch dort zurück gezogen. Die Pfleger und Ärzte wollten mich so schnell wie möglich wieder
los haben und hatten immer wieder versucht, mich 'hinaus zu kicken'. Auch habe ich dort mit einer Ärztin geredet,
sie sagte, dass man mich bald entlassen möchte. - Da habe ich gefragt: Wohin? Mir geht es nicht gut.
Die Ärztin sagte dann nur, dass dies ja dann meine Sache wäre. Zwar habe ich immer wieder von Suizidgedanken
geschildert, aber das wurde dort für bare Münze genommen. Letztendlich gab es dann eine Rechtfertigung:
Eine Klinik ist kein Platz zum wohnen. Auch habe ich mir diverse Wohngruppen angeschaut,
aber überall habe ich aus unerklärlichen Gründen Absagen bekommen. - Da gab es dann nur noch eine Lösung
für mich: Die Notunterkunft. Notunterkünfte sind jedoch bei weitem keine guten Orte für mich, da mein Erzeuger
in Notunterkünften gelebt hatte, und das für mich nur schlechte Erinnerungen auslöst. Das habe ich auch
immer wieder den Ärzten so geschildert, aber diese waren von vorne bis hinten überfordert mit mir.
Irgendwann wurde ich einfach hinaus geworfen - ohne jegliche Rückmeldung. Das Einzige was man zu mir
sagte war: Packen Sie nun Ihre Sachen, zwei andere Patienten benötigen Ihr Zimmer. Dann wurde ich per
Taxi in eine Notunterkunft gefahren und dort abgesetzt. - Die Notunterkunft war einfach nur ein hingeklatschtes
Gebäude und ich wusste auch nicht, in welches Zimmer davon ich nun einziehen soll. Es wurde weg gehört.
Obwohl ich mich geäußert habe, ich habe sogar Briefe an das Personal geschrieben um ihnen meine Situation
detailierer zu schildern. In meiner Tasche hatte ich drei Packungen Medikamente dabei, da dachte ich mir
nur eines Bevor ich dieses ganze Zeug einnehme, rufe ich jetzt den Notruf. Nur zwei Minuten später war der
Krankenwagen da und ich wurde wieder - in dieselbe Klinik - eingeliefert. Eben nur auf eine andere Station.
Dort gab es keine freien Plätze, ich habe eine Woche bei einer gewissen Lautstärke auf dem Flur übernachtet.
Jedoch war wenigstens diese Station um einiges offener. Nach einem Monat habe ich dann eine angemessene
Notunterkunft gefunden. Es war zwar sehr schwierig für mich, dort ein zu ziehen, aber schließlich blieb mir
keine andere Wahl. . Und dort geht es nun gerade so weiter. Ich lebe dort in einer Art WG mit einer Frau und
zwei (sehr lauten) Kindern zusammen. Erst war ich heile froh darüber, dass es in dieser Notunterkunft nicht
so schlimm ist. Aber auch da halte ich es nicht mehr aus. Die Kinder sind massiv laut, die Frau ebenfalls.
Eine Etage über mir leben ebenfalls Kinder. Meine Mitbewohner empfängt jede Woche Männerbesuch
- diese sind ebenfalls massiv laut. Wenn ich raus gehe um ein zu kaufen, höre ich die noch eine Straße weiter.
Es geht mir mittlerweile gegen die Nieren. Dabei möchte ich einfach nur meine Ruhe haben. Menschen
überfluten meine Reize. Und momentan bin ich eben dauer überreizt. Ich kann in dieser Unterkunft einfach nicht
mehr, ich wäre vollkommen zufrieden, wenn es dort nicht so laut wäre. Wenn man es so sieht, wache ich
morgens auf und höre Geschrei - und Abends wenn ich in das Bett gehe ebenfalls. Und ich habe schon alles
versucht. Kopfhörer, Ohrschützer. alles. Aber ich höre es trotzdem noch. Ich halte es einfach nicht mehr aus.
Zwar suche ich schon vier Monate lang nach Wohnungen, aber ich bekomme nur Absagen. Ich habe mittlerweile
98 Vermieter angeschrieben und 98 Absagen bekommen. So langsam fühle ich mich vollkommen missverstanden
von der Welt.
Nun bin ich bei meiner Oma zu Besuch, halte aber Abstand. Ich brauche gerade nichts als Ruhe.
Meine Sinne sind überreizt. Aber ich gebe einfach nicht auf. - Ich weiß, dass ich morgen am Sonntag wieder
in die Unterkunft muss, und mich graut es. Ich werde nächste Woche auch einfach mal versuchen, meine
Mitbewohnerin auf die vorhandene Lautstärke an zu sprechen. Nach Wohnungen suche ich immer noch
- mit Unterstützung von einem Hilfsverein. Paradoxerweise bin ich einfach nicht mehr depressiv. Ich habe irgendwie
so etwas wie Selbstbewusstsein bekommen, und das finde ich fast schon wunderlich. Ich achte auf meinem
Körper und ernähre mich gesund. Ich möchte irgendwann eine Ausbildung anfangen, und ich traue es mir zu.
Mir wurde jahrelang einfach ein falsches Bild von mir vermittelt: Du bist nichts und Du kannst nichts.
Mittlerweile weiß ich sogar, was wirklich mit mir los ist. - Ich bin hochsensibel. Ich mache mir zu viele Gedanken.
Ich denke über diese Welt nach und habe gleichzeitig massive Existenzängste. Ich reagiere sehr sensibel
auf laute Reize. Ich hasse Streit und Diskussionen. . Genau deshalb halte ich Abstand von Menschen.
Mittlerweile sind mir Menschen nur noch zu viel. Ich fühle mich sogar so missverstanden, dass ich einfach
nicht glaube, eine Wohnung und eine Arbeit zu finden. - Ich traue mir diese Dinge sehr wohl zu, da ich
eben auch in Sachen Computer und Kunst große Hobbys habe. Aber ich habe Angst davor, dass aus meinem
Leben einfach nichts wird. Ich habe so viele Pläne, hier und da versuche ich so schnell wie möglich ein
Ergebnis zu erzielen, aber wozu. Da stelle ich mir eine gewisse Frage: Ist mein Leben eigentlich so noch
sinnvoll? Nicht, dass ich mich umbringen würde, aber mittlerweile bin ich zutiefst verzweifelt. Wenn man
selbst meine Briefe nicht versteht, welche ich meinen Mitmenschen schreibe. Dies und das versuche ich
immer so genau wie möglich zu schildern, ich versuche immer, mich selbst zu erklären. - Weil es eben niemand
gibt, der mich wirklich gut kennt. Ich habe keine Freunde, keinen Freund, keine Bekannten, niemanden.
Nur meine Familie, aber auch von denen fühle ich mich missverstanden. Ich fühle mich einfach nur noch fremd.
Wie ein Alien. Niemand versteht mich. Ich weiß nicht mehr weiter. Es ist ja nicht wirklich so, dass ich aus
meinem Leben selbst nichts gestalte. Es ist das Gegenteil - das Leben ist für mich eine Leinwand der freien
Gestaltung. Ich will arbeiten gehen. Ich interessiere mich für bestimmte Berufe. Grafikdesign finde ich total
spannend. Aber momentan stecke ich in der Zwickmühle und es wird immer enger. Momentan glaube ich, dass mein Leben einfach der totale Reinfall ist - ohne mich selbst schlecht machen zu wollen. Als wäre ich auf dieser
Welt blockiert. Ich weiß nicht mehr, wie ich das Ganze noch formulieren soll. Dabei sehe ich im Grunde genommen
kein Problem - es gibt noch andere Menschen wie mich. Aber so langsam werde ich wirklich ein wenig paranoid.
Als wäre diese Welt eine Verschwörung gegen mich. Als wäre mein Leben ein Fehler im System.
Manchmal fühle ich mich sogar so, als würde es mich selbst gar nicht geben.
Einfach, weil mein ganzes Leben so voller Umstände ist - nicht wirklich weil mich die Leute nicht leiden können.
Ich bin fristlos verzweifelt.