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Suche Austausch/22jähriger Sohn depressiv

Tannilein
Hallo!
Mein Mann und ich sind vor 4 Wochen völlig überraschend mit der Depressionsdiagnose unseres 22jährigen Sohnes konfrontiert worden. Seitdem ist alles anders und so verwirrend. Wir haben noch nie mit psych. Erkrankungen zu tun gehabt bisher. Und es ist so schwer für uns, so hilflos zu sein.

Ich als Mutter wünsche mir Austausch mit anderebn betroffenen Eltern. Tipps und Unterstützung.

Mich interessieren aber auch Ansichten, Meinungen oder Denkanstöße von jungen Erwachsenen, die selbst von Depressionen betroffen sind.

Danke schon mal für euer Interesse.

Komme aus Norddeutschland, bin 50 Jahre alt, verheiratet und habe noch eine 24jährige Tochter.

14.03.2022 16:20 • #1


Kate
Hi Tannilein,

ich stand letztes Jahr vor dem gleichen Problem. Ich fühlte mich auch unglaublich hilflos und hatte Angst was falsch zu machen oder was falsches zu sagen.

Ich hatte meine Tochter dann in einer Tagesklinik angemeldet und zu unserem großen Glück konnte sie zwei Wochen später dort schon hingehen.

Vielleicht wäre sowas eine Überlegung für Dich. Ihr ging’s danach wieder relativ gut und sie hatte sich sozusagen mehr selbst gefunden durch die vielen Einzel- und Gruppengespräche.

Liebe Grüße Kate

14.03.2022 16:25 • x 1 #2


A


Hallo Tannilein,

Suche Austausch/22jähriger Sohn depressiv

x 3#3


Tannilein
Liebe Kate,

freue mich über deine Zuschrift. Es ist so, dass wir von seinem Problem erst erfahren haben, als er bereits die Notfalleinweisung für die Psychiatrie in der Hand hielt. Diese konnte ihn aber aufgrund Platzmangel nicht aufnehmen. Er konnte aber 3 Tage später in eine Tagesklinik. Dort ist er nun seit 4 Wochen. Er fühlt sich da auch wohl, aber jetzt soll er schon in die berufliche Wiedereingliederung und er fühlt sich damit noch überfordert. Das macht mir Angst. Einen ambulanten Therapieplatz haben wir noch nicht gefunden. Das ist ja fast aussichtslos, recht kurzfristig was zu finden.

14.03.2022 16:30 • x 1 #3


Kate
Könnt Ihr die Tagesklinik verlängern? Meine Tochter hatte nach dieser ihr Studium angefangen, einfach war das für sie auch nicht. Aber besser finde ich immer man bleibt etwas in Bewegung. Natürlich alles ohne Stress.

Sagt das die TK mit der Wiedereingliederung? Er kann dies auch ganz langsam und über einen langen Zeitraum durchführen, oder abbrechen wenn’s gar nicht gehen sollte. Auf jeden Fall wäre eine anschließende Therapie äußerst sinnvoll. Der Platz ist allerdings wirklich Mangelware, leider. Zur Überbrückung kann man aber auch weiterhin in der TK Einzelgespräche erhalten. Ein paar Wochen im Anschluss ist dies in der Regel noch möglich

14.03.2022 16:39 • #4


Tannilein
Ja, das Wiedereingliedern ist das Konzept dieser TK und ich habe Angst, dass sie ihn in 2 Wochen rausschmeißen, geh mal schön arbeiten und dann wird es schon. Ohne dass er eine ambulante Therapie hat. Auf der anderen Seite wäre es auch schlimm für ihn, zu Hause krankgeschieben rumzusitzen. Er sagt aber, er hat Angst, sich selber wieder so zu stressen auf der Arbeit. Weil die so irre viel zu tun haben. Weißt du, wie lange man eine Wiedereingliederung machen kann?

14.03.2022 16:43 • #5


Tannilein
Ich denke, die TK kann er nicht verlängern. Wenn er wenigstens noch zu Einzelgesprächen kommen könnte zur Überbrückung, wäre ich froh

14.03.2022 16:44 • #6


Kate
Zitat von Tannilein:
Weißt du, wie lange man eine Wiedereingliederung machen kann?

Nein leider nicht.
Ich bin aber der Meinung, sollte er erstmal zu Hause sein, verschlimmert sich die Angst vor dem ersten Arbeitstag immer mehr.
Er kann dies bei der Sozialberatung in der TK mal erfragen, auch mit den weiterführenden Gesprächen.

14.03.2022 16:53 • x 1 #7


Jedi
@Tannilein

Zitat von Tannilein:
Depressionsdiagnose

Magst Du hier einmal schreiben, wer die Depression-Diagnose gestellt hat ?
Villt. kann er sich nach der TK (wenn es ein Psychiater ist); noch weiter Arbeitsunfähigkeit schreiben lassen.
Zitat von Tannilein:
Auf der anderen Seite wäre es auch schlimm für ihn, zu Hause krankgeschieben rumzusitzen.
Er sagt aber, er hat Angst, sich selber wieder so zu stressen auf der Arbeit. Weil die so irre viel zu tun haben.

Mag ich verstehen !
Doch er vermutet auch, sich einem hohen Stress ausgesetzt zu fühlen u. da mag natürlich die Angst vor der Arbeit
nicht unberechtigt zu sein.
Zitat von Tannilein:
er fühlt sich damit noch überfordert.

Deshalb wäre nach der TK eine weitere Arbeitsunfähigkeit sicher noch angezeigt !
Denn je nach Schweregrad der Depression, würde auch noch ein weiteres suchen, nach einer Klinik,
auch noch Sinn machen.
--
Zitat von Tannilein:
Einen ambulanten Therapieplatz haben wir noch nicht gefunden.
Das ist ja fast aussichtslos, recht kurzfristig was zu finden.

Ja, leider ist dies die Wirklichkeit. Eine alternative wäre, sich einem Heilpraktiker für Psychotherapie
oder sich einen Coach zu suchen. Beide könnten auch eine Überbrückung sein, bis sich doch ein Therapieplatz
ergeben sollte. Allerdings ist dies mit eigenen Kosten verbunden, aber auch eine mögliche Alternative.
- Wäre jetzt so ein pers. Tipp von mir ! -

14.03.2022 17:09 • #8


Ralf_Refokus
@Tannilein Hallo Tannilein,
die Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell dauert in der Regel zwischen 6 Wochen und 6 Monaten.
Es ist ja vorgesehen, dass die Stunden Stufenweise mit der Zeit angehoben werden.
In der Zeit der Wiedereingliederung ist er krank geschrieben.
Streng genommen MUSS er in dieser Zeit GAR NICHTS - das heißt, dass sein Arbeitgeber ihn nicht bezahlt und auch keine Erwartungen an ihn haben dürfte...

Ich kann ihm aus eigener Erfahrung nur raten, damit so offen wie möglich umzugehen.
Wenn er die Wiedereingliederung macht, ist es wichtig, dass er klare Grenzen hat bzw. Grenzen setzt, was die Arbeitszeit und die Erwartungen an ihn und an seine Leistung angeht.

Und was die Therapie angeht: Tatsächlich macht es Sinn trotzdem zu versuchen, sich irgendwo (am besten auch bei mehreren) auf die Wartelisten setzen zu lassen. Terminvereinbarung kann über den Service der Kassenärztlichen Vereinigungen gemacht werden.

Und wie Jedi schon geschrieben hatte: in der Zwischenzeit KÖNNTE (wenn finanziell möglich) auch ein privat bezahlter Psychotherapeut nach dem Heilpraktikergesetz oder ein Coach eine Lösung sein. Auch sinnvoll könnte eine Selbsthilfegruppe sein (gibt es ja mittlerweile auch online...) oder auch mal das eine oder andere Gespräch mit einem guten Seelsorger.

Grüße,
Ralf

14.03.2022 17:46 • x 1 #9


Tealight
Zitat von Tannilein:
Liebe Kate, freue mich über deine Zuschrift. Es ist so, dass wir von seinem Problem erst erfahren haben, als er bereits die Notfalleinweisung für ...

Was genau ist den dem jungen Mann sein Problem

14.03.2022 17:52 • #10


Kate
Zitat von Tealight:
Was genau ist den dem jungen Mann sein Problem

Steht sehr deutlich da!

14.03.2022 17:55 • x 1 #11


Tannilein
Ich danke allen sehr für die Zuschriften. Ich glaube, dass ich hier sehr viele wertvolle Tipps erhalten kann.

Ja, in jedem Fall suchen wir weiter einen Therapieplatz. Das ist mE unumgänglich. Und zum Glück haben wir sogar auch schon einen Neurologentermin, um die medizinische Seite abzudecken. Ich glaube, ich habe eine falsche Vorstellung von Wiedereingliederung. Dass man es bis zu 6 Monate machen kann, wusste ich nicht. Das gibt mir etwas Beruhigung.

14.03.2022 18:04 • x 1 #12


Tannilein
Die Diagnose hatte ursprünglich die Hausärztin gestellt. Diese wies ihn auch ein. Und dann wurde die quasi bestätigt in der TK.

14.03.2022 18:07 • x 1 #13


Ralf_Refokus
@Tannilein Ja, und bei Bedarf kann man auch die Stundenzahl wieder runtersetzen oder notfalls auch die Wiedereingliederung abbrechen und ist dann wieder Normal krank geschrieben.

14.03.2022 18:09 • x 2 #14


A


Hallo Tannilein,

x 4#15


Tealight
Zitat von Kate:
Steht sehr deutlich da!

Da steht Depression, aber nicht mehr.....
Oder hast du mehr gelesen

14.03.2022 18:11 • #15

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