@Freigeist Das dass Arbeitsverhältnis dann ruht ist klar. Das theoretisch möglich wäre, einen Job zu bekommen, den man ausüben kann, seitens der Meinung der AfA oder der Rentenversicherung ist halt eben Theoretisch.
Wenn Du glaubst, Du schaffst eine Wiedereingliederung nicht und Du verlierst dadurch ohnehin den Job irgendwann ist es vielleicht zweckmäßiger, wirklich etwas anderes zu suchen und im Idealfall auch zu finden. Die EM Rente ist ja auch keine Erwerbsunfähigkeitsrente. Theoretisch würde es halt bedeuten, voll erwerbsfähig zu sein, wenn man tatsächlich körperlich und kognitiv in der Lage ist, mehr als 6 Stunden am Tag Kinokarten abzureißen obwohl man vorher als Raketeningenieur tätig war. Und leider wird es ja auch letztlich so gesehen. Meine halbe EM Rente wurde gerade wieder anstandslos für weitere 3 Jahre bewilligt und rein von der Logik her, müsste ein „Wunder“ geschehen, dass ich noch mal einen Teilzeitjob bekomme, den ich tatsächlich auch bewältigen kann. Erstens werde ich nicht jünger und leider auch nicht gesünder, aber das interessiert niemanden.
Tatsächlich ist es aber halt auch so, dass ich selbst ja auch der Meinung bin, irgendwie noch produktiv was für einen AG leisten zu können, wenn auch eben eingeschränkt. Nur deckt sich das halt nicht mit den Vorstellungen von Arbeitgebern, die natürlich die eierlegende Wollmilchsau, die bei bester Gesundheit ist und idealerweise für den gesetzlichen Mindestlohn Höchstleistungen erbringt, suchen und gerne hätten. Deshalb finde ich die Debatte um Fachkräftemangel so amüsant und bisweilen auch heuchlerisch. Als wäre es quasi unmöglich Menschen, die eh schon hier leben, nicht weiter zu qualifizieren und statt Minijobs anzubieten, eben sozialversicherungspflichtige Teilzeit Jobs. Da gehts halt nur ums Geld und den festen Glauben, das Migrant‘innen billiger zu haben sind. Und die Politik springt da natürlich drauf an, weils eben einfacher ist, als tatsächlich zu fördern, dass Menschen entsprechend ihrer vorhandenen Möglichkeiten in Arbeit gebracht werden. Aber das ist jetzt auch nur meine Ansicht und weiter will ich auch garnicht politisieren.
Persönlich wäre mir alleine aus finanzieller Hinsicht wohl natürlich mit einer vollen und unbefristeten EM Rente mittlerweile am besten gedient. Aber irgendwie denke ich, die Depression werde ich dadurch auch nicht los. Im Gegenteil, ich könnte mich dann noch mehr zurückziehen und würde es womöglich auch. Daher wäre eine angemessene Teilhabe am Arbeitsleben sicher förderlich für meine Genesung, denke ich jedenfalls noch.
Klar, ich könnte natürlich ehrenamtlich was tun und habe auch schon öfter überlegt was da in Frage käme. Leider habe ich da im Moment aber nichts passendes gefunden, denn es sollte natürlich auch nicht so sein, dass ich quasi noch draufzahlen muss um zu so einer Stelle zu kommen, sei es mit dem Auto oder den Öffis.
Zitat von Freigeist: Eine volle EM Rente würde ich befristet eigentlich anstreben und wenn es besser wird wieder in meinen Job zurück. Aber das wird wohl auch nicht klappen.
Ganz ehrlich, ich sehe das auch so, aber ich habe auch eine eher pessimistische Weltsicht.
Ausgeschlossen wäre es aber auch nicht und wenn es so käme und dein AG es sich „leisten“ kann oder mag, wäre es natürlich toll. Nur mit jedem Jahr „Untätigkeit“ im Job, gehen üblicherweise auch Fertigkeiten verloren und natürlich kann es ja auch Veränderungen im Arbeitsablauf geben, die man dann ja garnicht mitbekommen würde. Das macht ja einen Wiedereinstieg auch nicht einfacher.