Hallo @Lilli81,
wie hlena es schon anmerkte, es geht der Krankenkasse primär ums Geld. Und das ist bei JEDER Institution, die als Kostenträger oder Leistungserbringer für Deine Belange zuständig ist. Dies, so traurig es ist, ist die Realität. Daher gilt es sich dagegen zu wappnen und die Institutionen wissen sehr wohl, dass das nicht einfach ist und probieren gerne mal was aus, dass nicht rechtens ist. Wer weiß schon, wie oft sie damit durchkommen.
Gerade psychisch erkrankte Menschen, sind da schnell überfordert und nicht jeder hat einen Anwalt, den man konsultieren könnte oder ist Mitglied in einem Sozialverband und könnte dort Beistand bekommen. Das wichtigste, was Du bedenken solltest ist, nimm es nicht persönlich. Für die, in deinem Fall Krankenkasse bist Du nur eine Mitgliedsnummer und diese Tricksereien versucht die Krankenkasse täglich bei zig anderen.
Mit dem Abstand zu Deiner Person, bekommst Du nämlich ein Gefühl dafür, wie Du dich gegen unrecht wehren kannst. Diesen Tipp gab mir mein ehemaliger Psychiater mal und ich finde, es war einer von vielen guten Tipps.
Also, die Krankenkasse drangsaliert Dich mit Anrufen. Es könnte hilfreich sein, wenn Du Dir einen Zettel ans Telefon legst, der auf potentielle Fragen, Antworten parat hält.
Die Frage nach Befinden wäre noch mit „allgemein schlecht“ zu beantworten und am besten nochmal nach dem Namen des Anrufers fragen und zu Not buchstieren lassen. Bei einer (vermutlich irritierten Rückfrage des Anrufers) nur sagen, „ich möchte mir nur merken können, mit wem ich gesprochen habe, falls mich jemand danach fragt“
Die Frage nach einer Diagnose mit „ich bitte um Ihr Verständnis, aber dazu äußere ich mich nur gegenüber dem Medizinischen-Dienst unter Einhaltung dessen Schweigepflicht“
Käme die Aufforderung zur Kündigung deines Jobs oder auch zu irgendetwas anderem wäre nur zu sagen „Bitte teilen Sie mir diese Aufforderung schriftlich mit“ (was nicht passieren wird, wenn etwas rechtlich nicht in Ordnung ist)
Die Frage nach einer Prognose, wie lange man noch krank sein könnte mit „das entscheiden meine behandelnden Ärzte anhand meiner Beeinträchtigung und teilen es dem MD auf dessen Anforderung auch mit“
So habe ich auf anfängliche Anrufe einer Sachbearbeiterin meiner Krankenkasse reagiert und als Diese noch schnippisch meinte, ich würde mich aber gut auskennen, sagte ich Ihr nur noch „ich bin depressiv aber nicht debil“ und dass ich mich aber natürlich darüber freue, wenn die Krankenkasse mich in jeglicher Weise bei meiner Genesung unterstützt, mir Vorschläge diesbezüglich aber bitte nur schriftlich unterbreiten möchte, damit ich diese mit meinen Ärzten besprechen kann, ohne etwas falsches wiederzugeben.
Danach bekam ich meine 78 Wochen Krankengeld im Zeitraum von 3 Jahren bis zu Aussteuerung ohne weitere Anrufe. Lediglich nach einem Klinik-Aufenthalt bekam ich telefonisch eine Anfrage, ob ich Interesse an einem Klinik-Nachsorge-Programm hätte und ob man mir dazu Unterlagen zukommen lassen darf.
Vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber ich denke und hoffe, dass es nicht so ist, wenn man der Krankenkasse klar die Schranken aufzeigt.
Bezüglich deiner Therapeutin fällt mir nur ein, wenn es so suboptimal läuft, macht eine Therapie bei Ihr wohl keine Sinn. Ich habe solch ein Verhalten bei meinen Therapeutinnen nie erlebt, aber hätte ich es, hätte ich die Therapie abgebrochen, wenn ich dieses Verhalten zuvor kritisiert hätte und keine Besserung seitens der Therapeutin dahingehend stattgefunden hätte.
VG und alles Gute, Dys
23.01.2023 12:12 •
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