Meniken
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ich bin seit 4 Jahren in TP Therapie wegen Ängsten und Depression. Auch wenn die Therapie eine leichte Erleichterung gebracht hat, fühle ich mich noch lange nicht gesund. Habe regelmäßige Tiefs und meine Ängste blockieren mich im Alltag sehr.
Deswegen und weil meine 100 Sitzungen durch sind, bin ich auf der Suche nach einem neuen Therapeuten. Abgesehen davon dass die Suche eh schwierig genug ist (2 freie Plätze von 50 Therapeuten), erwecken alle Therapeuten, bei denen ich bis jetzt probatorische Sitzungen hatte, keinen kompetenten Eindruck.
Eine Therapeutin (VT) hat zum Beispiel 7 Sitzungen lang teils zusammenhanglose Fragen über mein Leben gestellt und auf meine Nachfrage was sie glaubt mein problem ist und wie man das auflösen könnte, bekam ich eine wage Antwort es ist ein langer Prozess. Also hatte sie keine Ahnung.
Ein anderer Therapeut (VT) hat ehrlich gesagt er wisse nicht wie er mir helfen kann.
Meine jetzige Therapeutin (TP) sagt mir das gleiche schon seit Jahren. Sie sagt sie weiß nicht wie sie mir helfen kann und dass sie glaubt, dass ich nie gesund werde.
Und der letzte Therapeut (TP), bei dem ich war, hat nach 5 probatorische Sitzungen zwar ungefähr die Ursache gefunden (bzw. mir Recht gegeben, als ich die Ursache genannt habe). Auf meine Frage wie man das ganze auflöst, hat er sehr ahnungslos gewirkt und mir nichts genaueres antworten können außer dass man sowas normalerweise in VT macht.
Ach in einer Tagesklinik (TP+VP) war ich auch schon, es war die schlimmste Erfahrung ever, die haben mich nämlich gar nicht ernst genommen und mir unterstellt ich würde simulieren. Bin dann gegangen.
Ich bin sehr sehr verzweifelt. Ich investiere so viel Zeit um in die Therapie zu gehen bzw. einen geeigneten Therapeuten zu finden und komme nicht voran.
Meine Therapeutin sagte mir letztens ich müsste mir selbst helfen. Und meine Betreuerin von ambulant betreuten Wohnen, die von meiner erfolglosen Suche Bescheid weiß, sagte mir heute das gleiche.
Ist das überhaupt normal was ich erlebe? Ist es erstens normal dass Therapeuten keine Ahnung haben wie man Depression und Ängste auflösen kann? Und ist das normal, dass sie mir die Verantwortung für meine Heilung komplett abgeben, nach dem sie selbst daran gescheitert sind? Wie kann ich besser wissen was mich heilt, als ein Mensch mit 10-jähriher Ausbildung? Wie kann ich mir selbst helfen wenn professionelle Therapeuten es nicht können?
Es ist auch nicht so, dass ich es nicht versuche. Seit Jahren lese ich sehr viel über meine Krankheit, wende viele selbst verschiedene Regulationsubungen an, die ich selbst herausgesucht habe, höre mir täglich Affirmationen an, meditiere und übe mich im positiven Denken und bringe mir gesunde Konfliktlösungskompetenzen bei - alles nur dank meiner eigenen Motivation und Recherche.
Trotzdem habe ich bis jetzt nicht geschafft mich zu heilen, weil mir Methoden fehlen, an tieferer Ursache anzuknüpfen. Ich habe immer gedacht, dass genau das in einer Therapie Ausbildung beigebracht wird. Und genau deswegen bin ich in die Therapie gegangen.
Ist es fair, mir die Schuld dafür zu geben, dass meine Therapie bis jetzt nicht erfolgreich war? Ist es wirklich meine Verantwortung mich selbst zu heilen? Einem krebskranken sagt man ja auch nicht er solle sich selbst heilen. Warum dann einem depressiven?
Gibt es denn nicht altbewährte Techniken, die man normalerweise bei meiner Diagnose anwendet? Warum weiß kein einziger Therapeut, bei dem ich war, was davon? Ich bin ehrlich gesagt ziemlich verblüfft und brauche einen Rat.