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Therapie zu Ende, was jetzt?

crystalline
Hallo,

ich habe seit ca. 16 Jahren immer wieder mit depressiven Episoden, Panikattacken und starken Ängsten zu tun und war deshalb bereits mehrfach bei meinem Therapeuten in Behandlung, was mir auch sehr geholfen hat. Die letzte Therapie haben wir nach ein paar Jahren vor ein paar Monaten beendet, als es mir deutlich besser ging und ich dachte, es würde wieder ohne funktionieren. In der Zwischenzeit sind allerdings einige Sachen vorgefallen, und auch die nahenden Corona-Lockerungen sind für mich nicht leicht, da ich mich in der Isolation sehr wohlgefühlt habe. Gerade habe ich einen wirklich extremen Tiefpunkt und deshalb 1x im Monat einen Termin bei meinem Therapeuten. Nur habe ich die Befürchtung, dass mir das nicht reicht. auch, weil die Situationen, die gerade schwierig sind, sich zuspitzen, statt besser zu werden. Mitunter distanziert sich die Person, mit der ich, abgesehen von meinen Eltern, am meisten und sehr sehr engen und intensiven Kontakt hatte, von mir (gerade herrscht Schweigen) und ich kann damit nur wahnsinnig schlecht umgehen und habe Angst, dass wir nie wieder Kontakt haben werden. Hinzu kommen diverse Probleme in meinem Arbeitsumfeld, die mich dazu bringen, dass ich dort am liebsten gar nicht mehr auftauchen würde - allerdings endet bald das Home-Office. Ich habe leider auch niemanden, mit dem ich wirklich über all diese Dinge sprechen kann, meine Eltern möchte ich nicht ständig in Sorge versetzen.
Nachdem zuletzt die Abstände zwischen den wirklichen schlechten Phasen immer kürzer werden, überlege ich, ob es sinnvoll wäre, eine stationäre Therapie in einer Klinik zu machen. Allerdings weiß ich nicht, ob es überhaupt möglich wäre, dies zu beantragen, wenn meine letzte ambulante Therapie ja noch gar nicht lange her ist und ich ja auch einmal im Monat einen Termin habe. Wer ist hier eigentlich mein Ansprechpartner? Und wäre es überhaupt sinnvoll, in eine Klinik zu gehen, wenn man eher jemand ist, der sehr an sein Zuhause gebunden ist und eigentlich nicht von hier weg möchte?

Vielen lieben Dank für's Lesen!

23.05.2021 16:38 • x 1 #1


Dream
Hallo crsytalline und Willkommen!

Ich denke, dass ein teilstationärer Aufenthalt (Tagesklinik) dir vielleicht besser weiterhelfen könnte, wenn du sehr an dein Zuhause gebunden bist.
Aber vielleicht ist es ja auch so, dass du an dein Zuhause so sehr gebunden bist, weil es deine Komfortzone ist.

Einer Freundin von mir, hat eine Pro- und Contra Liste oft geholfen um solche Sachen zu entscheiden.

Dein Ansprechpartner für einen Klinikaufenthalt ist, denke ich, erstmal deine Therapeutin. Vielleicht rufst du an, und fragst nach einem früheren Termin?

Aber bedenke bitte auch, dass die Wartezeiten für Klinikaufenthalte sehr lange dauern können.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen

24.05.2021 10:19 • x 1 #2


A


Hallo crystalline,

Therapie zu Ende, was jetzt?

x 3#3


crystalline
Hallo Dream,

vielen lieben Dank!

Ich fühle mich momentan leider auch zuhause nicht wohl, weil ich mich nicht auf das konzentrieren kann, auf das ich mich konzentrieren müsste und weil ich den ganzen Tag Angst habe und niemanden, mit dem ich darüber sprechen könnte. Es ist unfassbar anstrengend und ich weiß nicht, wie ich die Tage in der Arbeit irgendwie überstehen soll. Vielleicht denke ich auch, dass ein stationärer Aufenthalt mir dahingehend erst einmal Zeit verschaffen würde, weil ich ja dann nicht arbeiten könnte. Gerade ist es insgesamt wirklich sehr belastend und mir fehlt der Kontakt zu dieser speziellen Person extrem, allerdings wurde ich hier wohl, nach vielen Jahren, einfach geghostet...nachfragen, was los ist, traue ich mich nicht...weil ich bereits erahne, was die Antwort wäre. Ich fühle mich unter Druck gesetzt, weil ich in dieser Beziehung, aber auch in der Situation mit der Arbeit, reagieren müsste, aber ich kann nicht, weil ich mich fürchterlich überfordert und kraftlos fühle...und keinerlei Lösungsansätze habe.
An eine Tagesklinik hatte ich auch schon gedacht, allerdings wäre das für mich nicht so leicht umsetzbar, weil ich keinen Führerschein habe und in einem kleineren Ort wohne. Mein Therapeut ist momentan leider selbst sehr ausgebucht und ich hatte erst letzte Woche einen Termin, allerdings war die Stunde natürlich viel zu kurz um alles anzubringen, was ich wollte.

24.05.2021 10:36 • x 1 #3


Dream
Schön, dass du geantwortet hast

Meine Einschätzung ist, dass du die Wartezeit bis du stationär aufgenommen wirst, nicht gut überstehen wirst.
Dass kann sich leider, schon mal zwei bis sechs Monate oder länger hinziehen

Was denkst du über eine Akut-Aufnahme?
Aus deinem Text lese ich heraus, dass du einfach nicht mehr kannst und du am liebsten sofort Hilfe haben wollen würdest.

Dort wärst du vorerst in Sicherheit und hast Hilfe um dich herum. Dort kannst du deine extrem belastenden Themen ansprechen, ohne am Abend wieder alleine zuhause zu sein.

Dort kannst du dann erstmal schauen, dass es dir besser geht und an Lösungsansätzen arbeiten.

Ich hoffe, dass ich dir etwas helfen konnte

24.05.2021 11:12 • #4


crystalline
Dankeschön für deine Beiträge!

Ich sehe mich gerade nach Kliniken um, finde aber etliche, die nur Privatpatienten nehmen. Die Frage ist, ob mir gerade überhaupt eine stationäre Therapie bezahlt werden würde, da ich ja erst eine ambulante Therapie abgeschlossen habe. :/

Ich denke, ich werde meinem Therapeuten heute noch eine E-Mail schreiben um ihm zu erklären, wie es mir geht und welche Vorschläge er hätte, wie wir weitermachen können. Ich hoffe, er hat eine Idee.

24.05.2021 11:40 • x 1 #5


Dream
Gerne!

Leider kenne ich mich nicht so gut aus, was die Bezahlung nach einer abgeschlossenen ambulanten Therapie angeht

Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass dein Therapeut sich bald meldet

24.05.2021 11:48 • #6


crystalline
@Dream Dankeschön! Dir auch alles Gute! (:

24.05.2021 13:29 • x 1 #7


ZeroOne
Zitat von crystalline:
Die Frage ist, ob mir gerade überhaupt eine stationäre Therapie bezahlt werden würde, da ich ja erst eine ambulante Therapie abgeschlossen habe.


Das sollte kein Problem bei einer herkömmlichen Klinik (z.B. Psychosomatik) sein, @crystalline . Bei vielen läuft das auch parallel.

Für ein Erstgespräch dort reicht meist sogar schon erstmal eine Überweisung (und später Einweisung) vom Hausarzt. Das muss nicht unbedingt von einem Psychiater, oder Therapeuten kommen. Einige Kliniken fordern, dass der überweisende Arzt den Termin macht (nicht der Patient), aber das ist ja kein Thema.

LG
ZeroOne

24.05.2021 13:56 • #8


crystalline
@ZeroOne Ah, man kann also erst einmal auch einen Termin für ein Gespräch in einer Klinik vereinbaren? Ich habe in der Hinsicht keinerlei Erfahrungen (zum Glück, auch wenn ich öfter darüber nachdachte). Aber so ein Vorab-Gespräch wäre sicherlich hilfreich, weil ich große Angst habe, von zuhause weg zu sein und mich dort dann noch unwohler zu fühlen.

Dankeschön für deine Antwort!

24.05.2021 14:50 • #9


A


Hallo crystalline,

x 4#10


ZeroOne
Zitat von crystalline:
Ah, man kann also erst einmal auch einen Termin für ein Gespräch in einer Klinik vereinbaren?


Hatte ich immer (nur nicht für Reha). Da wurde erst mal abgeklärt, ob man geeignet für die Klinik ist und welches Setting passt.

Am besten lässt du dich von deinem Haus- oder Facharzt beraten, wenn du nicht bis zum nächsten Therapeuten-Termin warten willst.
Die sollten eigentlich auch die Möglichkeit deiner Umgebung kennen, falls es welche gibt.
Ggf. hilft dir dabei auch deine Krankenkasse weiter, @crystalline.

LG
ZeroOne

24.05.2021 16:31 • #10

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