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Therapieabbruch,es passierte was das nicht sein durfte

O
Entschuldigt bitte wenn ich hier gleich einen zweiten Thread eröffne,aber ich habe ein Anliegen wo ich nicht
wussste es unterbringen zu können.

Neulich,vor ca.drei Wochen saß ich mal wieder bei meinen Therapeuten, ich fühlte mich gut aufgehoben und
wir führten wie so oft ein gutes Gespräch. Es fühlte sich gut an von ihm verstanden zu werden, mich ihm
anvertrauen zu können. Auch machte es mir nichts aus, wenn ich vor ihm in Tränen ausbrach,wurde unser
Gespräch einmal zu emotional und die Erinnerungen und Verletzungen meines Lebens holten mich ein.
Aber, dieser Tag war unsere letzte Stunde, obwohl meine Therapie bei ihm eigentlich noch nicht beendet war.
An diesem Tag habe ich erfahren, das er, mein Therapeut, für mich etwas empfindet . Er, dem das nicht passieren
darf. Eigentlich hätte ich es längst merken müssen, denn ich hatte immer wieder mal während einer Stunde den
Eindruck, da ist irgendetwas. Etwas was knistert. Er war so aufmerksam, machte mir Komplimente. Ich fühlte
mich gut. Seine Worte bauten mich so oft wieder auf, wenn ich mal wieder völlig niedergeschlagen und
depremiert in seiner Therapiestunde erschienen bin. Er schaffte es fast immer mir ein Lächeln ins Gesicht
zu zaubern und war ich vorher noch so schlecht drauf. War die Therapiestunde beendet fuhr ich eigentlich nie
niedergeschlagen oder tief depremiert wieder nach Hause. Ich dachte mir immer nur, was für einen guten
und aufmerksamen Therapeuten habe ich doch erwischt, wie gut das ich ihn gefunden habe und die lange
Wartezeit für einen Therapieplatz bei ihm hat sich gelohnt.

Wie oft , eigentlich in jeder Stunde kamen wir in diversen Gesprächen immer auf mein Alter zu sprechen und
jedesmal erwähnte er, das er ja neun Jahre älter sei als ich und doch schon alt sei. Ich lächelte immer und meinte,
naja die neun Jahre und er lächelte immer zurück. Wenn wir in unseren Gesprächen auch häufig über die Ehe mit
meinen Mann und dessen Verständniss für mich und meiner Depression und Angsterkrankung gesprochen
haben, wenn ich erzählte das ich mich manchmal unverstanden fühle obwohl ich meinen Mann sehr liebe,
dann schüttelte er immer den Kopf. Nunja, ich dachte mir nichts dabei. Aber nun, in dieser unserer letzten Stunde ,
die eigentlich nicht die letzte Stunde sein sollte , erzählte ich mal wieder aus dem Alltag einer Situation
zwischen meinen Mann und mir. Meinen Therapeuten platzte es herraus und er sagte, oh man dieser Armleuchter.
Ich erschrack, was bitte haben Sie da gesagt fragte ich ihn ? Er wurde rot und fing an sich irgendwie rauszureden
weshalb ihm das Wort Armleuchter bezogen auf meinen Mann rausplatzte. Ich war so empört, denn auch wenn
es zwischen mir und meinen Mann schonmal Unverständniss gibt,so liebe ich meinen Mann dennoch sehr und
mag es überhaupt nicht wenn dann über ihn gesagt wird, er sei ein Armleuchter und das von meinen Therapeuten.
Ich stand auf und wollte gehen, ja und dann gestand er mir, das er für mich etwas empfinden würde, etwas
was hätte nicht passieren dürfen. Wortlos und errötet verließ ich sein Haus. Am nächsten Tag schickte ich nur
noch eine kurze Mail an ihn, das damit meine Therapie bei ihm sofort beendet ist.

Nun musste ich das meiner Krankenkasse erklären. Ich war ja nicht erst ein paar Therapiestunden bei ihm.
Naja, ich habe nichts dergleichen erwähnt weshalb ich die Therapie bei diesem Therapeuten abgebrochen habe,
ich habe nur geäussert, das ich so gar nicht mehr mit ihm zurecht käme, das er sich total zum negativen mir gegenüber entwickelt hat und das ich mich in seinen Stunden nur noch schlecht fühle. Ich wollte ihn nicht an den Pranger stellen, manchmal kann man doch nichts für seine Gefühle. Daher habe ich geschwiegen. Nur, jetzt habe ich keinen Therapeuten mehr, keinen Therapieplatz in nächster Zeit. Aber damit muss ich leben. Ich werde mich nun nach einer Therapeutin umsehen
und wenn mir eine zusagt mich dort auf die Warteliste eintragen lassen.

Er war so ein toller Therapeut, das hätte nicht passieren dürfen.

14.03.2022 19:15 • x 1 #1


Tealight
Ich denke, dafür braucht es Zeit, um es zu verarbeiten.....

15.03.2022 11:41 • x 1 #2


A


Hallo OmaWilhelmine,

Therapieabbruch,es passierte was das nicht sein durfte

x 3#3


O
Ja, ich bin schon irgendwie erschüttert, schon seine Aussage mein Mann sei ein Armleuchter.
Ich hatte ihm so viel anvertraut. Das er dann aus all dem und zu dem dann auf einmal etwas
für mich empfindet, dafür kann er sicherlich nicht,obwohl das nicht passieren darf.
Mich selbst hat das ehrlich erschreckt. Meinen Mann habe ich davon nicht erzählt.Ich habe ihm gesagt,
das ich mit dem Therapeuten nicht mehr zurecht komme. Ich will und kann ihm das nicht erzählen.
Ich möchte mir nun eine Therapeutin suchen und wenn ich eine gefunden habe wo ich meine das es passt,
warte ich auch wieder die Zeit ab bis ich einen Platz bekomme,aber bis dahin.
Gestern Abend überlegte ich schon jetzt, obwohl ich ja noch keine Therapeutin habe,ob ich wohl
in einer neuen Therapie darüber sprechen kann. Aber das wird sicher nicht gut sein und daneben gehen.
Da hab ich jetzt eine Situation die ich für mich behalten muss ,die mich belastet und mit der ich mich allein auseinandersetzen muss.

15.03.2022 19:59 • #3


Kate
Zitat von OmaWilhelmine:
Gestern Abend überlegte ich schon jetzt, obwohl ich ja noch keine Therapeutin habe,ob ich wohl
in einer neuen Therapie darüber sprechen kann. Aber das wird sicher nicht gut sein und daneben gehen.
Da hab ich jetzt eine Situation die ich für mich behalten muss ,die mich belastet und mit der ich mich allein auseinandersetzen muss.

Warum solltest Du das nicht ansprechen können? Dir passiert doch dadurch nichts.
Was würde Dich daran hindern?

15.03.2022 20:10 • x 1 #4


O
Zitat von Kate:
Warum solltest Du das nicht ansprechen können? Dir passiert doch dadurch nichts.
Was würde Dich daran hindern?

Sie, die neue Therapeutin ist ja irgendwie eine Kollegin von ihm. Und Therapeuten und Therapeutinnen
kennen sich ja oft untereinander. Mir würde nichts dadurch passieren, aber ich würde mich unwohl fühlen.
Ja, weil ich einfach immer ein Gedankenkarussell in meinen Kopf habe, was alles passieren könnte wenn
ich es erzähle. Das macht mir Angst und Bauchweh.

15.03.2022 20:17 • x 1 #5


Tealight
Zitat von OmaWilhelmine:
Ja, ich bin schon irgendwie erschüttert, schon seine Aussage mein Mann sei ein Armleuchter. Ich hatte ihm so viel anvertraut. Das er dann aus all ...

Der Therapeut kann zwar nicht's gegen seine Gefühle. Aber professionell war das nicht. Das weiß er und so etwas wird ihm bestimmt nicht mehr passieren.....

Einer Kollegin etwas erzählen, ist zweischneidig. Es ist ja ihr Kollege und es werden sich einige kennen. Es kann als Rufschädigend ausgelegt werden.....

Dein Mann : warum nicht?! Du hast keinen Fehler gemacht, deshalb finde ich es nicht schlimm.....
( außer du magst ihm es nicht erzählen.)

15.03.2022 20:21 • x 1 #6


Kate
Die haben Schweigepflicht. Aber das musst Du wissen, wie wichtig Dir das zu Therapiebeginn noch ist.

15.03.2022 20:21 • x 1 #7


O
Du hast Recht Kate, bis ich eine Therapeutin gefunden habe, einen neue Therapie beginne,
das wird sicher eine ganze Weile dauern. Denn die Wartelisten sind lang.
Bis dahin wird viel Wasser den Fluss runter fließen und wer weiß, vielleicht kann ich bis dahin ganz
anders damit umgehen. Danke für deinen Denkanstoß. Ich glaube momentan ist es einfach noch sehr
aktuell und lässt meine Gedanken was passiert ist nur so rattern.
Tealight, nein ich möchte mit meinen Mann nicht darüber sprechen. Es gibt Dinge wie diese,da
geht reden einfach nicht.

15.03.2022 20:31 • x 1 #8


Tealight
Zitat von OmaWilhelmine:
Du hast Recht Kate, bis ich eine Therapeutin gefunden habe, einen neue Therapie beginne, das wird sicher eine ganze Weile dauern. Denn die ...

Man muss auch nicht über alles reden.
Man weiß auch nicht immer, wie derjenige gegenüber reagiert.
Manchmal ist es besser zu schweigen. Erst selbst verarbeiten...
Und vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, es doch dem Mann anzuvertrauen... und wenn nicht dann nicht.

15.03.2022 20:38 • x 1 #9


O
So sehe ich das auch, manches bringt die Zeit, oder auch nicht.
Und meine Sorge ist es natürlich auch wie mein Mann reagieren könnte.
Ich kann das alles momentan einfach nicht .

15.03.2022 20:41 • x 1 #10


Tealight
Zitat von OmaWilhelmine:
So sehe ich das auch, manches bringt die Zeit, oder auch nicht. Und meine Sorge ist es natürlich auch wie mein Mann reagieren könnte. Ich kann das ...

Deshalb..... Lass etwas Zeit vergehen und nach ner Weile ist alles auch nicht mehr so schwarz und vielleicht kann 'st du dann sogar drüber lachen - oder fühlst dich geschmeichelt. Paar Wochen und es wird besser sein...

15.03.2022 20:50 • x 1 #11


O
Zitat von Tealight:
Deshalb..... Lass etwas Zeit vergehen und nach ner Weile ist alles auch nicht mehr so schwarz und vielleicht kann 'st du dann sogar drüber lachen - oder fühlst dich geschmeichelt. Paar Wochen und es wird besser sein...

Sicherlich wird es in ein paar Wochen anders aussehen, das hoffe ich zumindest.
Bis dahin werde ich mir sicher noch einige Gedanken machen. Und vieleicht kann ich mich
ja auch irgendwann geschmeichelt fühlen und drüber schmunzeln.

15.03.2022 20:56 • x 1 #12


O
Ich würde gerne mal ins Forum hineinfragen, ob hier jemand das auch schon mal erlebt hat
und wenn ja wie seid ihr damit umgegangen ? War es falsch von mir die Therapie abzubrechen?
Aber ich konnte nicht mehr zu ihm, wie sollte ich mich noch mit ihm austauschen, mich ihn und
meine Probleme weiterhin anvertrauen, drüber sprechen. Irgendwie scheint immer alles schief zu laufen,
egal in welcher Hinsicht. Mir lässt das alles einfach keine Ruhe.

19.03.2022 17:32 • #13


Kate
Ich kenne das nicht in der Form, aber anders. Ich hatte aber auch ganz schnell Ersatz gefunden.

Ich denke, es wäre gut gewesen, ihr hättet nochmal darüber gesprochen. Dann lässt sich sowas besser abschließen, eventuelle Mißverständnisse klären und es wurde "sauber" abgeschlossen.

Sowas sagt mein Therapeut zumindest immer zu mir. Ich bin sehr impulsiv und könnte regelmäßig alles hinschmeißen, seine "Aufforderung" an mich ist dann immer. Wir klären das, in dem ich noch eine Stunde zu ihm komme und dann kann ich immer noch entscheiden was ich will.

Das ist eine ziemlich gute Lösung wie ich finde.

Vielleicht wäre so ein Abschlussgespräch auch für Dich sinnvoll?

19.03.2022 19:02 • x 1 #14


A


Hallo OmaWilhelmine,

x 4#15


O
@Kate ,
ich verstehe natürlich was du meinst und vermitteln möchtest
Grundsätzlich bin ich dafür stets ein Gespräch zu führen, wenn etwas im Raum steht was
geklärt werden sollte. Nur hat er mir ja gesagt, das er etwas für mich empfindet und das das
nicht hätte passieren sollen. So gesehen, mit dieser klaren und ehrlichen Aussage mir gegenüber
gibt es da nichts mehr zu klären. Ich glaube nicht wenn ich weiterhin zu ihn gehen würde,
das sich seine Gefühle für mich dann ändern würden. Nach meiner Mail an ihn habe ich auch nichts mehr
von ihm gehört, nicht einmal eine Rückmeldung gabs von ihm.
Meine Frage ob es falsch war die Therapie zu beenden stellte ich, weil ich das Gefühl habe immer
alles falsch zu machen, voreilig zu handeln. Ach, blöd das ich diese Frage überhaupt geäussert habe,
das war auch mal wieder voreilig gefragt. Ich bin einfach verzweifelt. Bitte nicht krumm nehmen.

19.03.2022 19:19 • #15

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