Tipps zur Selbsthilfe - panische Angst

W
Hallo Leute,

habe mich vor kurzem erst angemeldet. Heute ist wieder einer dieser furchtbaren Tage. Bin ständig am heulen, habe furchtbare Angst vor allem und mein Körper tut von Kopf bis Fuß weh und ich weiß nicht mal warum. Hab panische Angst vor der langen schlaflosen Nacht. Möchte mich am liebsten in Luft auflösen.

Hat vielleicht jemand einen Tipp zur schnelle Selbsthilfe???

Im Voraus besten Dank!!!

Wiese

27.05.2009 20:51 • #1


S
Hallo Wiese,

auch von mir ein herzliches willkommen bei uns.

Was hast du bis jetzt dagegen unternommen? Bist du in Behandlung?

Ich kann mit deinen wagen Äußerungen nicht viel anfangen. Ich habe zwar deine Vorstellung gelesen, weiß aber nicht, wieso es dir gerade jetzt so schlecht geht. Was sind das für Schmerzen und wovor hast du Angst?

Wenn es dir akut schlecht geht, kannst du auch jederzeit mit einer Krisenintervention anonym telefonieren, z.Bsp. die Telefonseelsorge.

Aber vllt schreibst du noch etwas mehr zu deinem Befinden.

Ich wünsche dir eine hoffentlich ruhige Nacht.

Serafina

27.05.2009 22:14 • #2


A


Hallo wiese,

Tipps zur Selbsthilfe - panische Angst

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W
Hallo Serafina,

bisher hab ich meine Pobacken zusammengekniffen und einfach weitergemacht. Dazu hab ich aber momentan nicht die Kraft. Ich bin in Behandlung bei einer Therapeutin wir haben nach meiner Reha im Dezember 2008 mit Focusing begonnen. So wie es jetzt aussieht steht und fällt bei mir alles mit dem Thema Selbstwert.

Zur Zeit setzt mir mein Chef auf der Arbeit recht zu und die Therapie ist auch sehr schmerzhaft. Ich soll so viel über mich selbst nachdenken, dass ich manchmal denke mein Kopf platzt. In der Theorie ist mir seit der Reha und der neuen Therapie alles klar. So von wegen Heilung geschieht nur in uns selbst. Wenn wir mit dem Verhalten anderer Leute nicht klarkommen müssen wir lernen unsere Einstellung zu ändern oder uns von diesen Personen trennen. Ja in der Theorie klingt das alles super aber den Schlüssel wie ich das in die Praxis umsetze gibts nicht dazu geliefert. Auch das Thema wie ich mein inneres Kind erwachsen bekommen soll ist mir echt schleierhaft.

Wenn man von Geburt an auf dieser Welt nicht willkommen ist wie soll man sich da zurechtfinden? Ich wurde als uneheliches Kind geboren. Als ich drei Jahre alt war hat meine Mutter einen Mann geheiratet, der zwar meine Mutter wollte aber nicht mich. Ich wurde bei jeder Kleinigkeit geschlagen. Meine Mutter ging zwar manchmal dazwischen aber was mir bis heute unbegreiflich ist: Warum ist sie mit mir nicht gegangen? Wir kamen vorher auch ohne diesen Mann aus. Nach 2 Jahren kamen dann noch die leiblichen Kinder des Mannes in unseren Haushalt. Da hatte ich dann komplett verloren. Die haben mein Umfeld, Nachbarskinder usw. so beeinflusst, dass ich dort auch misshandelt wurde (Schläge, Verbrennungen mit Zig. usw.). Jedoch muss ich heute sagen, dass mir die physische Gewalt nicht so zugesetzt hat wie die psychische. Mir wurde immer eingeredet ich bin nix wert und eh auf dieser Welt nicht willkommen. Mit 17 hab ich dann die Kurve gekriegt und bin ausgezogen. Die endgültige Trennung von meinen Eltern hab ich aber erst in der Reha letztes Jahr geschafft.

Ich kann nicht begreifen warum mich die Vergangenheit immer noch wie ein Vorschlaghammer trifft. Ich war in letzter Zeit so gut drauf und dachte es geht bergauf. Jetzt bin ich wieder total verletzlich und dünnhäutig. Ich wirke auf viele Menschen als unheimlich starke Frau (meine Maske funktioniert hervorragend), ich möchte diese starke Frau auch innerlich sein. Ich fühl mich momentan wieder wie dieses kleine Kind, dass auf der Welt eh nix zu suchen hat.

Gruß Wiese

27.05.2009 23:35 • #3


S
Hallo Wiese,

unsere Kindheit prägt uns für´s ganze Leben. Es ist nicht verwunderlich, dass wir unter diesen Erlebnissen ein ganzes Leben lang leiden. Auch mir geht es so ähnlich wie dir.

Ich konnte diese ganzen furchtbaren Erlebnisse in meiner Therapie aufarbeiten und habe mehr oder weniger keine Probleme mehr damit.

Nimmst du ein Antidepressiva oder ähnliches?

Ich kann dir nur wünschen, dass du es irgendwann mal schaffst, deine schlechten Erinnerungen abzulegen. Wie äußert sich deine Therapeutin dazu? Hast du von ihr so etwas wie Verhaltensregeln bekommen, wie du in schlechten Phasen damit umgehen kannst?

Alles Gute für dich.

Serafina

28.05.2009 10:05 • #4


W
Hallo Serafina und Nina,

zu deinen Fragen Serafina: Nach dem ich mich lange geweigert habe überhaupt Medikamente zu nehmen habe ich wegen der gravierenden Schlafstörungen (habe nur noch 2 Stunden geschlafen) von meinem Neurologen Trimipramin bekommen. Davon nehm ich 50mg abends.

Meine Therapeutin meint es ist ein Lernprozeß, der nicht von einem auf den anderen Tag abgeschlossen ist. Auf deutsch was man in 30 Jahre verpfuscht hat kriegt man auf die schnelle nicht wieder hin. Verhaltensregeln für die schlechten Tage habe ich natürlich bekommen und übe auch fleißig, da es aber wirklich ein großer Lernprozeß ist kommt es immer wieder vor, dass ich auf dem Weg nach unten oft den Stop nicht setzen kann und dann zu weit abrutsche. So ist es mir jetzt auch wieder passiert. Mein Chef hat ein doofe Bemerkung bezüglich meiner Arbeitsleistungen (die überdurchschnittlich sind, was er aber nicht sieht) gemacht. Seit dem werd ich von Tag zu Tag dünnhäutiger. Das ist wie wenn das Schutzschild fehlt, jede kleine blöde Bemerkung von wem auch immer nehm ich sofort persönlich und bin aufs tiefste gekränkt. Ich bin momentan echt ratlos wie es weiter gehen soll.

Zu Deiner Frage Nina: Ja, meine Eltern leben beide noch, hab aber absolut keinen Kontakt und das ist auch gut so.

Bis bald

Wiese

28.05.2009 15:52 • #5

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