26

Tochter 26 ist an einer Depression erkrankt

L
Hallo alle zusammen,

meine Tochter (26) ist letztes Jahr an einer Depression erkrankt und hat ADHS.
Kurz darauf ist sie auch an Epilepsie erkrankt und schwer einstellbar.

Mittlerweile fühle ich mich so hilflos und mir geht die Kraft aus, hinzu kommt dass ich mich als Mutter als Versager fühle.
Ich liebe meine Tochter sehr und wollte sie unterstützen in dieser Zeit und für sie da sein und jetzt kann ich einfach nicht mehr.

Seit einem Jahr bin ich für sie da und da sie nicht vor Ort wohnt und auf Grund ihrer Erkrankung nicht Auto fahren darf, fahr ich sie zum einkaufen, zum Arzt, zum Pferd….damit sie ein bisschen raus kommt.
Ich unterstütze sie natürlich gerne und möchte sie nicht im Stich lassen.
Sie lebt in einem Dorf ohne Bäcker und Metzger und die Busanbindung ist sehr schlecht, dazu kommt, dass sie seit über einem Jahr nur in der Wohnung sitzt und zum Glück im Home Office arbeiten kann.

Mir nimmt das so viel Kraft mittlerweile und ich weiß garnicht mehr was ich zu ihr sagen soll, ihre Stimmungstiefs ziehen mich immer mehr mit runter, aber sie möchte vieles mit sich ausmachen. Sie lügt mich mittlerweile auch an und sagt mir dass es ihr gut geht, obwohl es nicht so ist.
Dann sitzt sie neben mir im Auto und weint, ich sag aber nichts mehr zu ihr, weil sie ja nicht darüber reden will.
Es bricht mir das Herz, sie so zu sehen und fühle mich dann so hilflos.

Ich habe Angst um meine Tochter, dass das Ganze schlecht ausgeht. Einen Aufenthalt in der Klinik lehnt sie ab auch in der Epilepsiklinik. Das lässt mich so verzweifeln, sie lässt sich nicht helfen.
Was mich wütend macht, weil sie bestimmt besser aufgehoben ist und die Epilepsie richtig eingestellt werden kann.

Nun habe ich mir einen Therapeuten gesucht, da ich nicht wirklich mit jemanden drüber sprechen kann.

Hat jemand einen Rat für mich?

LG

02.05.2024 11:16 • x 1 #1


Lilly-18
Liebe Lily7,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Zitat:
Nun habe ich mir einen Therapeuten gesucht, da ich nicht wirklich mit jemanden drüber sprechen kann.

Das hätte ich dir jetzt auch erstmal dringend empfohlen. Du brauchst Unterstützung. Ein Therapeut wird dir guttun.
Hast du sonst noch Unterstützung aus der Familie? Einen Mann, andere Kinder, gute Freunde?
Du brauchst auf alle Fälle Beschäftigung mit etwas, das dich ablenkt.
Glaub mir, ich verstehe dich sehr gut. Wenn du magst, lies mal in meinem Tagebuch. Ich habe eine schwer essgestörte Tochter, 25 Jahre alt und nach einem langen Kampf endlich in der Klinik.
Ich wünsche dir viel Kraft, mit dieser schweren Bürde zu leben. Und vergiss dich selbst nicht. Ich muss auch gerade lernen, mich abzugrenzen, sonst würde ich verrückt werden. Auch wenn sie unsere Kinder sind sind sie doch selbst für ihr Leben verantwortlich.
Dir würde ich empfehlen, mit ihr Klartext zu reden. Um ihr dauerhaft helfen zu können - und das wird wahrscheinlich nötig sein, zumindest erstmal sehr lange - sollte sie in deine Nähe ziehen. In eine Umgebung, in der sie sich auch selbst versorgen kann. Ohne Auto immer auf deine Hilfe angewiesen zu sein, das geht nicht und ist eine Zumutung.
Wenn sie sich weigert, sich therapieren zu lassen hol eventuell ihre Freunde mit ins Boot. Und ihren Hausarzt. Und - immer wieder - gib ihr zu verstehen, dass auch deine Fürsorge ihre Grenzen hat wenn sie nicht mitmacht.
Gegen ihre Depressionen gibt es auch Medikamente, keiner muss das ertragen.
Ganz dringende Empfehlung, lass dir eine Vorsorgevollmacht geben (habe ich auch gemacht). Ich wünsche dir nicht dass du sie brauchst, aber mich beruhigt es ungemein, sie zu haben.
Sei ehrlich zu ihr, zeige ihr auch deine Gefühle, sag auch mal nein wenn du keine Kraft hast.
Glaub mir, ich verstehe dich sehr gut. Aber verzweifle nicht. Der Weg wird nicht einfach sein, aber bleib hartnäckig.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

02.05.2024 11:39 • x 4 #2


A


Hallo Lily7,

Tochter 26 ist an einer Depression erkrankt

x 3#3


Nuance
Hallo,
ich würde dringend raten, selbst zu recherchieren. Es gibt viele gute YT - Videos.
Soll sie ADHS haben oder doch her nur Antidepressivas.
Ist sie wirklich hyperaktiv? Dann wundert mich schon, dass sie viel zuhause ist. Ich frage mich, ob Hyperaktivität nicht einen Bewegungsdrang voraussetzt.
Wie gesagt: Selbst recherchieren, Diagnosen nicht blind übernehmen.
Ich fand einen längeren Antidepressivas Test im Internet. 26 Fragen ca. Den fand ich schon ganz gut.
Zu beachten ist, dass sich Symptome mit Depressionen überschneiden.
Und so manches Syndrom kann NW von Medikamenten sein.
Es ist komplex...

Was die Epilepsie angeht dürfte eine Fehldiagnose kaum möglich sein.
Ich selbst habe meine Ernährung wegen Bluthochdrucks umgestellt.
Ich war viel auf YT unterwegs. Auf englisch findet man viele gute Kanäle zum Thema Ketogene Diät.
Diese scheint bei Epilepsie sehr gut zu wirken.
Ich selbst machte einige Wochen diese Keto Diät und wechselte dann - aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen zu Low Carb - also wenig Kohlehydraten. Meine Nudeln, Kartoffeln, Brot.

Dieser genannte Kanal ist sicherlich einer der besten. Ganz sicher hat er ein Video zu Depressionen/Epilepsie.
Ansonsten gibt es viele Bodybuilder Kanäle - das ist weniger wissenschaftlich.
Man findet Einiges auf deutsch - doch auf englisch erschließt sich einem eine wahre neue Welt...

Ich kann mir vorstellen, wie Du Dich als Mutter fühlen musst. Es ist definitiv sehr belastend und kann auch Dich krank machen. vielleicht kannst Du die Tochter ja überreden, wenigstens in einen größeren Ort umzuziehen und ggf. mehr in Deine Nähe.

02.05.2024 12:20 • x 1 #3


L
@Lilly-18 Hallo,
erst mal Danke für die Antwort und die lieben Worte.
Du verstehst mich, da du auch eine Tochter mit Probleme hast. Mein Mann ist auch nicht so belastbar und meinen Freunden möchte ich auch nicht immer vorjammern. Einige haben sich auch schon verabschiedet von mir.

Ich habe schon versucht mit ihr zu sprechen, aber sie fühlt sich sofort angegriffen und und meint ich mache ihr Vorwürfe und versteht mich auch nicht.
Sie lässt sich nichts sagen und hat ihren eigenen Kopf.

Wir sind seit einem halben Jahr auf Wohnungssuche aber entweder sie sind nicht bezahlbar oder nicht ansprechend, sie soll sich auch wohl fühlen.

Sie nimmt seit über einem Jahr ein Antidepressiva und geht zur Therapie, hatte aber jetzt wieder einen Rückfall so dass die Dosis erhöht werden musste.
Sie nimmt auch ein Medikament gegen Epilepsie, aber sie ist immer noch nicht richtig eingestellt. Alle weiteren Medikamente hat sie nicht vertragen und heftige Nebenwirkungen gehabt.

Danke auch mit dem Tip mit der Vorsorgevollmacht. Hast du dir die vom Notar erstellen lassen und eine Vollmacht mit Unterschrift?

Alles Gute für dich, liebe Grüße.

02.05.2024 12:47 • #4


L
@Nuance Hallo und danke für deine Antwort.

Also die ADHS Diagnose wurde bei ihr mit 13 Jahren gestellt, sie hatte damals auch Depressionen und war zwei Monate im Krankenhaus und auf Ritalin eingestellt.
Danach hat sich ihr Leben um so vieles verbessert.

Mit 18 Jahren wollte sie das Ritalin nicht mehr nehmen und es ging auch ein paar Jahre gut.
Mit 24 hat sie wieder damit begonnen, aber da ist die Beziehung mit ihrem Freund schon in die Brüche gegangen. Sie setzte es ab und rutschte in eine Depression und bekam einen Anfall nach dem nächsten.

Sie hat enorme Probleme und kann nie abschalten und sich still halten, dadurch ist sie ständig in Bewegung.
Darf das Ritalin aber nicht mehr nehmen, weil es die Krampfschwelle senkt und wieder Anfälle auslöst. Es ist ein Kreislauf…..

Vielen Dank für den Tip auf YouTube, das werde ich mir ansehen.

Alles Gute für dich….

02.05.2024 12:57 • x 1 #5


Lilly-18
Zitat von Lily7:
Danke auch mit dem Tip mit der Vorsorgevollmacht. Hast du dir die vom Notar erstellen lassen und eine Vollmacht mit Unterschrift?

Nein habe ich nicht. Es gibt Vordrucke im Internet die auch rechtssicher sind.
Meine eigenen Vorsorgevollmachten habe ich beim Notar gemacht weil ich eine Immobilie habe. Da wird das empfohlen. Ansonsten ist das nicht nötig.

02.05.2024 13:23 • x 1 #6


Alexandra2
Liebe @Lily7
Einige Parallelen gibt es mit meinen Erfahrungen. Mein Sohn hat A D S, Medikinet half nicht. Wir arbeiten an der Strukturierung. Es gibt auch Ergotherapie/Pflege, die ins Haus kommt. Sie sind auch hilfreich zur Stimmungsstabilisierung.
Ich selbst habe ebenfalls A D S und eine Depression. Elvanse gegen A D S hilft mir, mich zu fokussieren. Ritalin, Medikinet ist wirkungslos bei mir. Also ein Arztgespräch (Psychiater) könnte hilfreich sein.

Ich war mal in einer Klinik, in der beides zugleich behandelt wurde- das war sehr hilfreich. Vielleicht hilft die Info Deiner Tochter.
Womit kannst Du abschalten, zur Ruhe kommen? Zunächst, damit Du Abstand finden kannst, würde ich mir überlegen, wie ich den Kontakt halten kann, ohne nervös zu werden. Das beinhaltet ein Gespräch mit Deiner Tochter, zB wie Sie zum Pferd kommen kann und wie Sie das Einkaufen erledigen kann. Und es beinhaltet auch, was/wieviel/wie Du bereit bist zu tun. Wie oft fährst Du, telefonierst Du mit ihr etc.
Klare Ansagen helfen bei meinem Sohn und mir. Ich öffne mich ihm gegenüber, damit er sieht, das ist für ihn auch machbar mit der Zeit. Er ist auch introvertiert und schnell ist alles zuviel... Wichtig ist auch zu loben, vielleicht findet sich etwas?
Die Ehrlichkeit ist ganz wichtig, denn unsere Kinder wollen nicht, dass es uns wegen ihnen schlecht geht. Und wenn das doch der Fall ist, muss das früher oder später angesprochen werden. Aber erst wenn das Kind halbwegs stabil ist.
Und nun zu Deiner Erholung: Bewegung, gesunde Ernährung, sich mal etwas gönnen jede Woche. Das Regelmäßige füllt den Speicher wieder auf, ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Und für die Seele Therapie (auch spontan in Beratungsstellen), Kurzentspannung/-Schlaf und Tagebuch schreiben zum Entwirren der Gedanken und damit Du sie bestenfalls nur dort und nicht mehr im Kopf hast.
Ich habe lange gebraucht, um Abstand zu finden und natürlich bricht das immer mal ein...
Liebe Grüße Alexandra

02.05.2024 14:17 • x 3 #7


L
@Lilly-18 Alles klar,
dann weiß ich Bescheid. Diese Vollmacht habe ich für meinen Vater auch.

LG

02.05.2024 17:35 • #8


L
@Alexandra2
Vielen Dank für deine Info, dann weißt du wie es ist ein Antidepressivas Kind zu haben.
Leider lässt sich meine Tochter nichts von mir sagen und lehnt die meisten Ratschläge und Tips ab.
Im Moment komme ich kaum an sie ran, weil sie tiefer in die Depression gerutscht ist und hat mir heute gesagt, das die Stunden beim Psychologen überhaupt nichts bringen.
Sie kann sich schwer öffnen und macht das meiste alleine mit sich aus.

Es ist so schlimm im Moment.

Was das Fahren betrifft, werde ich auch was ändern. Heute hat sie gesagt das sie auf keinen Fall dort weg zieht wo sie wohnt. Aber wer weiß, wann sie wieder fahren darf…..es kann so nicht weiter gehen.

Vor kurzen habe ich eine Therapie begonnen und deine Tips sind alle wertvoll, danke.
Natürlich versuche ich auf mich zu achten, aber es fällt mir so schwer mich abzugrenzen.

Danke dir, liebe Grüße

02.05.2024 17:48 • x 1 #9


Alexandra2
Liebe @Lily7
Dass Du an Deine Tochter nicht herankommst, kenne ich bei meinem Sohn auch. Das kann einen in den Wahnsinn treiben.
Es hilft etwas, sich bewußt zu machen, daß Menschen in einer Depression nicht mehr klar denken und sich entscheiden können. Der Blick geht zunehmend ins Irrationale. Und das darf und muss m.E. angesprochen werden. Mein Sohn hatte eine fiese Krise vor 2 Jahren und letztendlich, weil ich nicht mehr konnte, habe ich eine Betreuung für Finanzen und Gesundheit beantragt. Das geht auch gegen den Willen, falls nötig. Das war ein zäher Prozess und sollte Vieles erleichtern. Leider erwies sich der Betreuer als (unverschämte) Luftnummer. Warum kann es nicht einfach mal einfach sein? Aber es gibt auch gute Betreuer.
Ich schleifte meinen Sohn sanft zum Arzt, zur Beratung gegen seinen Willen. Es war absolut nötig, weil er total in der Abwärtspirale war mit drohender Obdachlosigkeit. Ich kann Deine Hilflosigkeit, Ohnmacht und Verzweiflung so gut verstehen und Dir nur Mut machen, Dein Befinden in den Fokus zu nehmen und zu kommunizieren mit Deiner Tochter. Ich glaube, es ist wichtig für die Kinder einen Blick von sich weg, zur Mutter (oder Vater) hin zu wenden. Sie wollen keine Hilfe oder können Sie nicht annehmen, dann sollen sie auch sehen, was das alles mit uns macht. Ich habe es langsam aufgebaut und nicht locker gelassen und parallel praktische Hilfe geleistet. Das erwies sich (anfangs mit schlechtem Gewissen) als eine Möglichkeit, sich aus dem Albtraum rauszuwühlen...

02.05.2024 20:56 • x 1 #10


L
@Alexandra2
Was meinst du mit m.E.?
Dann ist das normal im Moment, dass sie nicht mehr klar denkt. Diesen Zustand habe ich damals erlebt als sie 13 war und damals hat man mir dringendste zu einem stationären Aufenthalt geraten. Da sich die Agression auch gegen sie selber richten kann.

Ich hab das Gefühl, dass ich im Moment auch nicht mehr klar denken kann, weil ich so Angst um sie habe.
Aber es tut gut mit dir zu schreiben und wie es dir ergangen ist, danke dafür.

02.05.2024 21:29 • #11


Alexandra2
Meines Erachtens ist abgekürzt m.E. entschuldige, daß ich das nicht ausgeschrieben habe.
Wie wärs Deiner Tochter genau das mitzuteilen, daß Du wahnsinnig wirst vor Angst um sie? Du weißt, welche Worte sie erreichen könnten.
Du könntest auch Kontakt mit dem sozialpsychiatrischen Dienst aufnehmen telefonisch und Dich entlasten und beraten lassen- das kann auch schon weiter helfen.

Was sagt überhaupt der Psychiater zu ihrem Zustand? Ich habe, als ich in der schwersten Depression steckte, Notfallkontakte zum Arzt und zur Therapeutin gehabt (auch immer noch) und Notfallmedikamente. Das kann auch einiges puffern.

Wie äwrs, wenn Du Dir morgen etwas Schönes gönnst? Schwimmen/ Sauna, langer Waldspaziergang.... oder so?
Ganz liebe Grüße , ich muss jetzt ins Bett, Alexandra

02.05.2024 21:54 • x 1 #12


L
@Alexandra2 Der Psychiater hat das AB wieder gesteigert bei meiner Tochter und ich hab morgen einen Termin bei meinen Psychologen mit dem ich das alles bespreche.

Das werde ich meiner Tochter auch mitteilen wie es mir geht, aber jetzt in ihrem Zustand möchte ich sie nicht noch mehr belasten.

Vielen Dank für deine Hilfe und für deine Tips, das tut gut.

Gute Nacht

02.05.2024 22:05 • #13


Fritz
Hi Lily7

Dich trifft als Mutter keine Schuld.
Warum sollst du als Mutter ein Versager sein?
Hat dich oder jemand anderer gefragt, mit welchen Eigenschaften du auf die Welt kommst ?

Deine Tochter muss unbedingt zu einem Facharzt oder einen Klinikaufenthalt machen.
Das ist nichts Schlimmes, das geht vielen Menschen so.
Vermutlich muss sie eine andere Antidepressiva nehmen, die ihr weiterhilft.
Vielleicht ist der absolute Tiefpunkt noch nicht da.
Ohne tägliche Arbeit funktioniert es nicht.
Es gibt ja so vieles, dass ihr weiter helfen kann.

Du hast ja bereits Klinik Erfahrungen.
Da kannst du ihr doch die Angst davor nehmen.
Ansonsten geht es ihr schlecht und dich zieht sie damit auch noch runter.
Dann seit ihr zu zweit, denen es schlecht geht.
Dass kann doch nicht die Lösung sein.
Servus

03.05.2024 05:44 • x 1 #14


L
@Fritz Hallo und vielen Dank für deine Worte.

Meine Tochter ist bei einem Psychiater und bei einem Neurologen in Behandlung .
Das AB wurde im Herbst runter reduziert, weil es ihr gut ging und jetzt hat sie ein komplettes Tief.
Ein Klinikaufenthalt wäre ein guter Ansatz, aber Krankenhäuser lehnt sie strikt ab und je mehr ich darüber spreche umso ablehnendere wird sie.

Da bin ich machtlos, aber ich muss für mich einen Weg finden klar zu kommen. Sie ist erwachsen und selbst für ihr Leben verantwortlich, ich kann sie nur Begleiten und ich muss mich etwas zurückziehen, weil es mich sonst auch krank macht.

Mit dem Gedanken, das es vielleicht nicht gut ausgeht , damit muss ich mich abfinden. Ich bin machtlos und hilflos…..lG

03.05.2024 06:18 • x 1 #15


Fritz
Hi Lily7
Nochmal ich.
Ich kann deine Schuldgefühle sehr gut nachempfinden.
Mir geht es so ähnlich.
Ich habe einen geringen Selbstwert von meinem Vater geerbt und großen Schiss, dass ich ihn meinen Kindern weitervererbt habe.
Durch Vergebungsarbeit kann ich diese Schuldgefühle einigermaßen lindern.
Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie wenige Menschen sich mit Vergebungsarbeit befassen.
Aber alles einfacher geschrieben als getan.
Servus

03.05.2024 18:12 • x 1 #16


Sifu
Zitat von Fritz:
Hi Lily7 Nochmal ich. Ich kann deine Schuldgefühle sehr gut nachempfinden. Mir geht es so ähnlich. Ich habe einen geringen Selbstwert von meinem Vater geerbt und großen Schiss, dass ich ihn meinen Kindern weitervererbt habe. Durch Vergebungsarbeit kann ich diese Schuldgefühle einigermaßen lindern. Ich ...

Ich habe das auch und übe in der Mediation nur mich zu sehen als einmalige Person und mich nicht mit anderen zu vergleichen.

03.05.2024 18:37 • x 1 #17


Sifu
Zitat von Nuance:
Hallo, ich würde dringend raten, selbst zu recherchieren. Es gibt viele gute YT - Videos. Soll sie ADHS haben oder doch her nur Antidepressivas. Ist sie wirklich hyperaktiv? Dann wundert mich schon, dass sie viel zuhause ist. Ich frage mich, ob Hyperaktivität nicht einen Bewegungsdrang voraussetzt. Wie gesagt: ...

Ich habe einmal einen Podcast von einer amerikanischen Ernährungspsychiaterin gehört und auch die empfiehlt Keto oder Paleo Diät bei Depressionen.

03.05.2024 18:40 • x 1 #18


hlena
Mag sein,daß diese Diäten helfen.
Auf Dauer stelle ich es mir sehr schwer vor,sie durchzuhalten.

04.05.2024 23:20 • x 2 #19


Alexandra2
Guten Morgen @Lily
Ich habe viele Erfahrungen mit Medikamenten gemacht, die Ernährung war jahrelang nur unter sehr schweren Bedingungen möglich. Einkauf, Zubereitung, überhaupt zu essen hat sehr viel Kraft gekostet.
Im Laufe der Zeit mussten Medikamente ausgetauscht werden (Wirkungsverlust), oder verstärkt (das Antidepressivum) werden, und zuletzt etwas gegen die fürchterlich hartnäckige Antriebslosigkeit unternommen werden.

05.05.2024 08:58 • x 1 #20


Alexandra2
@Lily7
All das hat im Zusammenhang mit fortlaufender Therapie (anfangs 3x wöchentlich Einzeltherapie) zur deutlichen Verbesserung geführt.
Ich bin wirklich froh über die immer angepassten Medikamente, denn sie zeigen auch, dass ein Wechsel, eine Aufdosierung die jeweilige Krankheitsphase deutlich abgefangen und überhaupt erst möglich machten, so etwas wie ein Leben (weg vom Leiden) zu beginnen. Die Schwere der Krankheit bestimmt, ob und welche Medikamente nötig sind. Und ich kann nur dazu raten, sie zu nutzen quasi für einen Neustart.
Ein Beruhigungsmittel habe ich auch, wenn ich nachts schweißgebadet aus Angst um meinen Sohn aufwache, weiß ich, daß ich es zur nächsten Nacht wieder einnehme. Einen guten Tee kenne ich auch. Und ich nutze es, akzeptiere, dass ich so etwas brauche. Mein Seelenfrieden ist es mir Wert. Vom Überleben zum Leben...
Aber was kann man tun, wenn das Kind alles abwehrt? Mein Sohn ist so ein Kandidat. Ich habe ihn konfrontiert, half ihm so gut ich konnte, bis das nicht mehr ging und musste selbst in die Klinik. Auch das habe ich ohne Vorwürfe kommuniziert. Obwohl es ihm schlecht ging. Ehrlich gesagt tat uns die Offenheit gut, er ging in die Reha, sah ein, dass er Hilfe brauchte. Das vermute ich, ist Ergebnis der Konfrontation und Einsicht, dass er sich woanders Hilfe holen muss.
Vielleicht ist es eine Option für Dich, das Hilfenetz auszubauen, damit Du Dich entlasten kannst und selbst einen Klinikaufenthalt ins Auge zu fassen. Ich wünsche Dir Helfer an die Seite und dass Du immer für Schönes sorgen kannst

05.05.2024 09:20 • x 2 #21


A


Hallo Lily7,

x 4#22


L
@Alexandra2 Danke für deine Offenheit liebe Alexandra.

Gestern hat mich meine Tochter darauf angesprochen, warum ich damals in Therapie war und meinte auch, dass sie daran Schuld war, weil sie zu der Zeit so Probleme machte.
Sie war damals 13 und kam in die Pupertät und rebellierte immer mehr, wurde aggressiv und fing an sich zu ritzen, rutschte auch in eine Depression.

Zu der Zeit erkrankte meine Mutter und mein Opa, um den sich meine Mutter kümmerte. Mein Opa starb, meine Mutter kurz drauf und ich bekam selber eine Krebsdiagnose. Meine Kinder stürzten in der Schule ab und meine Tochter wurde immer schwieriger, da sie selber Probleme mit all dem hatte. Irgendwann konnte ich nicht mehr.
War mit ihr damals im Krankenhaus und dort wurde auch ADHS bei ihr diagnostiziert und dringendsten zu einem stationären Aufenthalt geraten.
Den Strohhalm habe ich ergriffen, ich hatte keine Kraft mehr für sie da zu sein und ich hatte die große Angst um sie, dass sie sich was antut.
Ging dann auch in Therapie um erst mal alles zu verarbeiten und danach ging es wieder aufwärts auch für meine Tochter, mit Ritalin hat sie sich um 180 Grad zum positiven entwickelt.
Heute denkt sie, dass sie an allem Schuld war, weil sie so schwierig war und ich wegen ihr in Therapie ging und ich sie deshalb in das Krankenhaus steckte.
Ich habe ihr die Umstände erklärt und das sie noch ein Kind war und sie keine Schuld trifft, ich konnte nicht mehr für sie da sein und ihr das geben was sie brauchte.
Damals wollte ich das schlimmste verhindern und bin diesen Weg gegangen.

Sie hat sich all die Jahre schuldig gefühlt….und nun hat sie seit gut einem Jahr diesen Rückfall und ich habe das Gefühl, dass uns alles einholt.

Aber ich bin jetzt auch in Therapie und habe daraus gelernt, dass man sich Hilfe holen sollte.

Es freut mich auch zu hören, dass du auch deinen Weg gefunden hast und mir Tips und Ratschläge gibst, das ist sehr wertvoll für mich, dafür danke ich dir.

05.05.2024 10:41 • x 2 #22

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