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Totaler Zusammenbruch mit Burnout - Arzt hat kein Verständnis

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Freitag. Hoch die Hände...Wochenende Auch wenn man gerade nicht arbeitet............(schlechtes Gewissen)

Gestern war schlimm. Hab den ganzen Tag gedacht, gleich kipp ich um. Nichts hat geholfen. Vermutlich aber auch der deutliche Mangel an Schlaf. Millionen Gedanken und Gefühle total unkontrolliert, dazu die üblichen körperlichen Symptome....Puhh.

Heute fühle ich mich besser. Das fiese Gefühl ist weg bzw. deutlich im Hintergrund.

Mein neuer Neurologe hat mich angerufen wegen der Blutabnahme. Ich bin positiv auf Borriliose und ab Montag dann 3 Wochen Antibiotika.
Vielleicht fühle ich mich danach wieder besser. Das hilft mir erstmal Gedanklich. Danach vielleicht eine Aufbaukur und eventuell eine Woche fasten. So habe ich es jedenfalls gerade geplant .

Also liebe Leute hier:
Lass euch bei Verdacht auf Borriliose nichts erzählen ! Holt euch die Blutbilder und konsultiert einen zweiten oder auch dritten Arzt ! Im Zweifel auch einen spezialisierten Arzt. Die Meinungen gehen hier deutlich auseinander.

Das wars schon.

Schönen Wochenende.

17.07.2020 14:37 • x 2 #151


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Montag mal wieder.

Der schwierigste Tag der Woche. Vor meinem Zusammenbruch konnte ich mich schon ab Samstag nicht mehr entspannen. Es ging immer nur um Montag. Sonntags konnte ich dann teils nicht mehr schlafen oder war einfach traurig. Jetzt weiß ich warum. Bin für eine Petition: Montag gehört abgeschafft .

Heute Nacht habe ich zwei Mal eine Art Nullpunkt im Schlaf gehabt. Das Gefühl was mich letztlich ins Krankenhaus gebracht hat, nicht mehr denken zu können.
Entweder ich habe es nur geträumt oder es war real ? Ich weiß es nicht. Habe beide Male panisch nach der Hand meiner Frau gegriffen, dann war es weg. Sehr seltsam, immerhin aber ca. 5 Stunden geschlafen. Ganz gut, mehr habe ich früher in der Woche nie gebraucht.

Am Wochenende hatten wir Besuch von einem guten Bekannten. Wir hatten telefoniert und ich hatte ihm mein Leid geklagt, gerade in Bezug auf Schrauberei an Autos. Richtige Männergespräche halt .
Nun, er ist schnell vorbeigekommen und hat meiner Bus repariert. Dafür bin ich ihm super dankbar.
Ging auch schneller als gedacht und die restliche Zeit verbrachten wir dann mit Essen und Kaltgetränken auf der Terrasse.

Zum ersten Mal seit bestimmt 15 Jahren habe ich so etwas wie Eifersucht gespürt. Kannte ich gar nicht mehr. Natürlich weil unser Bekannter all das Lob bekommen hat, was ich sonst bekommen hätte usw. Ich bin nur der Werzeughalter War aber auch mal schön. Aber egal, meine Frau ist glücklich und das ist die Hauptsache .

Tja, in der Kaltgetränke Laune habe ich mich natürlich gleich zu einem Trip überreden lassen diese Woche. Meine Frau muss dringend mal hier raus.
Sonst um diese Zeit hätten wir unseren Jahresurlaub genommen und wären los gefahren. Ich habe diese Woche mal keinen Arzt Termin, muss nur später das Antibiotikum abholen und los gehts....Außerdem habe vermutlich auf Grund der anstehenden Therapie bald keine Zeit mehr für solche Dinge. Vermute ich jedenfalls.

Geplant ist ein Trip in ihre alte Heimat und ein längerer Besuch bei dem einzig coolen Chef meines Lebens bisher. Wir haben beide zusammen dort gearbeitet. Leider nur ein Jahr, dann wollte ich weg ( siehe Eintrag Kirchgänger). Habe danach die Menschen in der Stadt gehasst. Pauschal alle. Jedoch hatte meine Frau damals auch Lust auf ein neues Leben.

Wir möchten mit unserem alten Chef sprechen und ihn in Zukunft um kostenlose Mitarbeit bitten. Eine Art längeres Praktikum, sobald ich arbeitslos werde. Da freut sich doch jeder Ex Chef und reibt sich die Hände . So können wir uns wieder fortbilden für eine neue Selbstständigkeit. Mit ihm kann ich reden, er wird mich nicht schief ansehen.

Warum ?

Wir sind beide zu der Erkenntnis gekommen, dass wir uns mehr bewegen müssen. Montag bis Freitag bzw. Samstag immer in die gleiche Firma. Immer am gleichen Ort wohnen. Die gleichen Wege fahren oder gehen immer wieder.

Immobilien machen nicht umsonst immobil.
Wir haben früher unter anderem im Bus oder im Bauwagen gewohnt. Draußen geduscht und gekocht. Sommer wie Winter. Die schönste Zeit meines Lebens. Die Bilder von unserem alten Bus kann ich mir nicht anschauen, da kommen mir die Tränen.
Der Hund auf dem Beifahrersitz und meine Frau daneben. Es war so eine tolle Zeit. 300.000 KM in 10 Jahren auf das Tacho gebracht. Keine Ahnung wie wir uns das leisten konnten, der Wagen war Dieselholiker .
Dann immer wieder ätzende Wohnungen und schließlich sesshaft geworden. Während der Sanierung haben wir unter anderem auch viel im Bus gewohnt. Ich vermisse es.

Unsere letztes Haustier ist im Frühling gestorben, es gibt keine Verantwortung mehr hier. Wir können also auch mal abschließen.

In jetzt noch ferner Zukunft möchten wir also reisen und arbeiten. Nur noch so kann ich mir irgendwie die Zukunft vorstellen.
Ich hatte einfach kein Glück mit Arbeitgebern. Die Erlebnise waren aber bestimmt auch nicht die Regel, daher möchte ich auch niemanden entmutigen sich irgendwo zu bewerbe.
Vermutlich hatten meine Frau und ich diesbezüglich einfach sehr viel Pech.

Ich packe gleich meinen Koffer und dann geht es los. Versuche zu fahren, wenn es nicht mehr geht können wir rechts ran und tauschen oder einfach stehen bleiben und schlafen. Das hilft mir gedanklich.
Ein paar Tage alte Heimat und vielleicht noch zwei Tage auf dem Rückweg ans Meer. Samstag haben wir eine Einladung für Party, da wäre ich niemals hingefahren. Liegt aber auf dem Rückweg. Meine Frau freut sich drauf.
Jetzt kann ich hinfahren, da ich mich sonst einfach in den Wagen zurückziehen kann. So wird es mir nicht plötzlich zu viel. Tür zu und Ruhe.....

Spannende Woche. Wünsche allen einen guten Start

20.07.2020 06:44 • x 4 #152


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Hallo Verbrannt,

Totaler Zusammenbruch mit Burnout - Arzt hat kein Verständnis

x 3#3


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Donnerstag.

Muss mich an dieses Tablet erst gewöhnen, nur falls hier mal was komisches rauskommt....

Gestern bei strahlendem Sonnenschein eine Mini-Disko mit meiner Frau an der Nordsee gefeiert. War super schön. Tolle Gespräche und viel Musik an einer grandiosen Location, was will man mehr. Heute leichte Kopfschmerzen....selbst Schuld. Alk. Ist nicht mehr mein Ding.

Die Tage vergehen rasend schnell. Wir haben mit unserem alten Chef an Tag zwei gesprochen und er ist immer noch cool . Er hat sich sehr gefreut uns zu sehen und wir können jederzeit so lange wir möchten mitarbeiten. Die Firma ist jetzt viel größer und moderner geworden, trotzdem nicht einschüchternd. Alle sehr nett, einen Teil der Belegschaft kennen wir sogar noch. Auch die sind super....die meisten.....kann ja nicht alles perfekt sein.
Einen schönen Platz für den Bus um dort zu wohnen haben wir auch gleich, nichts steht dem Vorhaben im Weg. Freuen uns und haben es ja gestern gleich gefeiert ....
Dann wollten wir eigentlich ein paar Besuche tätigen und wirklich niemand war da ! Keiner. Alle im Urlaub, Beruflich unterwegs usw. sind dann einfach Richtung Nordsee und verarbeiten hier in Ruhe die Eindrücke.
Wir haben nach längerem suchen einen einsamen Platz gefunden und bleiben vermutlich bis morgen hier.

Es ist wirklich unglaublich wie viele Highend -Wohnmobile hier überall stehen. Ist wirklich eine Seuche geworden. Mobile im fünf- bis sechsstelligen Bereich die alle kostenlosen oder günstigen Plätze belegen....Wohl auch gern Tagelang. Als ob diese Leute nicht das Geld für die teureren Plätze haben.
Busse und günstig Reisende werden von diesen Klientel komplett verdrängt und als Freaks angeglotzt. Das war mal deutlich anders....leider auch schon lange her.
In der Szene nennt man diese Art Camper übrigens: Tupperschüssel-Fahrer, Sondermüllcamper, Glamping-Mobilist, Operettencamper, Weißware und vieles mehr. Beruht also auf Gegenseitigkeit.

Tja. Meine Schwestern sind gerade bei meiner Mutter und haben mich gestern angerufen. Es ist alles deutlich schlimmer als gedacht. Meine Mutter ist nicht nur pleite sondern auch verschuldet. Sie hat Kredite für ihre Sucht aufgenommen. Hatte zwischenzeitlich noch viel mehr Geld geerbt und auch das komplett verbrannt. Vermutlich wissen wir noch nicht alles, gestern war meine Mutter bei der Suchtberatung. Danach habe ich mit ihr telefoniert und sie hat fast die ganze Zeit geheult, da sie sich unheimlich schämt.
Sie hat wohl nach den Tod meines Vaters die Kontrolle komplett verloren. Sich in ihre Sucht gestürzt und nur an sich gedacht.

Wir lassen sie nicht fallen, davor hatte sie wohl eine riesen Angst. Deshalb hat sie uns über Jahrzehnte belogen. Die einzige Bedingung ist aber eine Therapie so schnell wie möglich in einer vernünftigen Klinik. Das wird sehr hart für sie.
Meine Schwestern haben jetzt Vollmachten für alles. Ich bin meinen Schwestern zum heulen dankbar, da ich gerade nicht die Kraft für solche Dinge habe. Versuche es aber aufzubringen, gerade was die Kreditgeschichte angeht. Muss da mal bisschen telefonieren, bin ziemlich sauer auf die Bank.

Sie hat die Bank belogen und erzählt, sie braucht das ganze Geld für ihre Kinder. Für Eigentumswohnungen usw. Das tut doppelt weh, da wir alle nicht einen Cent gesehen haben. Die dämliche Bank hat fast zwei Jahrzehnte zugesehen wie sie Stück für Stück kaputtgeht und am Ende finanzieren sie ihr auch noch den Rest ? Selbst der Bankberater war ziemlich fassungslos wie so etwas passieren kann. Natürlich wurde aber alles von beiden Seiten nur umschrieben, nicht über Sucht gesprochen. Ich werde die Chancen für eine Klage gegen die Bank mal abwägen. Bääähhhhh, so sick.
Naja, jetzt erstmal Fahrrad fahren und den Kopf frei bekommen. Darf leider nicht in die Sonne wegen dem Antibiotika.....aber gibt Schlimmeres Gefühlsmäßig irgendwie durcheinander. Hätte gestern fast um unseren kaputten Reise-Basilikum geheult. Irgendwie tut mir gerade alles und jeder nur noch Leid. Schräg.

23.07.2020 08:58 • x 1 #153


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Samstag.

Die Sonne scheint wieder. Leider sind wir gestern nach Hause gefahren, da es der Mutter meiner Frau nicht so gut geht. Ich habe es irgendwo mal erwähnt. Ihre Lebensgefährtin starb vor 5 Jahren, dass hat ihren Zustand natürlich deutlich verschlechtert. Vorher haben wir ständig Hoffnungen gehabt, dann war sie weg....Leise und plötzlich.
Ihre Mutter hat ihr ganzes Leben lang Depressionen mit wohl allem was dazugehört. Leider auch dazu noch eine deutliche Neigung zu Alk. Das ist manchmal sehr schwierig. Einmal ist sie eine Treppe runtergefallen durch eine Scheibe und hat nichts gesagt. Wir haben Sie spontan besucht und uns ist alles aus dem Gesicht gefallen. Sie sah aus wie nach einer Kneipenschlägerei.


Danach haben wir sie zu uns geholt. Vorher waren es zwei Stunden mit dem Auto. Jetzt 10 Minuten. Eigentlich ist sie jetzt recht stabil. Sie hatte wieder angefangen Hobbys nachzugehen und das trinken eingeschränkt. Leider ist durch Corona alles aus der Bahn geraten und sie hat jetzt sonst niemanden mehr.

Wir werden etwas spazieren gehen und Kaffee trinken. Den Tag zusammen angehen und dann weitersehen.


Trotz allem fahre ich heute mit meiner Frau noch gegen Abend auf die Party. Gerade deshalb vielleicht auch. Einer in unserer Mitte fehlt dort leider auch. Nils starb letztes Jahr und seither wird immer ein Stuhl für ihn hingestellt der frei bleibt. Alleine um den Stuhl zu sehen möchte ich schon dort sein. Ich weiß schräg....Natürlich freue ich mich aber auch die anderen zu sehen. Reale Gespräche zu haben. Dank der Pandemie haben wir sie fast alle seit bestimmt 6 Monaten bis 1 Jahr nicht gesehen.

Meine Frau hat sich die ganze Woche darauf gefreut, also fahren wir auch. Mir geht es ganz gut und ich konnte tatsächlich wieder Auto bzw. Bus fahren. Komisch, vermutlich liegt es am gewohnten oder an der Sicherheit die ich in dem Wagen habe. Fühle mich dort Zuhause und geborgen. Hatte keine oder nur ganz winzige Panikmomente unterwegs. Nur mit dem denken und zuhören klappt es nicht so richtig. Das wir heute Abend eine deutliche Herausforderung, aber ich nehme sie an. Gerade weil ich dort ehrlich sein kann und mich nicht verstellen muss. Denke ich treffe sonst auf Verständnis.

Meiner Mutter habe ich angeboten uns für längere Zeit hier zu besuchen. Hier kann sie nichts anrichten. Es gibt hier keine Spielhallen in die sie gehen kann. Bei meinen Schwestern schon. Wir werden zusammen eine Petition gegen Spielhallen in Zukunft starten, meine Schwester möchte eventuell einen Ratgeber schreiben.
Es ist so unglaublich perv. diese Industrie und der Staat verdient fleißig mit, fast schlimmer als beim Alk. Menschen werden hier bewusst in den Ruin getrieben und das wird gefördert.

Die Bank kann ich nach Rücksprache mit einem Bekannten ruhig verklagen....bringt aber nix. Die sind fein raus, da meine Mutter ja ständig nicht die Wahrheit erzählt hat. Trotzdem unfassbar. Auch die Bank hat zusammen mit dem Staat und den Spielhallen eine Familie kaputt gemacht. Ich hasse sie alle und weiß auch warum ich es immer schon getan habe. 9 Spielhallen in einer 30.000 Einwohner Stadt. Dazu überall Automaten in jeder Pommesbude.

Wie soll sie bitte da raus kommen ? Abgesehen davon das sie wohl mindestens 350000 Euro verspielt hat und noch wissen wir nicht alles. Nicht mal annähernd.

Tja....Mütter halt. Wer hätte das als Kind gedacht .

Einen schönen Tag allen.

25.07.2020 11:15 • x 2 #154


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Montag. Das Ende einer sehr schönen und für mich erfolgreichen Woche. Erfolgreich, da ich kaum schlimme Gedanken hatte oder fiese körperliche Symptome. Erfolgreich, da ich optimistisch in die Zukunft geblickt habe. Jetzt wieder hier.

Heute nach einer fast schlaflosen Nacht sieht das ganz anders aus. Hat aber meinen Arzt irgendwie gar nicht interessiert.

Klassischer auf zum Arzt Tag um meine Krankmeldung abzuholen....
Mein Arzt hattte einen Bericht von dem Neurologen und Psychiater erhalten. Ich habe eine Kopie für meine Unterlagen geholt.
Es steht eindeutig Stresssymptom als Vollbild und Somatische Beschwerden. Somatische Beschwerden musste ich erstmal googlen.....
Weiterhin natürlich die Feststellung der Borriliose. Das ich bis auf weiteres nicht mehr arbeitsfähig bin usw.

Mein Hausarzt hat mir meine Krankmeldung wieder auf Burnout ausgestellt mit Z-Diagnose, obwohl der Neurologe dieses eindeutig umgeschlüsselt hat.
Meine Krankenkasse hatte mich ja schon davor gewarnt und jetzt bekomme ich damit vermutlich Probleme. Super.

Mein Hausarzt war irgendwie ziemlich angepisst, gerade wohl auch wegen der Borriliose. Er hatte sie nicht erkannt, vergessen oder was auch immer. Sogar ich habe die Borriliose erkannt, siehe irgendwo in meinen Einträgen. Egal.

Es hat ihn auch nicht interessiert wie ich mich fühle oder was ich so mache. Nix. Wollte wenigstens so etwas wie ein Gespräch mit ihm. Jetzt möchte er mir auch nochmals Blut abnehmen um einen Kleinkrieg gegen den Neurologen zu führen ?
Der Neurologe hatte mir doch bereits nochmals Blut abgenommen. Warum holt er sich nicht da einfach die Ergebnisse ?

Ich solle auch wieder bei dem Neurologen vorstellig werden. Ich habe gefragt warum und bekam nur die lapidare Antwort: Steht hier so drin im Bericht.

Ich habe den Bericht auch und da steht gar nichts drin, nur das ich bereits weitere Termine habe. Diese meinte der Neurologe wohl aber allgemein (Hausarzt, Erstgespräch Therapie usw.).
Der Neurologe sagte mir ja das ich mich bei Problemen jederzeit melden kann und soll.


Liegt es vielleicht an dem Wort somatisch in dem Bericht ? Hält er mich doch für einen Simulanten ?

Bähhh. Mir geht es einfach nur schlecht. Es war endlich alles mal so gut. Und jetzt wieder Absturz.

Freue mich ja jetzt schon auf das Gespräch mit dem Therapeuten morgen. Sich Hilfe holen und Hilfe bekommen sind irgendwie zwei verschiedene Schuhe.


Backup: Meine Schwester hat mich beim schreiben angerufen. Offensichtlich hat meine Mutter vor Jahren auch noch hörende Beträge an meine Cousins verteilt. Uns hat sie nichts gegeben. Meine Tanten und Onkels stehen finanziell zumindest nach außen nicht schlecht.
Jetzt weiß ich wie zumindest einer meiner Cousins sein Haus finanziert hat. Das wird in jedem Fall unsere gesamte Familie total zerstören. Das wars. Meine Schwester hat gerade extrem nach Fassung gerungen und fragt sich was wir alle unserer Mutter getan haben. Ich weiß es auch nicht. Sie hat uns nicht nur immer belogen. Sie scheint ihre eigenen Kinder zu hassen !

Gott geht es mir jetzt dreckig. Werde versuchen irgendwie vielleicht zu schlafen. Weiß nicht mehr. Vielleicht sehe ich alles gerade sehr dunkel....aber ist es nicht auch so ?

Gerade Freunde getroffen und Stockbrot mit ihren Kindern gemacht. Am Feuer mit den Kindern dann gebastelt und viel Verständnis für meine Situation bekommen. Runter gekommen. Mir ging es gut.

Jetzt das.

Zu viel. Viel zu viel von allem.

Macht es besser....

27.07.2020 11:22 • x 1 #155


V
Eine Somatisierungsstörung ist durch mehrere persistierende körperliche Beschwerden, die mit diesen Symptomen im Zusammenhang stehenden übermäßigen und maladaptiven Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen verbunden sind, charakterisiert. Die Symptome werden nicht absichtlich produziert oder vorgetäuscht und können bekannte medizinische Krankheiten begleiten oder auch nicht. Die Diagnose basiert auf der Anamnese des Patienten und gelegentlich auf der von Familienmitgliedern. Die Behandlung konzentriert sich auf den Aufbau einer beständigen und stützenden Arzt-Patient-Beziehung, die verhindert, dass der Patient unnötigen diagnostischen Tests und Therapien unterzogen wird.


Gerade über die Suchmaschine gefunden. Vielleicht sollte mein Hausarzt das auch mal lesen. Außerdem habe ich nachweislich Borriliose und begleitende bzw. total typische Symptome. Was soll das eigentlich mit dem somatischen in dem Bericht. Als ob ich mir das alles nur einbilden würde und deshalb Amoxicillin fresse.
Der Bericht war fertig bevor die Ergebnisse der Blutabnahme da waren. Irgendwie fühle ich mich gerade echt verschaukelt.....oder ich bin einfach durch.

Stützende Arzt-Patient-Beziehung. Was soll ich dazu noch sagen.

27.07.2020 11:55 • #156


Alexandra2
Lieber Verbrannt, es ist wohl Zeit für einen neuen Hausarzt. Er lässt seine Laune an Dir aus, überdies scheint er überfordert zu sein.
Liebe Grüße Alexandra

27.07.2020 13:33 • x 2 #157


V
Danke. Ich sehe das auch jeden Montag so......Irgendwie komme ich mir aber auch vor, als ob ich zu blöd für diese Welt geworden bin. Ich versuche mir ja zu helfen, jedoch wird es einem echt nicht so einfach gemacht. Oder bin ich wirklich zu blöd dazu ?
Ich habe auch morgen Angst es dem Therapeuten zu erzählen. Am Ende schreibt der auch noch einen Bericht an meinen Hausarzt oder hält mich für einen Verschwörungstheoretiker oder einen Hypochonder.....

Voll anstrengend gerade. Will gern einfach nur noch wegrennen gerade. Erstmal etwas essen

27.07.2020 14:37 • x 2 #158


Alexandra2
Lieber Verbrannt,
ich finde, es ist Aufgabe des Arztes, das Problem zu erkennen und sich ggf Unterstützung zu holen. Man kann ja nicht mehr tun, als von sich zu berichten. Wenn das dann nicht richtig eingeordnet wird, liegt es nicht immer am Patienten. Ein KFZ Mechatroniker erwartet ja auch nicht, daß Du den Verteiler problematisierst und reparierst. Ein Arzt ist ein Dienstleister und manchmal stimmt die Chemie nicht, dann suche weiter, bis Du einen gefunden hast, der Dich versteht.
Mit Therapeuten ist es auch nicht anders, ich lernte schon mehrere kennen, die mit meinem Fall überfordert waren. Dann landet man schnell in einer Schublade, die nicht zu einem gehört. Habe Mut und berichte dem Therapeuten, es wird Dich entlasten und Du eine Erfahrung machen, die Dich weiterführt. Ist der Therapeut ganz bei Dir, versucht er zu verstehen und fühlst Du Dich trotz der Überwindung, Dich zu äußern, dennoch gut? Gerade am Anfang der therapeutischen Beziehung fühlt man sich ja eierig, aber Du hast ja 5 probatorische Sitzungen zum Testen.
Liebe Grüße Alexandra

27.07.2020 16:39 • x 3 #159


V
Hu,

die erste Sitzung bei einem Therapeuten in meinem Leben. Und.....tätärätääää. Eine wirklich gute Erfahrung. Ich wurde sehr freundlich begrüßt und eine andere Patientin war im Begriff zu gehen. Habe sie nicht gesehen, nur gehört. Ihre Stimme klang erleichtert und sehr freundlich gegenüber dem Therapeuten. Fast überschwänglich war die Verabschiedung.

Das hat mir schon sehr geholfen. Die Praxis sehr schön eingerichtet. Alles hell und bequeme Stühle zum sitzen.
Dann ging es los. Ich dürfte erzählen was mit mir nicht stimmt und was mir passiert ist. Meine Ängste in Bezug auf die Zukunft und der *beep* in meiner Vergangenheit. Wie sich jetzt eines in das andere flechtet und auf einmal nix mehr geht. Schon beim sprechen konnte ich wieder ein bis zwei Rückschlüsse für mich gewinnen.

Wie ich damit umgehe überlasse ich aber ihm. Habe tatsächlich Vertrauen zu diesem Mann gewonnen obwohl ich eigentlich gern eine Frau als Therapeutin gehabt hätte, da ich diese für emphatischer gehalten habe.....Eigentlich totaler Quatsch, bin ja nun mal auch ein Mann und kann auch mit Freunden untereinander gefühlvolle Gespräche führen.

Nun, ich habe geredet wie ein Wasserfall und ab und zu kamen Zwischenfragen. Wohl die übliche Methode ? Zwischendurch hat er sich eine Reihe an Notizen angefertigt.

Eine klare Diagnose ist bei mir nach einem Gespräch nicht möglich. Oh mein Gott, wie gut ich das finde und was für eine Befreiung.

Hab gedacht: Schublade auf....Patient rein....Schublade zu....fertig.

Nein, im Gegenteil. In der nächsten Woche haben wir einen weiteren Termin für einen Test und für die Besprechung für das Ganze. Irgendwie freue ich mich darauf.

Bis dahin möchte er mir auch helfen das ich die notwendige Zeit bekomme. Er schreibt eben einen Bericht an meinen Hausarzt und hat mich über Dinge wie den MDK usw. nebenbei aufgeklärt.

Ich muss dringend aus dieser Z-Diagnose raus. Mein Hausarzt hatte diese ja trotz des Neurologen erneut verwendet. Das macht jetzt Probleme.

Das erklärt eventuell auch, dass ich noch kein Geld von der Krankenkasse auf meinem Konto habe....
Noch haben wir aber auch erst den 28.07..... Besteht noch Hoffnung. Sonst gibts halt andere Wege. Kann mir ja was von meiner Mutter leihen . Bitterer ironischer Scherz.

Versuche jetzt in meinem Überschuss an Glück den Tag sehr vorsichtig anzugehen. Sonst endet es wieder in einer Katastrophe. Vielleicht etwas Händchen halten mit meiner Frau und spazieren oder so. Auf jeden Fall etwas mit Liebe. Oder romantischer Hausputz . Mal sehen.

28.07.2020 11:21 • x 2 #160


F
lieber Verbrannt,

DU ich bin der Frederick von der Musikseite. Habe gerade ein wenig auf deiner Seite gelesen, und ich mag deine ehrliche

Art zu schreiben.Und toll, das sich dein Therapeut gut auf dich einfühlen konnte, er sich Zeit für dich genommen hat.

DU bist durch deine Depression gerade sehr verwundet, und da treffen dich Pfeile auf dich noch viel stärker. Und bis

diese Pfeile, die man schon in dein Herz bekommen hast, wieder los wirst, oh das kann dauern.........

Das weiß ich von mir selbst. Heute versuche ich, mich mit einem Schutzschild vor meinem Herzen zu wehren,

damit mich die giftigen Pfeile nicht mehr so treffe. Oder nicht mehr so tief treffen, damit ich wieder schneller aufstehen kann.

Dabei müssen wir uns selbst immer besser kennen lernen. Damit wir es besser wissen, wen wir da verteidigen....

Was wir dabei fühlen. Es ist uns ja ein Bedürfnis, mich zu verteidigen............abzuwehren, auch diese ganzen negativen

Gedanken, die immer wieder in unseren Kopf kommen. Das wir immer wieder für uns aufstehen, uns wehren...

Das du erkennst, was du für ein wertvoller Mensch du bist. Und du hast ein Recht, dich zu wehren und dich zu ver-

teidigen. Niemand hat das Recht, mit dir alles machen zu dürfen.

Selbst habe ich mich leider viel zu wenig in meinem Leben gewehrt. Habe in meinem Leben und in meinem Beruf alles

mit mir machen lassen, hatte kein Vertrauen zu mir selbst, und konnte mich deshalb nicht wehren............

Da wünsche ich dir, das du dich jeden Tag für dich wehren kannst, für dich lebst.........


liebe, leise Grüße an dich,

Frederick

30.07.2020 18:19 • x 1 #161


V
Das Ding mit dem Ding. Du musst nur den Nippel durch die Lasche ziehen......nur.....ich kriege es grad nicht hin.....

Kürzlich habe ich dank @Anima mal drüber nachgedacht. Ich kann lachen, also bin ich nicht depressiv.... ich für meinen Teil habe es bis dahin gedacht. Danke für den Denkanstoß anima. Erst danach habe ich darüber nachgedacht. In meinem Leben hatte ich natürlich einige depressive Phasen, sonst hätte ich mich nicht vor 20 Jahren um Haaresbreite selbst vom Planeten gefegt.

Davor schlimme Dinge und danach sowieso. Nach dem Tod meines Vaters habe ich damals zusammen mit meiner Frau dreimal die Miete an unseren Vermieter überwiesen. Innerhalb von einer Stunde.
Solche Erlebnisse machen einen fertig und man kann nicht mehr denken. Fertig.

Nach dem Tod meines Vaters z.B. konnte ich ca. 1,5 Jahre keinen kreativen Gedanken mehr fassen. Nix. Wie ausgelöscht. Da habe ich auch nicht funktioniert.

Heute hat meine Frau mir folgendes gesagt: Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht.

So etwas hat sie fast noch nie gesagt. Das bedeutet für mich: Ich verhalte mich änders, fehlt ihr etwas an mir, habe ich etwas falsch gemacht, ist sie se...l auf einmal frustriert, müssen wir über etwas reden oder sagt sie mir etwas nicht ?
Wir reden über alles, dass hat mich aber überrascht.

Das hat diesen Eintrag ausgelöst. Nein, mir geht es gar nicht gut. Ich versuche es und denke es auch zwischendurch....geht aber irgendwie nicht.

Wir versuchen ein Konzept gaaannnnnnzzzzzzzz langsam in meinem Tempo für unser zukünftiges Berufsleben zu erarbeiten. Und ich stoße an Grenzen. Sonst haben mir diese Dinge viel Spaß gemacht, jetzt nicht. Warum ?

Ich habe mir zweimal nach meinem Ausfall einen Laptop mit an Nord- u. Ostsee genommen und nichts geschrieben. Das ist für mich nicht normal. Nicht für mich. Ich brauche auch keine Konzepte. Meistens reicht ein Bierdeckel oder ein Blättchen aus meinem Tbk. Jetzt geht gar nicht !


Das Konzept beinhaltet unter anderem ein neues Fahrzeug. Nicht neu leider. Gebraucht . Macht aber nichts. Männer die Autos kaufen dürfen, sind wie Jungs im Eisenbahnladen oder Mädchen im Kuscheltiershop. Macht nur Spaß, selbst wenn der Preis eine Rolle spielt.

Ein Traum. Ich bin ein Mann und liebe große und langsame Fahrzeuge. Herauszufinden welcher Motor am stabilsten ist, welches Getriebe und wie das Blech rostet. Ob es schraubbar ist oder nicht. Tausende langweilige Kleinigkeiten....und dann kaufe ich....sonst.

Ich habe aktuell einfach keinen Spaß mehr an diesen Dingen. Es wird sich hoffentlich wieder ändern, jedoch kann ich doch nur abwarten, oder ? Eigentlich gingen solche Phasen immer von alleine vorbei....Irgenwie hatte ich sie doch schon öfter.

Egal. Habs rausgehauen und freue mich nächste Woche wirklich irgendwie auf den Termin bei meinem Therapeuten. Ich will einfach nur noch wissen, was mit mir nicht stimmt. Echt jetzt.

Soweit. Reinhauen.

30.07.2020 18:55 • x 2 #162


V
Alter Schwede @frederick1,

du hast wirklich ein Gefühl für den richtigen Moment . Das war fast zeitgleich mit meinem Eintrag. Um deinem Eintrag wenigsten etwas gerecht zu werden, brauche ich einen Moment.

Ich danke danke dir aber für deine Worte und das du mich nicht für meine Worte verurteilst oder in eine Schublade steckst. Soviel konnte ich schon mal deutlich lesen .

30.07.2020 19:00 • x 1 #163


DepriSchaf
Mäh..
ich bin ein ein wenig überwältigt von der Fülle an Informationen und Erfahrungen, welche du hier teilst aber finde sie unheimlich interessant.
Ich bin selber seit letztem Jahr mit dem tollen Diagnoseschlüssel F32.2 schwere Depression ohne psychotische Symptome nach Burnout auf der Arbeit zusammengebrochen.

Seitdem war ich in 2 Kliniken. Und was ich als erstes gelernt habe ist, dass man sich überhaupt nicht schämen muss, da psychische Krankheiten immer mehr anerkannt werden.

Grundsätzlich sind viele Symptome die du beschrieben hast, meines Erachtens Auswirkungen einer Depression, da durch Serotoninmangel in einem Gehirn körperliche Reaktionen ausgelöst werden können, die eigentlich nur im Rahmen von anderen Krankheiten auftreten. Dazu gehören u.a. auch Konzentrationsprobleme, welche Antidepressivas/ADHS typische Symptome sein können.
Natürlich ist aber auch abzugrenzen, inwiefern die von dir beschriebene Borreliose hier eine Rolle spielt.

Ich hab zwar auch selber ADHS (schon bekannt vor meinem Burnout) und nehm auch Medikamente - aber auch da schäme ich mich nicht für, sondern mach gegenüber meinen Freunden Witze, dass ich z.B. noch einen Moment brauche um meine Pillen zu nehmen, bevor sie bei mir ins Auto steigen.. .
Allerdings ist die genaue Abgrenzung sehr schwierig und kaum über einen Forumtalk zu bewerkstelligen.

Was ich noch unbedingt loswerden wollte:
Ich bin der Meinung du solltest deinen Hausarzt definitiv ins Nirvana schicken.. Gibt leider immer noch genug inkompetente Ärzte (und die habe ich sogar während meiner Klinikaufenthalte getroffen), die grundsätzlich nicht verstanden haben, das man bei psychisch kranken Menschen andere Ansätze braucht.

Ich freue mich, dass du zumindest einen vernünftigen Therapeuten gefunden hast.
Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass diese für ca. 90% der Behandlung und eben auch Fortschritte verantwortlich sind (was man nicht unbedingt den Ärzten erzählen sollte).

Wie ist denn deine aktuelle Einstellung gegenüber Antidepressiva?

Grüße Deprischaf

30.07.2020 22:49 • x 2 #164


M
Lieber @Verbrannt !

Ich bin voll mit dir . Nicht falsch verstehen : Wenn Du ein Auto wärest - wäre die rote Lampe nicht nur seit Monaten an ! DU läufst schon unter unter Ersatzstrom !

Leider kennen sich viele Ärzte nicht sehr gut aus mit Burn Out !

Es gibt eine geistige Komponente von Burn Out - aber eben auch eine körperliche !

Wie ist das wenn du immer auf Voll-Speed läufst ? Es gibt Botenstoffe, die einen in Reaktionsbereitschaft setzen . DUUUUU bist immer auf Reaktionsbereitschaft . Also ermüden z.B. die Botenstoffe, die einen von jetzt auf gleich nach oben pushen ( da spielt z.B. die Nebenniere eine Rolle - Adrenalin / Noradrenalin )
Es muss geguckt werden, was es bei DIR ist ( es können noch viele andere Faktoren eine Rolle spielen )

Zwei Anmerkungen noch :

1) Du bist ein toller Mensch und hast Gefühl für Dich ! Unterdrücke das nicht länger .....wenn der Arzt dich nicht versteht ist er nicht der Richtige ! Hat er ein Interesse daran, dich gesund zu machen ?

2) Ich habe meine Eltern bis zum Tod gepflegt (bis 3 Tage vorher -nein sie sind nicht durch mich gestorben, sondern in einem Krankenhaus ) -alles was von ihren 60 Jahren Arbeit blieb war 2 mal 3 Meter Sperrmüll - soviel zu Geld und was man damit machen kann.

Ich sende Dir meine besten Wünsche !

31.07.2020 00:00 • x 2 #165


V
@Frederick1

Lieber Frederick,

Wir kommen vermutlich aus unterschiedlichen Welten, trotzdem verbindet uns uns die Musik. Das du meine Art zu schreiben magst, irritiert mich etwas. Freut mich aber natürlich, nur hätte ich deutlich besser in der Schule aufpassen sollen .
Es ist wohl der Minderwertigkeitskomplexe in mir der genau das dann schreibt.

Ich habe mich meinen Leben lang durchgesetzt und es sichtbar gemacht. Heute schaue ich in den Spiegel und sehe nicht mehr den Typ vor meinem geistigen Auge. Jeder bleibt doch in seinem gefühlten Alter stehen ? Ich bin es mit 22. Diese BILD sehe ich immer in mir. Da hatte ich lange blonde Haare. So sehe ich aber nicht mehr aus .... nur in mir.

Heute bin ich in ein paar Tagen 40zig und viele haben Angst bei Aldi an der Kasse vor mir.

Ich habe mich bewusst dazu gemacht. Einen Panzer gebaut. Trotzdem helfe ich Oma über die Straße, manche denken aber ich klaue ihr die Tasche und wollen ihr dann helfen .

Es gab mal einem Spruch auf einem T-Shirt von EMP:
Auch wenn sie es nicht vermuten, wir sind die Guten .

Darin habe ich mich früher gefunden.

Heute ist es mir egal. Die meisten Menschen gehen mir aus dem Weg, dass war auch mein Ziel. Der tolerante Teil der Menschheit kann mich gerne kennenlernen.

Tja, dass bin wohl ich. Ein lebendes Klischee irgendwie. Danke dir.

31.07.2020 00:01 • x 2 #166


V
@DepriSchaf u. @mmchen77 und natürlich @Alexandra2

Vielen Dank für eure Worte und den Halt. Alexandra ich weiß dein Mitgefühl wirklich zu schätzen. Es geht nicht an mir vorbei.

Eigentlich dachte ich: Kein Ding, dass bekommst du wieder locker hin. Depressionen kenne ich nur von Schwiegermutter. Das bisschen Leben macht dich nicht kaputt.

Irgendwie fühle ich mich jetzt aber doch leicht k...e.

Vielen Dank euch allen. Die ganze sch. geht mir gerade eben einfach auf den Sack. Auf jeden Fall ist mein Hausarzt wohl nicht der Richtige....aber jetzt wechseln ? Wohin ? Dann muss ich alles von vorne machen. Komme da voll nicht mit zurecht....lieber den Spatz in der Hand .... ich weiß ist wohl falsch. Montag ärgere ich mich wieder aber freue mich auf meinen Therapeuten. Tatsächlich.

Danke übrigens, dass ihr mich für einen guten Menschen haltet. Ich hatte aber echt meine Momente....leider.

Medikamente, ich weiß es nicht. Ich habe diverse Erfahrungen mit Substanzen vieler Art gemacht und daraus habe ich meine Schlüsse gezogen. Ich möchte nie wieder Abstürze, Horrorfilme oder den typischen *beep* fahren....

Ja, ich habe Angst vor Medikamenten. Einen Freund von mir haben eben diese Medikamte in einen Zombie verwandelt. Er war danach anders. Für immer und nicht positiv anders.

Sowas hat mir Angst gemacht.

Weiß auch nicht. Aber brauche schon irgendwie Hilfe. Setze gerade auf den Therapeuten. Wird schon werden .

Geht weiter. Tut halt weh. Aber das kennt wohl jeder hier.

31.07.2020 00:36 • x 1 #167


Alexandra2
Moin Verbrannt,
Diese Verzweiflung kann einen fertig machen, mich immer mal wieder. Nach Möglichkeit nicht darüber nachdenken, weitermachen. Auch das kann unmenschlich schwer erscheinen. Es gibt keine Alternative für mich, aber die wechselnd große Hoffnung, daß der Horror seltener oder kleiner wird. Um das überhaupt aushalten zu können, brauche ich noch, und wer weiß wie lange, Medikamente. Blöd, aber ohne geht's sofort bergab. Immer wenn ich einen Vorstoß mache, die Medikation zu ändern, werden Arzt und Therapeuten nervös. Inzwischen versuche ich, die Therapie zu akzeptieren und gebe die Verdrängung auf, so krank zu sein. Schließlich fühlte ich mich die meiste Zeit meines Lebens schlecht und habe keine Medikamente genommen. Ich dachte, es wäre normal, sich so niedergeschlagen, tief traurig zu fühlen, ich hatte ja keinen Vergleich. Aber die Verzweiflung, oh ja, die kann einen kompromisslos fertig machen, mich zeitweise aggressiv. Deshalb verstehe ich Dich so gut. Und ich finde Dich großartig, wie Du alles in die Hand nimmst.
Liebe Grüße Alexandra

31.07.2020 06:21 • x 2 #168


V
Die gute Verzweiflung....

Ich frage mich immer noch, warum kann man nach dem umfallen nicht einfach weitermachen. Für mich war Burnout ungefähr wie eine schlimme Grippe.
Dachte mit etwas Tee und viel Ruhe geht es vorbei....Tut es aber nicht, es wird schlimmer.

Wird es jemals wieder so wie früher ? Die Frage hätte ich wirklich gern beantwortet von Betroffenen.

Auch bei Grippe nimmt man Medikamente, eventuell riskiere ich mal einen Blick mit meinem Therapeuten. Eigentlich weiß ich gar nicht wie lange ich schon irgendwie traurig bin. Es sind halt Phasen. Rückblickend hatte ich diese schon vor meinem Zusammenbruch. Vermutlich.

Meine Schwester hat mich auch zu Medikamenten motiviert. Zitat: Hab mich so dagegen gewehrt mit Händen und Füßen. Hätte ich die nur früher genommen, dann hätte ich mir viel erspart.

Ich wusste gar nicht, dass sie etwas nimmt....

Wut. Hauptsächlich ein prägendes Gefühl, dass hat irgendwie die anderen Gefühle in den Hintergrund verdrängt. Die Wut hat mir aber immer beim durchsetzen geholfen. Drei Liter Kaffee und 5 Zig., dann war ein Konzept fertig.

Jetzt die gleiche Menge und ich liege wohl im Krankenhaus.

Wo ist jetzt die Wut ? Ich vermisse sie....jetzt gerade jedenfalls. Wut ist besser als traurig sein. Ich weiß sofort wie ich mich jetzt wütend kriegen kann. Muss ja nur Nachrichten lesen.

Aber was passiert dann ? Alles ist durcheinander und aus dem Lot geraten.

Morgen zieht mein ältester Freund um. 20 Minuten Fußweg durch den Wald und wir konnten uns besuchen. Wir haben uns vor über 10 Jahren in dieser Stadt wieder getroffen. Fast ein kleines Wunder, beide fast zeitgleich hunderte von Kilometern später am richtigen Ort im passenden Moment zu sein. Ab Morgen ist es dann wieder eine Stunde mit dem Auto. Außerdem geht er bald längere Zeit wieder in Therapie. Er ist ehemaliger Dro.abhängiger und in letzter Zeit hat er soviele Probleme bekommen, dass er Gefahr läuft einen Rückfall zu bekommen. Wir unterstützen es sehr, dass er selbst die Handbremse anzieht bevor der Wagen rollt.

Probleme, da kommt gleich die Wut wieder.
Die GEZ droht ihm, natürlich weil er nicht zahlt. Ist aber auch berechtigt, da er nichts hat. Muss man alles machen ? Auch wenn es unrecht ist ? Ich zahle übrigens....war es satt den Stress zu haben.

Er erträgt die mediale Flut nicht. Nur ein Prepaid Handy. Durch die Dro. hat er damals seinen Führerschein verloren. Wieder bekommen ist teuer bis unmöglich. 2500,00 Euro gerade für den Anwalt. Für nichts. Dank Corona ist er arbeitslos geworden und seine Frau hatte daraufhin auch berechtigt genug von allem und braucht eine Auszeit. Er wollte sich helfen, es war aber ein ungerechter Kampf gegen Windmühlen.

Morgen ist der Umzug. Mir geht es gemischt dabei.

Hammer des Tages übrigens:
Meine Mutter ist privat versichert. Die Krankenkasse zahlt nicht bei Suchterkrankungen. Echt jetzt. Juhu, besser könnte es einfach nicht mehr kommen. Perfekt.

Beschnacke das dann mal mit meinem Therapeuten.

Draußen scheint die Sonne. Muss da mal hingehen

31.07.2020 13:36 • #169


M
Hi Verbrannt,
ich schaue immer mal wieder hier rein und wollte dir auch noch ein paar Anmerkungen geben.

Zum Thema psychosomatische Schmerzen:
Psychosomatische Beschwerden haben nichts mit Simulieren zu tun. Im Gegenteil: Schmerzen sind immer ein Alarmsignal des Körpers, dass etwas schiefläuft. Beim Auto geht die Warnlampe an, der Körper meldet sich eben durch Schmerzen. Geht halt nicht anders. Die Ursache für die Schmerzen können aber sehr wohl auch bei der Psyche liegen. Die Ärzte suchen dann vergeblich nach organischen Ursachen und finden aber nichts. Das ist - grob gesagt - die Definition von psychosomatischen Schmerzen. Meiner Meinung nach sind psychosomatische Schmerzen sehr viel verbreiteter, als man denkt. Bei mir gehen wahrscheinlich die meisten Schmerzen auf die Psyche zurück. Als mir mein Hausarzt damals gesagt hat, dass er psychosomatische Schmerzen vermutet, da war ich ziemlich fassungslos. Ich habe gedacht: Der denkt wohl, dass ich mir die Schmerzen nur einbilde oder sowas. Und wollte mir deswegen auch einen neuen Hausarzt suchen. Aber so ist es nicht. Psychosomatische Schmerzen sind real und ich glaube mein Hausarzt hat es auch richtig (im Sinne der Medizin) gemeint. Ich habe es nur falsch verstanden. Wir haben aneinander vorbeigeredet. Lass dich also nicht davon entmutigen. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden (dass die Schmerzen psychosomatisch sind, nicht mit den Schmerzen selbst). Für mich ist es besser zu wissen womit man zu tun hat.

Zum Thema Hypochondrie:
Auch das ist eine Störung, die mit einer Depression einhergehen kann, aber nicht muss. Das heißt nicht, dass man diese sein Leben lang haben muss. Das kann auch abschnittsweise sein. Manche Psychotherapeuten haben Onlineauftritte und stellen ihr Behandlungsspektrum dar. Neben Depressionen, Burnout, usw. findet man oft auch Hypochondrie als eine Störung. Auch wenn das Wort Hypochonder sehr negativ belegt ist, versuche die Äußerung deines Arztes nicht persönlich zu nehmen. Sieh es als eine mögliche Hypothese an. Ich hatte zu Anfang - wie gesagt - auch viele körperliche Beschwerden und war der Meinung, ich müsse irgendwie krank sein. Nachdem die Ärzte ein paar Verdachtsdiagnosen gestellt haben, die alle ins Leere gelaufen sind, habe ich selbst online geprüft auf welche Krankheiten meine Beschwerden noch passen. Da rutscht man ganz schnell in eine Abwärstspirale rein. Wenn es mir wieder besser geht, dann habe ich keinerlei Schmerzen und auch keinerlei Bedürfnis danach, online eine Selbstdiagnose zu erstellen. Daher ist das - wie gesagt - nur temporär. Auch hier: versuch es nicht persönlich zu nehmen, sondern sieh es eher als eine medizinische Definition an, die du (aus Sicht des Arztes) erfüllst.

Zum Thema Borreliose:
Versteif dich nicht zu sehr darauf. Das muss nicht der Grund für deine Beschwerden sein und nach der Antibiotika-Einnahme sollte das Thema auch vom Tisch sein. Es besteht sonst die Gefahr, dass man einer Phantom-Diagnose hinterherläuft. War bei mir auch so. Erst wurde Borreliose vermutet (wg. zahlreicher Allgemeinbeschwerden), dann die Schilddrüse. Für die Schilddrüse wurden sehr viele Untersuchungen gemacht und sogar Medikamente verabreicht. Das hat sich alles über viele Monate hingezogen. Währenddessen ging es mir immer schlechter. Fazit: die Schilddrüse war nicht das Problem, sondern die Psyche. Solche Phantom-Diagnosen sind Strohhalme, an die man sich klammert. Weil man darauf vertraut, dass es für ein organisches Problem gute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Psychische Probleme sind viel schwerer zu begreifen. Man weiß nicht wie man damit umgehen soll. Deswegen hängt man sehr lange an den physischen Verdachtdiagnosen fest und blockt alles ab, was nicht dazu passt. Währenddessen vergeht wertvolle Zeit in der man die eigentliche Ursache in Angriff nehmen könnte. Bei mir hat die Suche fast 9 Monate gedauert bevor ich mich schließlich in die Therapie begeben habe. Seitdem gehe ich zum ersten mal wieder in die richtige Richtung, wenn auch sehr langsam. Mein Rat: Löse dich geistig etwas von den körperlichen Erkrankungen. Das kann die Sicht vernebeln und zu einem Fass ohne Boden werden.

Zitat von Verbrannt:
Auf jeden Fall ist mein Hausarzt wohl nicht der Richtige....aber jetzt wechseln ? Wohin ? Dann muss ich alles von vorne machen.

Sehe ich genauso. Dein Arzt hat jetzt wahrscheinlich eine richtig fette Akte von dir. Warum wechseln und alles kaputt machen was ihr in den letzten Monaten aufgebaut habt? Das kostest dich nur sehr viele Sprechstundentermine und zusätzliche Untersuchungen bei einem neuen Arzt bis ihr wieder beim Stand von heute seid. Würde ich definitiv nicht machen.

31.07.2020 17:03 • x 3 #170


V
Danke @michi87,

da sind wichtige Informationen für mich dabei. Ich stehe eben ganz am Anfang irgendwie, obwohl ich schon seit einigen Wochen von Arzt zu Arzt renne.
War es bei dir auch ein direkter Zusammenbruch oder hat sich dieser Zustand in dein Leben geschlichen?
Ich bin nach wie vor verwundert, dass alles erst so richtig mit dem Zusammenbruch aufgetreten ist. Kleinigkeit waren schon vorher da, jedoch ist die Gesamtheit erst jetzt hoffentlich voll umfänglich aufgetreten.

Es wird ja irgendwie immer mehr statt weniger.....Je mehr ich dagegen tue, desto mehr wird es irgendwie. Ist doch voll ungerecht

Danke für deinen Beitrag.

01.08.2020 06:19 • #171


Alexandra2
Lieber Verbrannt,
Zum Thema Schmerzen:
Ich habe seit Jahrzehnten Schmerzen und dahinter steckt Fibromyalgie. Eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Stress verstärkt den Schmerz, weil sich die Muskelspannung erhöht. Viele Ärzte haben diese Krankheit nicht auf der Reihe und manches Mal wurden psychosomatische Schmerzen unterstellt.

Zur Borreliose:
Antikörper beweisen ob Du die Infektion durchgestanden hast bzw die Borellien aktiv sind. Ein bisschen Antibiotika helfen nicht! Es kommt u. a. auf das Erkrankungsstadium an. Es gibt wenige Experten in Deutschland, die das sachgerecht behandeln können. Ein Hausarzt kann das nicht

Zum Hausarzt:
A und O ist das Vertrauensverhältnis. Und wenn ich als Mensch mit all meinen Blessuren nicht gesehen und ernstgenommen werde, was soll ich bei so einem? Die letzte Hausärztin, Schmerztherapeutin, hatte keine Ahnung von Fibromyalgie und eine Entzündung der Schultersehne mit Muskelschwellung am Unterarm und Nerveinklemmung nicht erkannt. Was soll man bei so einem Arzt? Mein Vertrauen hat sie zerstört und ich habe gewechselt. Es gab keinen Grund dort zu bleiben.
Manchmal dauert es etwas länger, bis man sich im klaren ist, wo die Reise hingeht, die Zeit sollte man sich nehmen
Liebe Grüße Alexandra

01.08.2020 06:41 • x 1 #172


V
Danke Alexandra,

das lese ich später noch in Ruhe. Muss gleich mal los. Vielen Dank für die Infos. Der Hausarzt.....ich weiß auch nicht genau. Ich mache mir beim nächsten Besuch konzentriert ein Bild für die letzte Entscheidung. Denke ich gerade zumindest.......

01.08.2020 06:56 • x 1 #173


M
Zitat von Verbrannt:
War es bei dir auch ein direkter Zusammenbruch oder hat sich dieser Zustand in dein Leben geschlichen?

Hat sich eingeschlichen. Das hat sich bei mir über 1 Jahr aufgebaut. Beruflicher Stress, private Probleme, bestimmte Charaktereigenschaften, fehlende Problemlösungskompetenz ... Hin und wieder gab es ein paar kleinere Zusammenbrüche, die auf ein stark stressauslösendes Ereignis gefolgt sind.


Zitat:
Es wird ja irgendwie immer mehr statt weniger.....Je mehr ich dagegen tue, desto mehr wird es irgendwie. Ist doch voll ungerecht

Ja, das ist ungerecht. Man muss erst einmal herausfinden was einem wirklich gut tut und wovon man nur glaubt, dass es einem gut tut. Das ist gar nicht so einfach. Man entwickelt über die Jahre bestimmte Problemlösungsstrategien, die sich im Laufe der Zeit immer mehr verfestigen. Manchmal sind es aber genau diese Strategien, die einen in Schwierigkeiten bringen bzw. die eine Depression aufrechterhalten. Das Verhalten erkennt man selbst nicht als fehlerhaft an, weil man es ja schon immer so gemacht hat. Deswegen ist der Blick von außen in der Therapie auch so wichtig.

01.08.2020 16:32 • x 2 #174


F
lieber Verbrannt,

oh was war ich früher total voller Wut, voller Hass, auch gegen mich selbst. Und was hat es mir gebracht, eigentlich gar nichts, nur immer wieder neue Wut gegen mich selbst und andere Menschen........

Habe mir bei meinem Arbeitgeber Deutsche Post alles gefallen Lassen, mich nie gewehrt, weil ich Null Selbstvertrauen hatte. Und meine Wut habe ich an mir selbst raus gelassen, mich selbst zerstört.

Heute weiß ich, wie wichtig ein gesundes Selbstvertrauen ist...............................................................................

Heute kann ich mich viel besser wehren. Nicht mit Gewalt, sondern weil ich heute besser verstehen und begreifen kann,

warum ist ein Mensch so , so wie er ist...

Da musst du nicht immer zuckersüß und total lieb sein................

Es geht um Wahrheit und Klarheit.........meiner Wahrheit ins Auge schauen, und nichts zu verheimlichen, Aber trotzdem in allen Dingen zu mir stehen. Aber auch den anderen Menschen die Wahrheit zu sagen, nicht mit Gewalt, aber ehrlich und direkt.

Vieles wird heute gerne überschminkt, keiner möchte mehr die Wahrheit wissen und einsehen...................................

Unsere Probleme sind halb gelöst, wenn wir dazu stehen...............wenn wir es ganz klar und ungeschminkt anschauen.

Was denke ich, fühle ich, und warum............

oh ich gehe auch immer bei Aldi einkaufen. Da ich in meinem Leben schon an so vielen Kassen bei der Post saß,

kann ich deren Stress und ihre Arbeit gut verstehen. Und oft habe ich noch ein gutes Wort für die. Weil wie oft

werden die auch angebruttelt...........

Unsere Welt ist leider alles andere als gerecht, das muss ich als Mensch annehmen. Aber was wir verändern können,
das müssen wir auch tun, wenn es in unserer Hand liegt.

liebe Grüße an dich,

Frederick

01.08.2020 16:49 • x 2 #175


E
Guten Morgen!
Zitat von Verbrannt:
Wird es jemals wieder so wie früher ?

Nein, und das ist auch gut so- denn das früher war die Zeit, die uns zum BO geführt hat.
Ich war fast ein Jahr lang in der Arbeitsunfähigkeit, mit vielen körperliche Symptomen, angefangen von der Tachykardie bis über Geh-Probleme, bin von Arzt zu Arzt, genau wie Michi beschrieb.
Mir hat meine Hausärztin gesagt, es sei psychosomatisch und da hatte sie recht, obwohl ich es lange, sehr, sehr lange nicht geglaubt habe und alle möglichen Spezialisten aufgesucht habe, zuletzt einen Kardiologen an der Uni.
Bei mir war das auch ein schleichender Prozeß, dann aber konnte ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr richtig gehen, die Schmerzen waren zu schlimm.

Alles Gute und schönen Sonntag!

02.08.2020 09:01 • x 3 #176


V
So, nachdem ich mir wohl selbst den Beitrag gelöscht habe versuche ich es nochmal

Frederick,

du und wütend kann ich mir gar nicht vorstellen. Du wirkst jetzt so ausgeglichen, da ist es schwer vorstellbar, jedoch kann ich deine Schilderung recht gut nachvollziehen.
Eine Frage hätte ich da jedoch:

Was hast du früher für Musik gehört ?

Mir hilft aggressive Musik immer noch beim Abbau von Stress. Am besten etwas werkeln und dazu die Musik, die ich hier lieber nicht poste. Eben Song über die Wahrheit, Krieg, Zerstörung, Lobbyisten, Umweltzerstörung usw. untermalt von harten Klängen. Das beruhigt mich, da ich weiß das auch vieeeelle andere Menschen das hören und so denken. Mir fällt da gerade etwas postbares ein...ich höre aber vorher lieber noch mal durch .


Ich habe bereits nach meiner Ausbildung leider die Schnauze voll gehabt von der Arbeitswelt und habe mich dann ja ins Ausland verzogen, da ich hier keine Hoffnung mehr hatte.
Mein Ausbilder ist und war ein sehr unangenehmer Mensch. Drei Auszubildende nach mir haben ihre Ausbildung dort hingeworfen.
Damals hatte ich mit zarten 18(?) versucht etwas dagegen zu unternehmen. Resultat: Ich wurde angeschrien und habe eine Abmahnung bekommen. Danach durfte ich lange nur noch die letzte Drecksarbeit machen.

Ich bin einen Dienstgrad höher gegangen und wollte mich offiziell über meinen Ausbilder beschweren. Da lernte ich das Wort Vetternwirtschaft erstmals kennen.
Mein Ausbilder war bereits vorsorglich vor Monaten dort und hatte wirre gelogene Geschichten über mich erzählt. Er und mein Berufsschullehrer hätten Angst vor mir usw. Davon stimmte nichts. Ich würde Berichte nicht schreiben und ständig zu spät kommen oder würde unter Dro. stehen. Nichts davon stimmte, jedoch konnte ich auch nicht den Gegenbeweis erbringen......

Später habe ich rausbekommen, dass eben diese Personen uns als Auszubildende schwarz an Firmen als billige Arbeitskräfte vermietet haben und sich daran bereichert haben. Auch dafür hatte ich keine Beweise und scheiterte erneut. Daneben dann noch tausende Kleinigkeiten und Demütigungen. Am Wochenende habe ich es dann immer rausgelassen ohne es reflektieren oder in Verbindung bringen zu können.

So habe ich die Arbeitswelt kennen gelernt. Kein guter Start irgendwie.


Und ich sehe es genauso, man kann mit Kleinigkeiten die Welt jeden Tag etwas besser machen als gestern. Meistens reicht ein lächeln, eine nette Geste oder ein freundliches Wort und die Welt ist wieder ein Atom besser geworden.

@Resi

Danke für den Beitrag, dass hilft mir. Erstens muss ich jetzt nicht mehr einfach darauf warten, dass ich wieder normal werde und zweitens habe ich es anders gehört. Negativ behaftet. Im Bekanntenkreis kamen eben ehr so Dinge wie: Wird nie wieder wie früher, vorher war es besser usw.... Das hat mich schon irritiert.
Ich will auch nie wieder da hin. All mein Verhalten hat mich ja eben krankgemacht. Daher ist es schön zu hören, dass es eben gut ist nicht mehr so zu werden. Hoffe das ist verständlich.

02.08.2020 11:34 • x 2 #177


F
lieber Verbrannt,

ja du ich kann auch ganz schön stolz, wütend und eigensinnig sein. Dabei möchte eich eigentlich versuchen, so gewaltfrei wie nur irgend wie möglich zu leben. Weil mein Vater mich und meine Mutter mich brutalst verschlagen ...und eingesperrt hat.

Von daher meine ich zu wissen, das Wut und Hass gegen mich selbst, und andere Menschen eigentlich nichts bringt...

Wut und Hass gegen mich selbst, machen mich depressiv, oder gewalttätig gegen andere Menschen.

Vetternwirtschaft kannte ich bei der Post auch. Selbst habe ich mich immer gefragt, warum manche Kollegen bevorzugt werden. Weil die die in jungen Jahren zu den Chefs ins Bett stiegen.................Darauf hin habe ich sie offen angesprochen, weil die Wahrheit frei macht, nicht Gewalt, Neid uns Streit.....................

Habe auch schon in verschiedenen Bands gespielt. Von daher weiß ich auch, das viele Bands nur durch Dro. und Alk noch aufrecht auf der Bühne stehen. Und wenn die dann knallhart Rache, Hass usw predigen, dann werden die Zuhörer in diese Richtung gepuscht. Mit Musik kannst du Menschen ganz leicht manipulieren.

Mein Einstieg ins Berufsleben war auch nicht gut. Wurde im ersten Lehrjahr zwei mal entlassen, weil ich kein Selbstvertrauen hatte, mir nichts zutraute........

Dann sagte mein Vater, und jetzt gehst du zur Post, da kann man dich nicht raus werfen. Und da hatte er echt recht......

Das war die beste Entscheidung.

Heute würde ich da manches anders machen, mich nicht mehr so von Chefs, Persönalräten usw. betrügen und anlügen zu lassen.

Heute versuche ich so gut es geht, die Wahrheit zu sagen, ob das Menschen hören wollen oder nicht.

Auch wir müssen mit unserer Lebenswahrheit leben, so wie wir denken, leben, fühlen, das sind wir.

Und um zu überleben, muss ich bereit sein, umzudenken. Mein falsches Denken, meine Art zu leben, so das ich diese

Depressionen bekommen habe.

DU und da wünsche ich dir ganz viel Ehrlichkeit mit dir selbst.

DU bist ein sehr wertvoller und ehrlicher Mensch, du darfst dich annehmen, zu dir stehen..........so gut du es gerade kannst.


liebe leise Grüße an dich,

Frederick

02.08.2020 20:01 • x 2 #178


V
Montag. Ein Montag der mich nicht nervt. Fast unglaublich. Entweder ist es wirklich das Antibiotikum, dass endlich Wirkung zeigt oder ich habe einfach einen guten Tag. Keine Ahnung aber ich könnte gerade Bäume ausreißen....mit einer Hand .

Früh aufgestanden, gefühlt wie neugeboren und direkt nach Öffnung bei Autoteilemann angerufen. Es drückt ja schon länger, habe viele Dinge liegen lassen bzw. war nicht in der Lage diese zu tun.
Tja, die Teile sind halt nicht da und kommen morgen. Egal. Direkt das Loch in der Karosserie geschweißt und versiegelt. So kann der TÜV dann kommen.

Vor ein paar Tagen noch ist mir nicht mal die richtige Einstellung zur Blechstärke eingefallen und heute fließt es aus den Fingern.

Gestern ging es eigentlich schon los und ich habe mich mit unserer beruflichen Zukunft beschäftigen können. Auch dieses drehte sich um das Thema Auto, vielleicht hat es mich auch motiviert.

Keine Ahnung. Ich traue dem Braten aber noch nicht ganz....Öfter habe ich diese Motivationsschübe ja schon gehabt und bin dann wieder übel zusammengebrochen. Diesmal nicht .

Könnte gerade tausend Dinge tun. Am lieben würde ich das ganze Dach abreißen und neu eindecken....

Werde aber jetzt schon vorsichtshalber den Tag ruhig angehen lassen. Etwas Gartenarbeit und kochen. Gestern war nichts mit kochen. Keine Motivation gehabt.

Dann schauen, wie ich mich fühle. Möchte einfach nicht mehr aus den Socken kippen oder traurig sein, dazu habe ich wirklich keine Lust. Überlastung lass ich vorerst sein und auch die Grenze suche ich heute nicht, da wieder Gefahr besteht kurz mal drüber zu sein. Dann bin ich wieder traurig .

Boahhh, fühle ich mich klar.

Ruhig bleiben, ruhig bleiben .

03.08.2020 11:53 • x 2 #179


A


Hallo Verbrannt,

x 4#30


Kate
Zitat von Verbrannt:
Gestern ging es eigentlich schon los und ich habe mich mit unserer beruflichen Zukunft beschäftigen können. Auch dieses drehte sich um das Thema Auto,

Oh gut, Du kennst Dich aus. Bei mir leuchtet die Lampe System-Check. Zuerst war es die Lampe für zu niedrigen Reifendruck, den habe ich aufgepumpt nun leuchtet noch System-Check. (Zusätzlich zum niedrigen Reifendruck) ich hab schon überlegt einfach was drüber zu kleben.
Und der Gummi von dem Scheibenwischer ist bei der Hitze scheinbar an der Scheibe kleben geblieben, jedenfalls ist er zur Hälfte ab und wedelt so mit rum.
Aber der Motor ist noch da, hab geguckt.
Auch sonst habe ich alles ganz gut im Griff

03.08.2020 15:56 • x 1 #180

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