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Toxische Mutter Symbiose ?

Sifu
Toxische Mutter Symbiose ?

Wenn meine psychoanalytischen Nachforschungen in mir selbst stimmen, hänge ich mit meinen 60 Jahren immer noch in einer toxischen Mutter Symbiose mit meiner vor 15 Jahren verstorbenen narzisstischen Mutter und DAS ist der Hauptgrund für meine chronische generalisierte Angststörung sowie chronischen Depressionen und Süchte.

Meine narzisstische Mutter - so die Erkenntnis meiner ersten Psychoanalytikerin in den 80ern - betrieb psychologischen inz. und schirmte mich vor Frauen ab weswegen ich erst mit 30 Jahren eine Partnerin hatte.

Also . . wenn es stimmt. was soll ich mit der Erkenntnis anfangen ?

Wie komme ich daraus ? Wieviel Therapien und Kliniken soll ich noch machen ?

Wie ist das in anderen und alten Kulturen ?

02.02.2024 17:51 • #1


Fritz
Hi Sifu
Wir haben alle eine schwere Kindheit gehabt.
Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben und nach 4 1/2 Jahren hatte ich eine Stiefmutter, die es nicht gut mit mir gemeint hat.
Mutter oder Vater zu sein und die Kinder mit Liebe zu erziehen, hätten wir alle gerne.
Aber in der Realität ist es meistens anders.
Meist wird Angst und Liebesentzug angewendet.
Wir können es nur besser machen.
Unseren Eltern können wir nur vergeben,
das heißt, ich will mich nicht mehr darüber ärgern.
Was toxische Muttersymbiose genau heißt, weiß ich leider nicht. (Hört sich aber nicht gut an.)
Auch Wut Arbeit hilft. Bitte googeln
Vergebungsarbeit ist anfangs sehr schwierig, aber ich kenne keine andere Möglichkeit, sich von unseren Eltern zu lösen.

03.02.2024 11:53 • x 1 #2


A


Hallo Sifu,

Toxische Mutter Symbiose ?

x 3#3


Sifu
Zitat von Fritz:
Hi Sifu Wir haben alle eine schwere Kindheit gehabt. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben und nach 4 1/2 Jahren hatte ich eine Stiefmutter, die es nicht gut mit mir gemeint hat. Mutter oder Vater zu sein und die Kinder mit Liebe zu erziehen, hätten wir alle gerne. Aber in der Realität ist es meistens anders. ...

Ja Fritz, das sehe ich auch so........ich arbeite jeden Tag daran.

03.02.2024 13:13 • #3


HDD
Zitat von Sifu:
Wenn meine psychoanalytischen Nachforschungen in mir selbst stimmen, hänge ich mit meinen 60 Jahren immer noch in einer toxischen Mutter Symbiose mit meiner vor 15 Jahren verstorbenen narzisstischen Mutter und DAS ist der Hauptgrund für meine chronische generalisierte Angststörung sowie chronischen Depressionen und Süchte.

Meine narzisstische Mutter - so die Erkenntnis meiner ersten Psychoanalytikerin in den 80ern - betrieb psychologischen inz. und schirmte mich vor Frauen ab weswegen ich erst mit 30 Jahren eine Partnerin hatte.

Sagt deine Analytikerin. Sie hat wahrscheinlich sehr viel Routine darin, so etwas zu diagnostizieren, schließlich lebt sie davon. Besonders praktisch (für sie) dabei ist, dass man ihre Diagnosen kaum falsifizieren kann. Schließlich gibt es keine Messergebnisse oder andere handfeste Beweise, z.B. Röntgenfotos. Oder einschlägige eigene Erinnerungen aus der Zeit, bevor man ein episodisches Gedächtnis entwickelte, wo aberein großer Teil des Schadens angerichtet worden sein kann. Oder auch nur Vergleichsmöglichkeiten aus erster Hand (wer hat schon 2 Mütter, die er miteinander vergleichen kann - was also ist normal?)

Ich will damit nicht behaupten, dass sie (die Analytikerin) mit ihrer Erklärung richtig oder falsch liegt. Ich finde nur, dass man solche Zuschreibungen . grano salis nehmen sollte.
Zitat von Sifu:
Also . . wenn es stimmt. was soll ich mit der Erkenntnis anfangen ?

Gute Frage. Ich wüsste keine Antwort. Anders wäre es, wenn du daraus Erkenntnisse über dich selbst ableiten kannst, und damit eine Richtung festlegen könntest, in die du dich entwickeln willst.
Zitat von Sifu:
Wie komme ich daraus ? Wieviel Therapien und Kliniken soll ich noch machen ?

Na, so viele, wie die Ärzteschaft dir aufschwatzen kann (und dein Geldbeutel bzw. die Geduld der Versicherung hergibt). Nein, Scherz beseite: Die wesentlichen Änderungen müssen aus dir selbst kommen. Kein Shrink kann dir das abnehmen. Sobald du also eine Richtung hast und eine Ahnung, wie du in diese Richtung gehen kannst (und dazu sollte dir die Therapie verhelfen), musst du das selbst tun.

Jetzt mal von Medikamenten abgesehen. Idealerweise sollten sie dir den Start auf deiner Reise erleichtern (oder erst ermöglichen) und irgendwann (möglichst bald) überflüssig werden. Geht halt nur nicht immer und bei allen, aber daran, dass man selbst aktiv an seiner Veränderung arbeiten sollte, ändert auch so eine Dauermedikation nichts. Meine Meinung, die ich natürlich niemandem aufzwingen möchte, schließlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen, die für jeden anders sind.
Zitat von Sifu:
Wie ist das in anderen und alten Kulturen ?

Andere (und besonders alte) Kulturen sind und waren in Hinblick auf psychische Probleme nach meinem Eindruck meist deutlich weniger verständnisvoll als unsere. Bei vielen Asiaten z.B. wird das Individuum (mit all seinen Problemen) nicht so sehr in den Vordergrund gestellt. Sie sehen sich mehr aus Glieder einer Gruppe (Gesellschaft, Familie, Firma...) und da wiegen die Probleme eines Einzelnen (und sei es man selber) nicht so schwer wie bei uns, weil einzelne Ausfälle eher verkraftbar sind.

Für mich ist nicht raus, was besser ist (von klinisch relevanten Fällen mal abgesehen). Hinsichtlich solcher eher kollektiv eingestellter Kulturen könnte ich mir vorstellen, dass man, wenn man sich selbst nicht so viel Bedeutung beimisst, auch leichter mit seinen psychischen Problemen fertig wird - was gut ist, denn wer will das nicht? Andererseits wird man mit seinen Problemen natürlich auch von der Umwelt nicht so ernst genommen - was wiederum ein Problem sein kann.

Krasses Gegenbeispiel sind die USA, deren Kultur typisch noch viel individualistischer eingestellt ist als unsere. Da sparen die Eltern, wenn sie es sich leisten können, nicht nur für die teure Collegeausbildung der Kinder, sondern auch schon für deren erste Psychotherapien. Sind nun die Amis so viel psychisch anfälliger als wir - oder bilden sie es sich vielleicht nur ein? So viele Fragen...

04.02.2024 21:12 • x 2 #4


HDD
zu dem lateinischem Zitat: Hier hat mal wieder die eingebaute Zensur zugeschlagen. Es soll heißen c.u.m. grano salis und ist nix unanständiges, sondern einfach nur, dass man nicht alles glauben soll, was einem gesagt wird.

04.02.2024 21:16 • #5


Nuance
Es ist normal, dass man nach Ursachen von Krankheiten sucht.
Das tue ich auch. Alles Mögliche beleuchte ich und auch wiederholt.

Nachts war ich heute wach und stieß im TV auf eine Doku über eine junge schizophrene Frau.
Ihrer Selbstanalyse nach gab es in frühester Kindheit kleine, unbedeutende erste Hinweise. Sie erwähnt, zB im Spiel mit Geschwistern, Sätze/Wörter doppelt aussprechen zu müssen...
Übles Mobbing in der Schule führte zu heftigen Symptomen (Stimmen).

Es ist die ewige Frage nach Genetik und Umwelt. Es gibt natürlich Kindheiten, Traumata, die extrem heftig sind und wohl kaum eine Alternative zum Krankheitsausbruch zu lassen scheinen.

Ich finde besser, es offen zu lassen. Denn man nimmt sich so Hoffnung auf Heilung. Und man könnte falsch liegen.
Zudem fällt mir persönlich etwas auf: Ich bewerte meine Kindheit, schlechten Erfahrungen in glücklicheren Momenten anders.
Als wäre man in Depressionen dazu gezwungen, alles negativ(er) zu bewerten. In positiven Momenten werden die gleichen Ereignisse zu emotional neutralen Gegebenheiten.
Ich selbst nehme ja zeitweise Schmerzmittel, die die Stimmung positiv beeinflussen (können). Da wird mir der Unterschied der Betrachtungsweise extrem bewusst. Eben noch so und innerhalb kurzer Zeit völlig anders.
Nun würde man unter Canna.. wohl selbst auf der Beerdigung seiner - geliebten - Mutter vllt. kichern/lachen.
Insofern fragte ich mich natürlich auch, inwiefern die positivere Bewertung unter meinem Schmerzmittel normal/nachvollziehbar/angemessen ist. Aber es gibt ja verschiedene Dosierungen.

Leider weiß ich nichts von Dir. Erinnere, dass Du wohl einige Antidepressiva einnimmst.
Ich frage mich, inwiefern die helfen, wenn Du über Deine Vergangenheit nachdenkst/grübelst - das nicht abschließen kannst oder zeitweise verdrängen kannst. Können solltest - denn Deine aktuelle Stimmung kann man - oder ich - den Posts allerdings nicht entnehmen.

Alles Geschriebene läßt sich auf den bekannten Spruch: Halb volles (angeblich gesund) / halb leeres (Depressionen) Wasserglas reduzieren.
Ob man sagen kann, dass Depressive eher zurückschauen und Gesunde in die Zukunft? Hmm - Letzteres dürfte mit zunehmendem Alter (Krankheiten, Gebrechen, Parnterverlust, Siechtum...) auch nicht sehr tröstlich sein.

Ich muss auch an meine Schwester denken, die meiner - von mir geliebten - Mutter nicht nachvollziehbare Vorwürfe macht. Selbst mein Bruder ist irritiert. Ich glaube manchmal, sie projiziert ihre eigene Ablehnung in sie hinein.
Ganz abgesehen davon geht es ihr - in jeder Hinsicht - sehr gut. Und auch ihre schulischen Leistungen (nur Einser im Abitur) ließen nie nach.
Sie entwickelte im Abiturzeitraum Bulimie - weil sie - ehrgeizig, wie sie ist - eine perfekte Figur haben wollte. Tja, und wirft das meiner Mutter vor. Die daran (weiter) zerbrach. Sie wollte/brauchte die Liebe ihrer Tochter.

Insofern denke ich weiterhin - bei Bedürfnis alles beleuchten - aber keine endgültige Schuld geben. Und natürlich auch kritische Selbstanalysen durchführen - und auch hier bleibt man besser etwas flexibel.

05.02.2024 10:05 • x 1 #6


BlackKnight
Ich denke @Sifu, wenn es dir durch diese Art der Verarbeitung gut getan hat und immer noch gut tut, dann machst du doch für dich alles richtig.... (wer heilt, und wenn auch du selbst, hat recht)

05.02.2024 10:31 • x 2 #7

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